Im Verlauf des Geschichtsunterrichtes stellt sich für den Schüler automatisch, ob er dies nun ausformuliert oder nicht, die Frage, was längst vergangene, geschichtliche Ereignisse eigentlich für eine Bedeutung für dessen heutiges Alltagsleben haben. Auf die Beantwortung dieser Frage und danach, wie dem Schüler eine selbstständige Bearbeitungstechnik für geschichtliche Fragen mit Gegenwartsbezug beigebracht werden kann, wird im Folgenden eingegangen.
Inhaltsverzeichnis
- Geschichtsunterricht und Gegenwartsbezug
- I. Gegenwartsbezug von Geschichte
- a. Geschichtskultur und ihre Bedeutung
- b. Arten der Geschichtskultur
- II. Aufarbeitung einer geschichtlichen Frage mit Gegenwartsbezug
- a. Erscheinungsformen möglicher Probleme
- b. Fragestellungen an die Geschichte
- a.a.) Sinnzusammenhang
- b.b.) Ursachenzusammenhang
- c. Bearbeitungsprozess zur Frage
- d. Reflexion
- III. Formen des Geschichtsunterrichtes
- a. Chronologischer Geschichtsunterricht
- b. Nicht-chronologischer Geschichtsunterricht
- IV. Gesamtergebnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht den Zusammenhang zwischen Geschichtsunterricht und Gegenwartsbezug. Ziel ist es, aufzuzeigen, wie Schülern eine selbstständige Bearbeitungsmethode für geschichtliche Fragen mit Bezug zur Gegenwart vermittelt werden kann und welche Rolle dabei die Geschichtskultur spielt.
- Der Gegenwartsbezug von Geschichte und seine Bedeutung für das Schülerinteresse.
- Die Geschichtskultur als Ausdruck des Gegenwartsbezugs und ihre verschiedenen Erscheinungsformen.
- Die Aufarbeitung einer geschichtlichen Frage mit Gegenwartsbezug: Problemdefinition, Fragestellung und Bearbeitungsprozess.
- Die Rolle von deklarativem und prozeduralem Wissen bei der Bearbeitung geschichtlicher Fragen.
- Formen des Geschichtsunterrichts und ihre Auswirkungen auf den Gegenwartsbezug.
Zusammenfassung der Kapitel
I. Gegenwartsbezug von Geschichte: Dieses Kapitel legt dar, dass jedes Nachdenken über Geschichte einen impliziten Gegenwartsbezug aufweist, da es in der Gegenwart über die Vergangenheit stattfindet und von Zukunftserwartungen beeinflusst wird. Der Geschichtslehrer hat die Aufgabe, diesen impliziten Bezug zu explizieren und das Interesse der Schüler durch Bezugnahme auf aktuelle Gegebenheiten zu wecken. Die Bedeutung des Gegenwartsbezugs wird anhand der Geschichtskultur erläutert, welche alle Erscheinungsformen von Geschichte umfasst und sich im Geschichtsbewusstsein des Einzelnen niederschlägt. Die Verbindung zwischen Schüler, Thema und Gegenwart ist für erfolgreiches Lernen unerlässlich.
II. Aufarbeitung einer geschichtlichen Frage mit Gegenwartsbezug: Dieses Kapitel befasst sich mit der konkreten Methode, wie ein Bezug zwischen einem aktuellen Problem und einem historischen Ereignis hergestellt werden kann. Es beginnt mit der Definition eines Problems als Ausgangspunkt, der als ungenügend oder widersprüchlich wahrgenommen wird und einer planmäßigen Aufarbeitung bedarf. Im Anschluss wird die Formulierung von Fragen an die Geschichte behandelt, wobei zwischen Sinnzusammenhang und Ursachenzusammenhang unterschieden wird. Der Prozess erfordert sowohl deklaratives (Faktenwissen) als auch prozedurales Wissen (Methodenwissen), wobei die letztere Komponente bereichsspezifisch und individuell angepasst werden muss, um eine Verfälschung der Ergebnisse zu vermeiden.
III. Formen des Geschichtsunterrichtes: In diesem Kapitel werden verschiedene Formen des Geschichtsunterrichts betrachtet. Es wird zwischen chronologischem und nicht-chronologischem Geschichtsunterricht unterschieden, wobei die jeweiligen Vor- und Nachteile und der Einfluss auf den Gegenwartsbezug diskutiert werden. Es wird deutlich, dass die Wahl der Unterrichtsform maßgeblich von der jeweiligen Fragestellung und dem angestrebten Lernziel abhängt und dass beide Ansätze ihre Berechtigung haben, abhängig vom Kontext und den Lernzielen.
Schlüsselwörter
Gegenwartsbezug, Geschichtsunterricht, Geschichtskultur, Problemorientierung, Fragestellung, Deklaratives Wissen, Prozedurales Wissen, Chronologie, Methodenwissen, Schülerinteresse.
Häufig gestellte Fragen zu: Geschichtsunterricht und Gegenwartsbezug
Was ist der zentrale Gegenstand dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht den Zusammenhang zwischen Geschichtsunterricht und Gegenwartsbezug. Das Hauptziel ist es aufzuzeigen, wie Schülern eine selbstständige Methode zur Bearbeitung geschichtlicher Fragen mit Bezug zur Gegenwart vermittelt werden kann und welche Rolle die Geschichtskultur dabei spielt.
Welche Themen werden im Detail behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: den Gegenwartsbezug von Geschichte und seine Bedeutung für das Schülerinteresse; die Geschichtskultur als Ausdruck des Gegenwartsbezugs und ihre Erscheinungsformen; die Aufarbeitung einer geschichtlichen Frage mit Gegenwartsbezug (Problemdefinition, Fragestellung, Bearbeitungsprozess); die Rolle von deklarativem und prozeduralem Wissen bei der Bearbeitung geschichtlicher Fragen; und verschiedene Formen des Geschichtsunterrichts (chronologisch und nicht-chronologisch) und deren Auswirkungen auf den Gegenwartsbezug.
Wie wird der Gegenwartsbezug von Geschichte definiert?
Die Arbeit argumentiert, dass jedes Nachdenken über Geschichte einen impliziten Gegenwartsbezug aufweist, da es in der Gegenwart über die Vergangenheit stattfindet und von Zukunftserwartungen beeinflusst wird. Der Geschichtslehrer soll diesen impliziten Bezug explizieren und das Interesse der Schüler durch Bezugnahme auf aktuelle Gegebenheiten wecken.
Welche Rolle spielt die Geschichtskultur?
Die Geschichtskultur wird als Ausdruck des Gegenwartsbezugs verstanden und umfasst alle Erscheinungsformen von Geschichte. Sie spiegelt sich im Geschichtsbewusstsein des Einzelnen wider. Die Verbindung zwischen Schüler, Thema und Gegenwart ist für erfolgreiches Lernen unerlässlich.
Wie wird die Aufarbeitung einer geschichtlichen Frage mit Gegenwartsbezug beschrieben?
Die Aufarbeitung beginnt mit der Definition eines Problems, das als ungenügend oder widersprüchlich wahrgenommen wird. Es folgt die Formulierung von Fragen an die Geschichte, wobei zwischen Sinnzusammenhang und Ursachenzusammenhang unterschieden wird. Der Prozess erfordert deklaratives (Faktenwissen) und prozedurales Wissen (Methodenwissen). Letzteres muss bereichsspezifisch und individuell angepasst werden, um Ergebnisverfälschungen zu vermeiden.
Welche Formen des Geschichtsunterrichts werden verglichen?
Die Arbeit vergleicht chronologischen und nicht-chronologischen Geschichtsunterricht. Es werden die Vor- und Nachteile beider Ansätze diskutiert und ihr Einfluss auf den Gegenwartsbezug beleuchtet. Die Wahl der Unterrichtsform hängt von der Fragestellung und den Lernzielen ab.
Welche Schlüsselbegriffe sind zentral für das Verständnis der Arbeit?
Zentrale Schlüsselbegriffe sind: Gegenwartsbezug, Geschichtsunterricht, Geschichtskultur, Problemorientierung, Fragestellung, deklaratives Wissen, prozedurales Wissen, Chronologie, Methodenwissen und Schülerinteresse.
Welche Methode wird zur Bearbeitung geschichtlicher Fragen vorgeschlagen?
Die Arbeit schlägt eine Methode vor, die den Bezug zwischen einem aktuellen Problem und einem historischen Ereignis herstellt. Sie beinhaltet die Definition eines Problems, die Formulierung von Fragen (Sinn- und Ursachenzusammenhang) und einen Bearbeitungsprozess, der sowohl Faktenwissen als auch Methodenwissen erfordert.
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- Gunnar Maier (Author), 2008, Der Gegenwartsbezug im Geschichtsunterricht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1167616