Digitalisierung im deutschen Reiseveranstaltermarkt. Einflussfaktoren und Ableitung von Handlungsempfehlungen


Masterarbeit, 2019

168 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

1. Problemstellung und Zielsetzung der Arbeit

2. Konzeptionelle Grundlagen der Reisebranche
2.1 Die Bedeutung der Tourismusbranche
2.2 Akteure und Rolle
2.2.1 Anbieter
2.2.2 Kunden
2.3 Entwicklungen im Tourismus

3. Bewertung und Analyse der Entwicklungslinien auf der Grundlage von theoretischen Modellen
3.1 Neue Institutionenökonomik
3.1.1 Informationsökonomik
3.1.2 Transaktionskostenansatz
3.1.3 Prinzipal-Agent-Theorie
3.2 Mass Customization
3.3 Der Kaufentscheidungsprozess bei Urlaubsreisen
3.3.1 Der Entscheidungsprozess bei Urlaubsreisen nach Schmoll
3.3.2 Entscheidungsfaktoren nach Cheyne et al.

4. Empirische Untersuchung der Entwicklung
4.1 Ableitung von Untersuchungshypothesen
4.2 Darstellung des Untersuchungsdesigns
4.2.1 Wahl des Untersuchungsdesigns
4.2.2 Gestaltung des Fragebogens
4.3 Darstellung der Ergebnisse

5. Handlungsempfehlungen

6. Fazit

Literaturverzeichnis

Anhang A: Ergebnisse

Anhang B: Codierung der Antworten

Anhang C: Statistische Auswertung der Antworten

Eidesstattliche Versicherung

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

1. Problemstellung und Zielsetzung der Arbeit

„Wir sind in das Zeitalter des Tourismus hereingewachsen, hereingeboren, haben den Rhythmus von Ortswechseln als den Herzschlag unseres Lebens als Selbstverständlichkeit akzeptiert.“

(Zitat aus dem Buch „Touristen sind immer die anderen“ von Dirk Schümer)

Reisen hat die Menschen seit jeher fasziniert und diente schon als Inspiration für zahlreiche Gedichte, Bücher und Filme. Heutzutage ist es so leicht wie noch nie zu verreisen. Dem Touristen stehen zahlreiche Transportmittel und Übernachtungsmöglichkeiten zur Verfügung und durch das Internet kann er diese selbstständig finden und buchen. Dies führt dazu, dass auch der Tourismus von der Frage betroffen ist, ob der Onlinehandel den stationären Vertrieb ablöst. In der Literatur wird über die Zukunft der Reisebüros geforscht und diskutiert. Weisser sieht es als problematisch, dass circa 30% der Kunden, die für die Informationssuche auf eine Beratung im Reisebüro zurückgreifen, schließlich online buchen.1 Bieger sieht die Reisebüros als die dominierende Kraft im Reisevertrieb, merkt jedoch an, dass aufgrund der zahlreichen Möglichkeiten eine Reise online zu buchen, diese zunehmend unter Druck geraten.2 Diese Forschung beschränkt sich meist auf die Rolle der Reisebüros3, jedoch hat das Internet auch Einfluss auf andere Intermediäre4, wie Reiseveranstalter. Da Reiseveranstalter einzelne Leistungen zu einem touristischem Gesamtpaket bündeln und demnach die Lieferanten für Reisebüros sind, erfordert die aktuelle Entwicklung im Tourismus nicht nur eine Diskussion der Frage, ob die Kunden auch zukünftig noch über Reisebüros buchen werden oder nicht, sondern darüber hinaus die Erforschung der bisher in der Literatur nur wenig behandelten Frage, welche Rolle die Reiseveranstalter zukünftig noch im Tourismus spielen werden. Wie kontemporär diese Frage ist, zeigen auch die aktuellen Ereignisse im Tourismusmarkt. Am 23.09.2019 meldete der älteste und einer der größten Touristikkonzerne Europas, Thomas Cook Group plc, offiziell Insolvenz an.5 Dies betrifft nicht nur den britischen, sondern auch den deutschen Reisemarkt. Die Thomas Cook GmbH sah sich zunächst sich gezwungen auf Notgeschäftsführung umzustellen und Reisende, deren Reise regulär am 23. oder 24. September begonnen hätte, konnten diese nicht antreten.6 Am 25.09.2019 meldete auch die deutsche Thomas Cook GmbH Insolvenz an.7 Neben der schwierigen Lage in Großbritannien sieht Volker Böttcher, Professor für Tourismusmanagement an der Hochschule Harz, auch den verstärkten Wettbewerb durch neue Online-Akteure im Markt als Grund für den Niedergang des Konzerns.8 Droht dieses Schicksal bald auch anderen Reiseveranstaltern? Heutzutage kann jede Person, die eine Urlaubsreise plant, hierfür auf eine große Fülle kostenloser Informationen in Form von Blogbeiträgen und Reiseberichten im Internet zurückgreifen. Aber nicht nur die Planung, sondern auch die Buchung ist leicht über das Internet durchzuführen. Hierfür muss der Reisende nicht auf das Angebot eines Reiseveranstalters zurückgreifen, da er stattdessen auch einen Flug direkt über die Airline und einen Schlafplatz direkt über die Seite der Unterkunft buchen kann. Die Möglichkeiten hierbei sind fast endlos und der Internetnutzer kann aus einer großen Auswahl an Angeboten wählen. Die folgende Arbeit soll sich mit diesen in Folge der Digitalisierung entstandenen Herausforderungen für den deutschen Reiseveranstaltermarkt befassen. Dabei sollen die Forschungsfragen beantwortet werden, wie die Digitalisierung den deutschen Reiseveranstaltermarkt beeinflusst und unter welchen Umständen die Kunden noch bereit sind für die Leistungsbündelung und Beratung zu zahlen, wenn sie alle Informationen und Teilleistungen auch online erhalten. Ein weiteres Ziel der Arbeit ist die Ableitung von Handlungsempfehlungen, welche Reiseveranstaltern helfen sollen auch zukünftig ihre Rolle in der Tourismusbranche zu sichern.

Um die Forschungsfragen untersuchen zu können, wird in Kapitel eins bis drei zunächst Sekundärforschung betrieben. Im Rahmen der Primärforschung werden aufbauend auf den gesammelten theoretischen Erkenntnissen Hypothesen abgeleitet, welche dann im Rahmen einer Online-Befragung näher überprüft werden. Zu Beginn der Arbeit wird die wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus für die deutsche Gesamtwirtschaft herausgestellt, bevor die Akteure im Tourismus und ihre Rolle an der touristischen Leistungserstellung näher erläutert werden. Hierbei werden sowohl die Anbieter als auch die Kunden vorgestellt. Bei Letzteren liegt der Schwerpunkt vor allem auf der Entwicklung des Konsumentenverhaltens und welche Buchungs- und Reiseformen deutsche Touristen bevorzugen. Anschließend wird die Entwicklung im Tourismus dargestellt, wobei der Schwerpunkt hier bei den in Folge der Digitalisierung neu entstandenen Anbietern liegt. Nachdem ein Einblick in die Grundlagen und die Entwicklung des Tourismus gegeben wurde, werden im nächsten Schritt theoretische Grundlagen ausgewählt und dargestellt, um die Auswirkungen der Entwicklung näher untersuchen und bewerten zu können. Hierbei werden zum einen die neue Institutionenökonomik als allgemeine Theorie vorgestellt und zum anderen der Kaufentscheidungsprozess bei Urlaubsreisen, welcher einen direkten Bezug zum Tourismus hat. Darüber hinaus wird auch das Konzept der Mass Customization vorgesellt, da dies ein Modell ist, um mit dem wachsenden Wunsch nach Individualisierung auf Seiten der touristischen Nachfrager umzugehen. Nachdem der theoretische Teil der Arbeit abgeschlossen ist, folgt im vierten Kapitel die empirische Untersuchung der Entwicklung. Zunächst werden hierfür aus den gesammelten Erkenntnissen Hypothesen abgeleitet, welche dann im Rahmen einer Online-Umfrage untersucht werden. Hierbei werden auch das genauere Vorgehen sowie die Stärken und Schwächen der gewählten Erhebungsmethode dargestellt. Die Ergebnisse der Befragung werden anschließend ausgewertet und es wird geprüft, welche Hypothesen verifiziert werden können und welche verworfen werden müssen. Im Anschluss werden dann aus den bestätigten Hypothesen Handlungsempfehlungen für Reiseveranstalter abgeleitet, bevor im sechsten und letzten Kapitel die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammengefasst und Möglichkeiten für eine weiterführende Forschung gegeben werden.

2. Konzeptionelle Grundlagen der Reisebranche

2.1 Die Bedeutung der Tourismusbranche

Tourismus ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor in Deutschland und machte im Jahre 2015 mit einer direkten Bruttowertschöpfung in Höhe von 105,3 Milliarden Euro 3,9% der gesamten inländischen Bruttowertschöpfung aus und liegt somit vor dem Maschinenbau und dem Einzelhandel.9

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Bruttowertschöpfungsanteile vergleichbar großer Branchen an der deutschen Gesamtwirtschaft 2015

Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, 2017, S.27

Hierbei wurden 12,4 Milliarden Euro und somit 4,3% des touristischen Gesamtvolumens für Reisebüros und Reiseveranstalter ausgegeben.10 Zu beachten ist bei der Tourismuswirtschaft, dass es sich um eine Querschnittsbranche handelt. Neben Gütern und Dienstleistungen wie der Hotellerie, die sich ausschließlich dem Tourismus zuordnen lassen, gibt es auch solche, die zwar ebenfalls von Touristen genutzt, aber in anderen Wirtschaftszweigen produziert werden. Hierzu zählt beispielsweise der öffentliche Nahverkehr, welcher sowohl von Touristen als auch von den Bewohnern genutzt wird. Daher ist die Tourismuswirtschaft nicht so leicht abgrenzbar wie beispielsweise der Maschinenbau und ihre Bedeutung kann nicht direkt anhand von amtlichen Statistiken abgelesen werden, da auch eben solche Güter und Dienstleistungen berücksichtigt werden müssen.11 Um den touristischen Beitrag dieser zu bestimmen, ist es zunächst erforderlich abzuschätzen wie hoch der Anteil der touristischen Nachfrage in den einzelnen Produktgruppen ist. Der Tourismusanteil wird in folgender Grafik dargestellt und ergibt sich aus der Gegenüberstellung des angebotsseitigen Aufkommens und der touristischen Nachfrage.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Tourismusquoten der TSA-Produktgruppen 2015

Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, 2017, S.23

Reisebüros und -veranstalter sind ausschließlich dem touristischen Konsum zuzuordnen. Die herkömmlichen Beherbergungsleistungen sind mit 96% und die Personenbeförderungsleistungen der Luft- und Schifffahrt und des Eisenbahnverkehrs mit 80% bis zu 92% ebenfalls hauptsächlich durch den touristischen Konsum gekennzeichnet. Aber auch die Nachfrage an Gaststättenleistungen sowie Sport-, Erholungs-, Freizeit- und Kulturangebote ist zu mehr als die Hälfte touristisch. Straßen- und Nahverkehrsleistungen werden vor allem von „Einheimischen“ und nur zu ungefähr einem Drittel von Touristen nachgefragt. Bei der Gesamtnachfrage für die restlichen für den Tourismus charakteristischen Produkte und die übrigen Güter und Dienstleistungen macht die touristische Nachfrage jeweils nur einen kleineren Teil aus. Jedoch sollte beachtet werden, dass dieser Bereich aufgrund seiner Größe dennoch einen relevanten Teilbereich der Tourismuswirtschaft darstellt.12 Neben den Wirtschaftsbereichen, die sich direkt dem Tourismus zuordnen lassen, sorgt der Tourismus auch in den anderen von ihm profitierenden Bereichen durch Umsatzgenerierung für einen positiven Beitrag zu der Bruttowertschöpfung und Beschäftigung.13 Welcher Anteil des gesamten Produktionswertes der einzelnen Produktkategorien und auch der gesamtwirtschaftlichen Produktion der touristischen Nachfrage zuzuordnen ist, lässt sich zunächst mithilfe der ermittelten Tourismusquoten je Produktkategorie ermitteln. Jedoch schlägt sich der Produktionswert nicht vollkommen in der entsprechenden Wertschöpfung und dem verbundenen Einkommen nieder, da die Produzenten Vorleistungen beziehen, deren Wert vom Umsatz abgezogen werden muss, um die tatsächliche Bruttowertschöpfung bestimmen zu können.14 2015 bestand der touristische Gesamtkonsum zu 224,6 Milliarden Euro aus dem touristischen Konsum der Inländer und zu 39,6 Milliarden Euro aus dem ausländischer Touristen. Zusätzlich machen die touristische Nutzung von Wohnraum im eigenen Besitz, öffentliche Kulturzuschüsse und Ausgaben für langlebige Konsumgüter einen Gesamtkonsum von 23 Milliarden Euro aus, der nicht unmittelbar in die Reiseausgaben fällt.15 Darüber hinaus ist die Tourismusbranche sehr beschäftigungsintensiv. So waren 2015 2,92 Millionen Personen unmittelbar mit der Produktion touristisch nachgefragter Güter und Dienstleistungen beschäftigt, was einen Anteil von 6,8% an der inländischen Gesamtbeschäftigung ausmacht. Hierbei sind besonders Urlaubsreisen ein treibender Faktor, da Geschäftsreisen nur 20% des Gesamtkonsums ausmachen.16

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3: Beschäftigungsanteile vergleichbar großer Branchen an der deutschen Gesamtwirtschaft 2015

Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, 2017, S.28

Die Abbildung drei zeigt, dass die Tourismusbranche einen vergleichsweise hohen Beschäftigungsanteil hat und auch oberhalb vieler Branchen liegt, deren Bruttowertschöpfungsanteile größer sind, wie z.B. dem Baugewerbe.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 4: Vergleich der Ergebnisse 2010 und 2015 mit Blick auf Umsatz, Bruttowertschöpfung und Beschäftigung

Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, 2017, S.29

Obwohl die Tourismuswirtschaft in allen Bereichen gewachsen ist, hat sie dennoch etwas am gesamtwirtschaftlichen Anteil sowohl in Bezug auf die Bruttowertschöpfung als auch in Bezug auf die Zahl der Erwerbstätigen verloren. Jedoch leistet der Tourismus weiterhin einen bedeutenden Beitrag zur deutschen Wirtschaftsleistung. Dass sich die Tourismusbranche einer so großen Bedeutung erfreuen kann, verdankt sie vor allem der Reiselust der deutschen Bevölkerung.

Tabelle 1: Volumen Urlaubs- und Kurzurlaubsreisen der Deutschen 2018

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Deutscher Tourismusverband e.V., 2019, S.12

2018 haben 55 Millionen Reisende insgesamt 70,1 Millionen Urlaubsreisen angetreten und hierfür durchschnittlich 1.017 Euro pro Person und Reise ausgegeben. Hinzu kommen noch 268€, die 35,4 Millionen Reisende durchschnittlich pro Kopf und Reise auf 88 Millionen Kurzreisen ausgegeben haben.

Trotz der großen Reiselust der Deutschen nimmt die Anzahl des stationären Vertriebes kontinuierlich ab, wie folgende Grafik zeigt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 5: Anzahl der Reisebüros in Deutschland von 2002 bis 2017

Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an FVW Medien GmbH, 2018

Lediglich 2015 ist ein Anstieg zu sehen, der aber darauf zurückzuführen ist, dass eine neue Art der Zählung ebenfalls Nebenerwerbs- und sonstige Buchungsstellen, die einen Agenturvertrag mit einem der großen Veranstalter haben, miteinberechnet. Touristikbüros, also Reisebüros, die mindestens zwei Veranstalterlizenzen besitzen, machen den Großteil in Deutschland aus.17 Ein Erklärungsversuch hierfür könnte sein, dass es das Internet immer leichter macht, die einzelnen Teilleistungen oder auch eine ganze Pauschalreise direkt bei den Leistungsträgern beziehungsweise beim Veranstalter zu buchen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 6: Verteilung der Urlaubsreisen der Deutschen mit Vorabbuchung in 2005 und 2014 nach Buchungsstellen

Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Statista, 2015

Abbildung sechs zeigt, dass, während die Anzahl der Personen, die im Reisebüro buchen von 2005 auf 2014 um 13% gesunken und der Anteil der Personen, die direkt über den Reiseveranstalter buchen um 2% gesunken ist, der Anteil der Personen, die über ein Internetportal oder direkt über den Leistungsträger gebucht haben angestiegen ist. Gleichzeitig steigt der Grundumsatz der Reiseveranstalter in den letzten Jahren kontinuierlich an.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 7: Gesamtumsatz der deutschen Reiseveranstalter von 2004 bis 2018 (in Milliarden Euro)

Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Statista, 2019j

Dies kann damit zusammenhängen, dass gerade teurere Reisen immer noch zum Großteil offline gebucht werden, wie folgende Darstellung in Bezug auf die Umsatzanteile der Preisklassen gebuchter Reisen nach Buchungskanal im Touristikjahr 2016/2017 (1.11.2016 bis 31.10.2017) zeigt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 8: Umsatzanteile der Preisklassen gebuchter Reisen in Deutschland nach Buchungskanal im Touristikjahr 2016/2017

Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Statista, 2017

Die Ausgaben für vorab gebuchte Reiseleistungen der deutschen Bundesbürger für Urlaubs- und Privatreisen verteilte sich im Jahr 2015 wie folgt:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 9: Verteilung der vorab gebuchten Reiseleistungen der deutschen Bundesbürger für Urlaubs- und Privatreisen im Jahr 2015 nach On- und Offlinekanälen

Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Statista, 2016c

2015 wurden 35,5% der Urlaubs- und Privatreisen mit mindestens einer Übernachtung online gebucht, davon mit 15% die Mehrheit über die Leistungsträger.

2.2 Akteure und Rolle

Um die einzelnen Akteure, die es für eine touristische Reise braucht zu identifizieren, gilt es zunächst zu definieren, was Tourismus ist. Hierbei ist die Literatur sich weitestgehend einig und auch die internationale Meinung ist beinahe identisch. Lediglich in Detailfragen existieren kleine Unterschiede. Die Begriffe Tourismus, Fremdenverkehr und Touristik werden im Sprachgebrauch als Synonyme verwendet, haben aber unterschiedliche Herkünfte. Das Wort Tourismus leitet sich von dem englischen Wort „tourism“, dem französischen „tourisme“ und dem italienischen und spanischem Wort „turismo“ ab und hat sich erst nach dem zweiten Weltkrieg im deutschen Sprachgebrauch etabliert.18 Das darin enthaltene Wort „Tour“ drückt den nur zeitweiligen Charakter des Aufenthaltes an einem anderen Ort und die Absicht der Rückkehr aus. Der Begriff Fremdenverkehr stammt aus dem 19. Jahrhundert und wird in der Literatur als auch im Sprachgebrauch immer mehr von dem Wort „Tourismus“ verdrängt. Dies liegt unter anderem daran, dass das Wort „fremd“ in Anbetracht der europäischen Einigung nicht mehr zeitgemäß ist. Der Begriff „Touristik“ bezeichnete Ende des 19. Jahrhunderts ursprünglich individuelle Aktivitäten im Alpenbereich, wie Klettertouren und Gletscherwanderungen. Später wurde er als Bezeichnung für alle nicht geschäftlichen Reisen genutzt. Nach dem zweiten Weltkrieg wurden unter Touristik Urlaubs- und Pauschalreiseangebote im Geschäftsbereich von Reiseveranstaltern gesehen. Heutzutage bezeichnet Touristik die geschäftsmäßige Beschäftigung mit Reisen und Touristiker, den Tourismus-Praktiker. Demnach kann Touristik nun auch geschäftliche Reisen umfassen.19

Die internationale Definition von Tourismus laut IRTS 2008 besagt, dass ein Reisender dann ein Tourist ist, wenn seine Reise weniger als ein Jahr dauert, zu einem Hauptziel außerhalb seiner gewohnten Umgebung führt, er sich dort zu Freizeit-, Geschäfts- oder bestimmten anderen Zwecken aufhält und nicht in diesem Land dafür entlohnt wird. Tourismus bezieht sich hierbei auf die Aktivitäten eben dieser Touristen.20 Nach Kasper umfasst Tourismus oder auch Fremdenverkehr die Gesamtheit aller Beziehungen und Erscheinungen, die sich aus der Reise und dem Aufenthalt von Personen ergeben, deren Reisedestination weder hauptsächlicher und dauernder Wohn- noch Arbeitsort ist.21 Nach Freyer kennzeichnet den Tourismus das Verlassen des üblichen Aufenthaltsortes und den Aufenthalt an einem anderen Ort.22 Alle diese Definitionen ähneln sich und aus ihnen ergeben sich als konstitutive Elemente des Tourismus der zeitweilige Ortswechsel des Individuums zu einer vom gewöhnlichen Aufenthaltsort des Touristen abweichenden Destination, der dadurch anfallende Transport, die Aktivitäten am Aufenthaltsort inklusive Übernachtung, die Dauer der Reise und die verschiedenen Motive.23

2.2.1 Anbieter

In die Erstellung einer Pauschalreise sind viele verschiedene touristische Anbieter involviert. Der Kunde bucht die Reise und nimmt dafür oft die Dienstleistung eines Reisemittlers und/oder eines Reiseveranstalters in Anspruch. Für den Transport und die Unterbringung nutzt er die einzelnen Leistungsträger und auch während des Urlaubs nutzt er die verschiedenen Angebote im Zielgebiet. Die Wertschöpfungsstruktur geht hierbei von den natürlichen Standortfaktoren auf der einen bis hin zu den Reisenden auf der anderen Seite.24

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 10: Wertschöpfung im Tourismus

Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Hoppe, 2018, S. 5

Von besonderer Bedeutung für jede Reise ist das touristische Zielgebiet, also die Destination, die der Tourist bereist. Neben Städten oder Resorts können dies auch Einrichtungen zur touristischen Nutzung, wie beispielsweise Kultureinrichtungen, Freizeitparks und Messezentren sein.25 Ebenfalls unerlässlich sind die einzelnen Leistungsträger im engeren Sinn. Hierzu zählt zum einen der Beherbergungssektor, welcher von großen Hotelketten bis hin zu Privatunterkünften reicht, als auch zum anderen die Beförderungsmittel im Zielgebiet.26 Desgleichen an der touristischen Leistungserstellung beteiligt sind die Zielgebietsagenturen, welche auch „Incoming-Agenturen“ genannt werden. Sie arbeiten mit Reiseveranstaltern, Reisemittlern und teilweise auch direkt mit dem Endkunden, also dem Reisenden, zusammen, indem sie die Nachfrage bündeln, um bessere Einkaufskonditionen zu erhalten, einzelne Angebote der vorgelagerten Stufen auswählen und die Gästebetreuung vor Ort sicherstellen.27 Im nächsten Schritt folgt der Transport, also die Beförderung zur Reisedestination und wieder zurück. Es fallen sowohl Fluggesellschaften als auch Busunternehmen und Bahngesellschaften in diese Kategorie. Die Leistungen dieser vorgelagerten Wertschöpfungsstufen werden dann vom Reiseveranstalter auf eigene Rechnung zu einem touristischen Gesamtprodukt gebündelt, welches dann an den Kunden verkauft wird. Diesen letzten Schritt übernehmen dann klassischerweise die Reisemittler, also Reisebüros, welche aber neben dem Veranstalterprodukt auch Teilleistungen, wie beispielsweise eine reine Flugbuchung, an den Endkunden verkaufen.28 Jedoch ist die Arbeitsteilung innerhalb der Wertschöpfungskette heutzutage weniger von Bedeutung. Vor den Zeiten des Internets waren Reisebüros dafür zuständig die Leistungsbündel der Veranstalter und die Leistungen der Leistungsträger dem Kunden in einem bestimmten geographischen Raum zur Verfügung zu stellen. Heute können sowohl Reiseveranstalter als auch Leistungsträger den Vertrieb der Reisen durch das Internet selbst übernehmen und unterliegen dabei keinen geographischen Restriktionen mehr.29 Ebenfalls war der Kundenkontakt früher ausschließlich den Reisemittlern vorbehalten. Heutzutage treten auch Veranstalter und Leistungsträger durch Chats, Telefonhotlines etc. direkt mit dem Kunden in Kontakt.30 Aber nicht nur die Reisemittler verlieren an Bedeutung. Auch die Reiseveranstalter sind durch die Digitalisierung und neue Akteure im Tourismus für die touristische Leistung nicht mehr zwingend erforderlich. Der Reisende kann den Veranstalter umgehen, indem er sich die Leistungen der einzelnen Leistungsträger direkt online bucht und sich so seine Reise komplett selbst zusammenstellt.

Bevor die aktuelle Rolle des Reiseveranstalters erläutert werden kann, muss jedoch zuerst definiert werden, was einen Reiseveranstalter ausmacht. Reiseveranstalter bündeln die Leistungen der auf der touristischen Wertschöpfungskette vorgelagerten Leistungsträger zu einem Angebot. Dieses bieten sie dann über Reisemittler oder alternativen Vertriebskanäle den Kunden an.31 Die einzelnen Leistungsträger (Hotels, Fluggesellschaften, Zielgebietsagenturen etc.) sind dabei die Vertragspartner für eine Saison und erfolgt der Vertrieb über unabhängige, selbstständige Reisebüros wird eine Provision fällig.32 Neben dem Marktwachstum erzielen Reiseveranstalter Wachstum vor allem durch „horizontale Konzentration“ und „vertikale Integration“. Horizontale Konzentration meint hierbei den Zukauf von Konkurrenten, die das eigene Sortiment erweitern oder ergänzen. Als vertikale Integration wird der Zukauf einzelner Leistungsträgern wie beispielsweise Fluggesellschaften oder Hotels und deren Integration in die jeweiligen Wertschöpfungsstufen verstanden. Gründe hierfür sind unter anderem die Erhöhung der Chancen der Verkaufssteuerung im Betrieb sowie die Sicherung von Qualitätsstandards auf allen Wertschöpfungsstufen und die Erhöhung der Umsatzrendite.33

Ein wichtiger Vorteil, den ein Reiseveranstalter seinen Kunden bietet, ist die Sicherheit. Hierbei geht es nicht nur um die Sicherheit während der Reise, sondern auch um die Absicherung, dass der Kunde seine Reise wie gebucht bekommt. Denn kommt es zur Buchung einer Reise mit mindestens zwei Teilleistungen, wie z.B. Hotel und Transport, so verpflichtet sich der Reiseveranstalter gegenüber dem Reisenden zur Verschaffung der Pauschalreise. Tritt ein Reisemangel auf, also eignet sich die Reise nicht für den nach Vertrag beziehungsweise den üblichen vorausgesetzten Nutzen oder erbringt der Reiseveranstalter die Reiseleistungen nicht oder mit unangemessener Verspätung, so hat der Reisende ein Recht auf Abhilfe des Veranstalters.34 Leistet dieser sie nicht innerhalb einer vom Reisenden bestimmten angemessenen Frist, so hat der Reisende ein Recht auf Selbstabhilfe und einen Aufwendungsersatz. Ist eine Weigerung des Veranstalters auf Leistung der Abhilfe wegen Unmöglichkeit oder unverhältnismäßiger Kosten berechtigt, so hat der Reisende das Recht auf eine angemessene Ersatzleistung. Beeinträchtigt der Mangel die Reise erheblich, so hat der Reisende sogar ein Recht den Vertrag zu kündigen, falls in der Frist keine Abhilfe erfolgt ist.35 Ebenfalls mindert sich für die Dauer des Mangels der Reisepreis. Darüber hinaus kann der Reisende auch einen Ersatz des Schadens verlangen, der ihm durch den Mangel entstanden ist. Bei einer wesentlichen Beeinträchtigung oder Vereitelung der Pauschalreise kann der Reisende eine angemessene entgeltliche Entschädigung für die nutzlos aufgewendete Urlaubszeit verlangen.36 Sollte die Rückbeförderung aufgrund unvermeidbarer, außergewöhnlicher Umstände nicht möglich sein, so ist der Reisende ebenfalls abgesichert, da der Veranstalter für die Beherbergung aufkommen muss. Darüber hinaus ist der Reisende auch im Falle einer Insolvenz des Veranstalters geschützt. Dieser ist verpflichtet eine Versicherung abzuschließen, welche die Erstattung des gezahlten Reisepreisen oder auch den Rücktransport und die Beherbergung bis dahin sichert. Diese Sicherheit erhält der Kunde in Form des Reisesicherungsscheins.37

Nachdem die Pflichten und Aufgaben eines Reiseveranstalters erläutert wurden, kann nun über den Veranstaltermarkt gesagt werden, dass die Anzahl der steuerpflichtigen Reiseveranstalter seit 2010 kontinuierlich zunimmt. Dies lässt zum einen auf ein hohes Potenzial aber zum anderen auch auf eine starke Konkurrenz schließen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 11: Anzahl der steuerpflichtigen Reiseveranstalter in Deutschland von 2002 bis 2017

Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Statistisches Bundesamt, 2019

Der Einbruch von 2008 auf 2009 kann darauf zurückgeführt werden, dass vorher Werte der WZ Nr. 63.30.2 "Reiseveranstalter und Fremdenführung" und ab 2009 WZ Nr. 79.12 "Reiseveranstalter" genommen wurden.

Grundsätzlich unterteilt man Reiseveranstalter in vier Kategorien: Großveranstalter mit mehr als 700.000 Reiseteilnehmern pro Jahr, große mittelständische Reiseveranstalter mit mindestens 200.000 Reiseteilnehmern, kleine mittelständische Reiseveranstalter mit mindestens 10.000 Reiseteilnehmern und Kleinstveranstaltern mit weniger Teilnehmern pro Jahr.38 Eine genaue Analyse des Reiseveranstaltermarktes ist schwierig, da keine Statistik existiert, die tatsächlich alle Veranstalter umfasst und Unternehmen nicht verpflichtet sind für Marktstudien Auskunft zu erteilen. Darüber hinaus gibt es bei verschiedenen Erhebungen beziehungsweise Marktsegmenten, wie Kreuzfahrten und Flugpauschalveranstaltern, keine einheitliche Erfassungssystematik.39 Dennoch lässt sich zu den Strukturmerkmalen des Veranstaltermarktes sagen, dass das Teilnehmeraufkommen und Marktvolumen der mittelständischen Reiseveranstalter größer sind, als das der Großveranstalter und das bisherige Marktwachstum den Mittelstand besser als die Großveranstalter begünstigte. Da die Entwicklung der Großveranstalter nicht einander gegenläufig vonstattengeht ist anzunehmen, dass die kleinen und mittleren Reiseveranstalter die wesentliche Konkurrenz für Großveranstalter darstellen. Die derzeitige Anbieterstruktur seit der Jahrhundertwende besteht aus sieben Großveranstaltern, circa 70 mittelgroßen und einer Vielzahl von Klein- und Kleinstveranstaltern.40 Dies veranschaulicht auch folgendes Diagramm, welches die Marktanteile der größten Reiseveranstalter in Deutschland in den Jahren 2016 bis 2018 gemessen am Gesamtumsatz zeigt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 12: Marktanteile der größten Reiseveranstalter in Deutschland in den Jahren 2016 bis 2018 (gemessen am Gesamtumsatz)

Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Statista, 2019k

Darüber hinaus lassen sich Reiseveranstalter auch in Generalisten, Sortimenter und Spezialisten unterteilen.41 Generalisten bieten sowohl ein breites und tiefes Angebot aller Reisearten, Zielgebiete, Transportformen und Beherbergungsmöglichkeiten an. Spezialisten haben ein tiefes aber dafür kein breites Angebot und beschränken sich beispielsweise auf ein Zielgebiet (z.B. Lateinamerika) oder eine Transportform (z.B. Linienbusreisen). Sie haben meist eine klar definierte Zielgruppe. Sortimenter haben wie die Generalisten mehrere große Zielgruppen, aber eine geringere Programmbreite.42

Neben den klassischen Unternehmen, die an der Urlaubsreise beteiligt sind, gibt es seit der Digitalisierung auch neue Akteure im Tourismus. Hierzu zählen beispielsweise die Online Travel Agencies (OTAs), welche eine immer größere Rolle bei der Reisebuchung spielen. Hierbei handelt es sich um internetbasierte Absatzmittler.43 Sie bieten Nutzern die Möglichkeit, die Angebote einzelner Leistungsträger, wie Hotels oder Fluggesellschaften oder sogar die Leistungen von Reiseveranstaltern, online zu buchen. Wird eine Leistung über OTAs gebucht, so zahlen die Leistungsträger eine Provision. OTAs verfügen über riesige Datenbanken, auf denen sich touristische Unternehmen registrieren können, um von potenziellen Nutzern gefunden zu werden. Neben den reinen Leistungen finden die Nutzer der Online Travel Agencies auf deren Seiten noch weitere Informationen, wie beispielsweise Bewertungen. Zu den größten OTAs gehören Expedia, Booking.com und HRS.44 Ebenfalls häufig von Reisenden genutzt werden Vergleichsportale, wie Kayak, check24 oder swoodoo. Hier können die Nutzer sowohl einzelne Leistungen wie Flug und Hotel als auch komplette Reisen miteinander vergleichen. Hierfür werden viele verschiedene Daten im Internet verglichen und das Ergebnis dann dem Nutzer auf einen Blick geliefert. Teilweise ist sogar eine Buchung direkt über die Portale möglich. Anzumerken ist allerdings, dass der Vergleich von Pauschalreisen deutlich schwieriger und komplizierter ist als der Vergleich von Teilleistungen, da es viele unterschiedliche Kriterien gibt, die es zu beachten gilt und die unterschiedlichen Bestandteile einer Reise nur sehr schwer miteinander vergleichbar sind. Ein objektiver Vergleich ist daher kaum möglich.45

2.2.2 Kunden

Der Kunde steht im Mittelpunkt eines jeden betriebswirtschaftlichen Handelns, da sein Konsumverhalten über den Erfolg oder den Misserfolg eines Unternehmens entscheidet. Für Dienstleistungsbranchen, wie die Tourismusbranche und den Reiseveranstaltermarkt, spielt der Kunde allerdings eine besonders große Rolle.

Die Leistung der Reiseerstellung und -durchführung kann, wie für Dienstleistungen üblich, nur im Beisein und mit mithilfe des Kunden erbracht werden.46
Je besser die Kooperation und Kommunikation zwischen dem Kunden und dem Veranstalter verläuft, desto besser kann die Reise auf seine Bedürfnisse zugeschnitten werden. Der Kunde ist also als externer Faktor essenziell für die Reiseerstellung.47 Daher ist es besonders wichtig, sich die Präferenzen und das Buchungsverhalten der Kunden anzusehen. Für den gesamten Reiseveranstaltermarkt ist der reiseinteressierte und buchungsfähige Teil der deutschen Bevölkerung die potenzielle Kundschaft, weswegen im Folgenden näher auf das Reise- und Buchungsverhalten der Deutschen eingegangen wird. Diese zählen zu einer der reisefreudigsten Bevölkerungen der Welt und verzeichnen demnach eine hohe Urlaubsreiseintensität.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 13: Urlaubsreiseintensität der Deutschen von 1972 bis 2018

Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Statista, 2019e

2018 lag die Urlaubsreiseintensität der Deutschen bei 77%, woraus sich ableiten lässt, dass die deutschen Reiseveranstalter eine große Anzahl an potenziellen Kunden haben, diese aber mit hoher Wahrscheinlichkeit so unterschiedlich sind, wie die deutsche Bevölkerung selbst. Hierbei ist hinzuzufügen, dass die Urlaubsreiseintensität bei einkommensstarken Haushalten höher ist als bei einkommensschwachen. Dies bestätigt auch eine Befragung der Stiftung für Zukunftsfragen.

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Abbildung 14: Anteil der Deutschen, die im Jahr 2018 eine Urlaubsreise von mindesten fünf Tagen Dauer unternommen haben nach Haushaltsnettoeinkommen

Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Statista, 2019a

Während Haushalte, denen ein Haushaltsnettoeinkommen von unter 1.000€ monatlich zur Verfügung steht, zu gut einem Drittel eine Urlaubsreise von mindestens fünf Tagen unternommen haben, liegt der Anteil bei Haushalten mit einem Haushaltsnettoeinkommen von über 3.499€ bei 83% und somit bei der deutlichen Mehrheit.

Die Reiseintensität der Deutschen ist zwar seit 1972 stark gestiegen, aber gleichzeitig hat die durchschnittliche Dauer der Urlaube in Tagen abgenommen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 15: Durchschnittliche Dauer der Urlaube von deutschen Reisenden von 1997 bis 2018 (in Tagen)

Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Statista, 2019f

Hieraus lässt sich vermuten, dass die Deutschen es heutzutage bevorzugen, mehrere „kleinere“ Urlaubsreisen zu unternehmen statt einer großen. Dies bekräftigt auch eine Umfrage des ADAC, in der die Teilnehmer befragt wurden, wie viele mindestens fünftägige Urlaubsreisen sie planen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 16: Planen Sie eine oder mehrere Urlaubsreisen, die jeweils 5 Tage oder länger dauern? Wenn ja, wie viele Urlaubsreisen?

Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Statista, 2019c

Die Mehrheit der befragten planen zwei mindestens 5-tägige Urlaubsreisen, gefolgt von den Personen, die nur eine Urlaubsreise planen. Der Unterschied zwischen den Jahren 2018 und 2019 ist nur gering, weswegen sich hier keine Änderung des Reiseverhaltens feststellen lässt. Eine Ausnahme bilden hier Fernreiseziele, welche länger bereist werden als näher liegende Destinationen. Die lässt sich mit dem erhöhten Zeit- und Kostenaufwand für den Transport erklären.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 17: Reisedauer der Deutschen im Jahr 2018 nach Reiseziel (in Tagen)

Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Statista, 2019d

So ist die durchschnittliche Reisedauer für Asien um 10,7 Tage höher als die für Österreich.

Für Urlaubs- und Kurzreisen hat das Internet in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen. Viele Urlaubs- und Kurzurlaubsreisende nutzen das mobile Internet, um sich für die Reise zu informieren und ein Teil der Personen bucht sogar über hierüber.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 18: Personenanteil, die das mobile Internet vor der Reise zu Informations- oder Buchungszwecken nutzt

Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Statista, 2019b

Hierbei lässt sich erkennen, dass der Anteil beider Personengruppen seit 2012 kontinuierlich angestiegen ist. So nutzten 2018 knapp die Hälfte der Reisenden das mobile Internet für Informations- und 22% der Reisenden für Buchungszwecke.
Zu beachten ist dabei, dass mobiles Internet lediglich mobile Endgeräte wie Smartphones oder Tablets miteinschließt und stationäre Computer daher in der Statistik nicht miteingerechnet sind.48 Auch die Anzahl jener Personen, die über das Internet ihre gesamte Reise buchen, stieg in den Jahren 2013 bis 2016 kontinuierlich an.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 19: Anzahl der Online-Käufer in Deutschland, die Reisen über das Internet buchen

Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Statista, 2016b

2016 lag die Zahl bei 26,62 Millionen, was einen Anstieg von 4,57 Millionen Käufern im Vergleich zu 2013 entspricht. Zu der steigenden Anzahl der Online-Buchungen passt auch, dass 2018 im Vergleich zu 2010 mehr Reisende die Unterkunft, den Transport und andere Bestandteile einzeln gebucht haben.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 20: Art der Organisation von Urlaubsreisen der Deutschen

Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Statista, 2019i

Während der Anteil der Selbstbuchenden anstieg, ist auch der Anteil der Pauschal- und Bausteinreisen leicht angestiegen. Daher lässt sich vermuten, dass die Bausteinreisen als Teil der selbstgebuchten Reise hinzugebucht werden. Ein weiteres Indiz, welches dafürspricht, dass Kunden sich zukünftig ihre Reise selbst online buchen werden, ist eine Umfrage des LINK Instituts. Dieses hat 1000 Menschen in Deutschland zwischen 18 und 69 Jahren zu ihrem Buchungsverhalten befragt. Die Antworten konnten auf einer Skala von 1 (trifft überhaupt nicht zu) bis 5 (trifft voll und ganz zu) bewertet werden und es handelte sich um eine Top-2-Boxes Zustimmung.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 21: Anteil der Befragten, die folgenden Aussagen zum Buchungsverhalten bei Reisebuchungen zustimmen

Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Statista, 2016a

Die Mehrheit der Befragten hat schon einmal eine Reise oder einen Reisebaustein über das Internet gebucht und/oder kann sich vorstellen, dies zukünftig öfter zu tun. Lediglich 28,9% buchen am liebsten Pauschalreisen und/oder über das Reisebüro. Die befragten Personen, die ihre Reise oder Reisebausteine am liebsten online buchen, können dennoch Kunden der Reiseveranstalter sein und diese über sie direkt buchen. 63,7% stellen sich ihre Reisen individuell zusammen und nutzen daher nicht die Leistungen von Reiseveranstaltern.

Eine Umfrage aus dem Jahre 2017 liefert ebenfalls Hinweise, dass die Online- und die Direktbuchung eine große Rolle spielen. Es wurden 500 Personen ab 18 Jahren in Deutschland befragt, wo sie üblicherweise ihre Reise buchen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 22: Bevorzugte Buchungsplattformen für Reisen

Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Statista, 2018

Die Mehrheit der Befragten nutzt üblicherweise Reise-Vergleichs und Buchungsportale für die Reisebuchung, direkt gefolgt von den Personen, die offline im Reisebüro oder beim Reiseveranstalter buchen. Jedoch bringt die Planung der eigenen Reise dem Kunden nicht immer nur Freude. Laut einer Umfrage von Wyndham artet die Reiseplanung für 52% der Befragten in Stress aus. 42% der Befragten haben Angst, wichtige Dokumente zu vergessen und 36% den Flug oder die Bahn zu verpassen. Auch das Reisebudget stellt einen Stressfaktor dar, circa ein Drittel befürchtet es zu überschreiten. 13% der Befragten fallen Absprachen zu den Details wie Ausflügen vor Ort schwer und 16% überfordert bereits die Entscheidung über das Reiseziel. Grundsätzlich sind die 50- bis 65- jährigen entspannter als die jüngeren Teilnehmer und Männer weniger ängstlich etwas zu vergessen als Frauen.49 Die Buchung einer Pauschalreise kann helfen einige Stressfaktoren, wie beispielsweise das Festlegen von Details, zu reduzieren. Eine Studie von hotels.com aus den USA lieferte ebenfalls das Ergebnis, dass die Reiseplanung auch zum Stressfaktor werden kann. Mehr als 1/8 der Befragten verbrachten über 15 Stunden mit der Informationssuche, bevor sie buchten. 33% haben schon einmal die falsche Reise oder das falsche Datum gebucht, weil sie überfordert waren. Ein Teil ist bereit dafür zu zahlen, dass ihnen dieser Stress abgenommen wird.50 Unternehmensberater Markus Heller bestätigt dies und betont, dass selbst Millennials sich aufgrund der Informationsflut überwältigt fühlen. Gleichzeitig schwindet die Loyalität der Kunden und sie werden flexibler und spontaner. Ebenfalls besteht heute eine geringere Kontakthäufigkeit. Früher kamen Kunden zur Buchung durchschnittlich viermal ins Reisebüro, heute kommen sie teilweise gar nicht mehr persönlich, sondern kommunizieren über andere Kanäle.51 Hinzu kommt die nachlassende „Moral“ und die wachsende Neigung, nach einer stationären Beratung trotzdem aufgrund von Preisnachlässen online zu buchen. Die Zahl derer, die sich online informieren und dann im Reisebüro buchen ist in den letzten fünf Jahren gesunken, während die Zahl, derjenigen, die sich im Reisebüro beraten lassen und dann online buchen von 17% auf 29% gewachsen ist. Die Kundenerwartung hat sich mit der wachsenden Selbstverständlichkeit digitaler Informationssuche verändert. Heutzutage gibt es immer mehr digital natives. 57% der Kunden fordern Angebote auf der Basis ihrer persönlichen Vorlieben ein, wie es z.B. Amazon macht. Die Mehrheit aller Kunden finden, dass sie zu viele Informationen prüfen müssen, um zu ihrer Buchungsentscheidung zu gelangen. Die Mehrheit der jüngeren Kunden lesen Online-Bewertungen und beziehen diese in ihre Kaufentscheidung mit ein.52

Die IUBH hat in Zusammenarbeit mit TUI über 2000 Personen der Generation Z und Y zu ihren Vorlieben bei der Urlaubswahl befragt. Beide Generationen buchen ihre Reisen mehrheitlich online. Allerdings besitzen Reisebüros und -veranstalter bei der Generation Z mehr Potenzial als bei der Generation Y. Generation Z findet Pauschalreisen attraktiver als die Generation Y, für die Individualität und Produktanpassungen im Vordergrund stehen und die gerne Last-Minute-Kurzreisen buchen. Generation Y hört häufig auf Empfehlungen von Freunden und Bekannten. Generation Z trifft Reiseentscheidungen eher basierend auf Fotos und Videos, beispielsweise auf sozialen Netzwerken.53 Für den Kunden ist der Reiseveranstalter also immer noch ein wichtiger Teil der Urlaubsplanung, auch wenn die Anzahl derer, die nicht über einen Veranstalter buchen, kontinuierlich ansteigt.

2.3 Entwicklungen im Tourismus

Im Jahre 1841 veranstaltete der Engländer Thomas Cook die erste Pauschalreise und wurde so zum Pionier des kommerziellen Massentourismus. Bei dieser Reise handelte es sich um eine Gesellschaftsfahrt mit der Bahn, an der 570 Personen teilgenommen hatten. Hin- und Rückfahrt inklusive Tee, Rosinenbrötchen und Blasmusik waren im Reisepreis von einem Schilling inkludiert. Als er zwei Jahre später erneut eine Fahrt organisierte und diese wieder zu einem Erfolg wurde, gründete er 1845 schließlich sein erstes Reisebüro. 1854 wurde dann auch in Deutschland das erste Reiseunternehmen gegründet. Thomas Cook war mittlerweile zu einem globalen Reiseveranstalter geworden und das Prinzip der Pauschalreise fand immer mehr Nachahmer.54 Seit damals hat sich im heutigen Reisemarkt viel getan. Die Branche und besonders die Teilbranchen der Vermittlung von touristischen Dienstleistungen, Beherbergungsgewerbe und Personenbeförderung, werden von disruptiven Geschäftsmodellen in hoher Geschwindigkeit verändert. Dies zeigt sich daran, dass der britische Mutterkonzern der Thomas Cook Gruppe mittlerweile Insolvenz angemeldet hat. Die deutschen Thomas Cook GmbH wurde zunächst auf eine Notgeschäftsführung umgestellt und Reisen wurden auch hier vorerst nicht durchgeführt. Schließlich folgte die Insolvenzanmeldung für die Thomas Cook GmbH, Thomas Cook Touristik GmbH und Bucher Reisen & Öger Tours GmbH.55 Gleichzeitig erfreut sich der Bereich des eTravel, also online gebuchte Dienstleistungen und der Kauf von digitalen Gütern über das Internet, über ein jährliches Wachstum von durchschnittlich 4,5%, bestehend aus 3,6% im Bereich Online Reisebuchungen und 5,4% im Bereich Mobilitätsdienste. In diese Zahlen fließen die Buchungen von Pauschalreisen und Unterkünften über das Internet ein und Mobilitätsdienste, wie Fernbusse, Bahntickets, Flüge und Autovermietungen.56

Durch neue Angebote wie „Sharing Economy“ und andere ausländische digitale Vermittlungsplattformen besteht die Möglichkeit, dass diese ihre bestehende Marktmacht weiter ausbauen und zukünftig einen wachsenden Anteil der Wertschöpfung abschöpfen, die aus der touristischen Nachfrage in Deutschland generiert wird.57 Dies wäre vor allem für die deutschen Reiseveranstalter eine Bedrohung, da Vermittlungsplattformen eine alternative zur klassischen Pauschalreise darstellen, indem sie dem Kunden die Buchung der Teilleistungen erleichtern.

Airbnb hat als Vermittlungsplattform für Privatunterkünfte begonnen, baut sein Geschäftsmodell aber nun weiter aus und hat eine Plattform für kurzfristige Hotelbuchungen übernommen. Das Unternehmen sucht noch nach einem Weg die Hotel-Tonight-Hotels bestmöglich in das bestehende Angebot zu integrieren. Durch diesen Schritt wird Airbnb auch immer mehr zum Booking-Konkurrenten.58 Darüber hinaus bietet Airbnb mit Airbnb Adventures nun in den einzelnen Destinationen auch mehrtägige Touren an statt nur Tagesausflüge. 2016 hatte Airbnb bereits mehrtägige Touren angeboten, dies dann aber wieder auf Tagesausflüge und Aktivitäten heruntergeschraubt. Die Ausflüge sind keine Massenware, sondern entweder exklusiv über Airbnb buchbar oder von kleinen lokalen Anbietern.59 Airbnb Adventures hat ein breites Angebot: Der Kunde kann hier alles buchen. Angefangen bei Löwenbeobachtung in Kenia bis hin zu einer UFO-Jagd in Arizona. Mit inkludiert sind dabei die Übernachtung, die Mahlzeiten und die Aktivitäten, welche als Paket gebucht und von lokalen Experten durchgeführt werden. Dies soll bestimmte Qualitäts- und Sicherheitsstandards gewährleisten. Auch preislich und vom Umfang her unterscheiden sich die Angebote. Der Kunde kann eine Zweitagestour ab 79USD oder auch eine 10 tägige Reise für 5000USD buchen. Die Angebote sind für Abenteurergruppen bis zu 12 Personen oder weniger ausgelegt. Airbnb betont, dass die Touren abseits des Massentourismus und der üblichen Touristenpfade sind.60 Somit übernimmt Airbnb mittlerweile auch die Aufgaben eines Reiseveranstalters, indem es seinen Kunden eine komplette Reise zum Kauf anbietet.

2018 buchten 7,9 Millionen Deutsche ihre Unterkunft über Airbnb. Seit 2015 hat Airbnb nach eigenen Angaben fast 18 Millionen Gästeankünfte aus Deutschland heraus verzeichnet. Rund ein Viertel der Reisenden im Jahre 2018 buchte eine Unterkunft innerhalb Deutschlands. Ebenfalls beliebte Reiseziele der deutschen Airbnb-Kunden waren Italien, Spanien und Frankreich. Nach Europa wurden nordamerikanische und asiatische Reiseziele am häufigsten besucht. Insgesamt wurden Unterkünfte in mehr als 100 verschiedenen Ländern gebucht. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer betrug 4,2 Nächte und die Gruppengröße 2,4 Personen. Zu den beliebtesten Unterkunftsarten zählen Berghütten, Bauernhöfe, Boutique-Hotels, Schlösser und Baumhäuser. Zusätzlich buchten auch immer mehr deutsche Reisende Entdeckungen und Ausflüge über die Plattform.61 Dass Privatunterkünfte bei deutschen Reisenden sehr beliebt sind, bestätigt auch eine Bitkom Umfrage, nach der bereits jeder Dritte schon einmal eine Privatunterkunft über eine Online-Plattform gebucht hat. Die meisten Buchungen verzeichnen Anbieter wie Airbnb und 9 Flats, danach kommen Wohnungstauschbörsen wie Home for Home. Darüber hinaus hat jeder fünfte Web User seine Wohnung schon einmal vermietet.62

Im deutschen Wachstumsmarkt der Touren und Aktivitäten könnte bald Googles momentan in Deutschland noch unbekannte Plattform Touringbird an Bedeutung gewinnen. Im April 2019 hat Touringbird seine globale Präsenz verzehnfacht und ist nun auch in Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und Köln vertreten. Für den buchbaren Content sorgen hier Online Portale wie Getyourguide, Viator oder auch die TUI-Tochter Musement. Darüber hinaus bietet Touringbird mit Insidertipps und „Off the beaten Paths“ auch teils kostenlose Angebote. Um den Content hierfür zu liefern hat Google ein globales Blogger-Netzwerk, welches Empfehlungen mit Preisen, Öffnungszeiten und Web-Links veröffentlicht. Bald könnte Touringbird mit Google Travel auch in der Hauptsuche von Google zu finden sein und alle Leistungen verschmelzen.63 Der Wachstumsmarkt Tours & Activities ist hart umkämpft. An der Spitze des Marktes liegen derzeit Booking.com und TripAdvisor, welche sich 2018 mit Zukäufen im Segment Tours & Activities verstärkt haben. Booking.com plant sogar, dass die Aktivitäten zukünftig eine eigene Produktgruppe darstellen sollen und dann auch eigenständig buchbar sind. Derzeit kann man sie nur als Ergänzung zu einer Übernachtung buchen. Auch Expedia spielt mit seinem Local-Expert-Programm in diesem Bereich mit, ebenso wie Airbnb.64 Dies ist nicht nur eine große Konkurrenz für die anderen Buchungsplattformen, sondern kann auch den Reiseveranstaltermarkt vor eine zusätzliche Herausforderung stellen. Durch Googles Touringbird kann der Reisende selbstständig und auf einen Blick an alle wichtigen Informationen kommen und die Touren bequem online buchen. Dies könnte die Selbstbuchung einer Reise zusätzlich attraktiver machen.

Booking.com baut sein Angebot ebenfalls aus und wird auch den Transport an der Destination abdecken. Bis 2021 soll in Manchester eine Zentrale für „Ground Transportation“ entstehen, deren Vertrieb dann von Rentalcars übernommen wird. Aktuell verfügt das Unternehmen über Mietwagen an 5000 und Taxen an 500 unterschiedlichen Standorten. Booking arbeitet mit dem Londoner Start-Up Splyt daran, den Taxi-Dienst in die eigene App integrieren zu können. Ziel ist es, das gesamte Reiserlebnis hierdurch reibungsloser zu machen, da der Transport ein wichtiger Bestandteil der Reise ist. Dieser soll unsichtbar sein und in die Reise übergehen statt als fremder Teil wahrgenommen zu werden. Bis dahin ist es laut dem Director of Strategy aber noch ein langer Weg.65 Sollte Booking.com diesen aber erfolgreich gehen, so spricht es dem Reiseveranstalter seinen aktuellen Vorteil der reibungslosen Reise mit nahtlosen Übergängen ab. Ein ganzheitliches Reiseerlebnis möchte auch Expedia für seine Kunden schaffen. Hier kann der Kunde Einzelleistungen, wie unter anderem Flüge, Hotels und Mietwagen buchen. Damit die Kunden diese nicht als Aneinanderkettung vieler Einzelleistungen wahrnehmen, will Expedia das Flug- und Hotelerlebnis besser verknüpfen. Ziel hierbei ist, dass einzelne Umbuchungen im Falle eine Flugverspätung oder -Stornierung nicht selbst initiiert werden müssen. Dafür sollen nun die zentralen Kommunikations-Tools genutzt werden, um Expedia und seine Gäste gegen deren Erlaubnis zu befähigen direkt mit den Hotels zu kommunizieren, sollte es zu Verschiebungen der Pläne, z.B. durch Flugverspätungen, kommen. Die Verbindung von Flug und Hotel soll hierbei nur der erste Schritt sein, langfristig will Expedia alle Einzelleistungen mit einander verknüpfen.66 otelerlebnis besser verknüpfen. Neben den Portalen bietet ab Sommer 2019 auch Eurowings seinen Gästen einen nahtlosen Transfer, indem sich die Gäste nun direkt ein Taxi zu ihrem Flug buchen können. Hierfür kooperiert die Lufthansa-Tochter mit Taxi Tender. Die direkte Buchung in der App und über die Website wird durch die Digitalplattform Yilu ermöglicht.67

Auch Babbel steigt nun in den Reiseveranstaltermarkt ein. Im November 2018 hat die Sprachlern-App das Sprachreiseportal Lingoventura übernommen und verkauft seit Juni 2019 über Babbel Travel Sprachreisen. Aktuell hat Babbel 210 Sprachschulen in circa 30 Ländern im Angebot. CEO Markus Witte schließt nicht aus, dass Babbel Travel zu einem größeren Geschäft für Babbel werden könnte als das ursprüngliche Produkt der Sprachlern-App.68

Aber nicht nur branchenfremde Unternehmen und Buchungsplattformen, die langsam den Geschäftsbereich des Reiseveranstalters abdecken stellen eine Konkurrenz dar, sondern auch sogenannte Super-Apps könnten den Reiseveranstaltermarkt gefährlich werden. Google, Wechat aus China und Amazon haben bereits sogenannte Super-Apps. Apple und weitere Anbieter werden diesem Trend folgen. Die Apps sind angetrieben von maschinellem Lernen und zeichnen sich durch die Personalisierung über viele Branchen und Produktgruppen hinweg aus.69 Amazon hat einen ersten Schritt in Richtung Reisevertrieb gemacht und es in der indischen Mobile App ermöglicht, Inlandsflüge zu buchen. Die Flugbuchung hat Amazon in seine Amazon-Pay-Funktion eingebaut. Wenn dies in einem unstrukturierten Markt wie Indien funktioniert, so funktioniert es wahrscheinlich auch im Rest der Welt. Auch Google wird zum Reisebegleiter mit Google Travel. Es verbindet vorerst die Suchfunktionen Googles für Flüge, Unterkünfte und Reisepakete mit den personalisierten Reiseplänen und Inspirationen von Google Trips.70 Super-Apps sind mächtige Datenbanken, die sich nicht auf einen Medienkanal beschränken und sowohl als App als beispielsweise auch als klassische Desktop-Seite oder als Skill nutzbar sind. Sie lassen sich nicht einem Branchensegment zuordnen, sondern umfassen möglichst alle Bedürfnisse ihrer User und begleiten diese rund um die Uhr. Darüber hinaus bieten sie auch eine Bezahlfunktion und ein Wallet-System an. Essenziell für den Erfolg ist ein Profiling und die Lokalisierung des Users, um einen hohen Personalisierungsgrad bieten zu können. Eine Super-App vergleichbar mit Wechat in China gibt es in Deutschland aktuell noch nicht, aber Google hat das Potenzial zu einer solchen zu werden. Zu Googles Stärken gehören die flexible Aggregation von Daten zwischen seinen internen Services aber auch mit externen Partnern. Google wird seine Angebote zukünftig wahrscheinlich immer weiter verdichten.71 Neben Apps könnten auch Sprachassistenten zukünftig eine größere Rolle für die Reisebranche spielen. 2020 werden etwa 200 Millionen Alexas und andere Sprachassistenten in Betrieb sein und Sanchit Rege, Verantwortlicher für die E-Distribution der Hotelkette Hyatt, glaubt, dass demnächst alle Optionen für einen Hotelaufenthalt über Smart Speaker buchbar sein werden. Bereits heutzutage kann man mit einem Alexa-Skill Tickets bei Virgin Trains oder Flüge bei Sun Express buchen.72 Es ist also durchaus denkbar, dass zukünftig auch ganze Reisen über Smart Speaker gebucht werden.

Zusätzlich versucht eine neue Generation von Reiseveranstaltern den Markt zu revolutionieren und zu erobern. Das Start-Up Fineway nutzt beispielsweise eine künstliche Intelligenz (KI), um die perfekte Reise für seine Kunden zu finden. Fineway möchte mit seinem Service die perfekte Verbindung zwischen der Zeit- und Arbeitsersparnis im Reisebüro und dem Kostenvorteil des Internets bieten. Dank Künstlicher Intelligenz und einem Frageverfahren soll der Kunde hier innerhalb von 3 Minuten zu seinem persönlichen Reiseangebot kommen. Hierbei greift Fineway nicht auf bereits bestehende Angebote zurück, sondern durchsucht automatisch große Datenmengen aus den Online-Angeboten und bündelt diese dann zu einer individuellen Komplettreise.73 Hierbei sucht sich der User zunächst eines der 10 Reiseziele aus und gibt die Personenanzahl sowie später auch die Dauer und das ungefähre Budget an. Die KI fragt dann die Präferenzen und Vorlieben ab und daraufhin erhält der Kunde sein erstes Angebot. Im Anschluss hat er dann die Möglichkeit mit der KI zu chatten und Änderungswünsche anzugeben. Diese werden dann von einem Mitarbeiter bearbeitet, der sich kurz darauf telefonisch oder per Mail bei dem Kunden meldet, um die weitere Planung zu besprechen.74

Auch wenn dieses Konzept neu und bisher einzigartig ist, so gibt es bereits viele Veranstalter, die ihre Reisen online anbieten und diese dann per telefonischer Beratung oder E-Mail noch individuell auf den Kunden zuschneiden. Somit bieten diese Veranstalter ein Gleichgewicht aus der online Buchung und dem menschlichen Kontakt. Tourlane ist einer dieser Veranstalter, welcher sich allerdings explizit auf die telefonische Beratung spezialisiert hat. Die Gründer trafen diese Entscheidung, da sie es als kompliziert empfanden, komplexe Reisen im Internet zu buchen. Kunden finden Tourlane im Internet und skizzieren dann ihren groben Reiseplan. Im Anschluss meldet sich ein Mitarbeiter telefonisch beim Kunden, um die genauen Details festzulegen und erstellt dann ein individuelles Angebot. Änderungswünsche werden dann erneut telefonisch geklärt. Für Reisen fungiert Tourlane als Veranstalter und arbeitet mit Zielgebietsagenturen zusammen.75 Auch Axel Schmiegelow, einer der Gründer von iTravel, hat festgestellt, dass die Kunden auch bei Online-Buchungen gerne menschlichen Kontakt haben. Früher konnte man sich auf der Unternehmensseite seine ganz eigene Reise per Drag&Drop zusammenstellen, heute bietet die Firma vorgefertigte und anpassbare Reisen in Verbindung mit einer Beratung per Telefon, Livechat oder E-Mail. Die meisten Kunden bevorzugen den Livechat, weil sie sich hier am einfachsten artikulieren können und die Kommunikation nicht besonders ausführlich und höflich sein muss.76

Obwohl der Online Markt wächst und immer mehr Reiseveranstalter den Direktvertrieb nutzen, hat DER Touristik seine Luxusmarke Dertour Deluxe aus dem Online Vertrieb herausgenommen, sodass sie nur noch im Reisebüro buchbar ist. Dadurch soll gewährleistet werden, dass die individuellen Bedürfnisse und hohen und komplexen Erwartungen durch die persönliche Beratung erfüllt werden.77 Gleichzeitig baut der Touristikkonzern seine eigene Hotelsparte aus. Große Reiseveranstalter, wie TUI definieren sich nicht mehr nur als Reiseveranstalter, sondern auch als Hotelgesellschaft, daher stellt auch für DER Touristik der Ausbau eigener Hotelmarken einen zentralen Bestandteil der Strategie dar. Zur Wintersaison 2019 verstärken drei neue Häuser die unternehmenseigene Marke Cooee, was sie auf insgesamt 38 Häuser wachsen lässt. Laut DER Touristik wächst das Angebot an Hotels im Veranstalterbereich durch den Anschluss zusätzlicher Bettenbanken um 20%.78

3. Bewertung und Analyse der Entwicklungslinien auf der Grundlage von theoretischen Modellen

3.1 Neue Institutionenökonomik

Ein Reiseveranstalter bündelt einzelne Teilleistungen zu einer Pauschalreise mit dem Ziel die Bedürfnisse des Kunden damit besser zu erfüllen als die Nachfrager. Zentrale Marketingaufgaben sind hier die Leistungsfindung und die Leistungsbegründung, da der Nachfrager die Überlegenheit eines Angebots gegenüber der Konkurrenz auch als ein solches wahrnehmen und glauben soll.79 Bei einer Pauschalreise handelt es sich zudem um ein Leistungsversprechen, welches dem Nachfrager nicht physisch vorliegt. Der Kunde kann daher die Qualität nicht im Vorhinein beurteilen, was zu einem höheren Maß an Unsicherheit führt und daher einen höheren Informationsbedarf erfordert als bei Produkten, die zum Kaufzeitpunkt bereits vorhanden sind.80 Dies gilt allerdings nicht nur für den Reiseveranstalter, sondern für fast alle touristischen Leistungsträger. Auch bei einer einzelnen Teilleistung, wie einer Hotelübernachtung oder einem Linienflug kann der Kunde die Qualität der Leistung erst zum Reisezeitpunkt und nicht bereits zum Kaufzeitpunkt beurteilen. Hier hat der Nachfrager sogar noch eine größere Unsicherheit, da er nicht durch einen Pauschalreisevertrag und den Sicherungsschein abgesichert ist. Zudem können Leistungsträger im Ausland schwerer haftbar gemacht werden als im Inland. Es ist von einem Reiseveranstalter daher von großer Bedeutung, die Vorteile seines Angebots glaubhaft zu kommunizieren. Um die Unsicherheit bei den Markttransaktionen zu analysieren, bieten sich die Ansätze der Neuen Institutionenökonomik an.81

Generell wird zwischen Austausch- und Kontraktgütern unterschieden. Bei Austauschgütern handelt es sich um Leistungen, welche standardisiert und auf Vorrat hergestellt werden können.82 Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sich die Produkteigenschaften bei der Übergabe an den Kunden nicht mehr verändern lassen.83 Dienstleistungen wie eine Reise zählen zu den Kontraktgütern84 und werden an die Bedürfnisse des Nachfragers angepasst. Sowohl der Reiseveranstalter als auch der Kunde haben nach Vertragsabschluss noch einen großen Einfluss auf die Qualität und Eigenschaften der Reise. Daher ist es schwierig bereits vorher alle Möglichkeiten in einem Vertrag vorwegzunehmen, weswegen ein gewisser Grad an Flexibilität bei der Leistungserbringung besteht.85 Reiseveranstalter behalten sich beispielsweise häufig das Recht vor, die in einer Rundreise angegebenen Hotels bei Bedarf durch ein mindestens gleichwertiges Alternativhotel auszutauschen und auch einzelne Leistungsträger bewahren sich einen gewissen Spielraum. So kann ein Hotel beispielsweise Gäste in ein mindestens gleichwertiges Haus auslegen, sollte es zu einer Überbuchung kommen. Während die Neoklassik annimmt, dass alle Marktteilnehmer vollständig informiert sind, erlaubt die neue Institutionenökonomik Analysen auf der Grundlage, dass Anbieter und Nachfrager jeweils über abweichende Informationen verfügen.86

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 23: Ansätze der Neuen Institutionenökonomik

Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Hogreve, 2007 S.61

Die Institutionenökonomik umfasst die Theorie der Property Rights, die Informationsökonomik, die Transaktionskostentheorie und die Prinzipal-Agent-Theorie. Da die Property Rights-Theorie sich vor allem mit der rechtswissenschaftlichen Sicht auf die Übertragung von Verfügungsrechten beschäftigt, wird sie aufgrund der fehlenden Relevanz für diese Arbeit im Folgenden nicht weiter behandelt.

3.1.1 Informationsökonomik

Im engeren Sinne beschäftigt sich die Informationsökonomik mit der Analyse der Informationsbeschaffung87, und im weiteren Sinne mit allen Analysen der Folgen unterschiedlicher Informationsbedingungen in wirtschaftlichen Systemen.88 Im Rahmen der Informationsökonomik werden die Merkmale der Leistungen in Such-, Erfahrungs- und Vertrauenseigenschaften eingeordnet.89 Sucheigenschaften sind offen erkennbar und können daher bereits vor dem Kauf vom Nachfrager beurteilt werden.90 Erfahrungseigenschaften kann der Nachfrager während oder nach der Leistungserstellung aufgrund seiner Erfahrungen beurteilen. Verfügt dieser noch nicht über einen Erfahrungsschatz, so muss der zunächst den Aussagen des Anbieters Glauben schenken, bevor er die Eigenschaften durch Verwendung des Produkts selbst beurteilen kann.91 Vertrauenseigenschäften können vom Nachfrager auch nach Abschluss der Transaktion nicht beurteilt werden und er muss sich auf das Leistungsversprechen des Anbieters verlassen.92 Je mehr Erfahrungs- oder Vertrauenseigenschaften das Angebot aufweist, desto größer ist das Informationsdefizit auf der Nachfragerseite und desto größer ist die Möglichkeit eines opportunistischen Verhaltens für den Anbieter.93 Es ist also für den Nachfrager nicht problemlos möglich, die Informationsasymmetrie auszugleichen.94 Jedoch gibt es auf beiden Seiten ein Informationsdefizit, da auch der Nachfrager über Informationen verfügt, die dem Anbieter fehlen.95 So weiß der Kunde beispielsweise besser, was er von einer Reise erwartet und wie er sich im weiteren Buchungsprozess verhalten wird als der Reiseveranstalter oder die Leistungsträger. Durch verschiedene Vorgehensweisen wird bestrebt, dieses Informationsdefizit zu überwinden. Signaling beschreibt die Weitergabe von Informationen von der besser an die schlechter informierte Seite, während beim Screening die schlechter informierte Seite aktiv nach Informationen sucht.96 Um die Unsicherheit des Nachfragers zu mindern und so seine Kaufbereitschaft zu steigern, sollte der Anbieter durch Signaling versuchen, das Informationsdefizit des Nachfragers zu beheben.97

[...]


1 Vgl. Weisser, 2012, S.2

2 Vgl. Bierger, 2006, S.208

3 Vgl. Tietz, 2007, S.146

4 Vgl. Amersdorffer, et al., 2010, S.31

5 Vgl. Hildebrandt, 2019

6 Vgl. Thomas Cook Touristik GmbH, 2019a

7 Vgl. Thomas Cook Touristik GmbH, 2019b

8 Vgl. Büüsker, 2019

9 Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, 2017, S.9

10 Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, 2017, S.9

11 Vgl. Ebenda, S.22

12 Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, 2017, S.23

13 Vgl. Ebenda, S.23

14 Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, 2017, S.23

15 Vgl. Ebenda, S.24

16 Vgl. Ebenda, S.24

17 Vgl. FVW Medien GmbH, 2018

18 Vgl. Bär, 2006, S.7 f.

19 Vgl. Ebenda, S.7 f.

20 Vgl. Hoppe, 2018, S.4

21 Vgl. Kaspar, 1996, S.16

22 Vgl. Freyer, 1993, S.404 f.

23 Vgl. Hinterholzer & Jooss, 2013, S.3

24 Vgl. Hoppe, 2018, S.4

25 Vgl. Ebenda, S.5

26 Vgl. Ebenda, S.5

27 Vgl. Ebenda, S.5

28 Vgl. Hoppe, 2018, S.5

29 Vgl. Amersdorffer, et al., 2010, S.33 f.

30 Vgl. Ebenda, S.33 f.

31 Vgl. Dettmer, et al., 2008, S.88

32 Vgl. Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, 2018a

33 Vgl. Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, 2018a

34 Vgl. Ministerium der Justiz des Landes Nordrhein-Westfalen, 2019

35 Vgl. Ebenda

36 Vgl. Ebenda

37 Vgl. Ministerium der Justiz des Landes Nordrhein-Westfalen, 2019

38 Vgl. Schulz, o.J.

39 Vgl. Schulz, o.J.

40 Vgl. Ebenda

41 Vgl. von Dörnberg, et al., 2013, S.14

42 Vgl. Ebenda, S.14

43 Vgl. Freyer, 2015, S.227

44 Vgl. ADDITIVE d. Ebner Matthias & Leiter Joachim OHG, o.J. ; Travel-Dealz, 2019; LawMedia AG, o.J.

45 Vgl. FOCUS Online, 2014

46 Vgl. Berekoven, 1974, S.37; Engelhardt, et al., 1993, S.401; Kleinaltenkamp, 1998, S.263

47 Vgl. Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, 2018b

48 Vgl. Onpulson.de GbR, o.J.

49 Vgl. B & W Newsmaker Medien GmbH, 2019a

50 Vgl. Karantzavelou, 2019

51 Vgl. B & W Newsmaker Medien GmbH, 2019e

52 Vgl. Ebenda

53 Vgl. IUBH, 2019

54 Vgl. Büttner, 2008, S.590f.

55 Vgl. Thomas Cook Touristik GmbH, 2019b

56 Vgl. Statista, 2019g

57 Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, 2017

58 Vgl. Skift.com, 2019

59 Vgl. Menze, Jill, 2019

60 Vgl. Ebenda

61 Vgl. Destinet, 2019

62 Vgl. B & W Newsmaker Medien GmbH, 2019b

63 Vgl. Rogl, 2019

64 Vgl. Ebenda

65 Vgl. EyeforTravel Ltd, 2019b

66 Vgl. Schaal, Dennis, 2019

67 Vgl. TRAVEL INSIDE , 2019

68 Vgl. Ksienrzyk, 2019

69 Vgl. Rogl, 2019

70 Vgl. Ebenda

71 Vgl. Ebenda

72 Vgl. EyeforTravel Ltd, 2019a

73 Vgl. Weimer, Marco, 2019

74 Erfahrungen aus der eigenen Testbuchung bei https://www.fineway.de/

75 Vgl. Schmicke, 2019

76 Vgl. Räth, 2019

77 Vgl. B & W Newsmaker Medien GmbH, 2019f

78 Vgl. B & W Newsmaker Medien GmbH, 2019d

79 Vgl. Jacob, 1995, S.40

80 Vgl. Schade & Schott, 1993a, S.491 f.

81 Vgl. Klopp, 2014, S.35

82 Vgl. Kaas & Posselt, 2007, S.789

83 Vgl. Schade & Schott, 1993b, S.16

84 Vgl. König, 2002, S.38

85 Vgl. Schade & Schott, 1993b, S.17

86 Vgl. Meffert & Bruhn, 2006, S.83; Vgl.

87 Vgl. Kaas, 1990, S.541

88 Vgl. Bössmann, 1988, S.358

89 Vgl. Fließ, 2009, S.161 ff.; Meffert & Bruhn, 2006, S.85; Nelson, 1970, S.312

90 Vgl. Kaas, 1992a, S.32

91 Vgl. Kaas, 1992a S.32

92 Vgl. Darby & Karni, 1973, S.68

93 Vgl. Jacob, 1995, S.151

94 Vgl. Fließ, 2000, S. 267

95 Vgl. Jacob, 1995, S.169

96 Vgl. Fließ, 2009, S.165 ff.; Meffert & Bruhn, 2006, S.88 ff.; Schade & Schott, 1993b, S.20

97 Vgl. Sichtmann, 2007, S.60

Ende der Leseprobe aus 168 Seiten

Details

Titel
Digitalisierung im deutschen Reiseveranstaltermarkt. Einflussfaktoren und Ableitung von Handlungsempfehlungen
Hochschule
Fachhochschule Düsseldorf
Note
1,3
Autor
Jahr
2019
Seiten
168
Katalognummer
V1167191
ISBN (eBook)
9783346599421
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Reiseveranstalter, Digitalisierung, Marketing, Produktmanagement, Tourismuswirtschaft, Tourismusmanagement, Reisebranche, Tourismus, Tourismusbranche, Reisemarkt, Neue Institutionenökonomik, Informationsökonomik, Transaktionskostenansatz, Prinzipal-Agent-Theorie, Mass Customization, Kaufentscheidungsprozess, Entscheidungsprozess, Konsumentenverhalten, Kaufentscheidungen, Kommunikation, Multimediamanagement, Marktmanagement
Arbeit zitieren
Ronja Löber (Autor:in), 2019, Digitalisierung im deutschen Reiseveranstaltermarkt. Einflussfaktoren und Ableitung von Handlungsempfehlungen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1167191

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