Wird von Bildung im Mittelalter gesprochen, so ist es unumgänglich sich mit zwei Thematiken zu beschäftigen: Die "septem artes liberales" bilden seit der Spätantike den Grundkanon für Bildung und die karolingische Bildungsreformen greifen u.a. auch diese erneut auf. Beides führte zu einem erneuten Aufblühen der gesamten karolingischen Kultur, vor allem in den folgenden Generationen. Die Klosterschule als solches erlebte aus diesem Zusammenspiel, seit dem Beginn des neunten Jahrhunderts, einen enormen Aufschwung und der St. Galler Klosterplan (830 n. Chr.) ist der einzige Bauplan eines Klosters, welcher aus dieser Zeit überliefert wurde. Dieser ist nicht nur enorm aufschlussreich, was den Alltag der Mönche anbelangt, sondern er kann auch Hinweise auf weitere Lebensbereiche, wie z.B. Bildung geben.
Dieses genauer zu Untersuchen ist Ziel dieser Arbeit. Es soll der Begriff und die Bedeutung der septem artes liberales anhand von den kontemporären Reformen und der Gestaltung des St. Galler Klosterplans genauer untersucht werden. Die Leitfrage ist demnach, ob sich das damalige Verständnis von Bildung in dem Plan widerspiegelt.
Die Quellen- und Literaturbasis zu dieser spezifischen Thematik ist kaum vorhanden, daher war es nötig mehrere Themenbereiche zu analysieren und nach hilfreichen Gemeinsamkeiten zu suchen. Einzelne, relevante Themen wie septem artes liberales, karolingische Bildungsreform, St. Galler Klosterplan oder Bildung im Mittelalter sind, für sich allein betrachtet, sehr gut erforscht und in den letzten Dekaden ausführlich, mehrfach und minutiös behandelt worden. Einerseits ermöglichte die Fülle an Quellen und Forschungsliteratur das wissenschaftliche Arbeiten enorm, andererseits jedoch ist diese Thematik in dem Umfang dieser Arbeit mitnichten gänzlich behandelbar.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Hauptteil
- 2.1. Die septem artes liberales
- 2.2. „Die karolingische Renaissance“
- 2.3. St. Galler Klosterplan
- 2.3.1. Theorie vs. Praxis - St. Galler Klosterplan & die septem artes liberales
- 3. Schluss/Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die septem artes liberales im Kontext der karolingischen Renaissance und deren Reflexion im St. Galler Klosterplan (830 n. Chr.). Ziel ist es, die Übereinstimmung zwischen dem damaligen Bildungsverständnis und der Gestaltung des Klosterplans zu analysieren. Die Arbeit basiert auf vorhandener Sekundärliteratur, die kritisch im Hinblick auf die Fragestellung geprüft wird.
- Die septem artes liberales als Grundkanon der Bildung im Mittelalter
- Die karolingische Bildungsreform und ihre Auswirkungen auf das Klosterleben
- Der St. Galler Klosterplan als Quelle für die Erforschung mittelalterlicher Bildung
- Theorie und Praxis der Bildung im 9. Jahrhundert
- Der Vergleich zwischen dem theoretischen Bildungsverständnis und seiner Umsetzung im St. Galler Klosterplan
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der septem artes liberales und der karolingischen Bildungsreform ein und benennt den St. Galler Klosterplan als zentrale Quelle für die Untersuchung der Verbindung zwischen Theorie und Praxis mittelalterlicher Bildung. Die Arbeit konzentriert sich auf die Frage, ob sich das Verständnis von Bildung im Klosterplan widerspiegelt. Die begrenzte Quellenlage wird angesprochen, und die Methode der kritischen Auseinandersetzung mit der Sekundärliteratur wird erläutert. Der Fokus liegt auf der Analyse der septem artes liberales, der karolingischen Reformen, und schließlich dem St. Galler Klosterplan, um die Ergebnisse abschließend zusammenzufassen.
2. Hauptteil: Der Hauptteil gliedert sich in drei Abschnitte. Zuerst wird der Begriff der septem artes liberales erläutert, beginnend mit einem Zitat aus Isidor von Sevillas Etymologiae. Es wird die Einteilung in Trivium und Quadrivium dargelegt, und der Bedeutungswandel der artes liberales über die Jahrhunderte angedeutet. Die Arbeit beleuchtet Thomas von Aquins Verständnis der freien Künste als rational-zweckdienliche Fähigkeiten mit theoretischem Erkenntniswert, wobei der Gegensatz zwischen Theorie und Praxis der Bildung hervorgehoben wird. Als Beispiel für eine visuelle Darstellung der septem artes liberales wird der Hortus Delicarum von Herrad von Hohenburg genannt, der im Gegensatz zu schriftlichen Quellen durch Symbolismus und Ikonografie Informationen vermittelt.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Septem Artes Liberales, Karolinger Renaissance und der St. Galler Klosterplan
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht die sieben freien Künste (septem artes liberales) im Kontext der karolingischen Renaissance und deren Reflexion im St. Galler Klosterplan (830 n. Chr.). Das zentrale Thema ist die Analyse der Übereinstimmung zwischen dem damaligen Bildungsverständnis und der Gestaltung des Klosterplans.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Arbeit basiert auf vorhandener Sekundärliteratur, die kritisch im Hinblick auf die Fragestellung geprüft wird. Der St. Galler Klosterplan dient als primäre Quelle.
Welche Ziele verfolgt die Arbeit?
Ziel ist es, die Verbindung zwischen dem theoretischen Bildungsverständnis der septem artes liberales und deren praktischer Umsetzung im St. Galler Klosterplan zu analysieren. Die Arbeit beleuchtet die karolingische Bildungsreform und deren Auswirkungen auf das Klosterleben.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, einen Hauptteil mit drei Unterkapiteln (septem artes liberales, karolingische Renaissance, St. Galler Klosterplan) und eine Schlusszusammenfassung. Der Hauptteil vergleicht Theorie und Praxis der Bildung im 9. Jahrhundert anhand der genannten Themen.
Was sind die septem artes liberales?
Die septem artes liberales werden im Detail erläutert, beginnend mit einem Zitat aus Isidor von Sevillas Etymologiae. Die Einteilung in Trivium und Quadrivium wird dargestellt, und der Bedeutungswandel der artes liberales wird angedeutet. Thomas von Aquins Verständnis der freien Künste als rational-zweckdienliche Fähigkeiten mit theoretischem Erkenntniswert wird ebenfalls behandelt.
Welche Rolle spielt der St. Galler Klosterplan?
Der St. Galler Klosterplan dient als zentrale Quelle für die Untersuchung der Verbindung zwischen Theorie und Praxis mittelalterlicher Bildung. Die Arbeit analysiert, ob und wie sich das Verständnis von Bildung im Klosterplan widerspiegelt.
Wie wird der Vergleich zwischen Theorie und Praxis dargestellt?
Der Vergleich zwischen dem theoretischen Bildungsverständnis und seiner Umsetzung im St. Galler Klosterplan bildet den Kern der Arbeit. Es wird untersucht, ob der Klosterplan das damalige Verständnis der septem artes liberales widerspiegelt.
Welche Methode wird angewendet?
Die Arbeit basiert auf einer kritischen Auseinandersetzung mit der Sekundärliteratur. Die begrenzte Quellenlage wird berücksichtigt.
Welche Beispiele werden genannt?
Als Beispiel für eine visuelle Darstellung der septem artes liberales wird der Hortus Delicarum von Herrad von Hohenburg genannt, der im Gegensatz zu schriftlichen Quellen durch Symbolismus und Ikonografie Informationen vermittelt.
Was ist das Ergebnis der Arbeit (in Kurzfassung)?
Die Arbeit fasst die Ergebnisse zusammen und beantwortet die Frage, ob und inwiefern sich das Verständnis der septem artes liberales im St. Galler Klosterplan widerspiegelt.
- Arbeit zitieren
- Sebastian Simbeck (Autor:in), 2021, Die Septem Artes Liberales und der St. Galler Klosterplan. Theorie vs. Praxis im 9. Jahrhundert, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1160944