Wie das aktuelle Beispiel Kenia zeigt, wird durch die mediale Berichterstattung über Wahlen und Wahlsysteme in Afrika des Öfteren der Eindruck vermittelt, diese seien undemokratisch. Dies trifft jedoch insbesondere für das Südliche Afrika nicht zu. Die zweifelsohne vorhandenen Schwierigkeiten im Zusammenhang mit Wahlen und Wahlsystemen in einigen südafrikanischen Ländern sind weniger auf Demokratiedefizite zurückzuführen, als vielmehr auf die Wahl und die Gestaltung der jeweiligen Wahlsysteme, was die besondere Bedeutung von Wahlrechtsreformen verdeutlicht. Im Rahmen dieser Arbeit sollen zwei Fragestellungen untersucht werden. Zum einen soll anhand der Wahlhistorie der Länder Botswana und Lesotho untersucht werden, welche Wahlrechtsreformenreformen beide Länder seit ihrer Unabhängigkeit 1966 durchgeführt haben, welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede innerhalb dieser Reformen zu beobachten sind und welche Interessens- und Akteurskonstellationen die jeweiligen Reformen beeinflusst haben. Zum anderen soll untersucht werden, wie sich die Repräsentation der politischen Parteien Botswanas in der Nationalversammlung dargestellt hätte, wenn bei den Wahlen 2004 mit dem Mixed Member Proportional System gewählt worden wäre.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Politische System von Lesotho
- Politische Parteien in Lesotho
- Das Politische System von Botswana
- Politische Parteien in Botswana
- Wahlsystem Lesotho
- Wahlsystem Botswana
- Vergleich der Wahlrechtsreformen in Lesotho und Botswana
- Die Einführung der Independent Electoral Commission (IEC) in Botswana und Lesotho
- Die Entwicklung Lesothos seit 1998 und die Einführung des MMP Wahlsystems.
- Wahlrechtsreformen: Aktuelle Lage in Botswana und Lesotho.
- Berechnung der Wahlergebnisse in Botswana 2004 anhand des MMP-Systems.
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Wahlrechtsreformen in Botswana und Lesotho seit ihrer Unabhängigkeit. Sie analysiert die Gemeinsamkeiten und Unterschiede dieser Reformen und untersucht die Einflussfaktoren der Reformprozesse. Zusätzlich wird untersucht, wie sich die Repräsentation der politischen Parteien Botswanas in der Nationalversammlung dargestellt hätte, wenn bei den Wahlen 2004 mit dem Mixed Member Proportional System gewählt worden wäre.
- Wahlrechtsreformen in Botswana und Lesotho seit der Unabhängigkeit
- Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Reformen
- Einflussfaktoren der Reformprozesse
- Repräsentation der politischen Parteien Botswanas im MMP-System
- Anwendung des MMP-Systems auf die Wahlen 2004 in Botswana
Zusammenfassung der Kapitel
Die ersten Kapitel der Arbeit bieten einen Überblick über die politischen Systeme und die Parteienlandschaft von Lesotho und Botswana. Die folgenden Kapitel analysieren die Wahlrechtsreformen in beiden Ländern, einschließlich der Einführung der Independent Electoral Commission (IEC) und der Entwicklung Lesothos seit 1998. Der letzte Teil der Arbeit modelliert und berechnet die Wahlergebnisse in Botswana 2004 anhand des Mixed Member Proportional Systems.
Schlüsselwörter
Wahlrechtsreformen, Botswana, Lesotho, Mixed Member Proportional (MMP), First-Past-The-Post (FPTP), Proportional Representation (PR), Independent Electoral Commission (IEC), politische Parteien, Repräsentation, Nationalversammlung.
- Quote paper
- M.A. Ulrich Paffrath (Author), 2008, Reformprozesse im Südlichen Afrika, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/116347