Entwicklungsdiagnostik im Vorschulalter. Eine Auswahl an Testverfahren zur Erfassung sprachlicher und mathematischer Kompetenzen


Hausarbeit, 2021

14 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhalt

1. Einleitung

2. Sprachliche Kompetenzen – Relevanz und mögliche Testverfahren
2.1 AWST-R
2.2 KISTE
2.3 SET 3–5

3. Mathematische Kompetenzen – Relevanz und mögliche Testverfahren
3.1 MBK 0
3.2 MARKO-D
3.3 TEDI-MATH

4. Recherchestrategie

5. Verortung der Ergebnisse einer exemplarischen Durchführung

6. Fazit

7. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Der vorliegende Recherchebericht beschäftigt sich mit der Entwicklungsdiagnostik im Vorschulalter und den damit einhergehenden Testverfahren zur Erfassung sprachlicher und mathematischer Kompetenzen. Das Ziel dieses Berichts liegt darin, einen Überblick über Test- und Erhebungsverfahren in den jeweiligen Bildungsbereichen zu gewähren sowie aus wissenschaftlicher Sicht eine Bewertung der Qualität dieser Instrumente zu geben.

Sprachliche sowie mathematische Kompetenzen sind für die Entwicklung eines Kindes essentiell. Insbesondere in Hinblick auf einen späteren akademischen Karriereverlauf und die damit einhergehenden beruflichen Aussichten sind diese unerlässlich. Aus diesem Grund ist eine frühzeitige Diagnostik im Vorschulalter zum Zweck der Prävention oder für Fördermaßnahmen elementar. Dieser Bericht soll über die Möglichkeiten der Diagnostik dieser Kompetenzen informieren und umfasst welche Instrumente zur Erfassung dieser kindlichen Kompetenzen bisher zur Verfügung stehen. Dies wird durch die Aufstellung von jeweils drei Testinstrumenten zur sprachlichen und zur mathematischen Kompetenz und den dazugehörigen statistischen Kennwerten gewährleistet.

Anschließend wird mit Hilfe des Berichts ein Einblick in die genutzte Recherchestrategie gegeben, worauf ein Fazit folgt. Im Weiteren werden zunächst die Definitionen der ausgewählten Kompetenzen erfolgen und deren Relevanz erläutert.

2. Sprachliche Kompetenzen – Relevanz und mögliche Testverfahren

Die sprachlichen Kompetenzen bezeichnen die verbalen Fähigkeiten sowie den Spracherwerb und sind Teil der kognitiven Fähigkeiten eines Individuums.

„Die Entwicklung von Sprachkompetenzen zählt zu den zentralen Entwicklungsaufgaben von Kindern, Sprachkompetenzen dienen als Basis für einen erfolgreichen Bildungsweg und werden als Lebenschancen betrachtet“ (Beckerle 2017, 9).

Der Spracherwerb hat für die psychosoziale Entwicklung einen hohen Stellenwert. Sollte die Sprachentwicklung beeinträchtigt sein, so hat dies negative Auswirkungen auf die psychische und emotionale Entwicklung eines Kindes, die wiederum einen negativen Einfluss auf die Bildung sowie das gesellschaftliche Leben haben (vgl. Petermann 2016, 12).

Eine altersangemessene Sprachkompetenz gehört zur primären Voraussetzung, um erfolgreich den schulischen Anforderungen gerecht zu werden (vgl. Beckerle 2017, 9). Aus diesen Gründen ist es essentiell, Tests zur frühen Diagnostik bereits im Kindergartenalter durchzuführen, um auffälligen Kindern beispielsweise durch Sprachförderung oder eine Sprachtherapie den Eintritt in die Schule zu erleichtern (vgl. Petermann 2016, 18). Im weiteren Verlauf werden drei Testinstrumente zur Überprüfung sprachlicher Kompetenzen im Vorschulalter sowie deren zugehörige statistische Werte dargestellt.

2.1 AWST-R

Der Aktive Wortschatztest für drei- bis fünfjährige Kinder – Revision (AWST-R) wurde im Jahr 2005 von Christiane Kiese-Himmel entwickelt. Hierbei handelt es sich um ein Einzelprüfverfahren, mit dem der Wortschatz eines Kindes erfasst wird. Anhand eines Bildbenennungstests werden dem Kind mittels Fotografien Objekte oder Tätigkeiten gezeigt, die es dann innerhalb von 15 Minuten richtig benennen muss. Pro korrekt gelöste Aufgabe gibt es einen Punkt. Der Gesamtpunktwert wird im Nachhinein mit einer altersspezifischen Tabelle verglichen, um anhand dessen den Prozentrang ablesen zu können. Somit ist es dann möglich, Vergleiche zwischen den Kindern ziehen zu können.

Das Ziel dieses Testverfahrens liegt darin, eventuelle Defizite in der sprachlichen Entwicklung festzustellen, um diese mit Fördermaßnahmen therapieren zu können.

Die Konsistenz-Reliabilität liegt bei .86 und die Retest-Reliabilität (nach zehn bis vierzehn Tagen) bei 88. Diese Ergebnisse werden als äußerst positiv bewertet. Die Normierungsstichprobe beträgt 551 Kinder.

Die Validität und die Objektivität wurden durch Untersuchungen bestätigt. Die Objektivität des AWST-R-Tests wird durch die genaue, standardisierte Durchführungs- und Auswertungsanleitung gewährleistet (vgl. Hogrefe Testzentrale 2005).

2.2 KISTE

Der Kindersprachtest für das Vorschulalter (KISTE) ist ein 1994 erschienenes, von Häuser et al. entwickeltes Einzeltestverfahren, mit dem verbale Defizite, besonders bei entwicklungs- und sprachauffälligen Kindern im Alter von drei bis sechs Jahren, diagnostiziert werden können. Der Test besteht aus fünf Untertests zur Prüfung der Fähigkeiten eines Kindes in den Bereichen: „[…] Erkennen semantischer und grammatikalischer Inkonsistenzen, aktiver Wortschatz, semantisch-syntaktischer Test und die Satzbildungsfähigkeit“ (Häuser et al. 1994).

Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren haben für die Bearbeitung der Subtests 35 bis 50 Minuten, während jenen mit einer Sprach-Entwicklungsstörung bis zu 70 Minuten zur Verfügung stehen. „Die Bewertung der Ergebnisse erfolgt anhand folgender Skalen: Sprechfreudigkeit, kommunikative, sprachstrukturelle und sprachliche Kompetenz, Semantik und Grammatik des Satzbildungstests sowie Erkennen semantischer und grammatischer Inkonsistenzen“ (ebd.).

Insgesamt wurde das Testverfahren anhand von 694 Vorschulkindern normiert, wobei eine Reliabilität zwischen .72 und .90 ermittelt sowie eine Validität und eine Objektivität nachgewiesen wurden (vgl. ebd.).

2.3 SET 3–5

Der Sprachstandserhebungstest für Kinder im Alter von drei bis fünf Jahren (kurz: SET 3–5) „[…] ermöglicht eine an den Entwicklungsstand angepasste, umfassende Beurteilung des Sprachstands für Kinder im Vorschulalter“ (Petermann 2016, 11). Der SET 3–5 wird zur Diagnostik von Sprachentwicklungsstörungen eingesetzt oder aber auch als Einschulungsuntersuchung, um Kinder mit einem spezifischen Förderbedarf identifizieren zu können. Es handelt sich um ein Einzel-Testverfahren, das zwischen 15 und 20 Minuten bei Dreijährigen und 30 bis 45 Minuten bei Vier- und Fünfjährigen in Anspruch nimmt. Folgende Bereiche werden hierbei untersucht: das Sprachverstehen, die verbale Produktion und das sprachliche Gedächtnis. Für jeden Bereich des Verfahrens gibt es Untertests. Zu diesen gehören: „Wortschatz, Phonetik/Phonologie, semantische Relationen, Verarbeitungsgeschwindigkeit, Grammatik/Morphologie, auditive Merkfähigkeiten, Emotionserkennung und Empathiefähigkeit“ (ebd., 11).

[...]

Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Entwicklungsdiagnostik im Vorschulalter. Eine Auswahl an Testverfahren zur Erfassung sprachlicher und mathematischer Kompetenzen
Hochschule
Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg
Note
1,0
Autor
Jahr
2021
Seiten
14
Katalognummer
V1167035
ISBN (eBook)
9783346578389
ISBN (Buch)
9783346578396
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Pädagogik, Diagnostik, Erziehungswissenschaft, Vorschule, Vorschulalter, Kompetenz, Kompetenzentwicklung, Testverfahren, mathematische Kompetenzentwicklung, sprachliche Kompetenzentwicklung
Arbeit zitieren
Laura-Marie Afacan (Autor:in), 2021, Entwicklungsdiagnostik im Vorschulalter. Eine Auswahl an Testverfahren zur Erfassung sprachlicher und mathematischer Kompetenzen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1167035

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