Soziale Kommunikation. Das Kommunikationsmodell von Schulz von Thun


Hausarbeit, 2020

14 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe

Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

1 Einleitung
1.1 Problemstellung
1.2 Zielsetzung
1.3 Gliederung der Arbeit

2. Grundlagen zum Begriff der Kommunikation
2.1 Was ist Kommunikation?
2.2 Das Kommunikationsmodell von Friedemann Schulz von Thun
2.3 Kommunikationsstörungen

3. Interpretation und Analyse eines Fallbeispiels

4. Ergebnisse und Gedanken des Autors

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Das Vier-Ohren-Modell nach Schulz von Thun (Schulz von Thun Institut für Kommunikation)

1 Einleitung

Die folgende Einleitung beschäftigt sich einerseits mit der Problemstellung und andererseits mit der Zielsetzung. Der Autor dieser Arbeit ist ein angehender Physiotherapeut, aus diesem Grund wird in manchen Abschnitten auf Behandlungssituationen eingegangen, um das Geschriebene deutlicher zu machen. Die gesamte Arbeit wird in der männlichen Form geschrieben, dies dient lediglich zur besseren Lesbarkeit.

1.1 Problemstellung

“Reden lernt man nur durch reden.”

(Cicero, 106-43 v. Chr., römischer Redner und Staatsmann)

Überall wo Menschen zusammenkommen herrscht Kommunikation, meist bewusst, aber oftmals auch unbewusst. Somit ist es unmöglich nicht zu kommunizieren. Diese unbewusste Kommunikation ist den meisten Menschen nicht bewusst, wodurch es zu Kommunikationsproblemen kommen kann. Die gelungene Kommunikation ist ein komplexer Vorgang, der wie im oben genannten Zitat von Cicero durch Gespräche, mit vielen verschiedenen Menschen, erlernt werden muss. Den einen Menschen fällt die Kommunikation leichter, den anderen eher schwieriger.

Wie in der Einleitung bereits erwähnt, wird die Behandlung in der Physiotherapie mehrere Male in dieser Arbeit aufgegriffen. Die Kommunikation zwischen dem Therapeuten und dem Patienten ist enorm wichtig, da diese auf eine intakte Beziehungsebene hinarbeitet. Diese Beziehungsebene ist notwendig, da somit oftmals ein schnellerer Therapieerfolg erzielt werden kann. Sobald der Patient Vertrauen zu seinem Therapeuten aufgebaut hat und ihm in seinen Anweisungen folgt, können sichtbare Erfolge wahrgenommen werden. Ist die Beziehungsebene jedoch gestört und der Patient hat keine Vertrauensbasis zu seinem Therapeuten, wird es schwieriger eine Therapie mit Erfolgen zu verbuchen.

Für den Therapeuten ist es also umso wichtiger, sich mit dem Thema der Kommunikation auseinander zu setzen, um seine Patienten mit deren Worte und Verhaltensweisen besser verstehen zu können.

1.2 Zielsetzung

Im alltäglichen Leben werden die Menschen regelmäßig mit Kommunikation konfrontiert. In dieser Arbeit werden verschiedene Begrifflichkeiten erklärt, mögliche Kommunikationsstörungen aufgezeigt und das Kommunikationsmodell von Friedemann Schulz von Thun vorgestellt. Anhand dieses “Vier-Ohren-Modells" von Schulz von Thun wird ein Beispiel aus dem physiotherapeutischen Alltag analysiert und Vorschläge seitens des Autors genannt. Ein Praxisbeispiel wird gewählt, damit das Modell besser verstanden werden kann. Das Ziel des Autors ist es, einen groben Einblick in das Thema der Kommunikation zu geben, sodass der Leser bestimmte Punkte für sich herausziehen und in seinem Leben anwenden kann.

Es ist wichtig zu wissen, dass die Kommunikation nicht nur von den verschiedenen Individuen abhängig ist, die aufeinandertreffen, sondern auch von der Gesellschaft an sich, da diese oftmals Normen vorgibt.

Der Titel dieser Arbeit bezieht sich auf das Ziel einer besseren Kommunikation miteinander und die praktische Umsetzung im Alltag.

1.3 Gliederung der Arbeit

Die gesamte Arbeit gliedert sich in insgesamt vier Kapitel.

Im ersten Kapitel wird die Thematik der Arbeit grob vorgestellt, sodass der Leser einen Einblick über die Materie erhält. Der Autor schreibt über die Problemstellung, die Zielsetzung und die Gliederung dieser Arbeit.

Im zweiten Kapitel wird im ersten Schritt der Begriff der Kommunikation genauer erläutert. Im zweiten Schritt wird das Kommunikationsmodell von Friedemann Schulz von Thun genannt und genauer erklärt. Zum Abschluss dieses Kapitels wird sich mit Faktoren der Kommunikationsstörungen beschäftigt, welche eine gute Kommunikationssituation zu einer schlechten werden lassen können. Wieso kommt es überhaupt zu Kommunikationsstörungen? Was kann dagegen getan werden?

Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit einem Fallbeispiel, das bedeutet, dass der Autor eine Situation beschreibt, die Probleme nennt und anschließend Lösungsvorschläge für die entstandenen Probleme aufzeigt, sodass diese eventuell in Zukunft vermieden werden können.

Die Ergebnisse, die bei dieser Arbeit entstanden sind, werden im letzten Kapitel zusammengefasst und reflektiert. Der Autor beendet diese Arbeit mit seinem persönlichen Fazit und seinen Erkenntnissen, die er während des Schreibens dieser Arbeit erlangt hat.

2. Grundlagen zum Begriff der Kommunikation

2.1 Was ist Kommunikation?

Der Begriff Kommunikation leitet sich von dem lateinischen Wort communicatio ab, was Mitteilung oder Unterredung bedeutet. Gemeint ist die Verständigung untereinander, also der Austausch zwischen Menschen mithilfe von Sprachen oder Zeichen. Dabei steht ein Sender einem oder mehreren Empfängern gegenüber. (Quelle: https://www.abiweb.de/deutsch-methoden/thematisches-vorwissen/kommunikation/kommunikation-definition.html)

Die Kommunikation bildet die Basis für das tägliche menschliche Miteinander. Jede Beziehung, in der wir stehen, weist Kommunikation auf.

Unterschieden wird zwischen verbaler und die nonverbaler Kommunikation. Die verbale Kommunikation läuft mit Hilfe von Sprache ab und die nonverbale Kommunikation ist die Verständigung, die mittels Mimik, Gestik oder Körperhaltung abläuft. Vor allem die nonverbale Kommunikation läuft oftmals unbewusst ab, das bedeutet, dass nicht miteinander gesprochen wird, aber beispielsweise durch Körperhaltung die momentane Gefühlslage einer Person nach außen hin transportiert wird. Dies zeigt, dass nicht immer kommuniziert werden muss, um zu wissen wie es dem Gegenüber geht, sondern, dass auch kleine Hinweise schon die Stimmung der Person offenbaren. Hierzu passt das Zitat vom Kommunikationswissenschaftler Paul Watzlawick, der sagt: “Man kann nicht nicht kommunizieren, denn jede Kommunikation ist Verhalten und genauso wie man sich nicht nicht verhalten kann, kann man nicht nicht kommunizieren.” Er stellte die These auf, dass Kommunikation umgehend abläuft, sobald mindestens zwei Menschen aufeinandertreffen. Diese kann dann wie schon genannt verbal oder nonverbal ablaufen.

Im Folgenden ein Praxisbeispiel, welches die These von Watzlawick bestätigt:

Eine Frau im Wartezimmer eines Arztes, die die ganze Zeit nur auf den Boden starrt. Zunächst könnte man annehmen, sie würde nicht kommunizieren. Dennoch tut sie es, indem sie den anderen Wartenden nonverbal mitteilt, dass sie keinerlei Kontakt möchte. (Quelle: https://groenert.ch/du-kannst-nicht-nicht-kommunizieren/)

Des Weiteren findet die Kommunikation immer zwischen einem Sender und mindestens einem Empfänger statt. Während des Gesprächs tauschen diese Rollen im Normalfall mehrere Male.

Diese ausführliche Erklärung soll dem Leser einen Überblick über die verschiedenen Facetten der Kommunikation geben.

2.2 Das Kommunikationsmodell von Friedemann Schulz von Thun

Zunächst wird Friedemann Schulz von Thun in einigen Sätzen vorgestellt.

Schulz von Thun wurde 1944 geboren. Er studierte Psychologie, Philosophie und Pädagogik in Hamburg und erhielt 1971 sein Diplom. 1973 promovierte er bei Reinhard Tausch und Inghard Langer über die Verständlichkeit bei der Wissensvermittlung. Während dieser Zeit gelangt Schulz von Thun an viele neue Erkenntnisse. Anschließend führte ihn der wissenschaftliche Weg über die Habilitation zu der Berufung der pädagogischen Psychologie in Hamburg. Der praktische Weg besteht noch bis heute darin Lehrern, Führungskräften und Angehörigen aller Berufsgruppen ein Kommunikationstraining zu bieten.

Die Kommunikationspsychologie nach Schulz von Thun hat viele Inspirationsquellen. Angefangen bei dem Sprachpsychologen Karl Bühler, über die Kommunikationstheorie Paul Watzlawicks, bis hin zur humanistischen Psychologie. Die zwischenmenschliche Kommunikation Carl Rogers und die Individualpsychologie Alfred Adlers spielten ebenfalls eine Rolle bei der Entstehung der Schulz von Thun’schen Kommunikationspsychologie.

In diesem Absatz soll es um das bekannte Kommunikationsmodell von Friedemann Schulz von Thun gehen. Dieses Modell ist mittlerweile unter mehreren Namen bekannt, beispielsweise als “Nachrichtenquadrat”, “Sender- Empfänger- Modell” oder auch als “Vier-Ohren- Modell".

Abbildung 1: Das Vier-Ohren-Modell nach Schulz von Thun (Schulz von Thun Institut für Kommunikation)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Anmerkung der Redaktion: Die Abbildung wurde aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.

Das Modell zeigt auf, dass eine Person, die etwas von sich gibt, auf vier verschiedene Weisen wirksam ist. Jede Äußerung enthält automatisch vier Botschaften gleichzeitig.

- Eine Sachinformation (Worüber wird informiert?)
- Eine Selbstoffenbarung (Was gibt die redende Person über sich selbst preis?)
- Ein Beziehungshinweis (Was hält die redende Person von ihrem Gegenüber?)
- Einen Appell (Was möchte die redende Person bei ihrem Gegenüber erreichen?)

1981 hat Schulz von Thun diese vier Ebenen in seinem Fachbuch “Miteinander reden” in einem Modell dargestellt. Die vier Schnäbel des Senders treffen auf die vier Ohren des Empfängers.

Angefangen wird auf der Sachebene. Hierbei geht es um Daten, Fakten und Sachverhalte. Diese Sachverhalte werden nach drei Kriterien untersucht.

Zunächst einmal wird analysiert, ob diese Aussage wahr oder unwahr, beziehungsweise zutreffend oder nicht zutreffend ist. Im nächsten Schritt wird geklärt, ob diese Information relevant oder irrelevant ist, das bedeutet, ob diese für das vorliegende Thema von Belang oder nicht von Belang ist. Im letzten Schritt wird sich damit beschäftigt, ob die aufgeführte Information ausreichend für das zu besprechende Thema ist oder, ob noch zusätzliche Informationen benötigt werden. Wichtig ist es hierbei, dass der Sender auf der Sachebene die Sachverhalte klar, deutlich und verständlich ausdrückt. Der Empfänger kann so nach den oben aufgeführten Kriterien auf dem Sachohr reagieren.

Nach der Sachebene folgt die Ebene der Selbstkundgabe. Das entscheidende bei dieser Ebene ist es, dass der Sender bei jeder Äußerung, die er tätigt, freiwillig oder unfreiwillig auch etwas von sich selbst preisgibt. Er gibt somit eine Kostprobe seiner Persönlichkeit. Während dieser Selbstoffenbarung des Senders macht sich der Empfänger ein eigenes Bild über diesen. Mit dem Selbstkundgabe - Ohr nimmt der Empfänger Informationen über den Sender auf. Welche Persönlichkeit hat er? Wie ist seine Stimmung? Welche Gefühle stecken hinter der Person? Und viele mehr.

Auf der Beziehungsebene zeigt der Sender schon relativ schnell wie er zu seinem Kommunikationspartner steht. Diese Hinweise zeigen sich durch den Tonfall, die Formulierung, die Mimik und Gestik. Über das Beziehungsohr stellt der Empfänger für sich fest, was sein Gegenüber von ihm hält. Er wird merken, ob der Sender ihn wertschätzt oder ablehnt, missachtet oder achtet, respektiert oder demütigt.

Die letzte Ebene beschreibt die Appellebene. Diese zeigt, was der Sender von dem Empfänger möchte und was er erreichen möchte. Es können Wünsche, Ratschläge, Anweisungen oder Appelle geäußert werden. Diese können offen oder verdeckt kommuniziert werden. Sobald der Empfänger die Nachricht mit seinem Appellohr hört, wird er sich fragen, was er jetzt tun beziehungsweise nicht tun soll.

In den meisten Fällen ist nur die Appellebene bei Sender und Empfänger identisch. Je nachdem wie die Kommunikationspartner die verschiedenen Ebenen gewichten, kann es zu Missverständnissen kommen.

[...]

Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Soziale Kommunikation. Das Kommunikationsmodell von Schulz von Thun
Hochschule
Katholische Fachhochschule Mainz
Note
1,7
Autor
Jahr
2020
Seiten
14
Katalognummer
V1159934
ISBN (Buch)
9783346558152
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Kommunikationsmodell, Schulz von Thun
Arbeit zitieren
Nadeje Mang (Autor:in), 2020, Soziale Kommunikation. Das Kommunikationsmodell von Schulz von Thun, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1159934

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