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Das mehrstimmige Virelai Guillaume de Machauts

"Mors sui, se je ne vous voy" im Kontext früherer Traditionen vom höfischen Minnesang bis Adam de la Halle

Titel: Das mehrstimmige Virelai Guillaume de Machauts

Hausarbeit (Hauptseminar) , 2008 , 29 Seiten , Note: 1,0

Autor:in: Wolfgang Schultz (Autor:in)

Musik - Sonstiges
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Zusammenfassung Leseprobe Details

Die um Objektivität bemühte Beurteilung von Kunst jeder Art stellt uns insbesondere dann vor Probleme, wenn der gesellschaftliche Kontext, dem sie entstammt, nicht oder nur bruchstückhaft bekannt ist. Dies trifft auf das spätmittelalterliche Chanson Guillaume de Machauts zu. Zwar haben die Deutungsversuche der Funktionen höfischer Dichtung im Lauf der Forschungsgeschichte durchaus an Plausibilität gewinnen können; doch würde niemand so weit gehen wollen zu behaupten, sicheres Wissen um diese Dinge zu haben, zumal sich nicht abstreiten lässt, dass die gesellschaftliche Bedeutung von Kunst sich mit zunehmendem Alter der jeweiligen Gattung ohne weiteres verändern kann. Der höfische Minnesang aber, dessen Themen auch die Liedtexte Machauts dominieren, ist alt zu Lebzeiten des Dichter-Komponisten.
Nicht zuletzt wird eine Untersuchung dadurch erschwert, dass große Teile der Traditionen, die dem Schaffen Machauts zugrunde liegen, nicht oder nicht auf eine an Präzision vergleichbare Weise schriftlich fixiert wurden, wie etwa weite Teile des Repertoires der Trobadors oder Trouvères nicht oder nur bruchstückhaft überliefert sind, oder gar überhaupt nicht erst fassbar sind und niemals fassbar sein werden, so zum Beispiel die musikalische und – wenn überhaupt praktiziert – theatralische Aufführungspraxis dieses Repertoires.
Ebenso verhält es sich mit dem Gattungsbegriff 'Virelai'. Die formes fixes, die zur Zeit Machauts die Grundlage der Liedkomposition bilden, liegen zu Beginn des 14. Jahrhunderts noch weitgehend im Obskuren . So werden beispielsweise jene Stücke des Jehannot de l'Escurel, welche unserer heutigen Auffassung eines mustergültigen Virelais am nächsten kommen, vom Komponisten selbst offenbar zu den Balladen gezählt .
Gerade deswegen ist es wichtig, sich immer wieder von neuem seiner Wissensgrundlage zu versichern. Daher soll die Untersuchung eines zweistimmigen Virelais Guillaume de Machauts – Mors sui, se je ne vous voy – in einen größeren literatur- und musikgeschichtlichen Kontext gestellt werden, um dessen spezifische Eigenheiten greifbarer werden zu lassen. Zu diesem Kontext gehören die Tradition der Trobadors und Trouvères ebenso wie die ersten polyphonen Chansonvertonungen, so etwa das unter dem Namen des Adam de la Halle tradierte dreistimmige Rondeau Fines amouretes ai, weswegen auch dieses im Folgenden seine Berücksichtigung finden soll.

Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

  • Hinführung
  • Hauptteil:
    • Machaut und die Tradition der Trouvères
      • Trobador- und Trouvère-Legenden als Identifikationspunkt Machauts?
      • Die mittelalterliche Dichtkunst – eine Lyrik des kollektiven Erlebens
    • Das höfische Chanson zur Zeit Guillaume de Machauts
      • Die formes fixes als Mittelpunkt spätmittelalterlicher Liedkunst
      • Die Gattung des Virelais bei Machaut
    • Zu Fines amouretes ai von Adam de la Halle
    • Zu Machauts Mors sui, se je ne vous voy

Zielsetzung und Themenschwerpunkte

Dieser Essay analysiert Guillaume de Machauts Virelai „Mors sui, se je ne vous voy“ im Kontext früherer höfischer Traditionen, insbesondere in Bezug auf den Minnesang und Adam de la Halles Werk. Die Untersuchung beleuchtet die Entwicklung der spätmittelalterlichen Liedkunst und die Kontinuitäten und Diskontinuitäten zwischen Machauts Werk und seinen Vorläufern.

  • Die Bedeutung der Trouvère-Tradition für Machauts Werk
  • Die Entwicklung der formes fixes im spätmittelalterlichen Chanson
  • Der Einfluss des höfischen Minnesangs auf Machauts Lyrik
  • Die polyphone Musik des 14. Jahrhunderts im Vergleich zu früheren Traditionen
  • Die spezifischen Merkmale von Machauts Virelai „Mors sui, se je ne vous voy“

Zusammenfassung der Kapitel

Die Einleitung führt in die Thematik des Essays ein und erläutert die Herausforderungen bei der Interpretation von spätmittelalterlicher Musik und Dichtung. Sie betont die Bedeutung des historischen Kontextes und die Schwierigkeiten, die sich aus der unvollständigen Überlieferung ergeben.

Der Hauptteil beleuchtet zunächst die Verbindung zwischen Machauts Werk und der Tradition der Trouvères. Er diskutiert die Frage, ob Machaut als Trouvère betrachtet werden kann und analysiert die Rezeption der Trouvère-Kunst in seiner Zeit. Darüber hinaus werden die Entwicklung der formes fixes und die Rolle des Virelais in Machauts Œuvre untersucht.

Der Essay vergleicht anschließend Machauts Virelai mit Adam de la Halles dreistimmigem Rondeau „Fines amouretes ai“ und analysiert die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Werken. Abschließend wird Machauts „Mors sui, se je ne vous voy“ im Detail untersucht.

Schlüsselwörter

Guillaume de Machaut, Virelai, Trouvères, Minnesang, formes fixes, Adam de la Halle, höfisches Chanson, spätmittelalterliche Musik, polyphone Musik, Ars nova, musikalische Traditionen.

Ende der Leseprobe aus 29 Seiten  - nach oben

Details

Titel
Das mehrstimmige Virelai Guillaume de Machauts
Untertitel
"Mors sui, se je ne vous voy" im Kontext früherer Traditionen vom höfischen Minnesang bis Adam de la Halle
Hochschule
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg  (Musikwissenschaftliches Institut)
Veranstaltung
Guillaume de Machaut
Note
1,0
Autor
Wolfgang Schultz (Autor:in)
Erscheinungsjahr
2008
Seiten
29
Katalognummer
V116433
ISBN (eBook)
9783640186181
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Virelai Machaut Guillaume de Machaut Chanson Ars nova Polyphonie Trouvères Kanzone Höfische Kanzone Minnesang Adam de la Halle Adan de la Halle Adam Adan Trobadors
Produktsicherheit
GRIN Publishing GmbH
Arbeit zitieren
Wolfgang Schultz (Autor:in), 2008, Das mehrstimmige Virelai Guillaume de Machauts, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/116433
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