Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Definition Onlineberatung
Geschichte der Onlineberatung
Rechtliche Grundlagen
Akteure/Anbieter von Onlineberatung
Formen
Einsatzfelder
Der Beratungsprozess
Möglichkeiten und Grenzen
Entwicklung unter Einbeziehung von Corona
Fazit
Literatur- und Quellenverzeichnis
1 Einleitung
In den Medien wird immer häufiger von Onlineberatung und Online- oder TelefonSprechstunde gesprochen, Ärzte die Krankmeldungen über Telefon ausstellen, sowie Video-Konferenzen unter anderem im Bundestag und selbst Schulen lernen mittlerweile online. Zudem lassen sich bei zunehmenden Fallzahlen von Coronainfizierten, teils jahrelange Wartenzeiten und ein Rückgang des Beratungsspektrums erkennen.
Gerade innerhalb des letzten Jahres, unter den Bedingungen der Corona- Pandemie, hat die Digitalisierung in allen Bereichen einen enormen Aufschwung erfahren. Neben vielen Bereichen in die Digitalisierung Einzug erhalten hat, ist auch die Soziale Arbeit davon beroffen.
In Zeiten von Corona, Abstandsregelungen und Kontaktbeschränkungen stellt sich mir die Frage, wie sich Beratung professionell umsetzen lässt. Was braucht es an gesetzlichen Regelungen und vor allem ist Onlineberatung eine kontaktlose Alternative zur konventionellen Beratung oder doch nur eine unprofessionelle Ferndiagnose. Genau diese Fragen zur Onlineberatung möchte ich nachfolgend umfassend beleuchten.
2 Definition Onlineberatung
Onlineberatung, eine weitreichende Begrifflichkeit. Die unterschiedlichsten Institutionen und Autoren, sowie Forscher haben sich mit der Definition von Onlineberatung befasst, jedoch lässt sich keine einheitliche und universelle Definition festhalten.
Aus verschiedenen Definitionen lassen sich jedoch folgende Kriterien darlegen: Onlineberatung ist
- technisch betrachtet eine Beratung auf computergestützter, medialer und interaktiver Basis.
- auf der Beziehungsebene betrachtet eine Begegnung, welche sich aktiv und helfend, virtuell über spezielle Kommunikationsformen vollzieht, sowie die Zeit und der Ort frei wählbar bleibt.
- hinsichtlich ihrer Flexibilität variabel in der Erreichbarkeit und der möglichen Anonymität.
- medial betrachtet zu unterteitlen in synchron/asynchron bzw. textbasiert/ nicht-textbasierte Form.
Diese eben erwähnten Punkte zeigen die Vielfältigkeit und gleichzeitig die Wichtigkeit der einzelnen Aspekte, lassen der Interpretationsmöglichkeit jedoch einen breiten Rahmen.
3 Geschichte der Onlineberatung
Die Entwicklung zu einer alltäglichen und selbstverständlichen Nutzung von Medien, wie Apps und sozialen Netzwerken, lässt sich als die “vierte industrielle Revolution” bezeichnen[1]. Diese lässt sich mit ihren Anfängen in die Mitte der 90er Jahre datieren und beginnt mit der Telefonseelsorge, einer allgemeinen Lebensberatung und pro familia mit der Sexualberatung. Um die Jahrtausendwende erschienen die ersten Publikationen zum Thema “Onlineberatung”. 2004/2005 wurde in Wien der erste Ausbildungslehrgang entwickelt und die “Deutsche Gesellschaft für Onlineberatung e.V.”, sowie das “e- beratungsjournal” gegründet. Es folgte 2008 das erste Fachforum “Onlineberatung”. Auch die Caritas und die Diakonie ziehen mit einem Onlineberatungsangebot nach. Das erste Handbuch zur Onlineberatung erscheint, ein Träger-Arbeitskreis entwickelt ein Ausbildungs-Curriculum und das erste Institut für E-Beratung wird zwischen 2009 und 2012 gegründet. Bis heute wurden zudem einige Qualitätsstandarts und -kriterien entwickelt[2].
Die klassischen Beratungen werden vermehrt in die digitalen Kontexte verlegt, sodass sich neue Herausforderungen entwickeln, und an mancher Stelle sogar schon von “Internetstreetwork” die Rede ist[3].
4 Rechtliche Grundlagen
Wichtige rechtliche Aspekte stellen der Datenschutz, die Datensicherung, sowie die Schweigepflicht dar. Zudem kommt außerdem die Anbieterkennung. Jede/r OnlineberaterIn solllte sich mit den gesetzlichen Bestimmungen auseinandersetzen, um die gesetzlichen Vorgaben einzuhalten oder angemessene Maßnahmen zur Einhaltung ergreifen zu können.
Die Datensicherheit ist ein Teilaspekt des Datenschutzes, wird jedoch nicht weiter rechtlich definiert. Die Datensicherung beschreibt technische und organisatorische Faktor des Datenschutzes. Im Artikel 5 der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) ist geregelt, unter welchen Bedingungen Informationen rechtmäßig verarbeitet werden dürfen, die einen eindeutigen Rückschluss auf eine Person geben. Auch die Dauer der Speicherung ist variabel, sie ist abhängig davon, über welchen Zeitraum sich die Beratung erstreckt. Hierbei sollte transparent dargelegt werden, wie lange und aus welchem Grund die Daten wie gespeichert werden.
Bei der Sicherheit der Verarbeitung von personenbezogener Daten spielten auch die technischen Merkmale eine entscheidende Rolle. Ratsam ist die Einrichtung einer Firewall, sowie die Hinzuziehung eines Fachmannes bei aufkommenden Unsicherheiten4.
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1 Vgl. https://www.researchgate.net/publication/ 333641398_Digitale_Beratung_in_der_Sozialen_Arbeit_- ein Einblick in die gegenwartige Lage Erschienen in Zeitschrift fur Sozialpadagogik
2 Vgl. Engelhardt 2018, Seite 19 ff
3 Vgl. https://www.researchgate.net/publication/ 333641398_Digitale_Beratung_in _der_Sozialen_Arbeit_- ein Einblick in die gegenwartige Lage Erschienen in Zeitschrift fur Sozialpadagogik
4 Vgl. Engelhardet 2018, Seite 151 ff
- Arbeit zitieren
- Anke Dohemann (Autor:in), 2020, Online Beratung. Unprofessionelle Ferndiagnose oder kontaktlose Alternative?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1167717
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