Mit der neuen Schwerpunktbereichsprüfung als universitärer Teil-Abschlussprüfung des rechtswissenschaftlichen Vertiefungsstudiums sehen sich die derzeit 41 bundesdeutschen
rechtswissenschaftlichen Fakultäten nun vor Herausforderungen gestellt, die weit über die Einrichtung von Prüfungsämtern und die Verabschiedung von Prüfungsordnungen hinausgehen. Die jahrzehntelange Selbstbeschränkung auf eine bloße Unterstützung der staatlichen (Landes-) Justizprüfungsämter bei der Durchführung des juristischen Staatsexamens kann und darf nicht länger aufrecht erhalten werden.
Vielmehr obliegt es nun erstmalig den Fachbereichen, die Übereinstimmung des zu vermittelnden Lehrinhalts mit dem Prüfungsstoff selbst sicherzustellen. Als Reformprojekt bieten
Schwerpunktbereichsstudium und -prüfung aber auch die Möglichkeit zur (Neu-) Positionierung eines Fachbereichsprofils durch Herausbildung eines Marketingkonzepts. Ein effektives Fakultätsmanagement dient dabei der inneruniversitären Behauptung gleichsam wie es zu einer dienstleistungsbestimmten
Kundenorientierung hinführt. Ohne den Blick über Fakultätsgrenzen hinweg ist dem jedoch keine erfolgreiche Zukunft beschieden; kooperatives Verwaltungshandeln und die Berücksichtigung auch der europäischen Bildungspolitik sind ebenso unerlässliche Bausteine.
Inhaltsverzeichnis
- 0. Intro: Von der Juristenausbildungsreform zur Organisations- und Managementreform
- I. Praxisbeispiel 01: Die Schwerpunktbereiche als Profil bildendes Wissenschaftsmarketing
- II. Praxisbeispiel 02: Das Studium als Kundenprodukt
- III. Praxisbeispiel 03: Die Fakultät als Marke
- IV. Praxisbeispiel 04: Die Universität als Netzwerk
- V. Praxisbeispiel 05: Die Hochschulleitung als Steuermann
- VI. Praxisbeispiel 06: Die Zukunft der rechtswissenschaftlichen Fakultät
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Text analysiert die Herausforderungen und Chancen, die sich für rechtswissenschaftliche Fakultäten durch die Juristenausbildungsreform ergeben. Er beleuchtet die Notwendigkeit einer Organisations- und Managementreform und untersucht, wie Fakultäten ihre Profilbildung durch effektives Studien- und Prüfungsmanagement stärken können.
- Die Bedeutung des Schwerpunktbereichsstudiums für die Profilbildung der Fakultät
- Die Notwendigkeit eines effektiven Fakultätsmanagements
- Die Rolle des Wissenschaftsmarketings in der heutigen Hochschulwelt
- Die Bedeutung von Kooperationen und Netzwerken
- Die Herausforderungen der universitären Steuerung und strategischen Zielsetzung
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 0: Die Juristenausbildungsreform stellt rechtswissenschaftliche Fakultäten vor neue Herausforderungen, die weit über die Einrichtung von Prüfungsämtern hinausgehen. Die Fakultäten müssen nun erstmalig die Übereinstimmung des Lehrinhalts mit dem Prüfungsstoff selbst sicherstellen und ein effektives Fakultätsmanagement entwickeln.
- Kapitel I: Das Schwerpunktbereichsstudium bietet die Möglichkeit zur Profilbildung durch die Herausbildung eines Marketingkonzepts. Die Fakultät muss die Bedeutung der Schwerpunktbereiche für die Studierenden und die externen Partner kommunizieren und ein innovatives Curriculum entwickeln.
- Kapitel II: Die Studierenden sind die Kunden der Fakultät. Die Fakultät muss ihre Dienstleistungen auf die Bedürfnisse der Studierenden ausrichten und ein attraktives Studienangebot entwickeln.
- Kapitel III: Die Fakultät muss als Marke am Markt positioniert werden. Dies erfordert eine klare Profilbildung, eine effektive Kommunikation und ein strategisches Marketingkonzept.
- Kapitel IV: Die Universität ist ein Netzwerk aus verschiedenen Akteuren. Die Fakultät muss sich in dieses Netzwerk einbringen und Kooperationen mit anderen Fakultäten und Institutionen suchen.
- Kapitel V: Die Hochschulleitung ist für die strategische Ausrichtung der Universität verantwortlich. Die Fakultät muss die Ziele der Universität unterstützen und gleichzeitig ihre eigenen Ziele verfolgen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter des Textes umfassen die Juristenausbildungsreform, Schwerpunktbereichsstudium, Prüfungsmanagement, Fakultätsmanagement, Wissenschaftsmarketing, Profilbildung, Hochschulmarketing, Kooperationen, Netzwerke, strategische Zielsetzung und universitäre Steuerung.
- Quote paper
- Ref. iur., Mag. rer. publ. René Merten (Author), 2007, Effektives Studien- und Prüfungsmanagement rechtswissenschaftlicher Fakultäten nach der Juristenausbildungsreform, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/116836