Die Ansprüche des Papstes Gregors VII. in Ungarn und den spanischen Reichen


Hausarbeit, 2020

12 Seiten, Note: 1,3

Anonym


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Die Quellenlage

3 Die Entwicklung des Papsttums im 11. Jahrhundert

4 Gregors VII. Briefe an die europäischen Herrscher
4.1 Gregors VII. Briefe an die spanischen Reiche
4.2 Gregors VII. Briefe zum Konflikt in Ungarn

5 Fazit

6 Bibliographie

1 Einleitung

Gregor VII.1 war zweifelsohne einer der wichtigsten, aber auch der ambitioniertesten Päpste des Mittelalters. Rudolf Schieffer schreibt dazu: „Nicht mehr der Palatin der Kaiser, sondern der Lateran der Päpste soll […] Gravitationszentrum der politischen Ordnung des Abendlandes sein“.2 In Gregors Briefen sind seine Denkansätze und sein Anspruchsdenken gut erkennbar, stellvertretend hierfür ist sicherlich der berühmte Dictatus Papae. Während dieser aber nicht für die Öffentlichkeit gedacht war, ist das bei seinen Briefen an die Herrscher Europas anders. Dies wirft die Frage auf, wie der Reformpapst seine Ansprüche diesen gegenüber geltend macht. Deren Beantwortung soll sich die Hausarbeit im Folgenden widmen.

Hierfür ist das überlieferte Register Papst Gregors VII. sicherlich die wichtigste Quelle. Neben der grundlegenden Edition von Erich Caspar werden dabei vor allem die Übersetzungen H.E.J. Cowdreys und F.J. Schmales benutzt. Generell ist über Gregor VII. und sein Register viel geforscht worden, wobei in diesem Zusammenhang vor allem die Publikationen Rudolf Schieffers hervorzuheben sind.

Im Rahmen dieser Arbeit wird zunächst ein Einblick in das Register des Papstes und die weitere Quellenlage gegeben, ehe der historische Kontext aufgezeigt werden soll, in welchem Gregor VII. agiert hat. Daraufhin werden seine Briefe an die verschiedenen Herrscher in Europa begutachtet, wobei einige nur kurz skizziert werden können, um den Rahmen der Arbeit nicht zu sprengen. Anhand der Briefe nach Ungarn und an die Herrscher der spanischen Reiche werden dann die Ansprüche Gregors VII. herausgestellt und analysiert. Die Ergebnisse sollen am Ende noch einmal zusammengefasst werden.

2 Die Quellenlage

Das Registrum Vaticanum 2 ist nach übereinstimmendem Forschungsurteil das Originalregister Papst Gregors VII. und zwischen 1073 und 1084 in der päpstlichen Kanzlei entstanden. Verschiedene Anzweiflungen in der Forschung erwiesen sich nicht als plausibel.

Das in etwa 400 Schriftstücke umfassende Kanzleiregister beinhaltet nur einen Teil der Briefe Gregors VII., auch wenn der Fehlbestand vermutlich nicht so hoch ist, wie früher angenommen wurde. Auf verschiedene Vorgehensweisen haben Forscher versucht, die Anzahl der fehlenden Briefe herauszufinden, jedoch waren die Ergebnisse so unterschiedlich, dass keine klare Aussage getroffen werden kann. Konsens ist mittlerweile, dass es nicht Tausende Briefe sind, die fehlen, sondern circa 500 bis 1000. Interessant ist im Hinblick auf den Schwerpunkt dieser Hausarbeit, dass jeweils ein Dutzend der Briefe des Registers nach England, Spanien und Skandinavien gingen, während ein Großteil an französische (130), italienische (100) und deutsche (80) Empfänger gerichtet war.3

Das Material des Registers ist vielfältig: Es geht teilweise um alltägliche Geschäftsgänge, umfasst aber auch geistige Pastoralschreiben, politische Schriftstücke und Briefe mit intimem Charakter.4 Während vor dem Jahr 1100 die meisten päpstlichen Dokumente auf Papyrus geschrieben wurden, sind sämtliche Dokumente des Registers auf Pergament geschrieben. Aufgrund der zeitlichen Nähe zu 1100 lässt sich daraus jedoch kein Verdacht auf inoffizielle Schreiben formulieren.5

Hervorzuheben gilt zudem, dass die Überlieferung eines päpstlichen Registers vor 1198, dem „Epochenjahr der Papstdiplomatik“6, eine absolute Ausnahme darstellt. Erst seit dem Pontifikatsbeginn Innozenz III. sind die Registerbände des Vatikanischen Archivs fast vollständig erhalten. Zuvor musste sich meist durch weitgestreute Empfängerarchive ein Bild vom Briefverkehr der Päpste gemacht werden. Der Registerband Gregors VII. gilt heutzutage als einziger überlieferter Originalband vor 1198.

[...]


1 Im Folgenden ist mit Gregor immer Gregor VII. gemeint

2 Schieffer, Rudolf: Gregor VII. und die Könige Europas, in: Studi Gregoriani 13 (1989), S. 189 – 211, hier: S. 202.

3 Vgl. Hoffmann, Hartmut: Zum Register und zu den Briefen Papst Gregors VII., in: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters 32 (1976), S. 86 – 130, hier: S. 86 – 122.

4 Vgl. Caspar, Erich: Gregor VII. in seinen Briefen, in: Historische Zeitschrift 130 (1924), S. 1 – 30, hier: S. 3.

5 Vgl. Murray, Alexander Callander: Pope Gregory VII. and his letters, in: Traditio 22 (1966), S. 149 – 202, hier: S. 152.

6 Schieffer, Rudolf: Die päpstlichen Register vor 1198, in: Herbers, Klaus / Johrendt, Jochen (Hgg.), Das Papsttum und das vielgestaltige Italien: hundert Jahre Italia Pontificia (Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen. Philologisch-Historische Klasse, NF 5), New York 2009, S. 261 – 273, hier: S. 261.

Ende der Leseprobe aus 12 Seiten

Details

Titel
Die Ansprüche des Papstes Gregors VII. in Ungarn und den spanischen Reichen
Hochschule
Bergische Universität Wuppertal
Veranstaltung
Das Reformpapsttum
Note
1,3
Jahr
2020
Seiten
12
Katalognummer
V1167835
ISBN (eBook)
9783346588555
ISBN (Buch)
9783346588562
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Reformpapsttum, Papsttum, Gregor, Ungarn, Spanien, Briefe, Herrscher, Gregor VII
Arbeit zitieren
Anonym, 2020, Die Ansprüche des Papstes Gregors VII. in Ungarn und den spanischen Reichen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1167835

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