Im Jahr 2001 verpflichtete die Europäische Kommission alle in der EU an Kapitalmärkten gelisteten Unternehmen zur Anwendung des IFRS Rechnungslegungsstandards. Alle anderen Unternehmen haben nun die Wahl, ob sie ihre Rechnungslegung umstellen möchten.
Motive für eine Umstellung gibt es viele. Diese können der höhere Eigenkapitalausweis, die einfachere Unternehmensfinanzierung oder die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit sein. Der Nutzen, der sich durch einen Wechsel der Rechnungslegung ergibt, muss immer individuell festgestellt werden.
Der mit einer Umstellung verbundene Zeit- und Kostenaufwand wird jedoch oft unterschätzt. Nur die genaue Planung und Analyse der einzelnen Kostenstellen ermöglicht eine verlässliche Prognose der zu erwartenden Kosten. Da diese in der Regel das wichtigste Entscheidungskriterium sind, wird in der vorliegenden Thesis das Hauptaugenmerk auf diesen Punkt gelegt.
Um zu einer endgültigen Entscheidung zu gelangen, gilt es jedoch auch die zu erwartenden Risiken mit abzuwägen und festzustellen, welche Konsequenzen hieraus erwachsen.
Die vorliegende Arbeit zeigt die verschiedenen Motive und somit den Nutzen für die einzelnen Unternehmen auf, analysiert die Kostenstellen und weist schlussendlich auf die mit dem Wechsel verbundenen Risiken hin. Sie soll klein- und mittelständischen Unternehmen, die einen Wechsel der Rechnungslegung in Betracht ziehen, als Entscheidungshilfe dienen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Überblick
- Zielstellung und Aufbau
- Abgrenzung des Themengebiets
- Theoretische Grundlagen
- Definitionen
- „IFRS“
- „kleine und mittelständische Unternehmen“
- „vorhersehbare Kosten“
- „Nutzen“
- „Risiko“
- Gründe für die Einführung des Rechnungslegungsstandards nach IAS/IFRS
- Einführung der Rechnungslegung nach IAS/IFRS aufgrund rechtlicher Anforderungen
- Freiwillige Einführung der Rechnungslegung nach IAS/IFRS
- Nutzen der Umstellung für das Unternehmen
- Höherer Eigenkapitalausweis
- Einfachere Unternehmensfinanzierung
- Verbessertes Benchmarking
- Höhere Transparenz
- Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit
- Vorhersehbare Kosten
- Kosten in der Projektphase „Business“
- Auswirkungen auf Geschäfts- und Finanzierungsentscheidungen
- Auswirkungen auf die Vertragsgestaltung
- Auswirkungen auf die Kommunikation mit Dritten
- Veränderung von Kennzahlen der Erfolgsmessung
- Kosten in der Projektphase „Accounting & Reporting“
- Analyse wesentlicher Unterschiede zwischen HGB und IFRS
- Abfrage des Anpassungsbedarfs bei Tochtergesellschaften durch vorbereitete Fragebögen
- Zielführende Entscheidung von Bilanzierungs- und Offenlegungsfragen sowie etwaigen Wahlrechten
- Erstellung der Eröffnungsbilanz, des Vergleichs- und des Berichtsabschlusses
- Erstellung/Anpassung eines Bilanzierungshandbuches
- Kosten in der Projektphase „Systems & Processes“
- Analyse der Systemlandschaft sowie der Prozesse
- Erstellung von Feinkonzepten für System- und Prozessanpassungen
- Beratung bei der Realisierung und Tests
- Kosten in der Projektphase „People“
- IFRS-Schulungsbedarf der Mitarbeiter
- Ressourcenbeanspruchung während der Umstellphase
- Einbindung der Mitarbeiter von Tochtergesellschaften
- Förderung der Bereitschaft zu Veränderungen durch Workshops
- Validierung der erarbeiteten Kostenstellen
- Zusammenfassung der Kostenstellen
- Zusammenfassung der effektiven Kosten
- Analyse der Kosten für die Umstellung auf IFRS
- Bewertung des Nutzens, der sich aus der Anwendung von IFRS ergibt
- Identifizierung und Bewertung der Risiken, die mit einer Umstellung verbunden sind
- Entwicklung von Entscheidungs- und Handlungsempfehlungen für kleine und mittelständische Unternehmen
- Beurteilung der Auswirkungen der IFRS-Einführung auf die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit untersucht die Einführung der Rechnungslegung nach IAS/IFRS in kleinen und mittelständischen Unternehmen. Die Arbeit analysiert die damit verbundenen Kosten, den potenziellen Nutzen und die Risiken, die bei einer Umstellung auftreten können.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die einen Überblick über das Thema, die Zielsetzung und den Aufbau der Arbeit gibt. Anschließend werden die theoretischen Grundlagen erläutert, wobei die wichtigsten Definitionen sowie die Gründe für die Einführung des Rechnungslegungsstandards nach IAS/IFRS vorgestellt werden.
Das dritte Kapitel behandelt den Nutzen der Umstellung auf IFRS für das Unternehmen. Es werden verschiedene Vorteile aufgezeigt, wie z. B. ein höherer Eigenkapitalausweis, einfachere Unternehmensfinanzierung und eine verbesserte Wettbewerbsfähigkeit.
Im vierten Kapitel werden die vorhersehbaren Kosten der Umstellung auf IFRS analysiert. Die Arbeit untersucht die Kosten in verschiedenen Projektphasen, wie z. B. „Business“, „Accounting & Reporting“, „Systems & Processes“ und „People“.
Schlüsselwörter
IFRS, Rechnungslegung, kleine und mittelständische Unternehmen, Kosten, Nutzen, Risiko, Unternehmensfinanzierung, Wettbewerbsfähigkeit, Transparenz, Benchmarking, HGB, Bilanzierung, Bilanzierungshandbuch, Systemlandschaft, Prozesse, Schulungsbedarf, Mitarbeitermotivation, Entscheidungsfindung, Handlungsempfehlungen.
- Quote paper
- Christian Chmiel (Author), 2008, Die Einführung der Rechnungslegung nach IAS/IFRS in klein- und mittelständischen Unternehmen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/116108