Als zentraler Gegenstand soll in dieser Hausarbeit die Phonetik und Phonologie des
Spanischen in Peru betrachtet werden.
Die Phonetik ist neben der Phonologie, Morphosyntax und der Lexikologie einer der
wichtigsten Forschungsbereiche und ein wichtiges Instrument bei der Untersuchung der
hervorstechendsten Merkmale des lateinamerikanischen Spanisch (Kubarth 1987: 23). Zudem
gehört sie mit zu den am tiefsten durchdrungenen Disziplinen der iberoame-rikanischen
Linguistik. Als Wissenschaft von den Sprachlauten hat die Phonetik bereits zu Beginn des 20.
Jahrhunderts mit wichtigen Arbeiten dazu beigetragen, dass allge-meine Überlegungen zum
Lateinamerikanischen angestellt wurden (Kubarth 1987: 23).
Mit der Phonetik eng verbunden ist die Phonologie, welche in der Linguistik
Lateinamerikas ebenfalls eine wichtige Rolle spielt. Dabei handelt es sich um eine
sprachwissenschaftliche Disziplin, die sich mit der Erforschung der bedeutungsunterscheidenden
Funktion der Sprachlaute, also mit dem Sprachsystem, befasst. Sie ist daher auf
die Phonetik angewiesen. Dies zeigt sich besonders gut am Beispiel der Linguistik
Lateinamerikas, wo alle phonologischen Untersuchungen (u.a. zur Laut-struktur oder zur
Erstellung des Phoneminventars und Varianten) auf älteren Studien der Phonetik fußen.
Durch diese gegenseitige Abhängigkeit lassen sich beide Disziplinen auch nur schwer
voneinander abgrenzen (Kubarth 1987: 23). Dies gilt auch für die Pho-nologie und Phonetik
Perus. Desweiteren gibt es zu Perus Sprachsystem und Lautstand nur sehr wenig
Fachliteratur, die zudem 20-30 Jahre alt ist und sich auf noch ältere Erhebungen aus den
sechziger und siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts stützt. Es ist mir in dieser Arbeit
darum in Anbetracht der Quellenlage nicht möglich, einen aktuellen Sprachstand zur Lautung
und zum Sprachsystem darzustellen. Ich kann lediglich auf die Problematik der Aktualität
hinweisen und versuchen, einen möglichst genauen Überblick zur Entwicklung des
Spanischen in Peru zu geben und alle Informationen zur Phonetik und Phonologie in einer
mir angemessen erscheinenden Gliederung neu zusammenzufassen.
Um bei der Darstellung eine zeitliche Verfälschung zu vermeiden, habe ich mich dazu
entschieden, wenn möglich auf die ältere Originalquelle Bezug zu nehmen und nicht die
jüngere Referenzquelle anzugeben. Damit soll dem Leser zugleich der große zeitliche
Abstand zur Gegenward vor Augen geführt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zum Spanischen als Sprache der Kolonialherren
- Linguistische Einflüsse auf das Spanische in Peru
- Indigene Sprachen
- Quechua
- Aymara
- Indigene Sprachen
- Dialektverteilung in Peru
- ,,Castellano andino“ – Andengebiet
- Konsonantismus
- Vokalismus
- ,,Castellano ribereño“ – Lima/Zentralküste
- Nordküste
- Südküste/südwestliches Andengebiet
- Amazonas-Tiefland
- ,,Castellano andino“ – Andengebiet
- Zusammenfassung der phonetisch-phonologischen Merkmale des Spanischen in Peru
- Tendenzen in der aktuellen Sprachentwicklung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Phonetik und Phonologie des Spanischen in Peru. Ziel ist es, einen Überblick über die Entwicklung des Spanischen in Peru zu geben und die phonetisch-phonologischen Merkmale zusammenzufassen, unter Berücksichtigung der begrenzten und veralteten Quellenlage. Die Arbeit berücksichtigt die Herausforderungen der Aktualität der Daten.
- Das Spanische in Peru als Sprache der Kolonialherren und seine historische Entwicklung.
- Der Einfluss indigener Sprachen (Quechua und Aymara) auf das peruanische Spanisch.
- Die Dialektverteilung in Peru und ihre phonetisch-phonologischen Charakteristika.
- Die Herausforderungen bei der Erforschung des aktuellen Sprachstands aufgrund begrenzter Quellen.
- Zusammenfassung der wichtigsten phonetisch-phonologischen Merkmale des peruanischen Spanisch.
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt die Zielsetzung der Arbeit, die sich auf die Phonetik und Phonologie des Spanischen in Peru konzentriert. Sie betont die Bedeutung dieser Forschungsbereiche für die iberoamerikanische Linguistik und weist auf die Herausforderungen hin, die sich aus der begrenzten und veralteten Quellenlage ergeben. Die Autorin erklärt ihre Methodik, die auf einer Zusammenstellung bestehender Informationen basiert, um einen möglichst genauen Überblick zu liefern.
Zum Spanischen als Sprache der Kolonialherren: Dieses Kapitel beschreibt die Eroberung des Inkareiches durch die Spanier und die Gründung des Vizekönigreichs Peru. Es analysiert die Folgen des Kolonialismus für die sozioökonomische Entwicklung Perus und die daraus resultierende sprachliche Marginalisierung vieler Gebiete. Lima entwickelte sich zu einem modernen Zentrum mit einer spanischen Oberklassensprache, während andere Regionen nur begrenzten Kontakt dazu hatten.
Linguistische Einflüsse auf das Spanische in Peru: Dieses Kapitel behandelt die sprachlichen Veränderungen des Spanischen in Peru unter dem Einfluss indigener Sprachen, insbesondere Quechua und Aymara. Es hebt hervor, dass trotz der Hispanisierung die indigenen Sprachen weiterhin einen Einfluss auf das peruanische Spanisch haben und dass das peruanische Spanisch im Vergleich zu anderen Varianten des spanischen weniger stark vom Standardkastilischen abweicht.
Indigene Sprachen: Dieses Kapitel befasst sich eingehend mit den wichtigsten indigenen Sprachen Perus, Quechua und Aymara, und deren Einfluss auf die Entwicklung des Spanischen. Es unterstreicht die Bedeutung des Quechua als Verwaltungssprache im Inkareich und seine Auswirkung auf das heutige peruanische Spanisch. Die Ausführungen betonen die Sprachvielfalt im Andengebiet und die fortdauernde Präsenz der indigenen Sprachen.
Schlüsselwörter
Phonetik, Phonologie, Spanisch, Peru, Kolonialismus, Indigene Sprachen, Quechua, Aymara, Dialekte, Sprachentwicklung, Iberoamerikanische Linguistik, Castellano andino, Castellano ribereño.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Hausarbeit: Phonetik und Phonologie des Spanischen in Peru
Was ist das Thema der Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht die Phonetik und Phonologie des Spanischen in Peru. Sie beleuchtet die historische Entwicklung des Spanischen in Peru, den Einfluss indigener Sprachen, die Dialektverteilung und die aktuellen Tendenzen in der Sprachentwicklung.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Ziel der Arbeit ist es, einen Überblick über die Entwicklung des Spanischen in Peru zu geben und die phonetisch-phonologischen Merkmale zusammenzufassen. Dabei werden die Herausforderungen durch die begrenzte und veraltete Quellenlage berücksichtigt.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Schwerpunkte: Das Spanisch in Peru als Sprache der Kolonialherren und seine historische Entwicklung; Der Einfluss indigener Sprachen (Quechua und Aymara) auf das peruanische Spanisch; Die Dialektverteilung in Peru und ihre phonetisch-phonologischen Charakteristika; Die Herausforderungen bei der Erforschung des aktuellen Sprachstands; Zusammenfassung der wichtigsten phonetisch-phonologischen Merkmale des peruanischen Spanisch.
Welche Kapitel umfasst die Hausarbeit?
Die Hausarbeit beinhaltet Kapitel zu Einleitung, dem Spanischen als Sprache der Kolonialherren, linguistischen Einflüssen auf das Spanische in Peru (inkl. Unterkapiteln zu Quechua und Aymara), der Dialektverteilung in Peru (mit Unterkapiteln zu verschiedenen Regionen), einer Zusammenfassung der phonetisch-phonologischen Merkmale und den Tendenzen in der aktuellen Sprachentwicklung.
Wie wird der Einfluss indigener Sprachen behandelt?
Die Arbeit analysiert den Einfluss der indigenen Sprachen Quechua und Aymara auf das peruanische Spanisch. Es wird hervorgehoben, dass trotz der Hispanisierung die indigenen Sprachen weiterhin einen Einfluss haben, jedoch das peruanische Spanisch im Vergleich zu anderen Varianten des Spanischen weniger stark vom Standardkastilischen abweicht.
Welche Dialekte werden in der Hausarbeit betrachtet?
Die Hausarbeit behandelt verschiedene Dialekte des peruanischen Spanisch, darunter „Castellano andino“ (Andengebiet) mit seinen Besonderheiten im Konsonantismus und Vokalismus, „Castellano ribereño“ (Lima/Zentralküste), sowie die Dialekte der Nord- und Südküste und des Amazonas-Tieflands.
Welche Herausforderungen werden in der Arbeit angesprochen?
Ein zentraler Punkt ist die Herausforderung der begrenzten und veralteten Quellenlage bei der Erforschung des aktuellen Sprachstands. Die Autorin erklärt ihre Methodik, die auf einer Zusammenstellung bestehender Informationen basiert.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für die Hausarbeit?
Relevante Schlüsselwörter sind: Phonetik, Phonologie, Spanisch, Peru, Kolonialismus, Indigene Sprachen, Quechua, Aymara, Dialekte, Sprachentwicklung, Iberoamerikanische Linguistik, Castellano andino, Castellano ribereño.
Wie beschreibt die Arbeit die historische Entwicklung des Spanischen in Peru?
Die Arbeit beschreibt die Eroberung des Inkareiches durch die Spanier und die Gründung des Vizekönigreichs Peru. Sie analysiert die Folgen des Kolonialismus für die sozioökonomische Entwicklung Perus und die daraus resultierende sprachliche Marginalisierung vieler Gebiete. Lima wird als modernes Zentrum mit einer spanischen Oberklassensprache dargestellt, während andere Regionen nur begrenzten Kontakt dazu hatten.
- Arbeit zitieren
- Stefanie Müller (Autor:in), 2008, Phonologie und Phonetik des Spanischen in Peru, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/116760