Können Menschen im Verlauf ihres Lebens gelernt haben, mit Dingen umzugehen, die nicht zu ändern sind? Die Gelassenheit wird als Kriteriumsvariable für einen gelungenen Prozess des Alterns diskutiert. Hierzu wird das Konstrukt der Gelassenheit theoretisch erkundet, Ausgangspunkt sind postulierte Positivitätseffekte im Alter. Aus diesen inhaltlichen Vorüberlegungen heraus werden drei reliable und valide Maße zur Erforschung der Gelassenheit entwickelt. Unter besonderer Berücksichtigung des Alters werden verschiedene Variablen auf ihren Zusammenhang zur Gelassenheit hin überprüft: Es werden soziodemographische Faktoren, der Gesundheitszustand und Bewältigungsdispositionen der Flexiblen Zielanpassung und Hartnäckigen Zielverfolgung auf ihre Bedeutung für die Entwicklung einer gelassenen Haltung hin diskutiert. Es zeigt sich, dass der gesundheitliche Zustand sowie beide Bewältigungsdispositionen einen wesentlichen Beitrag zur Vorhersage der Gelassenheit leisten. Zusammenhänge zwischen dem Alter und der Gelassenheit können in der querschnittlichen Untersuchung auf der Ebene subjektiver Einschätzungen nicht bestätigt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretischer Hintergrund
- Das Konstrukt Alter
- Positivität im Alter?
- Zur Lebenssituation älterer Menschen
- Körperliche und geistige Abbauprozesse
- Kognitive Veränderungen im Sinne von Positivitätseffekten?
- Die Langsamkeit des Alters
- Verluste im sozialen Leben
- Schwindende Lebenszeit und unverwirklichte Ziele
- Psychische Erkrankungen im Alter
- Differentielles Altern
- Das erfolgreiche Altern und seine Indikatoren
- Die Bedeutung von Emotionen und Emotionsregulation im Lebenslauf
- Das Zwei-Prozess-Modell der Entwicklungsregulation
- Die Sozioemotionale Selektivität der Emotionsregulation
- Empirische Befundlage zum erfolgreichen Altern und zu Positivitätseffekten
- Empirische Befundlage zum erfolgreichen Altern
- Empirische Befundlage zu Positivitätseffekten
- Das Konstrukt Gelassenheit
- Philosophische Annäherung
- Gelassenheit als psychologischer Begriff
- Einordnung der Gelassenheit in den Emotionskanon
- Die Emotion Ärger: der Gegenspieler zur Gelassenheit (State)
- Gelassenheit als Persönlichkeitseigenschaft (Trait)
- Forschungsbefunde zu Gelassenheit im Lebenslauf
- Die Verknüpfung von Gelassenheit und Weisheit (Lebenserfahrung)
- Die Einordnung der Gelassenheit in das Zwei-Prozess-Modell
- Zusammenführung von Theorie und Empirie und Entwicklung der eigenen Fragestellung
- Das Konstrukt Gelassenheit
- Fragestellung
- Differenzierte Sicht auf das Alter
- Zusammenhänge zwischen Gelassenheit und Alter
- Empirisches Vorgehen
- Erhebungsinstrument
- Beschreibung der verwendeten Skalen
- Stichprobenbeschreibung
- Ergebnisse
- Gelassenheit: zugrunde liegende Dimensionen
- Differenzierte Sicht auf das Alter
- Prüfung von Unterschieden zwischen den Kohorten in soziodemographischen Merkmalen
- Zusammenhänge zwischen Alter und Befindensmaßen
- Zusammenhänge zwischen Alter und Bewältigungsdispositionen
- Zusammenhänge zwischen Alter und Zielen sowie Zielanpassungsprozessen
- Die Betrachtung der Gelassenheit
- Zusammenhänge zwischen Alter und Gelassenheit
- Moderatorwirkung der Bewältigungsdispositionen auf den Zusammenhang zwischen Alter und Gelassenheit
- Einflüsse soziodemographischer Merkmale und des gesundheitlichen Zustandes auf Gelassenheitsmaße
- Vorhersagen der Gelassenheit unter Berücksichtigung soziodemographischer Merkmale und Bewältigungsdispositionen
- Diskussion und Kritik
- Zusammenfassung der Befunde
- Kritische Diskussion der Befunde
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit untersucht die Konzeptualisierung des Konstruktes Gelassenheit im Kontext des Alterns. Ausgehend von der Annahme von Positivitätseffekten im Alter, wird die Rolle der Gelassenheit für ein erfolgreiches Altern analysiert.
- Entwicklung eines theoretischen Rahmens zur Untersuchung der Gelassenheit im Alter
- Erstellung und Validierung von Messinstrumenten zur Erfassung der Gelassenheit
- Analyse von Zusammenhängen zwischen Gelassenheit und verschiedenen Variablen, darunter Alter, Gesundheitszustand und Bewältigungsdispositionen
- Untersuchung der Bedeutung von Bewältigungsmechanismen wie flexible Zielanpassung und hartnäckige Zielverfolgung für die Entwicklung von Gelassenheit
- Empirische Überprüfung von Theorien zum erfolgreichen Altern und Positivitätseffekten im Alter
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den wissenschaftlichen Hintergrund und die Relevanz des Themas erläutert. Im theoretischen Teil werden zentrale Konzepte wie Alter, Positivität im Alter, erfolgreiche Alterung und Emotionsregulation sowie das Konstrukt Gelassenheit aus philosophischer und psychologischer Perspektive vorgestellt.
Kapitel 3 beleuchtet die Verbindung von theoretischen Grundlagen und empirischen Fragestellungen. Hier werden die Forschungsfrage und das empirische Vorgehen der Studie vorgestellt. Die Kapitel 4 und 5 präsentieren die Ergebnisse der Untersuchung und diskutieren diese kritisch im Kontext der zuvor dargestellten theoretischen Grundlagen. Die Arbeit schließt mit einem Literaturverzeichnis.
Schlüsselwörter
Gelassenheit, Alter, Positivitätseffekte, erfolgreiches Altern, Bewältigungsdispositionen, flexible Zielanpassung, hartnäckige Zielverfolgung, Emotionsregulation, Zwei-Prozess-Modell, sozioemotionale Selektivität.
- Arbeit zitieren
- Bozena Anna Schmidt (Autor:in), 2009, Gelassenheit im Alter. Zur Konzeptualisierung des Konstruktes, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1168189