In dieser Literaturarbeit werden strukturelle Faktoren analysiert, die zum starken Rückgang buddhistischer Mönche und Laienanhänger buddhistischer Tempel in Japan seit der Edo-Zeit um 1600 bis heute führten. Der Begriff Tempel-Buddhismus wurde von Stephen G. Covell, einem Japanologen und Professoren für komparative Religionswissenschaften, geprägt. Sein Ziel war es, den etablierten, traditionellen Buddhismus, der insbesondere in Tempeln lebende Mönche und Priester einbezieht, zu benennen und von neueren, dezentralen Strömungen abzugrenzen. Diese Analyse bietet keine Aufarbeitung der Geschichte des Buddhismus in Japan und geht nicht auf einzelne Sekten, Gruppierungen oder deren Lehren ein. Tempel-Buddhismus bezieht sich auf alle Sekten, die diese traditionelle Lebensart beibehalten haben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Tempel-Buddhismus während der Meiji-Zeit.
- Das danka-System - Tempelökonomie im Wandel
- Der Begriff shūkyō („religiöse Lehre“)..
- Tempel-Buddhismus im Nachkriegsjapan – Faktoren der Regression......
- Fazit.......
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Literaturarbeit untersucht die Ursachen für den Rückgang buddhistischer Mönche und Laienanhänger buddhistischer Tempel in Japan, beginnend mit der Edo-Zeit um 1600 bis zur Gegenwart. Der Fokus liegt dabei auf der Analyse struktureller Faktoren und dem Wandel des Tempel-Buddhismus, der sich auf alle Sekten bezieht, die traditionelle Lebensweisen beibehalten haben. Die Arbeit analysiert den Prozess der Entfremdung von buddhistischen Traditionen und geht auf die Herausforderungen ein, denen sich der Tempel-Buddhismus im heutigen Japan gegenübersieht.
- Der Wandel des danka-Systems und seine Auswirkungen auf die Tempelökonomie
- Die Bedeutung des Begriffs shūkyō („religiöse Lehre“) im Kontext der japanischen Gesellschaft
- Die Faktoren, die zum Rückgang des Tempel-Buddhismus im Nachkriegsjapan führten
- Die Rolle der Säkularisierung und Modernisierung in der Entwicklung des Phänomens bukkyōbanare
- Die Herausforderungen, die sich aus dem demographischen Wandel und dem Vertrauensverlust in religiöse Organisationen ergeben
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Forschungsfrage und den Kontext der Untersuchung dar. Sie beleuchtet den Begriff bukkyōbanare, der den generellen Trend der Entfremdung vom Buddhismus in Japan beschreibt, und führt in die Bedeutung des danka-Systems als Kern der Tempelökonomie ein.
Das erste Kapitel analysiert das danka-System und seine Entwicklungen seit der Edo-Zeit. Es zeigt, wie das System zur Kontrolle über religiöse Körperschaften und private Haushalte eingesetzt wurde und gleichzeitig wichtige Funktionen für die staatliche Verwaltung übernahm. Dabei werden die Rolle des Tempels als „totale Institution“ (Goffman) und die finanzielle Grundlage des Tempel-Buddhismus beleuchtet.
Schlüsselwörter
Tempel-Buddhismus, danka-System, bukkyōbanare, shūkyō, Säkularisierung, Modernisierung, demographischer Wandel, religiöse Organisationen, Vertrauen, Japanische Gesellschaft, Edo-Zeit, Meiji-Zeit, Nachkriegsjapan, JGSS Research Center, Statistiken, Abgabedatum, Tempelleerstand
- Arbeit zitieren
- Lea Kloepel (Autor:in), 2021, Wie kam es in Japan zum Phänomen des Bukkyōbanare und zum Leerstand tausender Tempel?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1168405