Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit Bildern im Lernmaterial. Zunächst werden grundlegende Informationen zu Bildarten, deren Funktionen und dessen kognitiven Verarbeitung gegeben. Im weiteren Verlauf werden Schlussfolgerungen im Hinblick auf die Gestaltung von Lernmaterial präsentiert.
Neben der Darstellung von Text ist ebenso die Verwendung von Bildern in Lehr- Lernmaterial Selbstverständlichkeit geworden. Besonders die Kognitionswissenschaften haben sich in den letzten Jahren verstärkt mit dem Gebrauch von visuellem Material beschäftigt und vielfältige Untersuchungen durchgeführt.
Aus diesem Grund befasst sich die vorliegende Arbeit mit der effektiven Vermittlung von Wissen mit Hilfe von Bildern. Ziel ist es zu klären, welches didaktische Design eine Vorlage aufweisen sollte, damit sie lernförderlich ist. Bevor darauf eingegangen werden kann, müssen grundlegende Themen behandelt werden.
Dementsprechend wird ein Überblick über die verschiedensten Strukturen und Funktionen von Bildern gegeben sowie Erklärungen zur kognitiven Verarbeitung und zu den Ebenen des Bildverstehens gemacht. Die Frage ist, wie eine Vorlage abgetastet, verstanden, verarbeitet und rekonstruiert wird. Anhand dieser Prozessbeschreibungen wird aufgezeigt, inwiefern die Fähigkeiten des Bildproduzenten und -benutzers für eine effektive Wissensvermittlung von Bedeutung sind. Es wird erläutert, welches Vorwissen der Lernende mitbringen und welche Richtlinien der Bildhersteller bei der Gestaltung einhalten sollte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definition von Bildern
- Die Bedeutung von Bildern
- Vorteile
- Nachteile
- Die Bildarten und deren Funktionen
- Logische/ analytische Bilder
- Charts
- Tabellen
- Diagramme
- Abbilder/ repräsentationale Bilder
- Realistische Abbilder
- Texturierte/ schattierte Abbilder
- Linienabbilder/ Strichzeichnungen
- Schematische Abbilder
- Logische/ analytische Bilder
- Die kognitive Bildverarbeitung
- Die voraufmerksame Verarbeitung
- Die aufmerksame Verarbeitung
- Die elaborative Verarbeitung
- Die rekonstruktive Verarbeitung
- Funktionen von Bildern
- Aktivierungsfunktion
- Konstruktionsfunktion
- Fokusfunktion
- Ersatzfunktionen
- Ebenen und Sicherung des Bildverstehens
- Natürliches Bildverstehen
- Figur- Grund- Unterscheidung
- Schattierungs- und Farbinformationen
- Blickwinkel
- Kontextualisierung
- Indikatorisches Bildverstehen
- Bildliche Eingriffe zur Hervorhebung der zentralen Information
- Bildliche Eingriffe für die erfolgreiche Informationsverarbeitung
- Natürliches Bildverstehen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die effektive Verwendung von Bildern in Lernmaterialien. Ziel ist die Klärung didaktischer Gestaltungsrichtlinien für lernförderliche Bildgestaltung. Die Arbeit beleuchtet grundlegende Aspekte der Bildfunktionen, kognitiven Bildverarbeitung und des Bildverstehens.
- Bildarten und deren Funktionen in Lernmaterialien
- Kognitive Prozesse der Bildverarbeitung
- Ebenen des Bildverstehens (natürlich und indikatorisch)
- Didaktisches Design für lernförderliche Bilder
- Bedeutung von Vorwissen und interpretatorischen Fähigkeiten
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Arbeit untersucht den Einsatz von Bildern im Lernkontext, fokussiert auf die Gestaltung lernförderlicher Materialien und beleuchtet die Rolle der Kognitionswissenschaften in diesem Bereich. Sie skizziert den methodischen Ansatz, der die Analyse verschiedener Bildtypen, deren kognitiver Verarbeitung und des Bildverstehens umfasst, um schließlich didaktische Design-Empfehlungen abzuleiten.
2 Definition von Bildern: Der Begriff "Bild" wird hier als umfassende Kategorie von Darstellungsformen definiert, die über den reinen Text hinausgehen und Tabellen, Diagramme und Abbilder einschließen. Die Fähigkeit von Bildern, komplexe Sachverhalte vereinfacht darzustellen und über Raum und Zeit hinweg zu speichern, wird hervorgehoben.
3 Die Bedeutung von Bildern: Dieses Kapitel diskutiert die kontroversen Ansichten zur Bedeutung von Bildern im Lernprozess. Während einige die überlegenere Informationsvermittlung durch Bilder betonen, sehen andere den Wert von Bildern skeptischer aufgrund von Interpretationsmöglichkeiten und der Gefahr von oberflächlicher Verarbeitung. Die Arbeit argumentiert für eine situationsabhängige Wahl zwischen Text und Bild, abhängig vom zu vermittelnden Wissen.
4 Die Bildarten und deren Funktionen: Die Arbeit differenziert zwischen logischen/analytischen Bildern (Charts, Tabellen, Diagramme) und Abbildern/repräsentationalen Bildern (realistische, texturierte, schematische Abbilder, Linienabbilder). Jeder Typ wird hinsichtlich seiner Struktur und Funktion detailliert beschrieben und anhand von Beispielen illustriert. Die unterschiedlichen Abstraktionsgrade und die Bedeutung der Interpretation werden betont.
5 Die kognitive Bildverarbeitung: Die kognitive Bildverarbeitung wird als mehrstufiger Prozess beschrieben, der voraufmerksame, aufmerksame, elaborative und rekonstruktive Verarbeitungsphasen umfasst. Die Bedeutung von automatischer und willentlicher Steuerung der Blickführung sowie die Rolle der verbalen Verarbeitung und der multiplen Repräsentationen im Gedächtnis werden diskutiert.
6 Funktionen von Bildern: Hier werden verschiedene Funktionen von Bildern im Lernprozess unterschieden: Aktivierungsfunktion (Abruf bestehenden Wissens), Konstruktionsfunktion (Aufbau neuer Wissensstrukturen), Fokusfunktion (Akzentuierung bestimmter Aspekte) und Ersatzfunktion (Erstellung von Schemata bei fehlendem Vorwissen). Die jeweilige Gestaltungsstrategie wird für jeden Funktionstyp erläutert.
7 Ebenen und Sicherung des Bildverstehens: Das Kapitel behandelt die Ebenen des natürlichen und indikatorischen Bildverstehens. Das natürliche Bildverstehen basiert auf Vorwissen, Abbildungskonventionen und dem Abgleich mit Schemata. Das indikatorische Bildverstehen erfordert die Interpretation bildlicher Hinweise und die Entschlüsselung der Intention des Produzenten. Konkrete Gestaltungsmerkmale für eine optimale Bildgestaltung werden präsentiert.
Schlüsselwörter
Bildgestaltung, Lernmaterial, E-Learning, Kognitive Bildverarbeitung, Bildverstehen, Bildfunktionen, Didaktisches Design, Informationsverarbeitung, Bildtypen, Charts, Tabellen, Diagramme, Abbilder, Vorwissen, Interpretationsfähigkeit.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Effektive Verwendung von Bildern in Lernmaterialien
Was ist der Hauptfokus dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht die effektive Verwendung von Bildern in Lernmaterialien und zielt darauf ab, didaktische Gestaltungsrichtlinien für lernförderliche Bildgestaltung zu entwickeln. Sie beleuchtet die Funktionen von Bildern, die kognitive Bildverarbeitung und das Bildverstehen.
Welche Arten von Bildern werden behandelt?
Die Arbeit unterscheidet zwischen logischen/analytischen Bildern (Charts, Tabellen, Diagramme) und Abbildern/repräsentationalen Bildern (realistische, texturierte, schematische Abbilder, Linienabbilder). Die unterschiedlichen Abstraktionsgrade und Interpretationsmöglichkeiten werden detailliert beschrieben.
Wie wird die kognitive Bildverarbeitung beschrieben?
Die kognitive Bildverarbeitung wird als mehrstufiger Prozess dargestellt, der voraufmerksame, aufmerksame, elaborative und rekonstruktive Verarbeitungsphasen umfasst. Die Bedeutung von automatischer und willentlicher Steuerung der Blickführung sowie die Rolle der verbalen Verarbeitung und multipler Repräsentationen im Gedächtnis werden diskutiert.
Welche Funktionen von Bildern im Lernprozess werden unterschieden?
Die Arbeit unterscheidet zwischen Aktivierungsfunktion (Abruf bestehenden Wissens), Konstruktionsfunktion (Aufbau neuer Wissensstrukturen), Fokusfunktion (Akzentuierung bestimmter Aspekte) und Ersatzfunktion (Erstellung von Schemata bei fehlendem Vorwissen).
Was sind die Ebenen des Bildverstehens?
Das Kapitel behandelt das natürliche Bildverstehen (basierend auf Vorwissen und Abbildungskonventionen) und das indikatorische Bildverstehen (Interpretation bildlicher Hinweise und der Intention des Produzenten). Konkrete Gestaltungsmerkmale für eine optimale Bildgestaltung werden präsentiert.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Bildgestaltung, Lernmaterial, E-Learning, Kognitive Bildverarbeitung, Bildverstehen, Bildfunktionen, Didaktisches Design, Informationsverarbeitung, Bildtypen, Charts, Tabellen, Diagramme, Abbilder, Vorwissen, Interpretationsfähigkeit.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit umfasst eine Einleitung, Kapitel zur Definition von Bildern, deren Bedeutung, verschiedenen Bildarten und Funktionen, kognitiver Bildverarbeitung, den Ebenen des Bildverstehens und abschließend ein Fazit. Kapitelzusammenfassungen sind ebenfalls enthalten.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Zielsetzung ist die Klärung didaktischer Gestaltungsrichtlinien für lernförderliche Bildgestaltung. Es geht darum, die effektive Nutzung von Bildern im Lernprozess zu optimieren.
Welche Rolle spielt das Vorwissen?
Vorwissen spielt eine entscheidende Rolle, sowohl beim natürlichen Bildverstehen (wo es als Grundlage für die Interpretation dient) als auch beim indikatorischen Bildverstehen (wo es die Fähigkeit zur Entschlüsselung der Intention des Produzenten unterstützt).
Wie wird die Bedeutung von Bildern im Lernprozess bewertet?
Die Arbeit diskutiert kontroverse Ansichten zur Bedeutung von Bildern. Sie argumentiert für eine situationsabhängige Wahl zwischen Text und Bild, abhängig vom zu vermittelnden Wissen, und betont die Notwendigkeit einer sorgfältigen Gestaltung für eine optimale Lernwirkung.
- Quote paper
- Kathleen Kunert (Author), 2007, Die Bildgestaltung von Lernmaterial, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/115906