Ernährungscoaching nach dem GROW-Modell von John Withmore


Hausarbeit, 2020

30 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung
1.1 Charakterisierung Von Klientin X
1.2 Ausgangssituation Von Klientin X

2 Coaching-Prozess
2.1 Beschreibung Grow Modell
2.2 Stufe Goal
2.3 Stufe Reality
2.4 Stufe Options
2.5 Stufe What
2.6 Stufe Gap
2.7 Verhaltenstraining Von Klientin X
2.8 Rückfallprophylaxe Von Klientin X

3 Darstellung Einer Coaching-Sitzung
3.1 Coachinghaltung
3.2 Ziel, Ablauf Und Ergebnis Einer Coachingsitzung
3.3 Gesprächsaussagen Der Coachingsitzung

4 Ergebnisbewertung Und Schlussfolgerung

5 Literaturverzeichnis

Anhang
Anhang 1:
Anhang 2:

1 Einleitung

Im Folgenden wird die Durchführung eines 6-wöchigem Ernährungscoachings unter Einbezug des GROW-Modells behandelt. Aus Datenschutzgründen wird die Versuchsperson im Folgenden Klientin X betitelt.

1.1 Charakterisierung von Klientin X

Tab. 1: Allgemeine Daten der Person mit Bewertung (eigene Darstellung)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die Testperson weist einen guten Gesundheitszustand auf. Viele der gemessenen Größen in Tabelle 1 liegen innerhalb des optimalen Bereiches der Normwerte, an allen Anderen kann innerhalb des Coachings gearbeitet werden.

Die Person weist keinerlei orthopädische oder internistische Einschränkungen auf und ist nicht auf die Einnahme von Medikamente angewiesen.

Klientin X ist dem Persönlichkeitstypen der Desinteressierten Fast-Fooder zuzuordnen (Stieß und Hayn, 2005). Ihr Lebensgefährte (23) und sie (22) leben zusammen in einer 3-Zimmer-Wohnung und achten laut eigener Aussage eher wenig auf die Ernährung. Es muss meist schnell gehen und es wird eher wenig Obst und Gemüse, dafür aber mehr Fleisch verzehrt.

1.2 Ausgangssituation von Klientin X

Die Klientin ist eine 22- jährige Studentin, welche gerne abnehmen möchte. Sie fühlt sich nicht wohl in ihrem Körper und findet sich selbst „hässlich“, was ihre Lebensqualität stark beeinträchtigt. Ihr größtes Problem stellen die Heißhungerattacken, das Fast Food Essen Außer Haus und das Essen aus Langeweile vor dem Fernseher dar. Sie isst außerdem wenig Obst und Gemüse, dafür aber viele Fertigprodukte und Fast Food Produkte, vor allem wenn sie in der Universität ist. Sie geht einmal pro Woche Einkaufen und achtet vor Allem auf den Preis und auf eine möglichst kurze Zubereitungszeit. Zuhause stellt sie sich ungern „stundenlang“ in die Küche, sondern bevorzugt eine effiziente und schnell zubereitete Lösung. Sie isst meist schnell, ohne das Besteck einmal aus der Hand zu legen oder etwas zu trinken. In ihrer Nahrungsauswahl ist die Klientin nicht eingeschränkt, da ihr so gut wie alles gut schmeckt. Ihr mangelt es an geeigneten Ideen, Mahlzeiten schnell und gesund zu gestalten.

Die Klientin besitzt ein sehr geringes Selbstwertgefühl. Sie hat schon mehrere Diäten alleine ausprobiert, landete aber jedesmal wieder an ihrem Ausgangspunkt. Sie hat nach manchen Diäten sogar nochmals zugenommen. Laut eigener Aussage isst sie sehr wenig, trotzdem sie immer hungrig ist. Ihr wurde daraufhin erklärt, dass sie zwar „wenig“ Volumen zu sich nehmen kann, gleichzeitig aber viele Kalorien zugeführt werden können, da sie einfach ausgedrückt „das Falsche“ aß. Es wurde notiert, dass verschiedene Lebensmittel und deren Energiedichte in der zukünftigen Beratung besprochen werden sollen.

2 Coaching-Prozess

2.1 Beschreibung GROW Modell

John Withmore entwickelte Anfang der 1990er Jahre ein Modell, um Coachings mit einer bestimmten Struktur und einem bestimmten Ablauf durchzuführen (Grant, 2011). Dieses Modell nannte er GROW Modell. Das GROW Modell besteht aus einzelnen Stufen, deren Namen mit den Anfangsbuchstaben G, R, O und W beginnen.

„G“ steht für „Goal“. In dieser ersten Stufe geht es einzig und allein darum, die Teil- und Endziele des Kunden zu bestimmen. Mit Hilfe von verschiedenen Tools wie zum Beispiel der SMART Formel und spezifischen W-Fragen können Ziele detailiert erarbeitet werden (Grant, 2011).

„R“ steht für „Reality“. In der zweiten Stufe des Modells geht es um den Ausgangszustand des Kunden und dessen aktuellem Verhalten. Es wird reflektiert, inwiefern ihn seine Gewohnheiten und sein aktuelles Verhalten näher oder weiter weg vom Ziel gebracht haben (Grant, 2011).

„O“ steht für „Options“. Die dritte Stufe befasst sich mit den Strategiewegen und verschiedenen Möglichkeiten, die dem Kunden offen stehen um sein Ziel zu verfolgen. Es wird ein Handlungsentwurf mit Lösungsvorschlägen erarbeitet, wobei der Coach keine Vorgaben machen sollte, sondern der Kunde in die Selbstwirksamkeit geführt werden sollte und zur „Hilfe zu Selbsthilfe“ angeleitet wird (Grant, 2011).

„W“ steht für „Will“ oder „What“. In der vierten und gleichzeitig letzten Stufe werden diejenigen Handlungsmaßnahmen aus den Ergebnissen der letzten Stufe ausgewählt, die der Kunde tatsächlich bereit ist umzusetzen. Hier wird deutlich und detailiert besprochen und festgelegt, wie die Maßnahmen umgesetzt werden, sodass eine möglichst niedrige Hürde besteht, diese tatsächlich im Alltag des Kunden zu integrieren (Grant, 2011).

Zum Schluss wird noch „Gap“ besprochen. In dieser Stufe geht es um die Veränderung, die zwischen zwei Coachingsitzungen stattgefunden hat: Was funktionierte gut oder schlecht? Was wurde erreicht? (Grant, 2011)

Die einzelnen Stufen, sowie die Struktur des gesamten Modells, bauen aufeinander auf. Deshalb sollte man während der gesamten Beratungssitzungen jeweils eine Stufe nach der Anderen behandeln. Natürlich gibt es Situationen, in welchen man von diesem theoretischen Modell abweicht (Whitmore, 2009), grundsätzlich macht es aber Sinn, sich immer wieder der Struktur des Modells zu widmen, um nicht von Kurs abzuweichen: Den Klienten zur Hilfe zur Selbsthilfe anzuregen und ihm somit ermöglichen, sein Ziel zu erreichen.

Sollte man feststellen, dass bestimmte Beschlüsse in der vorherigen Beratung nicht umsetzbar sind oder nicht mehr zur Situation des Kunden passen, kann man wieder zur vorherigen Stufe wechseln, um die Gegebenheiten anzupassen (Whitmore, 2009).

In der 6-wöchigen Beratung von Klientin X, wurden die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung [DGE] umgesetzt: „Laut der DGE sollte man die Lebensmittelvielfalt genießen und überwiegend pflanzliche Lebensmittel konsumieren. Mindestens 3 Portionen Gemüse und 2 Portionen Obst sollten am Tag gegessen werden. Bei Getreideprodukten wie Brot, Nudeln, Reis und Mehl ist die Vollkornvariante zu bevorzugen und Milchprodukte wie Joghurt und Käse sollten täglich konsumiert werden. Ein- bis zweimal pro Woche ist der Konsum von Fisch zu empfehlen und gesundheitsfördernde Fette wie Rapsöl und daraus hegestellte Streichfette sind zu bevorzugen. Vermeiden sollte man zuckergesüßte Lebensmittel und der Anteil an salzreichen Lebensmitteln sollte reduziert werden. Am besten sollte man mindestens 1,5 Liter Wasser oder ungesüßten Tee pro Tag trinken, sich regelmäßig körperlich betätigen und auf das eigene Gewicht achten. Bei der Zubereitung von Essen sollte man darauf achten, dieses schonend zuzubereiten und daraufhin achtsam zu essen und zu genießen.

Die 10 Regeln der DGE ähneln den Regeln der World Health Organisation [WHO], welche international agiert, sehr (WHO, 2020). Auch sie veröffentlichen regelmäßig den „Dietary Reference Intake“ [DRI] (DGE, 2020). Zusammengefasst beinhaltet auch dieser jeden Tag Obst und Gemüse zu essen, den Zucker- und Salzkonsum zu reduzieren und mehr gesundheitsfördernde Fette zu konsumieren. Dies beugt ernährungsbedingte Krankheiten wie Diabetes, Herzerkrankheiten, Herzinfarkte und Krebs vor und kann diese sogar verhindern. (WHO, 2020). Eine gesundheitsorientierte Beratung sollte sich möglichst an den Vorgaben der DGE und der WHO orientieren. Die Konsequenz für eine gesundheitsorientierte Beratung bei Adipösen ist laut der Deutschen Adipositas Gesellschaft [DAG] eine Reduktion des Verzehrs von Fett oder Kohlenhydraten oder Beidem. Auch eine Diättherapie mit Formulaprodukten wird zur Gewichtsreduktion empfohlen. (DAG, 2014, S.46).“ (modifiziert nach Kretz, 2019)

2.2 Stufe Goal

Tab. 2: Allgemeines Ziel des Coachings anhand der SMART Formel (eigene Darstellung)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Innerhalb von 6 Wochen sollen 6 Kilogramm mit Unterstützung des Coachings verloren werden. Jede Woche wird hierfür eine neue Ernährungsgewohnheitsänderung durchgeführt und geübt.

Tab. 3: Festgelegte Etappenziele von Klientin X (eigene Darstellung)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

In der ersten Coachingsitzung wurden die allgemeinen, sowie die einzelnen Etappenziele ausführlich behandelt und festgelegt. Die Klientin wollte anfangs 15 Kilogramm in 6 Wochen abnehmen, woraufhin ihr erklärt wurde, dass dies zwar möglich ist, jedoch mit ziemlicher Sicherheit statt Fettmasse, auch viel Muskelmasse verloren gehen würde, da der Körper bei einer zu schnellen Abnahme den Abbau der Proteinstrukturen dem Abbau der Fettstrukturen vorzog (Luppa, 2020). Es soll außerdem vermieden werden, dass ein JoJo-Effekt passiert und sie danach alles wieder zunimmt. Die Erfahrung zeigt: Je langsamer die Abnahme passiert, desto langfristiger kann das neue Gewicht gehalten werden. (Luppa, 2020)

Gemeinsam wurde auch der tieferliegende Grund der Abnahme erörtert: Sie möchte sich gerne wieder schön fühlen. Manchmal zweifelt sie an der Liebe ihres Partners, weil sie sich nicht vorstellen kann, dass er sie wirklich mit ihrem derzeitigen Gewicht und Aussehen liebt.

[...]

Ende der Leseprobe aus 30 Seiten

Details

Titel
Ernährungscoaching nach dem GROW-Modell von John Withmore
Hochschule
Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement GmbH
Note
1,0
Autor
Jahr
2020
Seiten
30
Katalognummer
V1163995
ISBN (eBook)
9783346569639
ISBN (Buch)
9783346569646
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Hausarbeit Ernährungspsychologie
Arbeit zitieren
Anika Kretz (Autor:in), 2020, Ernährungscoaching nach dem GROW-Modell von John Withmore, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1163995

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