Seit 1957 gilt für anwaltliche Tätigkeiten in der Bundesrepublik Deutschland eine einheitliche Gebührenordnung. Danach werden Anwälte auf Basis des Streitwertes bzw. fester Gebührensätze für bestimmte Tätigkeiten entlohnt.
Doch spätestens mit der Einführung des Rechtsanwaltsvergütungsgesetzes (RVG) im Jahre 2004 ist eine erste Liberalisierung für Anwaltshonorare in Kraft getreten, die eine Diskussion über die „beste“ Entlohnung für Rechtsanwälte ausgelöst hat.
Bis jetzt ist es noch unklar, ob der Gesetzgeber nur Ausnahmen für Erfolgshonorare zulässt, das Verbot für Erfolgshonorare komplett aufhebt und/oder auch zusätzliche Honorarformen erlaubt. Daher sollen im Rahmen dieser Seminararbeit verschiedene Honorarformen, unabhängig von geltendem Recht, für Anwälte bei Tätigkeiten vor Gericht verglichen und kritisch gewürdigt werden. Ein besonderer Schwerpunkt entfällt dabei auf mögliche Interessenkonflikte zwischen Anwälten, Mandanten und dem Gesetzgeber auf Grund der gewählten Honorarform.
Zusätzlich zu der kritischen Würdigung der verglichenen Honorarformen werden auch die in den USA üblichen Honorarformen und die dort gemachten Erfahrungen betrachtet.
In einem Fazit werden die gemachten Ergebnisse gewürdigt und - soweit möglich - Empfehlungen für eine optimale Honorarform gegeben.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Beteiligte am Markt „Rechtsberatung“ und deren Interessen
- 2.1 Anwälte
- 2.2 Mandanten
- 2.3 Gesetzgeber
- 3. Honorarformen und mögliche Interessenkonflikte
- 3.1 Pauschalhonorar („flat fee“)
- 3.1.1 freigewähltes Pauschalhonorar
- 3.1.2 basierend auf dem Rechtsanwaltsvergütungsgesetz (RVG)
- 3.2 Zeithonorar („hourly fee“)
- 3.3 Erfolgshonorar („conditional fee“; „quota-litis“ = „contingent fee“)
- 4. Fazit und kritische Würdigung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit analysiert verschiedene Honorarformen für Rechtsanwälte im Kontext von möglichen Interessenkonflikten. Sie befasst sich mit der Frage, wie sich verschiedene Honorarmodelle auf die Interessen von Anwälten, Mandanten und dem Gesetzgeber auswirken.
- Vergleich verschiedener Honorarformen für Anwälte
- Analyse möglicher Interessenkonflikte zwischen Anwälten, Mandanten und dem Gesetzgeber
- Bewertung der Auswirkungen von Honorarformen auf die Qualität der Rechtsberatung
- Einbezug von Erfahrungen aus den USA
- Entwicklung von Empfehlungen für eine optimale Honorarform
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel stellt die aktuelle Situation der anwaltlichen Honorarordnung in Deutschland dar und beschreibt die Einführung des Rechtsanwaltsvergütungsgesetzes (RVG) als ersten Schritt zur Liberalisierung der Honorarformen. Das zweite Kapitel beleuchtet die Interessen der verschiedenen Akteure am Markt „Rechtsberatung“, insbesondere von Anwälten und Mandanten, und analysiert deren Verhalten im Hinblick auf die Honorarformen. Das dritte Kapitel vergleicht verschiedene Honorarformen, darunter Pauschalhonorare, Zeithonorare und Erfolgshonorare, und diskutiert die damit verbundenen Interessenkonflikte. Das vierte Kapitel fasst die Ergebnisse zusammen und bietet eine kritische Würdigung der untersuchten Honorarformen.
Schlüsselwörter
Rechtsanwaltshonorare, Interessenkonflikte, Honorarformen, Pauschalhonorar, Zeithonorar, Erfolgshonorar, Rechtsberatung, Mandanten, Anwälte, Gesetzgeber, RVG, USA, Qualitätsannahme, Reputation, Prozessrisiko, opportunistisches Verhalten, Preisvorstellungen.
- Quote paper
- Markus Küpper (Author), 2007, Erfolgshonorare für Rechtsanwälte. Honorarformen und Interessenkonflikte, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/116207