Investitionsprozess betrieblicher Maschinen und Anlagen

Von der Idee zur operativen Nutzung


Bachelorarbeit, 2008

42 Seiten, Note: 1.0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Kurzfassung

Abstract

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

1 Einleitung
1.1 Motivation
1.2 Ziel der Arbeit

2 Investitionsanregung
2.1 Unternehmensinterne Anregung
2.2 Unternehmensexterne Anregung

3 Investitionsvorbereitung
3.1 Festlegen der Bewertungskriterien
3.1.1 Quantitative Bewertungskriterien
3.1.2 Qualitative Bewertungskriterien
3.2 Festlegen der Begrenzungsfaktoren
3.3 Lastenund Pflichtenheft
3.4 Ermittlung der Investitionsalternativen

4 Investitionsentscheidung
4.1 Quantitative Bewertungsverfahren
4.1.1 Kapitalwertmethode
4.1.2 Dynamische Amortisationsrechnung
4.2 Qualitative Bewertungsverfahren
4.2.1 Nutzwertanalyse
4.3 Bestimmung der vorteilhaftesten Investitionsalternative

5 Realisierung
5.1 Inbetriebnahme
5.1.1 Vorbereitung der Inbetriebnahme
5.1.2 Durchführen der Inbetriebnahme

6 Investitionskontrolle

7 Zusammenfassung

Literaturverzeichnis

Kurzfassung

Investitionen in Maschinen und Anlagen haben für Unternehmen eine gravierende Bedeu-tung, da sie sowohl Erfolgspotentiale, als auch die Kostenstrukturen langfristig prägen.Damit ein Investitionsprojekt erfolgreich wird, ist es notwendig systematisch, anhand eines Schemas, beginnend mit der Erfassung von Bedürfnissen und der Zieldefinition einerInvestition vorzugehen. Daher ist die Gestaltung des Investitionsprozesses, welcher die Investition von Beginn an begleitet von strategischer Bedeutung. Das Ziel dieser Arbeit ist es, ein Prozessmodell, sowie die Inhalte der einzelnen Phasen eines idealtypischen Investitionsprozesses darzustellen, um projektverantwortlichen Personen eine Vorlage über den Ablaufund die im Zuge von Investitionen in betriebliche Maschinen und Anlagen durchzuführen-den Tätigkeiten darzubieten. Diese Arbeit zeigt, dass nicht ausschließlich die Planung derInvestition und die Investitionsrechnungsmodelle bei einer Investition von Bedeutung sind. Ein vollständiges Lastenheft, welches auch nicht-monetäre Anforderungen enthält, sowieder Know-how-Gewinn während der Inbetriebnahmephase, sind im Zuge eines Investitions-projektes von Bedeutung für dessen Erfolg. Der Umstand, dass Planung ohne anschließendeKontrolle nutzlos ist, verdeutlicht, dass auch die Kontrolle der Investition als abschließender Prozessschritt des Investitionsprozesses für den Erfolg nachfolgender Investitionsprojekte von Bedeutung ist. Abschließend sei zu Erwähnen, dass für die Durchführung eines Investi-tionsprojektes eine Fülle von Kenntnissen vonnöten sind. Neben diesen Kenntnissen müssenProjektverantwortliche auch über einen gewissen Umfang an charakterlichen Eigenschaftenverfügen, um mit den am Projekt beteiligten Personen interdisziplinär kommunizieren zukönnen.

Abstract

Equipment investment is of great importance to organisations, because they affect the potential of success and are characterized by a long-term locking-up of capital. Successful investing is never haphazard, therefore an orderly, disciplined approach is necessary for successful management of investment assets. It is a clearly defined and structured stepby-step process, starting with the assessment of the goals and needs. The aim of this thesis is to develop an ideal type of investment process and describe the steps in detail, in order to support responsible project managers during the process of investing and also help decision makers to get an optimal return with an acceptable level of risk. This thesis shows that not only the investment appraisal and the investment planning-phase, but also a complete requirement specification, including qualitative requirements and the gaining of know-how during the start-up-phase are important and have to be considered in the course of an equipment investment. Given that planning without a concluding check is useless, investment control as the closing step of the investment process also has to be borne in mind, in particular by investments with large-scale capital expenditure. Finally, it should be made clear that plenty of knowledge is necessary to process an investment project. Beside this knowledge, the person responsible for such a project should have the skills to communicate on an interdisciplinary level with all parties concerned.

Abbildungsverzeichnis

2-1 Stellen und Arten der internen Investitionsanregung (Quelle: Verändert übernommen aus: Olfert (2003), Seite 67f)

3-1 Qualitative Bewertungskriterien (Quelle: Verändert übernommen aus: Bauer (2001), Seite 6 - 13)

3-2 Quellen fu ¨r Investitionsalternativen (Quelle: Verändert übernommen aus: Olfert (2003), Seite 77)

4-1 Abzinsung von Nettozahlungen bei der Kapitalwertmethode (Quelle: Götze (2006), Seite 72)

5-1 Aufgaben und Zielstellung der Inbetriebnahme von Maschinen und Anla- gen (Quelle: Weber (2006), Seite 5)

5-2 Inbetriebnahmeablauf betrieblicher Maschinen und Anlagen (Quelle: Weber (2006), Seite 227f)

6-1 Kontrollbereiche (Quelle: Jung (2006), Seite 824)

Tabellenverzeichnis

4-1 Gewichtung der Bewertungskriterien anhand des Paarvergleichs (Quelle: Olfert (2003), Seite 329)

4-2 Beispiel: Klassen der Zielerreichung fu ¨r drei Investitionsalternativen (Quelle: Verändert übernommen aus: Olfert (2003), Seite 331)

4-3 Beispiel: Ermittlung der Nutzwerte und der Rangordnung dreier Investiti- onsobjekte (Quelle: Verändert übernommen aus: Olfert (2003), Seite 336)

6-1 Kontrollarten (Quelle: Goetze (2006), Seite 29)

Kapitel 1 Einleitung

1.1 Motivation

Jedes produzierende Unternehmen erfüllt den Zweck betriebliche Leistungen zu erstellen.Dabei werden betriebswirtschaftliche Produktionsfaktoren wie Arbeit, Betriebsmittel und Werkstoffe kombiniert. Um diese Produktionsfaktoren kombinieren zu können, müssen diesebeschafft werden. In der folgenden Arbeit wird der Fokus auf die Beschaffung der Betriebsmittel Maschinen und Anlagen gelegt.

Der Begriff Investition ist lateinischen Ursprungs und bringt die Einkleidung des Unternehmens mit Vermögenswerten mit dem Zweck zum Ausdruck, den Leistungsprozess innerhalbdes Betriebes zu ermöglichen.

Investitionen haben für jedes Unternehmen hohe strategische Bedeutung, da sie sowohlErfolgspotentiale als auch die Kostenstrukturen langfristig prägen. Weiters verursachen In-vestitionen meist langfristig hohe Zahlungsströme, welche aufgrund der Tatsache, dass sieweit in die Zukunft reichen mit einer Unsicherheit behaftet sind. Der Unternehmenserfolg wird daher nachhaltig von der Investitionstätigkeit beeinflusst, wodurch die Planung, dieEntscheidung und die Steuerung von Investitionsprojekten eine elementare Managementaufgabe darstellt.

Wird im Zuge eines Investitionsprojekts eine Investitionsentscheidung getroffen, so ist diese meist irreversibel oder nur mit erheblichem finanziellen Aufwand korrigierbar. Daher ist die Gestaltung des Investitionsprozesses, welcher die Investition von der Anregung bis zur operativen Nutzung begleitet von strategischer Bedeutung.

1.2 Ziel der Arbeit

Ziel der Arbeit ist es, die Inhalte und Werkzeuge der einzelnen Phasen des Investitionsprozesses betrieblicher Maschinen und Anlagen, als Basis zur systematischen Durchführungvon Investitionsprojekten darzustellen. Dies beinhaltet die Anregung der Investition, die Investitionsvorbereitung, die Entscheidungsphase, die Realisierung der Investition und die abschließende Kontrollphase. Der Fokus soll hierbei nicht nur auf die Modelle zur Ermittlung der Vorteilhaftigkeit von Investitionen, sondern bewusst auf alle Phasen des Investitionsprozesses gelegt werden.

In der folgenden Arbeit wird ein Phasen-Schema dargestellt, das den zeitlichen Ablauf der Investitionstätigkeit abbildet. Dieses Schema soll als Basis für die Erörterung der investiti-onsbezogenen Aufgaben im Unternehmen dienen. Der hier formulierte Ablauf ist idealtypisch für eine einzelne Investition formuliert, wobei der konkrete Prozessverlauf realer Investitio-nen von der Erscheinungsform der Investition abhängig ist.

Der Investitionsprozess und insbesondere die Investitionsplanung kommen in Unternehmen in unterschiedlichen Ebenen vor. Nach der Planungshierarchie lässt sich die Investitions-planung in eine strategische, eine taktische und eine operative Ebene differenzieren. In der folgenden Arbeit sollen die Tätigkeiten und Werkzeuge der operativen Ebene behandeltwerden.

Kapitel 2 Investitionsanregung

Der Ausgangspunkt eines Investitionsprozesses ist die Investitionsanregung, wobei zwischen einer unternehmensinternen und einer unternehmensexternen Anregung unterschieden werden kann.

2.1 Unternehmensinterne Anregung

Unternehmensintern wird ein Unternehmen die Initiative aller Mitarbeiter nutzen, welche Vorschläge unterbreiten dürfen, da die Mitarbeiter im Zusammenhang mit der Erledigungihrer Arbeitsaufgaben wertvolle Kenntnisse und Erfahrungen gewonnen haben. Vielfach werden diese Vorschläge auch im Rahmen eines betrieblichen Vorschlagswesens von den Mit-arbeitern eingebracht.1

Investitionsanregungen können von verschiedenen Stellen der Unternehmung ausgehen. DieAbbildung 2-1zeigt die verschiedenen Stellen, die zu einer Investitionsanregung führenkönnen.

2.2 Unternehmensexterne Anregung

Unternehmensextern können Investitionen durch folgende Stellen angeregt werden:

- Von Marktpartnern, die als Handel, Absatzhelfer oder Endkunde auf das Unternehmen einwirken.
- Durch Beratungsunternehmen, wie Forschungsinstitute, Ingenieurbüros, Marktforschungs-institute oder auch Werbeagenturen.
- Vom Gesetzgeber durch den Erlass neuer Vorschriften initiierte Investitionen

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2-1: Stellen und Arten der internen Investitionsanregung

(Quelle: Verändert übernommen aus: Olfert (2003), Seite 67f)

Kapitel 3 Investitionsvorbereitung

Nach der Investitionsanregung erfolgt eine Beschreibung des Investitionsproblems, wobei dies in möglichst umfassender Form dargestellt und nach Aspekten der Dringlichkeit einerAnalyse der Vorund Nachteile begründet wird. In der Phase der Vorbereitung zur Investitionsentscheidung wird eine Vielzahl von Informationen benötigt. Diese Informationenbetreffen Bewertungskriterien, externe Umweltgrößen, unternehmensinterne Daten, Ent-scheidungsalternativen sowie deren Zielwirkungen. Die zur Beschaffung dieser Informationen erforderlichen Suchund Analysetätigkeiten stellen die Aufgaben der Investitionsvorberei-tung dar.2

3.1 Festlegen der Bewertungskriterien

Die Kriterien anhand derer die Investitionsalternativen bewertet werden, sind Maßstäbeder Vorteilhaftigkeit und werden aus den Unternehmenszielen abgeleitet. Im Rahmen der Investitionsvorbereitung treten unterschiedliche Arten von Zielen auf:3

- Formalziele, welche die übergeordneten Unternehmensziele darstellen, die aus den Moti-ven der Entscheidungsträger resultieren und den Sinn des unternehmerischen Handelnszum Ausdruck bringen. Formalziele sind z.B. Erhöhung des Shareholder Value, Gewinn-streben, Umsatzstreben, Wachstumsstreben, Prestigeund Machtstreben oder soziale Ziele, wie Arbeitsplatzsicherung und Umweltschutz.
- Sachziele, die aus den Formalzielen abgeleitet werden, um diese praktisch zu realisieren. Diese Sachziele können z.B. Vorstellungen über die zu fertigende Produktqualität, menge und -art, sowie der zu verwendeten Faktorart, -menge und -qualität sein.

Im Folgenden werden die aus den Zielen des Unternehmens abzuleitenden Bewertungskriterien in quantitative (Bewertung mittels Investitionsrechnung) und qualitative (partielle Bewertung beispielsweise durch Nutzwertanalyse) unterschieden.

3.1.1 Quantitative Bewertungskriterien

Quantitative Bewertungskriterien sind Maßstäbe bei denen traditionelle Investitionsrech-nungsmethoden angewandt werden. Investitionsrechnungsmethoden haben die Aufgabe, alle Merkmale eines Investitionsprojekts, welche sich monetär bewerten lassen, aufzubereiten.

Diese Bewertungskriterien sind:4

- Die Kosten, die mittels Kostenvergleichsrechnung ermittelt werden.
- Der Gewinn, welcher anhand der Gewinnvergleichsrechnung ermittelt wird.
- Die Rentabilität, deren Umfang mit Hilfe der Rentabilitätsvergleichsrechung unter Einbezug des durchschnittlich gebundenen Kapitals und des Gewinnes ermittelt wird.
- Die Amortisationszeit, die anhand der Amortisationsvergleichsrechnung ermittelt wird und Auskunft darüber gibt, in welchem Zeitraum die Ertragsüberschüsse aus einer In-vestition den Kapitaleinsatz decken.

Die Kriterien Kosten, Gewinn, Rentabilität und statische Amortisationszeit werden durchdie statischen Investitionsrechenverfahren ermittelt. Diese Verfahren werden wegen ihrer Einfachheit in Bezug auf die erforderlichen Berechnungen in der betrieblichen Praxis gerne von kleinen und mittleren Unternehmen eingesetzt. Statische Investitionsrechenverfahren werden hinsichtlich ihrer Eignung, Auskunft über die Vorteilhaftigkeit einer Investition zugeben unterschiedlich beurteilt. Die Gründe hierfür liegen darin, dass statische Verfahrenden Zeitfaktor durch Aufund Abzinsen nicht berücksichtigen und sich die Berechnungen lediglich auf eine Periode beziehen, da Zinsen und Zinseszinsen nicht berücksichtigt werden.Dies bedeutet, dass die Wertigkeit der Zahlungen nicht einbezogen wird, weshalb nicht mit Einnahmenund Ausgabenreihen gerechnet werden kann.5

- Der Kapitalwert, welcher sich als Differenz der Barwerte von Einnahmen und Ausgaben anhand der Kapitalwertmethode ermitteln lässt.
- Der interne Zinsfuß, welcher den Zinssatz darstellt, der beim Abzinsen einer Einnahmenreihe und Ausgabenreihe den Kapitalwert gleich Null werden lässt und durch dieinterne Zinsfuß-Methode ermittelt wird.
- Die Annuität, welche die jährlich gleich umgewandelten Einnahmensüberschüsse einerInvestition darstellt und mittels Annuitätenmethode ermittelt wird.
- Die dynamische Amortisationszeit, welche sich von der statischen Amortisationszeit nur dadurch unterscheidet, dass anstatt dem Zeitwert der Einnahmensüberschüsse derBarwert der Einnahmensüberschüsse berücksichtigt wird. Diese wird anhand der dyna-mischen Amortisationsrechnung ermittelt.

Kapitalwert, interner Zinsfuß, Anuität und dynamische Amortisationsdauer sind Bewer-tungskriterien der dynamischen Investitionsrechnung, welche wegen ihrer schwierigen Handhabung meist nur in größeren Unternehmen zum Einsatz kommen.

Bei diesen Investitionsrechenmodellen wird unterstellt, dass die zur Berechnung verwendeten Daten mit Sicherheit eintreffen werden, weshalb man hier auch von der Beurteilung bei sicherer Erwartung spricht.6 Aufgrund von Untersuchungen hat sich herausgestellt, dass in der betrieblichen Praxis meist der Kapitalwert und die Amortisationszeit als Bewertungskriterien herangezogen werden.7 Diese beiden Verfahren werden in der Arbeit näher behandelt.

3.1.2 Qualitative Bewertungskriterien

Die traditionellen Investitionsrechnungsmethoden reichen für Investitionsentscheidungenmeist nicht aus, da diese lediglich monetäre Bewertungskriterien berücksichtigen. Um ei ne umfassende Investitionsentscheidung treffen zu können, müssen alle bedeutsamen Bewertungskriterien mitwirken, somit auch nicht quantifizierbare.8 Nicht quantifizierbare und somit qualitative Bewertungskriterien können in Nutzwertanalysen verwendet werden. Nutz-wertanalysen ermöglichen es, alternative Investitionsobjekte unter Berücksichtigung mehre-rer, entsprechend ihrer Bedeutung für den Entscheidungsträger gewichtete Zielgrößen, ihrerVorteilhaftigkeit nach zu ordnen.9

Es können hauptsächlich folgende in Abbildung 3-1ersichtliche qualitative Bewertungskri-terien unterschieden werden.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3-1: Qualitative Bewertungskriterien

(Quelle: Verändert übernommen aus: Bauer (2001), Seite 6 - 13)

3.2 Festlegen der Begrenzungsfaktoren

Zusätzlich zu den Bewertungskriterien, welche hinsichtlich dem Grad der Erfüllung hin un-tersucht werden, gibt es meist noch Begrenzungsfaktoren, welche als Mussziele zu betrachten sind, und somit unbedingt erfüllt sein müssen. Es scheiden alle Investitionsalternativenaus, die auch nur einen Faktor nicht erfüllen. Wie die Bewertungskriterien können die Begrenzungsfaktoren technischer, sozialer, rechtlicher oder auch wirtschaftlicher Natur sein. Weiters können auch einzelne Bewertungskriterien als Begrenzungsfaktoren gelten. Beispiele für Begrenzungsfaktoren sind spezielle technische Daten, die Lieferzeit oder sicherheitstech-nische Auflagen.10

3.3 Lastenund Pflichtenheft

Ein wesentlicher Faktor für den Erfolg und zugleich einer der schwierigsten Aufgaben im Zuge eines Investitionsprojektes ist es, die Anforderungen verständlich festzulegen. Auf Basisder Beurteilungskriterien sowie der Begrenzungsfaktoren müssen die Anforderungen nunverständlich fixiert werden. Die in tabellarischer Form zusammengefassten Anforderungen,einschließlich aller Randbedingungen aus Anwendersicht, werden Lastenheft genannt. Das Lastenheft erhalten in weiterer Folge des Investitionsprozesses geeignete Anbieter mit der Bitte um Abgabe eines Angebotes.11

Die Erstellung eines Lastenheftes sollte generell folgende Aufgaben beinhalten:12

- Identifikation aller beteiligten Stakeholder (Interessensgruppen, welche Anforderungen an das Investitionsobjekt definieren, wie z.B. Instandhaltung, Bediener, IT-Abteilung, Management, Facility-Management, Sicherheitsabteilung etc.)
- Analyse, Spezifikation, Bewertung und Festlegung der Anforderungen aller Stakeholder
- Basis für die Ausschreibung und Vergabe
- Basis für die anforderungsbasierte Steuerung des Auftragnehmers, sowie des gesamtenProjekts
- Basis für spätere Qualitätssicherung und Abnahme des durch den Auftragnehmer rea-lisierten Objekts anhand der Erfüllung der definierten Anforderungen.

Bei der Ausarbeitung der Anforderungen sind folgende Inhalte einzubeziehen:13

- Projektziele und Rahmenbedingungen
- funktionale Anforderungen
- nicht-funktionale Anforderungen, wie z.B.: geforderte Qualitatseigenschaften, Benutzerfreundlichkeit, Zuverlassigkeit, Effzienz und Wartbarkeit
- Anforderungen an Betreuung und Betrieb, d.h. logistische Anforderungen (z.B. Anforderungen an Instandhaltung, Service, Ersatzteilbevorratung, Ausbildung und Nutzungsdokumentation)
- Systemsicherheit
- Skizze des Systemlebenszyklus und der Systemarchitektur
- Lieferumfang
- Abnahmekriterien

[...]


1 vgl. Müller-Hendrich u. a.(2006),Seite 8

2 vgl. Olfert (2003), Seite 69f

3 vgl. Olfert (2003), Seite 71

4 vgl. Götze(2006),Seite 19

5 vgl. Olfert (2003), Seite 72ff

6 vgl. Blohm u. a. (2006), Seite 41

7 vgl. Olfert (2003), Seite 73

8 vgl. Olfert (2003), Seite 74

9 vgl. Götze(2006),Seite 180

10 vgl. Olfert (2003), Seite 76

11 vgl. Künne(2007),Seite 12

12 vgl. Hoeppner (2008), Seite 192

13 vgl. Hoeppner (2008), Seite 193

Ende der Leseprobe aus 42 Seiten

Details

Titel
Investitionsprozess betrieblicher Maschinen und Anlagen
Untertitel
Von der Idee zur operativen Nutzung
Hochschule
Campus02 Fachhochschule der Wirtschaft Graz  (Innovationsmanagement)
Veranstaltung
Investition und Finanzierung
Note
1.0
Autor
Jahr
2008
Seiten
42
Katalognummer
V116720
ISBN (eBook)
9783640183944
ISBN (Buch)
9783640184132
Dateigröße
3793 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Investitionsprozess, Maschinen, Anlagen, Investition, Finanzierung, Anlageninvestitionen, Anlagevermögen, Ersatzinvestition, CAPEX, capital ependiture
Arbeit zitieren
BSc Jürgen Weinzödl (Autor:in), 2008, Investitionsprozess betrieblicher Maschinen und Anlagen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/116720

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