Die Aufdeckung gesellschaftlicher Missstände gehört zur Aufgabe des besonders in den USA traditionsreichen investigativen Journalismus. In ihrem 2001 erschienenden Undercoverbericht ‚Nickel and Dimed’ hat die Journalistin und Sozialkritikerin Barbara Ehrenreich die Arbeitsverhältnisse im Niedriglohnsektor der USA an die Öffentlichkeit gebracht. Dadurch hat sie nicht nur einen oftmals vergessenen Wirtschaftsbereich fokussiert, sondern auch die prekären Arbeitsbedingungen der Unterschicht eindrucksvoll dargestellt. Durch ‚Nickel and Dimed’ wird die auch von der Sozialreform 1996 propagierte Annahme widerlegt, Arbeit allein reiche aus, der Armut zu entkommen. Dem widersprechen zudem die Zahlen offizieller Statistiken, nach denen sich die Anzahl der „working poor“ zur Zeit Ehrenreichs Recherche auf 6,4 Millionen belief. Die der U.S.-amerikanischen Gesellschaft zugrunde liegenden Wertvorstellungen, wie die Betonung des Individualismus und das Festhalten an dem Horatio Alger Mythos, bilden dazu die Basis dieser Problematik, in der sich vor allem auch die drastischen Klassenunterschiede in den USA widerspiegeln. In der vorliegenden Arbeit werden sowohl aus einer literarischen als auch kulturellen Perspektive ‚Nickel and Dimed’ und die darin aufgeworfenen Problematiken eingehend betrachtet. Der Fokus liegt dabei auf den „working poor“ an sich sowie deren Arbeitsbedingungen im Besonderen. Hierbei ist vor allem die von Ehrenreich verwendete Methodik zur Einflussnahme auf ihre Leser/-innen von Bedeutung. Die Art und Weise der Einflussnahme wird herausgearbeitet ebenso wie die Bedeutung der Klassenzugehörigkeit der jeweiligen Akteure.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Sozialreform 1996
- Armut in den USA
- Investigativer Journalismus
- Nickel and Dimed
- Titel
- Hintergründe
- Barbara Ehrenreich
- Inhalt und Aufbau des Buchs
- Arbeitsstellen
- Thematiken
- Identität
- Offenbarung ihrer Recherche
- Problembereiche
- Stil und Genre
- Kritische Betrachtung
- Fazit
- Niedriglohnsektor
- Zusammensetzung der Arbeitnehmerschaft
- Frauen im Niedriglohnsektor
- Mindestlohn
- Argumente dafür und dagegen
- Mindestlohn in den USA
- Qualifikation
- Dienstleistungssektor
- Gesellschaftliche Auswirkungen
- Zusammensetzung der Arbeitnehmerschaft
- Verschiedene Perspektiven
- Arbeitnehmer/-innen
- Arbeitgeber/-innen
- Legislative und Judikative
- Wohlfahrtsinstitutionen
- Gewerkschaften und deren Einfluss
- Einflussnahme der Literatur
- Schlussbetrachtung
- Literaturverzeichnis
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert Barbara Ehrenreichs Buch „Nickel and Dimed“ aus literarischer und kultureller Perspektive, um die prekären Arbeitsbedingungen der „working poor“ im Niedriglohnsektor der USA zu beleuchten. Das Buch dient als Fallstudie, um die Auswirkungen der Sozialreform von 1996 auf die Armut in den USA zu untersuchen und die Rolle des investigativen Journalismus bei der Aufdeckung gesellschaftlicher Missstände zu beleuchten.
- Die Auswirkungen der Sozialreform von 1996 auf die Armut in den USA
- Die Arbeitsbedingungen der „working poor“ im Niedriglohnsektor
- Die Rolle des investigativen Journalismus bei der Aufdeckung gesellschaftlicher Missstände
- Die Bedeutung von Klassenzugehörigkeit und Identität im Kontext von Armut und Arbeit
- Die Frage, ob die im Niedriglohnsektor gezahlten Löhne zur Existenzsicherung genügen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Armut in den USA ein und stellt die Bedeutung des Niedriglohnsektors für die amerikanische Wirtschaft und Gesellschaft heraus. Sie beleuchtet die wachsende Zahl der „working poor“ und die Problematik, dass trotz harter Arbeit ein Leben in Armut nicht ausgeschlossen ist. Die Sozialreform von 1996 wird als ein entscheidender Faktor für die Entwicklung des Niedriglohnsektors und die Zunahme der Armut in den USA vorgestellt.
Das Kapitel über die Sozialreform von 1996 analysiert die Auswirkungen dieser Reform auf die Arbeitsbedingungen und die Armut in den USA. Es wird gezeigt, wie die Reform zu einer Zunahme der „working poor“ geführt hat und welche Folgen dies für die Gesellschaft hat. Die Reform wird als ein Beispiel für die neoliberale Politik der USA betrachtet, die zu einer Verlagerung der Verantwortung für die Armut von der Gesellschaft auf den Einzelnen führt.
Das Kapitel über Armut in den USA beleuchtet die Ursachen und Folgen der Armut in den USA. Es werden verschiedene Faktoren wie das Einkommensgefälle, die Arbeitslosigkeit, die mangelnde Bildung und die fehlende Gesundheitsversorgung als Ursachen für Armut identifiziert. Die Folgen der Armut für die betroffenen Menschen werden anhand von Statistiken und Fallbeispielen dargestellt.
Das Kapitel über investigativen Journalismus beleuchtet die Rolle des investigativen Journalismus bei der Aufdeckung gesellschaftlicher Missstände. Es wird gezeigt, wie investigativer Journalismus dazu beitragen kann, die Öffentlichkeit über wichtige Themen zu informieren und zu sensibilisieren. Die Arbeit von Barbara Ehrenreich wird als Beispiel für erfolgreichen investigativen Journalismus vorgestellt.
Das Kapitel über Nickel and Dimed analysiert das Buch von Barbara Ehrenreich aus literarischer und kultureller Perspektive. Es wird gezeigt, wie Ehrenreich durch ihre undercover Recherche die Arbeitsbedingungen der „working poor“ im Niedriglohnsektor der USA aufdeckt und die Problematik der Armut in den USA beleuchtet. Die Arbeit von Ehrenreich wird als ein Beispiel für die Bedeutung von literarischen Werken für die gesellschaftliche Debatte über Armut und soziale Ungleichheit betrachtet.
Das Kapitel über den Niedriglohnsektor beleuchtet die Zusammensetzung der Arbeitnehmerschaft im Niedriglohnsektor, die Bedeutung des Mindestlohns und die Auswirkungen des Niedriglohnsektors auf die Gesellschaft. Es werden die Argumente für und gegen einen Mindestlohn diskutiert und die Situation des Mindestlohns in den USA analysiert.
Das Kapitel über verschiedene Perspektiven beleuchtet die Sichtweisen von Arbeitnehmern, Arbeitgebern, der Legislative und Judikative sowie von Wohlfahrtsinstitutionen auf den Niedriglohnsektor. Es werden die unterschiedlichen Interessen und Perspektiven der verschiedenen Akteure im Kontext des Niedriglohnsektors dargestellt.
Das Kapitel über Gewerkschaften und deren Einfluss analysiert den Einfluss von Gewerkschaften auf die Arbeitsbedingungen im Niedriglohnsektor. Es wird gezeigt, wie Gewerkschaften dazu beitragen können, die Arbeitsbedingungen der Arbeitnehmer zu verbessern und die Interessen der Arbeitnehmer zu vertreten.
Das Kapitel über die Einflussnahme der Literatur beleuchtet die Frage, inwieweit literarische Werke Einfluss auf das politische und wirtschaftliche Geschehen eines Landes ausüben können. Es wird gezeigt, wie literarische Werke dazu beitragen können, die Öffentlichkeit über wichtige Themen zu informieren und zu sensibilisieren.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Niedriglohnsektor, die „working poor“, die Sozialreform von 1996, die Armut in den USA, den investigativen Journalismus, Barbara Ehrenreich, Nickel and Dimed, Klassenzugehörigkeit, Identität, Existenzsicherung, Mindestlohn, Dienstleistungssektor, Gewerkschaften und Einflussnahme der Literatur.
- Arbeit zitieren
- M.A. Sarah Pelekies (Autor:in), 2008, Nickel and Dimed - Prekäre Arbeitsverhältnisse im Niedriglohnsektor der heutigen USA, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/115884