Das zentrale Ereignis der Helotenfurcht in Sparta war das große Erdbeben im Jahr 464 v.Chr., das einen Aufstand der messenischen Heloten nach sich zog. Weder vor, noch nach dieser gewaltsamen Erhebung der Heloten, sind bei den antiken Autoren Aufstände ähnlichen Ausmaßes bekannt.
Die Heloten entstanden aus der von den Dorern unterworfenen Bevölkerung1. In einem ersten Schritt wurden die Einwohner Lakoniens von den Spartanern zu Staatssklaven gemacht, bevor später die in zwei Kriegen unterworfenen Messenier in das System der Helotie integriert wurden2.
Gegenstand dieser Arbeit ist es zu untersuchen, inwiefern sich die Behandlung der Heloten und der Umgang mit diesem Konfliktpotential seitens der Spartaner durch den Aufstand geändert hat. Eine Darstellung der Situation vor 464 ist zur Beurteilung der Problematik ebenfalls unerläßlich. Als Vorgeschichte des Helotenaufstandes ergibt sich aus Thukydides Geschichtswerk über den Peloponnesischen Krieg die Verschwörung des Pausanias, an der die Heloten beteiligt gewesen sein sollen. Dieses Ereignis wird im ersten Teil dieser Arbeit behandelt. Der zweite Abschnitt erläutert den Aufstand selbst und beleuchtet seine Ursachen und seinen Verlauf. Durch die Umstände des Peloponnesischen Krieges und der äußeren Bedrohung des spartanischen Staates durch Athen, treten die sozialen Spannungen wieder in den Vordergrund. Die Ereignisse Mitte bis Ende der 420er Jahre bis zum Nikias- Frieden werden im dritten Abschnitt näher betrachtet.
Im letzten Teil der vorliegenden Arbeit wird auf das Alltagsleben der Heloten, ihre Rolle im spartanischen Kriegswesen, ihre Bildung und ihr Bewußtsein sowie ihre Rolle im spartanischen Staatsgebilde eingegangen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Verschwörung des Pausanias
- Der Helotenaufstand von 464
- Die Helotenfurcht im Peloponnesischen Krieg
- Ergebnisse und Diskussion
- Quellenangabe
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Auswirkungen des großen Helotenaufstandes im Jahr 464 v. Chr. auf die spartanische Gesellschaft und insbesondere die Beziehung zwischen Spartanern und Heloten. Ziel ist es, die Entwicklung der Helotenfurcht in Sparta zu analysieren und zu erforschen, inwiefern sich die Behandlung der Heloten und der Umgang mit diesem Konfliktpotential seitens der Spartaner durch den Aufstand verändert hat.
- Die Verschwörung des Pausanias als Vorgeschichte des Helotenaufstandes
- Ursachen, Verlauf und Folgen des Helotenaufstandes von 464
- Die Rolle der Heloten im spartanischen Kriegswesen und Staatssystem
- Die soziale und politische Bedeutung der Helotenfurcht in Sparta
- Der Einfluss der Heloten auf die spartanische Gesellschaft und ihre Kultur
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beschäftigt sich mit der Verschwörung des Pausanias, einem spartanischen Feldherrn, der nach dem Sieg über die Perser bei Plataiai in den Verdacht geriet, eine geheime Verbindung mit dem persischen König Xerxes eingegangen zu sein. Diese Episode zeigt bereits die Spannungen zwischen Sparta und seinen Verbündeten sowie die Ambivalenz der spartanischen Elite gegenüber ihrem eigenen Feldherrn.
Im zweiten Kapitel wird der Helotenaufstand von 464 v. Chr. analysiert. Das Erdbeben im Jahr 464 führte zu einem Aufstand der messenischen Heloten, der von den Spartanern brutal niedergeschlagen wurde. Das Kapitel untersucht die Ursachen des Aufstandes, seine militärische Organisation und die strategischen und politischen Entscheidungen der Spartaner während dieser Krise.
Das dritte Kapitel befasst sich mit der Helotenfurcht im Kontext des Peloponnesischen Krieges. Die fortwährende Bedrohung durch Athen und die sich verschärfenden sozialen Spannungen innerhalb der spartanischen Gesellschaft führten zu einer verstärkten Furcht vor neuen Helotenaufständen. Das Kapitel beleuchtet die politischen und militärischen Strategien der Spartaner, die darauf abzielten, die Heloten unter Kontrolle zu halten und neue Aufstände zu verhindern.
Schlüsselwörter
Helotenfurcht, Sparta, Helotenaufstand, Pausanias, Peloponnesischer Krieg, soziale Spannungen, Militär, Politik, Staatssystem, Staatsstruktur, Kultur, Gesellschaft, Messenien.
- Arbeit zitieren
- Sebastian Schmid (Autor:in), 1996, Die Helotenfurcht im Spiegel der Forschung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/11632