Die aktuelle PISA-Studie bezeichnete das naturwissenschaftliche Bildungsniveau vieler SchülerInnen als besorgniserregend. Mehr Experimente in den Unterricht einzubauen, wird von vielen Pädagogen als ein notwendiger Schritt zur nachhaltigen Verbesserung angesehen.
Vor diesem Hintergrund entstanden in einem Kooperationsprojekt zwischen der Landesanstalt für Entwicklung der Landwirtschaft und der Ländlichen Räume und dem Staatlichen Seminar für Didaktik und Lehrerbildung (GHS) Schwäbisch Gmünd die Stationen „Küche als Lernort für naturwissenschaftliche Erfahrungen“. Mit den acht Stationen, welche sich am Lebensmittelkreis der Deutschen Gesellschaft für Ernährung orientieren, soll der „Forscher im Kinde“ geweckt werden sowie LehrerInnen Anregungen zum Einsatz von Schülerexperimenten im Unterricht gegeben werden. Grundschulkinder sind neugierig und stellen eine ideale Zielgruppe der Stationen dar.
Die Bachelorarbeit ist in drei größere Themenblöcke untergliedert: Im theoretischen Teil zu den naturwissenschaftlichen Experimenten allgemein wird das Konzept des Pädagogen Martin Wagenschein zum Genetischen Lernen und Lehren erläutert. Es folgt die Vorstellung der Stationen in Theorie und Praxis, dem Hauptteil dieser Arbeit. Neben der Vorgehensweise und der Methodenwahl bei der Erstellung der Stationen, werden die Zielgruppen und Ziele ebenso dargestellt wie der Aufbau der Stationen und ein erster Erfahrungsbericht an zwei baden-württembergischen Grundschulen. Abschließend gibt die Bachelor-Arbeit einen Einblick in die zurzeit vieldiskutierte Gender-Thematik und geht der Frage nach, ob es einen Mangel an naturwissenschaftlichen Fachkräften in Deutschland gibt sowie welche Rolle das weibliche Ge-schlecht in den Naturwissenschaften einnimmt. Wie eine Förderung der Interessen an den Naturwissenschaften einem Fachkräftemangel vorbeugen kann, wird mit Aktionen wie dem Girls Day 2007 aufgezeigt. Somit greift die Bachelorarbeit eine aktuelle Fragestellung in der Deutschen Bildungspolitik auf und bietet mit seinen acht Lernstationen eine mögliche Antwort dem mangelnden Interesse an den Naturwissenschaften entgegenzuwirken und einem drohenden Fachkräftemangel vorzubeugen.
Trotz der engen zeitlichen Begrenzung der Abschlussarbeit können bereits wichtige Ergebnisse präsentiert und erste Auswertungen vorgestellt werden. Eine systematische wissenschaftliche Evaluation soll in einer weiteren Arbeit erfolgen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Landesanstalt für Entwicklung der Landwirtschaft und der ländlichen Räume Baden-Württemberg
- 1.2 Fragestellung der Arbeit
- 1.3 Aufbau der Arbeit
- 2. Kooperation der Landesinitiativen „BeKi“ und „Blickpunkt Ernährung“ in Baden-Württemberg mit dem Staatlichen Seminar für Didaktik und Lehrerbildung (GHS) Schwäbisch Gmünd
- 2.1 Zwei Landesinitiativen mit Zukunft
- 2.1.1 BeKi-Bewusste Kinderernährung
- 2.1.2 Blickpunkt Ernährung
- 2.2 Staatliches Seminar für Didaktik und Lehrerbildung (GHS) Schwäbisch Gmünd
- 2.3 Ziele der Kooperation
- 2.4 Zusammenfassung
- 3. Naturwissenschaftliche Experimente - Theoretische Aspekte
- 3.1 Naturwissenschaftliches Arbeiten
- 3.1.1 Begriffsdefinitionen
- 3.1.2 Bedeutung
- 3.1.3 Zusammenfassung
- 3.2 Naturwissenschaftliche Experimente im Sachunterricht
- 3.2.1 Bildungsplan in Baden-Württemberg
- 3.2.2 Sachunterricht, Kompetenzfelder und Realität
- 3.2.3 Zusammenfassung
- 3.3 Martin Wagenschein
- 3.3.1 Biographie
- 3.3.2 Genetisch-exemplarisch-sokratisches Entdecken
- 3.3.3 Zusammenfassung
- 3.4 Zusammenfassung
- 4. „Küche als Lernort für naturwissenschaftliche Experimente“. Vorstellung der Stationen in Theorie und Praxis
- 4.1 Vorgehensweise und Methodenwahl
- 4.2 Zielgruppe und Ziele
- 4.3 Aufbau der Stationen
- 4.3.1 Station Getränke
- 4.3.2 Station Gemüse
- 4.3.3 Station Obst
- 4.3.4 Station Kartoffeln
- 4.3.5 Station Getreide
- 4.3.6 Station Milch
- 4.3.7 Station Eier
- 4.3.8 Station Fett
- 4.4 Stationen in der Praxis - ein erster Erfahrungsbericht
- 4.4.1 Vorgehensweise
- 4.4.2 Bewertung SchülerInnen
- 4.4.3 Bewertung LehrerInnen
- 4.4.4 Diskussion der Ergebnisse
- 4.5 Zusammenfassung
- 5. Gender
- 5.1 Begriffsklärung
- 5.2 Gibt es einen Ingenieurmangel in Deutschland?
- 5.2.1 Rolle der Frau in den Naturwissenschaften
- 5.2.2 Möglichkeiten zur Interessenförderung
- 5.3 Zusammenfassung
- 6. Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht die Eignung der Küche als Lernort für naturwissenschaftliche Experimente und Grunderfahrungen. Die Arbeit analysiert theoretische Aspekte naturwissenschaftlichen Arbeitens im Sachunterricht und bewertet praktische Erfahrungen mit entsprechenden Stationen in der Schule. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Rolle von Genderaspekten im Kontext von Naturwissenschaften.
- Naturwissenschaftliches Arbeiten in der Küche
- Didaktische Konzepte im Sachunterricht
- Auswertung praktischer Erfahrungen mit Lernstationen
- Genderaspekte in den Naturwissenschaften
- Kooperation von Landesinitiativen im Bereich Ernährung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Diese Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein, beschreibt den Kontext des Praxissemesters an der Landesanstalt für Entwicklung der Landwirtschaft und der ländlichen Räume in Baden-Württemberg und formuliert die Forschungsfrage. Sie skizziert den Aufbau der Arbeit und erläutert die Relevanz des Themas im Kontext von Ernährungserziehung und naturwissenschaftlicher Bildung.
2. Kooperation der Landesinitiativen „BeKi“ und „Blickpunkt Ernährung“ in Baden-Württemberg mit dem Staatlichen Seminar für Didaktik und Lehrerbildung (GHS) Schwäbisch Gmünd: Dieses Kapitel beschreibt die Zusammenarbeit zwischen den Landesinitiativen „BeKi“ (Bewusste Kinderernährung) und „Blickpunkt Ernährung“ sowie dem Staatlichen Seminar für Didaktik und Lehrerbildung in Schwäbisch Gmünd. Es beleuchtet die Ziele dieser Kooperation und ihren Beitrag zur Förderung von Ernährungsbildung und naturwissenschaftlichem Verständnis bei Kindern. Die jeweiligen Programme werden vorgestellt und die Synergieeffekte dieser Zusammenarbeit werden herausgearbeitet.
3. Naturwissenschaftliche Experimente - Theoretische Aspekte: Dieses Kapitel befasst sich eingehend mit den theoretischen Grundlagen naturwissenschaftlichen Arbeitens. Es definiert wichtige Begriffe, erläutert die Bedeutung naturwissenschaftlicher Experimente im Bildungskontext, analysiert den baden-württembergischen Bildungsplan und stellt die pädagogischen Ansätze von Martin Wagenschein vor, insbesondere seine Methode des genetisch-exemplarisch-sokratischen Entdeckens. Die Kapitel vergleicht Theorie und Praxis und beleuchtet die Herausforderungen und Möglichkeiten, naturwissenschaftliches Denken und Handeln bei Kindern zu fördern.
4. „Küche als Lernort für naturwissenschaftliche Experimente“. Vorstellung der Stationen in Theorie und Praxis: Dieses Kapitel präsentiert die Konzeption und Durchführung von Lernstationen in der Küche, die naturwissenschaftliche Experimente ermöglichen. Es beschreibt die gewählte Vorgehensweise und Methodik, die Zielgruppe und die spezifischen Lernziele jeder Station (Getränke, Gemüse, Obst, Kartoffeln, Getreide, Milch, Eier, Fett). Der Erfahrungsbericht bewertet die praktische Umsetzung der Stationen aus Schüler- und Lehrerperspektive und diskutiert die gewonnenen Erkenntnisse. Die Zusammenfassung der Ergebnisse liefert wertvolle Einblicke in die Umsetzbarkeit und Wirksamkeit des Konzepts „Küche als Lernort“ für naturwissenschaftliches Lernen.
5. Gender: Dieses Kapitel beleuchtet die Rolle von Genderaspekten im Kontext von Naturwissenschaften. Es klärt den Begriff Gender, diskutiert den möglichen Ingenieurmangel in Deutschland und analysiert die Rolle der Frauen in den Naturwissenschaften. Die Kapitel untersucht Möglichkeiten zur Förderung des Interesses von Mädchen an naturwissenschaftlichen Fächern und diskutiert die Bedeutung der Geschlechtergerechtigkeit in diesem Bereich.
Schlüsselwörter
Naturwissenschaftliche Experimente, Sachunterricht, Kinderernährung, Bildungsplan Baden-Württemberg, Martin Wagenschein, genetisch-exemplarisch-sokratisches Entdecken, Küche als Lernort, Gender, Ingenieurmangel, Ernährungsbildung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Bachelorarbeit: „Küche als Lernort für naturwissenschaftliche Experimente“
Was ist das Thema der Bachelorarbeit?
Die Bachelorarbeit untersucht die Eignung der Küche als Lernort für naturwissenschaftliche Experimente und Grunderfahrungen im Sachunterricht. Sie analysiert theoretische Aspekte naturwissenschaftlichen Arbeitens, bewertet praktische Erfahrungen mit Lernstationen und beleuchtet Genderaspekte im Kontext der Naturwissenschaften.
Welche Landesinitiativen sind in die Arbeit involviert?
Die Arbeit bezieht sich auf die Kooperation der baden-württembergischen Landesinitiativen „BeKi“ (Bewusste Kinderernährung) und „Blickpunkt Ernährung“ mit dem Staatlichen Seminar für Didaktik und Lehrerbildung (GHS) Schwäbisch Gmünd. Die Zusammenarbeit dieser Initiativen zur Förderung von Ernährungsbildung und naturwissenschaftlichem Verständnis wird beschrieben.
Welche theoretischen Aspekte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt theoretische Grundlagen naturwissenschaftlichen Arbeitens, darunter Begriffsdefinitionen, Bedeutung im Bildungskontext und den baden-württembergischen Bildungsplan. Sie stellt die pädagogischen Ansätze von Martin Wagenschein, insbesondere das genetisch-exemplarisch-sokratische Entdecken, vor.
Wie werden die praktischen Erfahrungen in der Arbeit dargestellt?
Die Arbeit beschreibt die Konzeption und Durchführung von Lernstationen in der Küche (Getränke, Gemüse, Obst, Kartoffeln, Getreide, Milch, Eier, Fett). Ein Erfahrungsbericht bewertet die praktische Umsetzung aus Schüler- und Lehrerperspektive und diskutiert die Ergebnisse hinsichtlich der Umsetzbarkeit und Wirksamkeit des Konzepts „Küche als Lernort“.
Welche Rolle spielt das Thema Gender in der Arbeit?
Die Arbeit beleuchtet die Rolle von Genderaspekten in den Naturwissenschaften. Sie klärt den Begriff Gender, diskutiert den möglichen Ingenieurmangel in Deutschland und analysiert die Rolle der Frauen in den Naturwissenschaften sowie Möglichkeiten zur Interessenförderung von Mädchen an naturwissenschaftlichen Fächern.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in sechs Kapitel: Einleitung, Kooperation der Landesinitiativen, Naturwissenschaftliche Experimente - Theoretische Aspekte, Küche als Lernort für naturwissenschaftliche Experimente, Gender und Resümee. Jedes Kapitel enthält eine Zusammenfassung.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Naturwissenschaftliche Experimente, Sachunterricht, Kinderernährung, Bildungsplan Baden-Württemberg, Martin Wagenschein, genetisch-exemplarisch-sokratisches Entdecken, Küche als Lernort, Gender, Ingenieurmangel, Ernährungsbildung.
Wo finde ich ein detailliertes Inhaltsverzeichnis?
Ein detailliertes Inhaltsverzeichnis mit allen Unterkapiteln ist im HTML-Dokument enthalten.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Lehramtsstudierende, Lehrkräfte im Sachunterricht, Pädagogen und alle, die sich mit naturwissenschaftlicher Bildung, Kinderernährung und Genderaspekten in der Wissenschaft befassen.
Welche Forschungsfrage steht im Mittelpunkt der Arbeit?
Die zentrale Forschungsfrage ist die Untersuchung der Eignung der Küche als Lernort für naturwissenschaftliche Experimente und Grunderfahrungen im Sachunterricht.
- Arbeit zitieren
- Bachelor of Science Doreen Werner (Autor:in), 2008, Küche als Lernort für naturwissenschaftliche Experimente und Grunderfahrungen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/116324