„Die Sprache ist unsere zweite Luft. In ihr Leben wir, in ihr atmen wir von Minute zu Minute. Noch in den Träumen ist sie da. Wem die Sprache genommen wird, erstickt. Das kleine Kind wird von der Mutter genährt mit der Milch und mit der Sprache. Über das Reden, hörend und antwortend, kommen wir erst wirklich auf die Welt.“ Dieses Zitat des Literaturwissenschaftlers Peter von Matt erläutert welchen Wert eine Sprache für den Menschen hat. Die Kinder unserer Zeit brauchen aber mehr als nur ihre Muttersprache. So schrieb Erich Kästner in seinem Gedicht „Als ich ein kleiner Junge war“ dass die „Kinder viel mehr zuwege[bringen]. Und nebenbei wachsen sie auch noch.“
Die Erkenntnisse über die fremdsprachliche Frühförderung von Kleinkindern und Kindern haben sich in den letzten Jahren entscheidend weiterentwickelt. Man hat vieles gefragt, beantwortet und kritisiert. Nun möchte ich manche Themen anhand des frühen Fremdsprachenerwerbs bearbeiten, die ich als wichtige Punkte sehe und die meines Erachtens zu vertiefen sind. Anfangs werde ich äußern was eigentlich Muttersprachenerwerb und Fremdsprachenerlernen war und folglich welchen Motivationstyp der kleine Schüler haben könnte und auch ob die erworbene Muttersprache ins Spiel (Fremdsprachenunterricht) gesetzt werden sollte so dass der kleine Fremdsprachenlerner seinen Sprachbewusstsein entwickeln kann.
Zum Schluss möchte ich auch an die Wichtigkeit der Eltern-Lehrkraft- Schule Interaktion eingehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Muttersprache-Erstsprache (L1)
- Fremdsprache (L2)
- Die Synergie zwischen der Muttersprache und der neuen Fremdsprache
- Frühe Fremdsprache und Motivation
- Früher Fremdsprachenerricht und Sprachbewusstsein „language awareness”
- Eltern-Lehrkraft- Schule Interaktion und Schlussfolgerung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht den frühen Fremdsprachenerwerb und die Rolle der Muttersprache dabei. Die Arbeit beleuchtet die Unterschiede und Synergien zwischen Erst- und Fremdsprachenerwerb und analysiert, wie die Muttersprache den Erwerb einer Fremdsprache unterstützen kann. Der Fokus liegt auf der Bedeutung von Motivation und Sprachbewusstsein im frühen Fremdsprachenunterricht.
- Der Vergleich von Erst- und Fremdsprachenerwerb
- Die Rolle der Muttersprache im Fremdsprachenerwerb
- Motivation im frühen Fremdsprachenunterricht
- Entwicklung des Sprachbewusstseins
- Die Bedeutung der Interaktion zwischen Eltern, Lehrkräften und Schule
Zusammenfassung der Kapitel
Einführung: Die Einleitung betont die immense Bedeutung von Sprache für den Menschen und die Notwendigkeit des Erwerbs weiterer Sprachen neben der Muttersprache. Sie führt in die Thematik des frühen Fremdsprachenerwerbs ein und skizziert die im Folgenden behandelten Punkte, darunter der Vergleich von Mutterspracherwerb und Fremdsprachenerwerb, die Rolle der Motivation und die Wichtigkeit der Interaktion zwischen Eltern, Lehrkräften und Schule. Das Zitat von Peter von Matt unterstreicht die fundamentale Bedeutung von Sprache für das menschliche Leben, während das Zitat von Erich Kästner den Mehrwert des Erwerbs weiterer Sprachen hervorhebt. Die Arbeit verspricht eine Auseinandersetzung mit wichtigen Aspekten des frühen Fremdsprachenerwerbs und deren Vertiefung.
Muttersprache-Erstsprache (L1): Dieses Kapitel beschreibt den natürlichen und intuitiven Prozess des Mutterspracherwerbs bei Kindern. Es betont die angeborene Fähigkeit des Kindes, die bedeutungshaltigen Aspekte des Sprachflusses zu erkennen, zu erinnern und zu nutzen (Miller 1965, zitiert nach Wieczerkowski 1971). Der Erwerb der Muttersprache wird als soziale und physiologische Entwicklung dargestellt, die von der generellen Spracherwerbsfähigkeit und der Lernumwelt beeinflusst wird (Neuner & Hufeisen 2001). Das Kapitel legt den Grundstein für den späteren Vergleich mit dem Fremdsprachenerwerb.
Fremdsprache (L2): Im Gegensatz zum natürlichen Mutterspracherwerb wird der Fremdsprachenerwerb als organisierter Prozess beschrieben, der auf Anleitungen und Lehrmaterialien basiert. Der erfolgreiche Fremdsprachenerwerb setzt einen bereits fortgeschrittenen Erstspracherwerb voraus, da die neue Sprache auf der Muttersprache aufbaut. Das Kapitel hebt die besondere Lernfähigkeit im Kindesalter hervor und wirft die Frage auf, inwieweit die Muttersprache im frühen Fremdsprachenunterricht genutzt werden sollte. Es betont die Bedeutung der regelmäßigen Sprachbegegnung für den Lernerfolg.
Die Synergie zwischen der Muttersprache und der neuen Fremdsprache: Dieses Kapitel untersucht die synergistische Beziehung zwischen Mutter- und Fremdsprache im Lernprozess. Es wird argumentiert, dass die Muttersprache als wichtige Vermittlungsinstanz fungiert und im Verständnisprozess unerlässlich ist (Butzkamm 1993). Die muttersprachlichen Vorleistungen, die auf allen Ebenen der Sprache wirken, werden als „Wegweiser“ und „Wegbereiter“ jeder späteren Sprache beschrieben (Butzkamm 1993). Das Kapitel betont die Notwendigkeit eines ständigen Dialogs zwischen beiden Sprachen, der beide Sprachen klärt, festigt, erweitert und vertieft (Wandruszka 1979, zitiert nach Butzkamm 1993). Die Einbeziehung der Muttersprache im Unterricht wird als ökonomisch und beschleunigend für den Aufbau von Sprach- und Sprachlernbewusstsein dargestellt (Barkowski 1995).
Schlüsselwörter
Früher Fremdsprachenerwerb, Muttersprache, Fremdsprache, Erstspracherwerb, Zweitspracherwerb, Sprachbewusstsein, Motivation, Lernumwelt, Sprachvergleich, Interaktion Eltern-Lehrkraft-Schule.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Früher Fremdsprachenerwerb
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht den frühen Fremdsprachenerwerb und die Rolle der Muttersprache dabei. Sie beleuchtet die Unterschiede und Synergien zwischen Erst- und Fremdsprachenerwerb und analysiert, wie die Muttersprache den Erwerb einer Fremdsprache unterstützen kann. Ein Schwerpunkt liegt auf Motivation und Sprachbewusstsein im frühen Fremdsprachenunterricht sowie der Interaktion zwischen Eltern, Lehrkräften und Schule.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in die Kapitel: Einführung, Muttersprache-Erstsprache (L1), Fremdsprache (L2), Die Synergie zwischen der Muttersprache und der neuen Fremdsprache, Frühe Fremdsprache und Motivation, Früher Fremdsprachenerwerb und Sprachbewusstsein „language awareness“, und Eltern-Lehrkraft- Schule Interaktion und Schlussfolgerung.
Wie wird der Mutterspracherwerb beschrieben?
Der Mutterspracherwerb wird als natürlicher, intuitiver Prozess dargestellt, bei dem Kinder angeborene Fähigkeiten nutzen, um die bedeutungshaltigen Aspekte der Sprache zu erkennen und zu verarbeiten. Er wird als soziale und physiologische Entwicklung beschrieben, die von der generellen Spracherwerbsfähigkeit und der Lernumwelt beeinflusst wird.
Wie unterscheidet sich der Fremdsprachenerwerb vom Mutterspracherwerb?
Im Gegensatz zum natürlichen Mutterspracherwerb ist der Fremdsprachenerwerb ein organisierter Prozess, der auf Anleitungen und Lehrmaterialien basiert. Er baut auf dem bereits vorhandenen Erstspracherwerb auf und profitiert von der besonderen Lernfähigkeit im Kindesalter. Die Frage nach dem optimalen Einsatz der Muttersprache im frühen Fremdsprachenunterricht wird thematisiert.
Welche Rolle spielt die Muttersprache im Fremdsprachenerwerb?
Die Muttersprache spielt eine entscheidende Rolle als Vermittlungsinstanz im Verständnisprozess. Muttersprachliche Vorleistungen wirken auf allen Ebenen der Sprache und dienen als „Wegweiser“ und „Wegbereiter“ für den Erwerb der Fremdsprache. Ein ständiger Dialog zwischen beiden Sprachen wird als förderlich für den Aufbau von Sprach- und Sprachlernbewusstsein dargestellt.
Welche Bedeutung haben Motivation und Sprachbewusstsein?
Motivation und Sprachbewusstsein werden als wichtige Faktoren für den erfolgreichen frühen Fremdsprachenerwerb hervorgehoben. Die Arbeit analysiert, wie diese Aspekte im Unterricht gefördert werden können.
Welche Rolle spielen Eltern, Lehrkräfte und Schule?
Die Interaktion zwischen Eltern, Lehrkräften und Schule spielt eine wichtige Rolle für den Erfolg des frühen Fremdsprachenerwerbs. Die Arbeit untersucht, wie diese Interaktion gestaltet werden kann, um den Lernprozess optimal zu unterstützen.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Früher Fremdsprachenerwerb, Muttersprache, Fremdsprache, Erstspracherwerb, Zweitspracherwerb, Sprachbewusstsein, Motivation, Lernumwelt, Sprachvergleich, Interaktion Eltern-Lehrkraft-Schule.
Welche Zitate werden verwendet?
Die Arbeit bezieht sich auf Zitate von Peter von Matt und Erich Kästner in der Einleitung sowie auf wissenschaftliche Quellen wie Miller (1965), Wieczerkowski (1971), Neuner & Hufeisen (2001), Butzkamm (1993), Wandruszka (1979) und Barkowski (1995).
- Arbeit zitieren
- Dd. Bahar Albayrak (Autor:in), 2008, Früher Fremdsprachenerwerb , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/116877