Der Begriff Lernzirkel stammt ursprünglich aus dem Sportbereich. Hier durchlaufen Sportler im Zirkeltraining unterschiedliche Übungsstationen. Seit den 80er Jahren wird der Begriff im Zusammenhang mit dem Schulunterricht verwendet, er wurde wesentlich durch das Staatliche Seminar in Sindelfingen geprägt. Umgangssprachlich und auch in der Literatur werden oft wechselnde Begriffe verwendet, es finden sich hier auch die Ausdrücke „Stationenlernen“ oder „Lernen an Stationen“. Das hinter diesen Begriffen stehene Unterrichtskonzept ist jedoch schon länger Teil der Reformpädagogik und wurde bereits zu Anfang des 20. Jahrhunderst umgesetzt. Célestin Freinet und Helen Parkhurst begannen damit, Unterrichtsmaterialien an verschiedenen Stationen bereitzustellen und eine strenge Sitzordnung aufzulösen.
Anders als im Sportunterricht, bei dem verschiedene Bewegungsmöglichkeiten angeboten werden, durchlaufen die Schüler im Deutschunterricht verschiedene Stationen zu einem größeren Themenbereich. Das Grundprinzip eines Lernzirkels stellt sich folgendermaßen dar: An verschiedenen Lernstationen werden vom Lehrer didaktisch aufbereitete Materialien zur Verfügung gestellt, das die Schüler auch ohne Erklärungen des Lehrers bearbeiten können. Die Schüler bewegen sich also einzeln oder in Gruppen durchs Klassenzimmer und bearbeiten selbstständig und in ihrem eigenen Arbeitstempo die Aufgaben. Die Aufgaben können dabei sehr verschieden sein, von kopierten Buchseiten bis hin zu konkreten Arbeitsanweisungen und Spielangeboten ist alles möglich. Auch der Schwierigkeitsgrad und die Arbeitsform können sich unterscheiden. An der Lehrkraft liegt es, den zeitlichen und organisatorischen Rahmen abzustecken und eventuell einführende und abschließende Hinweise zu geben, ansonsten soll die Aktivität des Lernens beim Schüler liegen. Der Schüler sollte deshalb auch stets die Möglichkeit haben, seine Ergebnisse an der Station selbst auf ihre Korrektheit zu überprüfen. Auch ein Laufzettel, auf dem die Schüler die bearbeiteten Stationen eintragen können, ist dabei von Vorteil.
Inhaltsverzeichnis
- Allgemeines zum Lernzirkel
- Begriffsklärung und Ziele
- Variationsmöglichkeiten
- Schwierigkeiten und Vorteile des Konzepts
- Lernzirkel zum Thema „Wortarten“
- Didaktische Analyse
- Linguistische Analyse zum Thema „Wortarten“
- Stationen des im Kurs erprobten Lernzirkels
- Praktische Beispiele: „Wortarten-Haus“ und „Wortarten-Quiz“
- Planung und Zielsetzung
- Durchführung und Beurteilung
- Materialien und Fotografien
- Wortarten-Quiz
- Wortarten-Haus
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Konzeption und Durchführung eines Lernzirkels zum Thema „Wortarten“. Ziel ist es, ein didaktisches Konzept zu entwickeln, das den Schülern die Möglichkeit bietet, sich selbstständig mit den verschiedenen Wortarten auseinanderzusetzen und ihr Wissen zu vertiefen. Der Lernzirkel soll dabei verschiedene Lernformen und Arbeitsweisen integrieren, um den individuellen Bedürfnissen der Schüler gerecht zu werden.
- Didaktische Analyse des Themas „Wortarten“
- Entwicklung eines Lernzirkels mit verschiedenen Stationen
- Praktische Umsetzung und Evaluation des Lernzirkels
- Reflexion der Erfahrungen und Ergebnisse
- Erstellung von Materialien und Fotografien
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit dem allgemeinen Konzept des Lernzirkels. Es werden die Definition, die Ziele und die verschiedenen Variationsmöglichkeiten des Lernzirkels erläutert. Außerdem werden die Schwierigkeiten und Vorteile des Konzepts im Vergleich zu anderen Unterrichtsformen diskutiert.
Das zweite Kapitel widmet sich dem Lernzirkel zum Thema „Wortarten“. Es werden die didaktische Analyse des Themas sowie die linguistische Analyse der Wortarten vorgestellt. Anschließend werden die Stationen des im Kurs erprobten Lernzirkels beschrieben.
Das dritte Kapitel präsentiert zwei praktische Beispiele für Stationen des Lernzirkels: das „Wortarten-Haus“ und das „Wortarten-Quiz“. Es werden die Planung und Zielsetzung der Stationen sowie die Durchführung und Beurteilung der Schüleraktivitäten erläutert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Lernzirkel, die Wortarten, die Didaktik der deutschen Sprache, die Sprachdidaktik, die Selbstständigkeit der Schüler, die individuelle Förderung und die praktische Umsetzung von Lernkonzepten.
- Arbeit zitieren
- Katrin Hugo (Autor:in), 2005, Konzeption und Durchführung eines Lernzirkels zum Thema „Wortarten“, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/115849