Hauptschulabschluss, abgebrochene Ausbildung, ein Jahr in einer Berufsvorbereitungsmaßnahme und jetzt noch ein weiteres Jahr in der Berufsvorbereitung – die Erwerbsbiographie einer ausländischen Jugendlichen in Deutschland (Natalie, 17 Jahre).
Jugendliche sind in ihrem Übergang von Schule zu Beruf besonders bedroht bereits vor ihrem Eintritt in die Berufswelt zu resignieren und die Orientierung zu verlieren. Vor allem ist das der Fall, wenn das Scheitern beim Berufseintritt nur die Fortsetzung einer negativen Schulbiographie darstellt.
Für die Teilhabe an den Lebenschancen, die das Bildungssystem in Form von Ausbildung oder Arbeit verteilt, stellt ein Bildungsabschluss die grundlegende Voraussetzung dar. Ein Leben ohne deutschen Pass bedeutet jedoch ein drastisch erhöhtes Risiko des Bildungsmisserfolgs. Der Berufsbildungsbericht bietet Zahlen die nach 30 Jahren Integrationsversuchen die deutsche Bildungslandschaft nur bloßstellen können und politischen Zündstoff bieten. Damit kommt der Analyse der Bildungs- und Ausbildungsbeteiligung jugendlicher Migranten immer noch und wieder eine entscheidende Bedeutung in der Frage der Integrationsfortschritte Deutschlands zu, berücksichtigt man auch, dass wir in Deutschland von einem Drittel der Kinder und Jugendlichen sprechen, die einen Migrationshintergrund besitzen.
Doch wie sieht konkret die Bildungsbeteiligung jugendlicher Migranten aus? Wie weit greifen hierbei arbeitsmarktpolitische Integrationshilfen? Wo zeigen sich Gründe einer Bildungsbenachteiligung und welche Förderung der Jugendlichen ist in diesem Zusammenhang schließlich möglich?
Zur Beantwortung dieser Fragen soll im ersten Teil der Arbeit die Gruppe der jugendlichen Migranten und deren Beteiligung am deutschen Bildungssystem sowie Ausbildungsmarkt untersucht werden. Anschließend werden Hemmnisse der Jugendlichen bei Ausbildungs- und Arbeitssuche aufgezeigt, um im dritten Teil Potentiale und Chancen der Jugendlichen darzustellen, die den Benachteiligungen entgegenwirken können. Die Betrachtungen in dieser Arbeit sollen sich dabei auf die jugendlichen Migranten richten, deren Eltern als Gastarbeiter nach Deutschland gekommen sind, da gerade bei dieser Gruppe jahrzehntelange Integrationsbemühungen bis heute zu keinen befriedigenden Ergebnissen geführt haben.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- 1 AUSLÄNDER ODER MIGRANT?
- 1.1 Die Wurzeln jugendlicher Migranten
- 1.2 Ausdifferenzierung des Migrantenbegriffs
- 2 BESTANDSAUFNAHME DER BILDUNGSBETEILIGUNG
- 2.1 Schule - Ein- oder Abstieg im Bildungssystem?
- 2.2 Berufsausbildung - eine reelle Chance?
- 2.3 Warteschleifen im Bildungssystem
- 3 BARRIEREN IM BILDUNGSBESTREBEN
- 3.1 Analphabeten in zwei Sprachen?
- 3.2 Einfluss der Eltern
- 3.3 Einstellung der Wirtschaft
- 4 CHANCEN UND FORDERUNGEN
- 4.1 Interkulturelle Kompetenzen
- 4.2 Vergleich der Generationen
- 4.3 Forderungen
- SCHLUSSBETRACHTUNGEN
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der Bildungsbeteiligung jugendlicher Migranten in Deutschland und analysiert die Gründe für deren Benachteiligung im Bildungssystem. Sie beleuchtet die Herausforderungen, die diese Jugendlichen beim Übergang von Schule zu Beruf erleben, und untersucht die Rolle der Arbeitsmarktpolitik bei der Integration dieser Gruppe.
- Die Integration jugendlicher Migranten in das deutsche Bildungssystem
- Die Ursachen für die Bildungsbenachteiligung von Migrantenkindern
- Die Rolle von Eltern und Wirtschaft bei der Integration von Migranten
- Potentiale und Chancen von Migrantenkindern im Bildungssystem
- Die Bedeutung interkultureller Kompetenzen für die Integration
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Problematik der Bildungsbeteiligung jugendlicher Migranten in Deutschland und stellt die Forschungsfrage nach den Ursachen für deren Benachteiligung im Bildungssystem.
Das erste Kapitel beschäftigt sich mit dem Begriff des Migranten und den Wurzeln der Migration nach Deutschland. Es wird die Entwicklung von Gastarbeitern zu Einwanderern und die Herausforderungen der Integration von Migrantenkindern in das deutsche Schulsystem dargestellt.
Das zweite Kapitel untersucht die Bildungsbeteiligung von Migrantenkindern in Deutschland und analysiert die Schwierigkeiten, die sie im Schulsystem und auf dem Ausbildungsmarkt erleben. Es werden die Ursachen für die Bildungslücken und die Rolle der Arbeitsmarktpolitik bei der Integration von Migrantenkindern beleuchtet.
Das dritte Kapitel befasst sich mit den Barrieren, die die Bildungsbeteiligung von Migrantenkindern erschweren. Es werden die Herausforderungen der Sprachbarrieren, die Rolle der Eltern und die Einstellung der Wirtschaft bei der Integration von Migrantenkindern beleuchtet.
Das vierte Kapitel stellt Chancen und Potentiale von Migrantenkindern im Bildungssystem dar und zeigt Wege auf, wie die Integration von Migrantenkindern gefördert werden kann. Es werden die Bedeutung interkultureller Kompetenzen und die Rolle der verschiedenen Generationen bei der Integration von Migrantenkindern betrachtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen der Bildungsbeteiligung, Integration, Migranten, Jugend, Schule, Berufsausbildung, Arbeitsmarktpolitik, Sprachbarrieren, interkulturelle Kompetenzen und Generationen.
- Citation du texte
- Denise Kouba (Auteur), 2006, Leben in Zwischenwelten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/116701