Die winterfeuchten Subtropen

Was macht den Mittelmeerraum zu einem so beliebten Urlaubsziel?


Hausarbeit, 2008

21 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Motivation und Fragestellung

2 Verbreitung und äußere Abgrenzung

3 Klima

4 Böden

5 Relief und Gewässer

6 Vegetation und Tierwelt
6.1 Lebensformen der Pflanzen
6.2 Feuer
6.3 Tierwelt

7 Landnutzung
7.1 Bewertung des Naturpotentials für die wirtschaftliche Nutzung
7.2 Landwirtschaftliche Anbauformen

8 Fazit

9 Literaturverzeichnis

10 Abbildungsverzeichnis

1 Motivation und Fragestellung

Der Mittelmeerraum (vgl. Abb. 1), zu dem das Mittelmeer selbst mit den darin liegenden Inseln sowie die küstennahen Regionen Südeuropas, Vorderasiens und Nordafrikas gehört, zählt mit 100 Mio. Touristen pro Jahr zu den meistbesuchten Reisezielen der Welt (Theißen 1987: 7).

Doch was macht den Mittelmeerraum zu einem so beliebten Urlaubsziel?

Anhand dieser Fragestellung werde ich die Ökozone der winterfeuchten Subtropen auf Besonderheiten ihres Klimas, der Böden und auch bezüglich Relief und Gewässer untersuchen. Weiterhin gebe ich einen Überblick über die typischen Vegetationsformen, die Tierwelt und gehe auf das Naturpotential und mögliche Landnutzungsformen ein. Damit werde ich genug touristisch attraktive Besonderheiten aufgedeckt haben, um abschließend im Fazit meine Ausgangsfrage beantworten zu können.

Der aufgeweckte Leser fragt sich jetzt vielleicht, was die Fragestellung, die sich doch sehr speziell auf den Mittelmeerraum bezieht, eigentlich mit dem übergeordneten Thema „Die winterfeuchten Subtropen“ zu tun hat. Die Antwort ist einfach. Der Mittelmeerraum nimmt mit einem Anteil von 50% an der Gesamtfläche der winterfeuchten Subtropen eine besondere Stellung ein und gilt damit als der wichtigste Vertreter der Ökozone überhaupt. Aus diesem Grund werde ich mich im Besonderen mit diesem, uns räumlich am nächsten liegenden, Teilraum befassen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1: Urlaubsimpressionen Mittelmeer

(verändert nach Urlaubswerk 2007, Pinea Reisen, Uni Münster 2006)

2 Verbreitung und äußere Abgrenzung

Die winterfeuchten Subtropen (auch bekannt als subtropische Winterregengebiete, sommertrockene Subtropen, Gebiete mit Mittelmeerklima oder mediterrane Subtropen) bilden mit nur 2,5 Mio. km², einem Anteil von nur 1,7% der Festlandsfläche der Erde, die kleinste Ökozone überhaupt. Außerdem sind sie von allen Ökozonen die am stärksten fragmentierte, die sich aus fünf relativ kleinen, voneinander isolierten Vorkommen zusammensetzt: Dem Mittelmeerraum, Kalifornien, Mittelchile, Kapland an der Südwestspitze Afrikas und Südwest-/Südaustralien (vgl. Abb. 2). Alle Teilgebiete befinden sich auf beiden Halbkugeln übereinstimmend an den Westseiten der Kontinente in etwa 30° und 45° geographischer Breite zwischen den tropisch/subtropischen Trockengebieten und den feuchten Mittelbreiten. Sie nehmen meist nur schmale, wenige 100 km landeinwärts reichende Küstenstreifen ein. Lediglich im Mittelmeerraum dringen sie weit ostwärts in die eurasische Landmasse hinein, bleiben aber auch dort grundsätzlich küstennah (Schultz 2000: 314).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 2: Verbreitung der winterfeuchten Subtropen

(verändert nach Klohn & Windhorst 2006: 142)

Eine allgemeine Abgrenzung der winterfeuchten Subtropen über die Vegetation, die für alle Teilgebiete gleichermaßen zutrifft, ist schwer zu definieren. Denn besonders im Mittelmeergebiet wurde die natürliche Vegetation durch frühe anthropogene Eingriffe sehr stark verändert. Zur Abgrenzung können daher nur Kulturpflanzen herangezogen werden. Im Mittelmeerraum wird hierzu gerne die Verbreitung des Ölbaums (vgl. Abb. 3) untersucht. Rikli (1943: 41) bezeichnet ihn „nicht nur als den wertvollsten Frucht- und Nutzbaum der Mittelmeerregion, sondern auch als ihre wichtigste Leit- und Charakterpflanze“. In den anderen Teilgebieten der Ökozone versagt diese „Olivengrenze“ (vgl. Abb. 4) allerdings, da der Ölbaum z.B. in Mittelchile und Kalifornien erst durch die Europäer eingeführt wurde und seine Verbreitungsgrenze dort noch nicht erreicht hat (Rother 1991: 18).

Eine einheitlichere und weltweit anwendbare Abgrenzung liefert das Klima.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 3: Der Ölbaum und seine Früchte (Gurk & Hepp)

Abb. 4: Die Olivengrenze im Mittelmeerraum (Rother 1984: 18)

3 Klima

Die genetische Klimagliederung nach Flohn bezeichnet das Klima der winterfeuchten Subtropen als alternierend bzw. heterogen.

Im Sommer der Nordhalbkugel liegen alle Teilgebiete der winterfeuchten Subtropen im Einflussbereich der subtropisch-randtropischen Hochdruckgebiete. Die absteigenden Luftmassen bedingen die Auflösung der Wolkendecke. Es herrscht Strahlungswetter mit hohen Temperaturen und großer Trockenheit.

Mit der äquatorwärtigen Verschiebung der Luftdruckgürtel im Nordwinter setzt sich das zyklonale Wettergeschehen der Mittelbreiten durch. Die winterfeuchten Subtropen liegen nun im Einflussbereich der außertropischen Westwindzone. Regenwetter mit frontengebundenen Niederschlägen wechseln dann mit strahlungsreichem Hochdruckwetter ab.

Die ostwärtige Erstreckung der winterfeuchten Subtropen hängt im Wesentlichen davon ab, inwieweit Gebirge die regenbringende Westwinddrift aufhalten. In Chile steigen bereits 200 km von der Küste entfernt die Kordillere um mehrere 1000 m auf, dementsprechend schmal ist das chilenische Winterregengebiet. Demgegenüber ist die Ost-West Erstreckung im Mittelmeerraum besonders groß, da die Westwinde

wegen des weit ins Kontintinnere eindringenden Meeres bis in den vorderasischen Bereich vordringen können. Durch die unmittelbare Nachbarschaft des Meeres bleibt der feuchte Winter mild. Nur gelegentlich treten Fröste auf, in den Höhenlagen kann sogar Schnee fallen (Schultz 2000: 316f).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 5: Klimadiagramme

(verändert nach Rother 1984: 36)

Die in Abb. 5 aus allen fünf verschiedenen Teilräumen der winterfeuchten Subtropen zusammengestellten Klimadiagramme veranschaulichen, wie sich die jahreszeitlichen Luftmassenunterschiede effektiv in Daten ausdrücken.

Anhand von Messina (Sizilien) wollen wir das Klima der winterfeuchten Subtropen etwas genauer untersuchen: Das Klimadiagramm zeigt die typischen Verhältnisse einer küstennahen, mediterranen Flachlandstation mit einem relativ hohem Jahresmittel von über 18°C und erstaunlich hohen Jahresniederschlagssummen von 862 mm (vgl. Mainz: 10,1°C und 516 mm). Die sommerliche Erwärmung ist aufgrund der Meeresnähe und relativ niedriger Temperaturen der Küstengewässer geringer als sonst in gleicher Breite. Auch die winterliche Abkühlung hält sich in Grenzen. Die Monatsmitteltemperaturen liegen auch im kältesten Monat nicht unter +5°C, es gibt also im Flachland keine längere thermisch bedingte Vegetationsruhe. In den Höhenlagen allerdings kann die winterliche Kälte sehr wohl über längere Zeit limitierend wirken. Besonders charakteristisch für die Klimastationen aller Teilgebiete der winterfeuchten Subtropen ist der gegenläufige Verlauf von Temperatur- und Niederschlagsjahresgang. Während im Sommer, der Jahreszeit mit der höchsten Temperatur und Sonneneinstrahlung, erhebliche Wasserdefizite auftreten, werden die höchsten Niederschlagssummen im Winter gemessen. Es bestehen natürlich regionsspezifische Unterschiede in Länge und Ariditätsgrad der Trockenperiode, der Menge der winterlichen Niederschläge sowie dem Jahresgang der Temperatur (Schultz 2000: 317, Müller-Hohenstein 1981: 127).

[...]

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Details

Titel
Die winterfeuchten Subtropen
Untertitel
Was macht den Mittelmeerraum zu einem so beliebten Urlaubsziel?
Hochschule
Johannes Gutenberg-Universität Mainz  (Geographisches Institut )
Veranstaltung
Seminar
Note
1,0
Autor
Jahr
2008
Seiten
21
Katalognummer
V116298
ISBN (eBook)
9783640178148
ISBN (Buch)
9783640178247
Dateigröße
2144 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Subtropen, Seminar, winterfeucht, Klima
Arbeit zitieren
Kristin Fischer (Autor:in), 2008, Die winterfeuchten Subtropen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/116298

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