Die Zeiten in denen produzierende Betriebe, sowohl im industriellen Bereich als auch im Dienstleistungs-Sektor, eine Machtstellung inne hatten, die es Ihnen erlaubte, personifiziertes Kundenmarketing1 großflächig zu vermeiden, sind vorbei. Das bedeutet allerdings keineswegs, dass personifiziertes Kundenmarketing früher unnötig gewesen wäre beziehungsweise nicht existiert hätte. Wie Roland Meier in seinem Artikel „Customer Care Excellence – Mit Benchmarking zum Erfolg“ zusammenfasst, war in den Zeiten der „Tante-Emma- Läden“ personifiziertes Kundenmanagement darauf begründet, dass „Tante Emma“ sowohl alle ihre Kunden als auch deren Wünsche persönlich kannte. Genau diese Praxis würde auch heute noch gerade bei regional präsenten Unternehmen angewandt, würde aber zwangsläufig zu mangelnder Personifizierung führen, da es den Unternehmen aufgrund ihrer Größe und Kundenanzahl nicht mehr möglich sei die Kunden und deren Wünsche persönlich zu betreuen. Meier betont, dass es des öfteren genau diesen kundennahen Unternehmen passiert „(...), dass die 14-jährige Tochter einen Brief bekommt, der Sparbrief sei fällig. Gleichzeitig bekommt der 10-jährige Sohn den selben Brief, am selben Tag, (...) – auch wenn der 10-jährige Sohn sich reichlich wenig für Sparpläne interessiert. Spätestens bei solch nicht wirklich persönlichen Kontakten merkt der Kunde, dass sein Anbieter ihn eigentlich doch nicht so gut kennt, obwohl er doch direkt um die Ecke wohnt.“2 Daraus ableitend betont Meier, dass es nicht verwunderlich sei, wenn Kunden ein besseres Kundenmanagement einfordern und mangelnder Kundenservice zum führenden Grund für den Anbieterwechsel wird.
Kunden sind in den traditionellen Wirtschaftsbereichen seit langem nicht mehr vom Angebot einzelner Unternehmen abhängig, des weiteren ist die kundenseitig vorausgesetzte Produktqualität bei den meisten Anbietern gewährleistet und daher kaum ein Auswahlkriterium. Die Angebote von Unternehmen sind durch eine Vielzahl gleichartiger bzw. ähnlicher Erzeugnisse anderer Unternehmen hochgradig substituierbar geworden. Gerade in der New-Economy ist diese Konstellation des Käufermarktes ausschlaggebend. Die New-Economy bietet dem Kunden eine gegenüber der Old-Economy überproportional steigende Zahl von Anbietern, deren Angebot sich fast ausschließlich über Unterschiede im Kundenmanagement differenzieren lässt. [...]
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Electronic Customer Relationship Management - E-CRM
- 1. CRM Definition
- 2. E-CRM: Die internetbasierte Weiterführung des CRM
- 2.1 Die Ebenen des E-CRM
- 2.2 Die praktischen Anforderungen der E-CRM-Implementierung
- 2.3 Schlussfolgerung
- 3. Der E-CRM-Markt
- III. Mittelstand - Eine Abgrenzung
- IV. Empirische Untersuchung der Einsatzpotentiale des E-CRM im Mittelstand
- V. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht die Einsatzpotentiale von E-CRM im deutschen Mittelstand. Ziel ist es, die Herausforderungen und Chancen der E-CRM-Implementierung in mittelständischen Unternehmen zu analysieren und aufzuzeigen.
- Definition und Ebenen von E-CRM
- Praktische Anforderungen der E-CRM-Implementierung (Kosten, Mitarbeiter etc.)
- Der E-CRM-Markt und seine Anbieter
- Der deutsche Mittelstand und seine Besonderheiten
- Empirische Untersuchung der Einsatzpotentiale von E-CRM im Mittelstand
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Wandel im Kundenmanagement. Früher war personifiziertes Kundenmarketing aufgrund der Unternehmensgröße und Kundenanzahl oft nicht praktikabel, was zu mangelndem Kundenservice und Anbieterwechseln führte. Die Arbeit hebt hervor, dass in der heutigen Zeit, besonders in der New Economy, die Produktqualität oft gleichwertig ist und somit ein effektives Kundenmanagement entscheidend für den Unternehmenserfolg wird.
II. Electronic Customer Relationship Management - E-CRM: Dieses Kapitel definiert CRM und E-CRM und beschreibt die verschiedenen Ebenen des E-CRM. Es analysiert die Kundenidentifikation, -analyse, -differenzierung und -individualisierung sowie Kommunikationsstrategien, Personalisierung, analytisches E-CRM, Business Intelligence und die Integration von ERP-Systemen. Die Kapitel betonen die praktischen Anforderungen an die Implementierung von E-CRM, einschließlich Unternehmensphilosophie, Mitarbeiterschulung, Kosten und ROI. Die Unterschiede und Vorteile von E-CRM gegenüber herkömmlichem CRM werden ebenfalls diskutiert. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Darstellung des E-CRM-Marktes inklusive der verschiedenen Anbieter.
III. Mittelstand - Eine Abgrenzung: Dieses Kapitel befasst sich mit der Definition des Mittelstands in Deutschland und auf EU-Ebene. Es grenzt den Mittelstand von anderen Unternehmensgrößen ab und legt die Grundlage für die anschließende empirische Untersuchung im Kontext des Mittelstands.
IV. Empirische Untersuchung der Einsatzpotentiale des E-CRM im Mittelstand: Dieses Kapitel beschreibt eine empirische Studie zu den Einsatzpotentialen von E-CRM im Mittelstand. Es beinhaltet die Hypothese, die Rahmenbedingungen und den Aufbau der Studie sowie die Auswertung und Darstellung der Ergebnisse. Zusätzlich werden die Standpunkte der befragten Entscheidungsträger zum Thema E-CRM präsentiert.
Schlüsselwörter
E-CRM, Customer Relationship Management, Mittelstand, Empirische Studie, Kundenmanagement, Internet, Business Intelligence, ERP-Integration, Kosten, ROI, Markt, Anbieter.
Häufig gestellte Fragen zur Diplomarbeit: Einsatzpotentiale von E-CRM im Mittelstand
Was ist der Gegenstand dieser Diplomarbeit?
Die Diplomarbeit untersucht die Einsatzpotentiale von Electronic Customer Relationship Management (E-CRM) im deutschen Mittelstand. Sie analysiert die Herausforderungen und Chancen der E-CRM-Implementierung in mittelständischen Unternehmen.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit umfasst folgende Themen: Definition und Ebenen von E-CRM, praktische Anforderungen der E-CRM-Implementierung (Kosten, Mitarbeiter etc.), der E-CRM-Markt und seine Anbieter, der deutsche Mittelstand und seine Besonderheiten, sowie eine empirische Untersuchung der Einsatzpotentiale von E-CRM im Mittelstand.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung, E-CRM (Definition, Ebenen, Markt, Implementierung), Abgrenzung des Mittelstands, empirische Untersuchung der E-CRM-Potentiale im Mittelstand und Fazit. Jedes Kapitel wird in der vorliegenden Inhaltsübersicht zusammengefasst.
Was wird in der Einleitung beschrieben?
Die Einleitung beschreibt den Wandel im Kundenmanagement und betont die zunehmende Bedeutung eines effektiven Kundenmanagements, insbesondere in der New Economy, wo die Produktqualität oft gleichwertig ist.
Was beinhaltet das Kapitel über E-CRM?
Das Kapitel definiert CRM und E-CRM, beschreibt die verschiedenen Ebenen des E-CRM (Kundenidentifikation, -analyse, -differenzierung, -individualisierung, Kommunikationsstrategien, Personalisierung, analytisches E-CRM, Business Intelligence, ERP-Integration), analysiert die praktischen Anforderungen an die Implementierung (Unternehmensphilosophie, Mitarbeiterschulung, Kosten, ROI) und stellt den E-CRM-Markt mit seinen Anbietern dar.
Wie wird der Mittelstand in der Arbeit abgegrenzt?
Das Kapitel "Mittelstand - Eine Abgrenzung" definiert den Mittelstand in Deutschland und auf EU-Ebene und grenzt ihn von anderen Unternehmensgrößen ab, um die Grundlage für die empirische Untersuchung zu schaffen.
Was beinhaltet die empirische Untersuchung?
Das Kapitel zur empirischen Untersuchung beschreibt eine Studie zu den Einsatzpotentialen von E-CRM im Mittelstand. Es umfasst die Hypothese, die Rahmenbedingungen und den Aufbau der Studie, die Auswertung der Ergebnisse und die Darstellung der Standpunkte der befragten Entscheidungsträger.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: E-CRM, Customer Relationship Management, Mittelstand, Empirische Studie, Kundenmanagement, Internet, Business Intelligence, ERP-Integration, Kosten, ROI, Markt, Anbieter.
Welche Zielsetzung verfolgt die Diplomarbeit?
Die Zielsetzung der Arbeit ist die Analyse der Herausforderungen und Chancen der E-CRM-Implementierung in mittelständischen Unternehmen und die Untersuchung der Einsatzpotentiale von E-CRM in diesem Sektor.
- Arbeit zitieren
- Ullrich Rautenberg (Autor:in), 2002, E-CRM: Eine empirische Studie der Einsatzpotentiale im Mittelstand, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/11620