Das freie Spiel nach Emmi Pikler. Raumgestaltung im Krippenalter


Hausarbeit, 2020

18 Seiten, Note: 2,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

1. Begriffsklärung
1.1. Das freie Spiel
1.2. Das Bild vom Kind

2. Die Biografie Emmi Piklers

3. Die Säulen der Emmi Pikler- Pädagogik

4. Das freies Spiel nach Emmi Pikler
4.1. Die Entwicklung des freien Spiels
4.2. Das Pikler Material
4.3. Die Rolle der Fachkraft

5. Die Raumgestaltung

Fazit

Literaturverzeichnis

Einleitung

Die folgende Hausarbeit beschäftigt sich mit einem Thema, dass immer mehr in den Fokus der Pädagogik rückt, dabei geht es um die Notwendigkeit des freien Spiels. Das freie Spiel ist jedoch thematisch breit gefächert, sodass sich diese Arbeit auf die Pädagogik von Emmi Pikler bezieht. Die Fragestellung der Hausarbeit lautet: Welche Besonderheiten ergeben sich aus dem freien Spiel nach Emmi Pikler in Hinblick auf die Raumgestaltung? Die vorangegangene Fragestellung bezieht sich auf Kinder im Krippenalter. Diese Arbeit befasst sich mit den Gegebenheiten, die das freie Spiel definieren, um anschließend den Blick auf die Raumgestaltung zu legen, diese beschränkt sich, auf Grund von den vorgegebenen Seitenzahlen, auf den Innenraum.

Um den Faden der Arbeit aufrecht zu erhalten, beginnt diese mit zwei Begriffsklärungen, die dann im Folgenden ohne weitere Erläuterung verwendet werden. Abschließend erfolgt der Einstieg in die Thematik des freien Spiels, wobei dort die Spiel- Entwicklung nach Pikler sowie das Material und auch die Aufgaben der Fachkraft wiedergegeben werden. Darauf aufbauend beschäftigt sich die Arbeit mit der Raumgestaltung unter den Aspekten der vorher genannten Besonderheiten des freien Spiels. Als Abschluss wird dann das Fazit folgen, welches sich mit der Verbindung beider Komponenten befasst. Die Arbeit bezieht sich eigens auf Fachliteratur unterschiedlichster Quellen

Im weiteren Text wird auf Grund von besserer Lesbarkeit ausschließlich das einfache Substantiv verwendet, wobei immer alle Geschlechter gemeint sind. Zusätzlich gilt es zu erwähnen, dass das Alter sowie die angegebenen Entwicklungszeiträume aus Beobachtungen Piklers stammen und als Richtwert gelten.

1. Begriffsklärung

Die Klärung der Begriffe ist notwendig, damit im weiteren Verlauf des Textes Sinnzusammenhänge und Begrifflichkeiten verständlich werden. Sowohl das freie Spiel, als auch das Bild vom Kind sind Voraussetzung, um Erläuterungen und Textpassagen nachvollziehen zu können.

1.1. Das freie Spiel

Das freie Spiel sieht Emmi Pikler als Möglichkeit, dass das Kind im individuellen Zeitmaß seine Umgebung und sich selbst erforscht. Dies entspricht seinem Entwicklungsinteresse. Einzig die Vorbereitung der Umgebung ist Aufgabe der Fachkraft (vgl. Ostermayer, 2017, S. 17f). Das freie Spiel wird als „elementares Bedürfnis“ (Kálló/ Balog, 2013, S. 7) angesehen, welches das Kind durch sein Leben begleitet (vgl. Kálló/ Balog, 2013, S. 7).

1.2. Das Bild vom Kind

Um sich ein Bild von der Entwicklung des Kindes zu machen, bezieht sich Emmi Pikler zum einen auf ihre eigenen Forschungen und Beobachtungen, zum anderen orientiert sie sich an den Auffassungen einzelner Reformpädagogen. So entsteht schließlich ihr Bild vom Kind, wobei der Säugling ab der Geburt bereits ausreichend entwickelt, um sich und seine Umgebung zu erforschen. Der Säugling wird als vollständiges, vollwertiges und kompetentes Wesen gesehen (vgl. Ostermayer, 2017, S. 13f). „Seine Autonomie, Individualität und Persönlichkeit können sich entfalten, wenn es die Möglichkeit hat, seinen eigenen Impulsen zu folgen und auf das, was ihm dabei begegnet, zu antworten.“ (Von Gosen/ Wettich, 2009) Der im Kind angelegten Initiative zur eigenständigen Entwicklung ist mit Respekt zu begegnen. Dazu ist es Emmi Pikler wichtig die entsprechende respektvolle Grundhaltung dem Kind gegenüber zu bewahren (vgl. Ostermayer, 2017, S. 13f).

2. Die Biografie Emmi Piklers

Emmi Pikler wurde 1902 in Wien geboren. Ihr Studium der Medizin und ihre Facharztausbildung beendete sie 1935, anschließend praktizierte sie als freie Kinderärztin in Budapest (vgl. Gründler, o.J.). „So kam es, dass sich Emmi Pikler schwerpunktmäßig mit der Pflege und Gestaltung der Lebensumstände der Kinder beschäftigte.“ (Ostermayer, 2017, S. 28) Neben der Prävention befasste sie sich mit Unfallstatistiken, wobei sie feststellte, dass „(…) Kinder, insbesondere aus wohlhabenden Familien, die sehr gut behütet wurden, sich häufiger verletzten als Kinder, die nicht ständig behütet wurden.“ (ebd. S. 29). Die Unfallstatistiken führten unter anderem dazu, dass Pikler ihre Beobachtungen und Erfahrungen umsetzte, so dass sich die Säulen dieser Pädagogik herausstellten.

Ihre Leidenschaft lag von Beginn an darin, die Eltern eines Säuglings nicht nur medizinisch zu versorgen, sondern auch in der Erziehung zu beraten. Neben der persönlichen Beratung und Unterstützung in den Familien hielt Emmi Pikler viele Vorträge und verfasste ihr erstes Buch im Jahr 1940 – Friedliche Babys- Zufriedene Mütter (auf dt.) (vgl. ebd., S. 28f).

1946 gründete Emmi Pikler das Pikler-Institut, auch als Lóczy bekannt. Das Säuglings- und Kinderheim wurde für Kriegswaisen und Kinder von tuberkuloseerkrankten Eltern, sowie für Kinder von Minderjährigen und vernachlässigte Kinder ein Ort der Sicherheit (vgl. Gründler, o.J.).

Neben ihren Forschungen und dem erkennbaren Erfolg lernte Emmi Pikler Elfriede Hengstenberg (1892-1992) und Heinrich Jakoby (1889-1964) kennen. Der Austausch zwischen den reformpädagogisch orientierten Pädagogen und ihr, bestärkte sie in ihrer Arbeit und den entwicklungsphysiologischen Theorien (vgl. Ostermayer, 2017, S. 29f) Sie veröffentlichte zahlreiche Bücher, ergänzend gab es weitere Veröffentlichungen durch ihre Tochter, Anna Tardos und andere „(…) eine 14-teilige Fernsehserie über Kleinkindererziehung und es erschien eine Ratgeberspalte in einer bekannten Zeitschrift (…).“(Gründler, o.J.) Die Veröffentlichungen gewinnen mit der Zeit an Bedeutung, da die Pikler-Pädagogik immer mehr an Interesse gewinnt.

3. Die Säulen der Emmi Pikler- Pädagogik

Auf drei Säulen steht die Pikler- Pädagogik, die heute immer mehr Interesse und Aufsehen erlangt.

Die größte Aufmerksamkeit widmete Pikler der autonomen Bewegungsentwicklung, diese war ihr Schwerpunktthema zu dem Pikler forschte. Sie ist gekennzeichnet von einer freien Entwicklung im individuellen Zeitmaß, bei dem der Säugling ohne äußere Einwirkungen die Bewegungsabläufe verinnerlicht und sicher erlernt. Die richtige Kleidung, sowie der vorbereitete Raum sind Aufgabe der Fachkraft, die damit die nötigen Rahmenbedingungen schafft ohne direkt einzugreifen (vgl. Von Gosen/ Wettich, 2009).

Eine weitere Säule ist die beziehungsvolle Pflege, die sich mehrfach täglich beim Essen, Wickeln, Waschen oder ähnlichen Situationen zeigt. Das Augenmerk liegt auf der gemeinsamen Interaktion zwischen der Fachkraft und dem Säugling. Die Kooperation des Säuglings, sowie die sprachliche Begleitung aller Handlungen der Fachkraft stehen im Fokus. Die ungeteilte Aufmerksamkeit, die dem Säugling entgegen gebracht wird, vermittelt Vertrauen und Sicherheit, die ihm anschließend helfen, gestärkt seinem Entwicklungsinteresse nachzukommen (vgl. Ostermayer, 2017, S. 19ff.).

Das dritte Standbein der Pikler- Pädagogik ist das freie Spiel. Durch eine anregende, altersgerechte Raumgestaltung und Wahl der Kleidung ist es dem Säugling möglich, seinem Entwicklungsinteresse nachzugehen. Die Sicherheit und das Vertrauen in sich und sein Handeln erlangt der Säugling wie bereits beschrieben in den Situationen der beziehungsvollen Pflege (vgl. ebd., S. 17ff).

Alle drei Säulen basieren auf Grundprinzipien, die sich durch alle Bereiche ziehen. So braucht die Fachkraft ein Grundvertrauen in das Kind, welches wiederum eine anregungsreiche Umgebung benötigt, wobei ausreichend Zeit zur freien Entfaltung zur Verfügung stehen sollte. Wichtig ist, dass die Kinder nicht oder nur so wenig wie nötig in ihren Handlungen unterbrochen werden.

Weiterhin ist die aktive Beteiligung der Kinder an allen Handlungen, explizit denen der Pflegesituationen, gewünscht, hierbei lassen sich durch aufmerksames Beobachten die kindlichen Interessen erkennen. Verlässlichkeit und Kontinuität geben den Kindern Sicherheit (vgl. Gerber/ Johnson, 2014, S. 21).

[...]

Ende der Leseprobe aus 18 Seiten

Details

Titel
Das freie Spiel nach Emmi Pikler. Raumgestaltung im Krippenalter
Note
2,3
Autor
Jahr
2020
Seiten
18
Katalognummer
V1161465
ISBN (eBook)
9783346563484
ISBN (Buch)
9783346563491
Sprache
Deutsch
Schlagworte
freies Spiel, Pikler, Emmi Pikler, Krippenpädagogik, Krippe, Raumgestaltung, U3
Arbeit zitieren
Anna-Lina Backhaus (Autor:in), 2020, Das freie Spiel nach Emmi Pikler. Raumgestaltung im Krippenalter, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1161465

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