Die Einsendeaufgabe behandelt drei Themen aus der Persönlichkeitspsychologie. Im ersten Abschnitt wird der Persönlichkeitstest vorgestellt. Es wird auf die Entstehung, die Einsatzgebiete sowie auf die klassischen Güterkriterien für das Testverfahren eingegangen. Außerdem wird die narzisstische Störung definiert. Auftretende Symptome werden näher erläutert. Zum Schluss wird auf das Verfahren der Diagnose näher eingegangen.
Im zweiten Abschnitt wird der Zusammenhang zwischen Persönlichkeit und Gesundheit verdeutlicht. Außerdem wird das Konzept der Selbstwirksamkeit erläutert. Zum Schluss werden konkrete Handlungsempfehlungen für Führungskräfte genannt, um im Rahmen der Führung die Selbstwirksamkeit der Mitarbeitenden stärker zu berücksichtigen.
In dem letzten Abschnitt wird das HEXACO- Modell von Ashton und Lee vorgestellt. Außerdem werden wichtige Eigenschaften für die Auswahl von Professor*innen beschrieben.
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1. Aufgabe
1.1 Der Persönlichkeitstest
1.2 Klassische Güterkriterien für den Persönlichkeitstest
1.3 Die narzisstische Persönlichkeitsstörung
2. Aufgabe
2.1 Der Zusammenhang zwischen Persönlichkeit und Gesundheit
2.2 Das Konzept der Selbstwirksamkeit
2.3 Handlungsempfehlungen für Führungskräfte
3. Aufgabe
3.1 Das HEXACO- Modell
3.2 Bedeutung in der Personalauswahl
Literaturverzeichnis:
Abkürzungsverzeichnis
bspw. beispielsweise
bzw. beziehungsweise
d.h. das heißt
sog. so genannt
WHO Weltgesundheitsorganisation
z.B. zum Beispiel
1. Aufgabe
In dem ersten Abschnitt wird der Persönlichkeitstest vorgestellt. Es wird auf die Entstehung, die Einsatzgebiete sowie auf die klassischen Güterkriterien für das Testverfahren eingegangen. Außerdem wird die narzisstische Störung definiert. Auftretende Symptome werden näher erläutert. Zum Schluss wird auf das Verfahren der Diagnose näher eingegangen.
1.1 Der Persönlichkeitstest
Die differentielle- und Persönlichkeitspsychologie entwickelte sich in den 1920er und 1930er Jahren als eigenständige Disziplin.1 Die Erforschung der Persönlichkeit fing im antiken Griechenland an und entwickelte sich vor ca. 100 Jahren in Österreich und der Schweiz weiter.2 1884 entwickelte der britische Naturforscher Francis Galton den sog. „lexikalischen Ansatz“ der besagt, dass sich die Persönlichkeit in der Sprache wiederfindet.3 Somit werden durch bestimmte Wörter die Persönlichkeits-Eigenschaften sowie -Unterschiede beschrieben, die im Lexikon auffindbar sind.4 Die US- Amerikaner Gordon Allport und Sebastian Oldbert filterten 1936 aus einem Pool von 400.000 Wörtern, 17.953 Wörter heraus.5 Diese Wörter sollten die Persönlichkeit oder das Verhalten beschreiben können.6 Durch die Bündelung zusammengehöriger Eigenschaftswörter wurden die sog. „Persönlichkeits-Faktoren“ gebildet, auf dessen Basis der US-Amerikaner Raymond Castell in den 1940er Jahren sein Persönlichkeitsmodell mit 16 Faktoren entwickelte.7 Heutzutage stammen sämtliche aktuell genutzte Persönlichkeitstests und Theorien aus den USA.8
Persönlichkeitstests bestimmen überdauernde und stabile Eigenschaften, Motive, Neigungen sowie Interessen einer Person.9 Da Personen Regelmäßigkeiten im Verhalten und Erleben zeigen, lässt sich durch wiederholte Beobachtungen auf stabile Regelmäßigkeiten schließen.10 Persönlichkeitseigenschaften beschreiben demnach eine Klasse von Verhaltens- und Erlebensweisen, die zeitlich stabil sind und in verschiedenen Situationen konstant bleiben.11 Zu unterscheiden ist dabei der objektive Persönlichkeitstest von dem subjektiven Persönlichkeitstest. Bei dem objektiven Persönlichkeitstest bleibt dem Proband der Rückschluss vom Verhalten auf das Merkmal verborgen.12 Bei dem subjektiven Persönlichkeitstest wird der Proband nach einer Selbsteinschätzung gefragt, womit Verfälschungen der Endergebnisse entstehen können.13
Die meisten der heute eingesetzten Persönlichkeitstests beruhen auf der Selbsteinschätzung.14 Andere Tests, wie z.B. der Big-Five-Persönlichkeitstest, ermitteln ein Persönlichkeitsprofil durch die grundlegenden Eigenschaften einer Person, um die Person so als ganzes zu erfassen.15 Viele Tests werden heute nach der klassischen Testtheorie konstruiert, somit wird quantitativ auf einem bestimmten Skalenniveau gemessen.16 Persönlichkeitstests werden heutzutage in verschiedenen Bereichen eingesetzt wie z.B. in Kliniken, bei der Beurteilung der Fahreignung, bei der Personalauswahl oder bei einem forensischen Gutachten.17
1.2 Klassische Güterkriterien für den Persönlichkeitstest
Persönlichkeitstests müssen eine Reihe von Qualitätsstandards erfüllen, um sie in der Praxis einsetzen zu dürfen.18
Unter Objektivität eines Messverfahrens, versteht man die Unabhängigkeit der Versuchsergebnisse von den Rahmenbedingungen.19 Eine hohe Objektivität in einem Test bedeutet, dass es keinerlei Spielraum bezüglich der Durchführung des Verfahrens, der Auswertung der Antworten und der Interpretation der Ergebnisse gibt.20 Um das gewährleisten zu können, ist die Testsituation in Bezug auf Zeit, Raum, Testmaterial und Instruktion standardisiert.21 Durch standardisierte Antwortmöglichkeiten, denen numerische Werte zugeordnet sind, ist die Auswertungsobjektivität in dem Test gegeben.22 Somit ist der Persönlichkeitstest für alle Menschen gleich anwendbar.
Als das wichtigste Güterkriterium gilt die Validität, d.h. der Test misst das Merkmal welches er wirklich messen soll und nicht ein anderes Merkmal.23 In Bezug auf die inhaltliche Beantwortung der Fragestellung über die Testgüte ist die Validität so wichtig, da es sich um Persönlichkeits- oder Verhaltensmerkmale des Probanden oder Patienten handelt.24 Bei der Kriteriumsvalidität geht es um das Ausmaß der Beziehung zu anderen relevanten Messergebnissen oder Kriterien.25 So wird z.B. angenommen, dass es zwischen der Intelligenz und dem Erfolg im Beruf ein Zusammenhang existiert.26 Die Inhaltsvalidität gibt an ob bzw. inwieweit die Items eines Fragebogens eine repräsentative Auswahl aus allen möglichen Items, die es zur Erfassung des Konstrukts gibt, darstellt.27 Als letztes gibt es die Konstruktvalidität. Hierbei geht es um empirische Belege dafür, dass ein Test das Konstrukt erfasst, was es erfassen soll.28 Je mehr sich die Selbst- und Fremdbeurteilung ähneln, desto höher wird die Validität des Verfahrens eingestuft.29 Aus diesem Grund ist es sinnvoll wenn der Forscher eine Reihe von Maßen heranzieht, um die Validität des Messinstruments zu belegen.30
Die Reliabilität ist ebenso ein wichtiges Güterkriterium, da es die Genauigkeit der Messung des Tests angibt.31 Da sich die Reliabilität in Abhängigkeit von der Referenzpopulation ändert, beschreibt die Reliabilität die Genauigkeit des Messinstruments in Bezug auf eine bestimmte Population.32 Dabei bezieht sich die interne Konsistenz auf die Items und inwieweit sie das gleiche Konstrukt messen.33 Idealerweise wird eine hohe Interkorrelation erwartet.34 Die Retest- Reliabilität hingegen ist besonders wichtig, wenn sich die Einstellungen und Verhaltensweisen relativ konstant über die Zeit hinweg entwickeln.35 Somit wird die Reliabilität über die Zeit hinweg gemessen.36 Um ein Maß für die Retest- Relaibilität zu bekommen, wird eine Probandengruppe nach einer bestimmten Zeit erneut getestet, um zu schauen ob die beiden Testanwendungen positiv miteinander korrelieren.37 Bei einer positiven Korrelation von über 0,7, gilt die Retest-Relaibilität als akzeptabel.38
Als letztes wichtiges Güterkriterium gilt die Normierung, die für die Interpretation der Testergebnisse einen Bezugsrahmen darstellt.39 Die Normstichprobe soll als Repräsentant für die Personengruppe, zu der der Proband gehört, dienen.40 So wird sichergestellt das keine Teilnehmergruppe in dem Testverfahren diskriminiert wird.41 So können z.B. auch Personen, die geringe Sprachkenntnisse besitzen, den Test fair absolvieren.42
1.3 Die narzisstische Persönlichkeitsstörung
Eine narzisstische Persönlichkeitsstörung ist eine tiefgreifende Störung der Persönlichkeit.43 Das Gefühl für die eigene Bedeutung schwindet, was dazu führt, dass sich Menschen mit so einer Störung intensiv mit den Fantasien der eigenen Erfolge und Leistungen beschäftigen, was zu Fantasien von Macht und Genialität führen kann.44 Dies erweckt bei den Betroffenen die Überzeugung, dass ihnen die meisten Dinge zustehen und sie sich deshalb oft in persönlichen Beziehung ausbeuterisch oder unethisch verhalten.45 Ebenso sind Menschen mit so einer Störung nicht in der Lage Empathie zu empfinden oder zu zeigen.46 Ein weiteres Merkmal ist, dass Narzissten eine starke Empfindlichkeit gegenüber Kritik empfinden, dass zu einer auffälligen Selbstbewunderung, übersteigerter Eitelkeit und einem übertriebenen Selbstbewusstsein nach außen hin einhergeht.47 Das übertriebene Selbstbewusstsein wird eingesetzt, um ihr geringes Selbstwertgefühl zu kompensieren.48 Ein Narzisst zeigt häufig ein arrogantes Verhalten, dass sich auch in den Einstellungen widerspiegelt.49 Die narzisstische Persönlichkeitsstörung ist vermutlich bei weniger als einem Prozent der Bevölkerung vertreten, wobei es zu 75 Prozent Männer und zu 25 Prozent Frauen betrifft.50
Um eine Diagnose dieser Störung aufstellen zu können, gibt es ein Klassifikationsystem mit Entscheidungskriterien, das „DSM“ heißt.51 Die noch gültige Version des DSM-IV aus dem Jahr 1996 beinhaltet fundierte diagnostische und klare Formulierungen für die Feststellung einer Erkrankung.52 Fünf oder mehr diagnostische Kriterien des Narzissmus müssen demnach erfüllt sein, um eine Diagnose aufstellen zu können.53 Zu den Kriterien gehören: Die Betroffenen empfinden sich selber als überdurchschnittlich wichtig, sie idealisieren sich selbst und besitzen starke Fantasien von Erfolg, Glanz, Schönheit oder Macht.54 Sie verlangen nach übermäßiger Bewunderung, glauben von sich in einem starken Maß besonders und einzigartig zu sein und zeigen ein offensives Anspruchsdenken in Kombination mit der Erwartung, bevorzugt behandelt zu werden.55
2. Aufgabe
In diesem Abschnitt wird der Zusammenhang zwischen Persönlichkeit und Gesundheit verdeutlicht. Außerdem wird das Konzept der Selbstwirksamkeit erläutert. Zum Schluss werden konkrete Handlungsempfehlungen für Führungskräfte genannt, um im Rahmen der Führung die Selbstwirksamkeit der Mitarbeitenden stärker zu berücksichtigen.
2.1 Der Zusammenhang zwischen Persönlichkeit und Gesundheit
Die heutigen Begriffe „Person“ und „Persönlichkeit“ stammen von dem griechischen Wort „Persona“ ab, das übersetzt die „Maske“ bedeutet.56 Sie wurde von Schauspielern auf antiken Theaterbühnen, z.B. bei Tragödien, getragen.57 Der ursprüngliche Begriff „personare“ stammt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie: „durch die Maske hindurchtönen“.58 Unter dem Begriff „Persönlichkeit“ wird die Gesamtheit aller überdauernden Besonderheiten im Erleben und Verhalten eines Menschen verstanden.59 Diese Besonderheiten setzen eine kurzfristige Stabilität voraus.60 Beispiele für Eigenschaften können Aggressivität, Geselligkeit oder Leistungsmotivation sein.61
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1 Vgl. Becker, 2014a.
2 Vgl. Lars: Geschichte der Persönlichkeitstests – von Griechenland über die Alpen in die USA in: TypenTest Blog
3 Vgl. Lars: Geschichte der Persönlichkeitstests – von Griechenland über die Alpen in die USA in: TypenTest Blog
4 Vgl. Lars: Geschichte der Persönlichkeitstests – von Griechenland über die Alpen in die USA in: TypenTest Blog
5 Vgl. Lars: Geschichte der Persönlichkeitstests – von Griechenland über die Alpen in die USA in: TypenTest Blog
6 Vgl. Lars: Geschichte der Persönlichkeitstests – von Griechenland über die Alpen in die USA in: TypenTest Blog
7 Vgl. Lars: Geschichte der Persönlichkeitstests – von Griechenland über die Alpen in die USA in: TypenTest Blog
8 Vgl. Lars: Geschichte der Persönlichkeitstests – von Griechenland über die Alpen in die USA in: TypenTest Blog
9 Vgl. Persönlichkeitstests - Lexikon der Psychologie, in: Psychomeda
10 Vgl. Becker, 2014a.
11 Vgl. Becker, 2014a.
12 Vgl. Becker, 2014a.
13 Vgl. Persönlichkeitstest, in: Lexikon der Psychologie
14 Vgl. Persönlichkeitstests - Lexikon der Psychologie, in: Psychomeda
15 Vgl. Persönlichkeitstests - Lexikon der Psychologie, in: Psychomeda
16 Vgl. Persönlichkeitstests - Lexikon der Psychologie, in: Psychomeda
17 Vgl. Persönlichkeitstests - Lexikon der Psychologie, in: Psychomeda
18 Vgl. Persönlichkeitstests - Lexikon der Psychologie, in: Psychomeda
19 Vgl. Becker, 2014b.
20 Vgl. Becker, 2014b.
21 Vgl. Becker, 2014b.
22 Vgl. Becker, 2014b.
23 Vgl. Moosbrugger/ Kelava, 2012
24 Vgl. Becker, 2014b.
25 Vgl. Becker, 2014b.
26 Vgl. Becker, 2014b.
27 Vgl. Becker, 2014b.
28 Vgl. Was versteht man unter der Konstruktvalidität?
29 Vgl. Becker, 2014b.
30 Vgl. Becker, 2014b.
31 Vgl. Becker, 2014b.
32 Vgl. Becker, 2014b.
33 Vgl. Becker, 2014b.
34 Vgl. Becker, 2014b.
35 Vgl. Becker, 2014b.
36 Vgl. Becker, 2014b.
37 Vgl. Becker, 2014b.
38 Vgl. Becker, 2014b.
39 Vgl. Becker, 2014b.
40 Vgl. Becker, 2014b.
41 Vgl. Persönlichkeitstests - Lexikon der Psychologie, in: Psychomeda
42 Vgl. Persönlichkeitstests - Lexikon der Psychologie, in: Psychomeda
43 Vgl. Narzisstische Persönlichkeitsstörung
44 Vgl. Becker, 2014b.
45 Vgl. Becker, 2014b.
46 Vgl. Becker, 2014b.
47 Vgl. Narzisstische Persönlichkeitsstörung
48 Vgl. Narzisstische Persönlichkeitsstörung
49 Vgl. Becker, 2014b.
50 Vgl. Narzisstische Persönlichkeitsstörung
51 Vgl. Becker, 2014b.
52 Vgl. Becker, 2014b.
53 Vgl. Deutsches Ärzteblatt, 2014
54 Vgl. Deutsches Ärzteblatt, 2014
55 Vgl. Deutsches Ärzteblatt, 2014
56 Vgl. Lars: Geschichte der Persönlichkeitstests – von Griechenland über die Alpen in die USA in: TypenTest Blog
57 Vgl. Lars: Geschichte der Persönlichkeitstests – von Griechenland über die Alpen in die USA in: TypenTest Blog
58 Vgl. Lars: Geschichte der Persönlichkeitstests – von Griechenland über die Alpen in die USA in: TypenTest Blog
59 Vgl. Asendorpf, 2019.
60 Vgl. Asendorpf, 2019.
61 Vgl. Asendorpf, 2019.
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