Lange Zeit herrschte bei Fachdidaktikern und Lehrern die Meinung, dass
Fehler etwas Negatives und somit durch ständiges Verbessern auszumerzen seien.
Dies stimmt aus heutiger Sicht jedoch nicht mehr. In der fachdidaktischen Literatur
besteht weitgehend Einigkeit darüber, dass Fehler zum Lernprozess gehören
und zeigen, dass Schüler Hypothesen über die zu lernende Sprache bilden, weshalb
sie nicht nur als Defizite betrachtet werden dürfen. Dennoch bedeutet dies
nicht, dass auf Korrekturen gänzlich verzichtet werden soll. Den zu Recht häufig
gestellten und für einen Lehrer wichtigen Fragen, weshalb Fehler entstehen und
wie eine erfolgreiche und effiziente Korrektur im Schulalltag aussehen sollte, gehen
viele Wissenschaftler schon seit Jahren nach. Dazu zählt auch Karin Kleppin,
die als Professorin für Sprachlehrforschung an der Ruhruniversität Bochum eine
der führenden Personen auf dem Gebiet der Fehlerforschung und –korrektur ist.
Auf ihre Ergebnisse und die ihrer Kollegen werde ich in der folgenden Arbeit, die
sich mit der Fehlerkorrektur im Englischunterricht befasst, häufiger eingehen.
[...]
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Fehlerdefinitionen
- 3. Fehlerursachen und der Stellenwert des Fehlers im Sprachlernprozess
- 4. Formen der Reaktion auf Fehler
- 5. Korrekturtypen
- 6. Korrekturverhalten in Abhängigkeit von Lernstand, Unterrichtsphasen und anderen Bedingungen
- 7. Mündliche Fehlerkorrekturen in Schulstunden während meines Praktikums
- 8. Schlusswort
- 9. Bibliographie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Fehlerkorrektur im Englischunterricht und untersucht die verschiedenen Definitionen, Ursachen und Reaktionsformen auf Fehler. Ziel ist es, ein tieferes Verständnis für den Stellenwert von Fehlern im Sprachlernprozess zu entwickeln und praktikable Korrekturstrategien für den Schulalltag aufzuzeigen.
- Fehlerdefinitionen und -typen
- Fehlerursachen und der Stellenwert von Fehlern im Sprachlernprozess
- Reaktionsformen auf Fehler: Korrektur, Reparatur, Reformulation, Ignorieren, Missbilligen, Helfen
- Korrekturtypen: Selbstinitiierte Selbst-/Fremdkorrektur, fremdinitiierte Selbst-/Fremdkorrektur, direkte bzw. indirekte Korrektur
- Korrekturverhalten in Abhängigkeit von Lernstand, Unterrichtsphasen und anderen Bedingungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Fehlerkorrektur im Englischunterricht ein und beleuchtet den Wandel in der Sichtweise auf Fehler. Es wird deutlich, dass Fehler als Teil des Lernprozesses betrachtet werden und nicht nur als Defizite. Die Arbeit setzt sich zum Ziel, die verschiedenen Definitionen, Ursachen und Reaktionsformen auf Fehler zu untersuchen und praktikable Korrekturstrategien für den Schulalltag aufzuzeigen.
Das zweite Kapitel befasst sich mit verschiedenen Definitionen von Fehlern. Es werden verschiedene Kriterien vorgestellt, unter denen Fehler betrachtet werden können, wie z.B. Korrektheit, Verständlichkeit, Situationsangemessenheit, unterrichtsabhängige Faktoren, Flexibilität und Lernerbezogenheit. Es wird deutlich, dass es keine einheitliche Definition von Fehlern gibt und dass diese abhängig vom Kontext und den jeweiligen Kriterien unterschiedlich interpretiert werden können.
Das dritte Kapitel untersucht die Ursachen von Fehlern und beleuchtet den Stellenwert von Fehlern im Sprachlernprozess. Es wird gezeigt, dass Schüler bei der Produktion von Fehlern nach bestimmten Lern- und Kommunikationsstrategien handeln. Die Bedeutung von Fehlern als Lernsignale wird hervorgehoben.
Das vierte Kapitel betrachtet verschiedene Reaktionsformen auf Fehler, wie z.B. Korrektur, Reparatur, Reformulation, Ignorieren, Missbilligen und Helfen. Es werden die Vor- und Nachteile der verschiedenen Reaktionsformen diskutiert und ihre Eignung für unterschiedliche Lernsituationen beleuchtet.
Das fünfte Kapitel erklärt verschiedene Korrekturtypen, wie die selbstinitiierte Selbst-/Fremdkorrektur oder fremdinitiierte Selbst-/Fremdkorrektur, direkte bzw. indirekte Korrektur etc. Es werden die Vor- und Nachteile der verschiedenen Korrekturtypen näher beleuchtet.
Das sechste Kapitel befasst sich mit dem Korrekturverhalten in Abhängigkeit von verschiedenen Faktoren, wie z.B. Lernstand, Unterrichtsphasen und Fehlerarten. Es wird untersucht, welches Verhalten in bestimmten Unterrichtsphasen oder bei bestimmten Fehlerarten und Niveaus am praktikabelsten und effektivsten ist.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Fehlerkorrektur, Englischunterricht, Sprachlernprozess, Fehlerdefinitionen, Fehlerursachen, Reaktionsformen auf Fehler, Korrekturtypen, Korrekturverhalten, Unterrichtsphasen, Lernstand, Schulpraktikum.
- Quote paper
- Karolin Büttner (Author), 2007, Mündliche Fehlerkorrekturen im Englischunterricht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/115860