In dieser Arbeit soll der Lernprozess insbesondere für Kinder im schulischen Bereich betrachtet werden. Dabei sollen neurophysiologische Grundlagen des Lernens erläutert und auf dieser Basis Lernprozesse für Kinder in der Grundschulzeit betrachtet werden. Unter Berücksichtigung der sich aus den Grundlagen ergebenden förderlichen Lernvoraussetzungen sollen Lern- und Unterrichtsmethoden untersucht und Hinweise gegeben werden, welche Methoden in Abhängigkeit von den jeweiligen Voraussetzungen erfolgversprechend sind. Aufgrund der beschriebenen Betrachtung von Lernprozessen und Lernmethoden wird für diese Arbeit folgende Leitfrage formuliert: „Wie kann der Lernprozess für Kinder in der Primarschulzeit unter besonderer Berücksichtigung individueller Voraussetzungen möglichst effektiv und förderlich gestaltet werden?
Das Lernen als Anpassungsleistung an die Umwelt, welche mit neuen Fähigkeiten oder Eigenschaften einhergeht, ist sowohl in der Tierwelt als auch für den Menschen von existenzieller Bedeutung. Lernen kann bewusst oder unbewusst, durch Beobachtung, Imitation, Konditionierung, oder durch Aufnahme von Informationen mit allen Sinnen erfolgen. Auch wenn alle möglichen Formen des Lernens für den Menschen relevant sind, so fokussiert sich das allgemeine Verständnis häufig eher auf das Lernen als Wissenserwerb. Eine sich vermutlich etablierende Besonderheit der gegenwärtigen Zeit ist die, dass erworbenes Wissen in immer kürzeren Abständen aktualisiert werden muss.
Hinsichtlich des Wissenserwerbs besteht daher in der heutigen Gesellschaft mehrheitlich die Auffassung, dass Lernen ein lebenslanger Prozess ist. Die Zeiträume, in denen zu vermittelnde Wissensinhalte überholt sind und aktualisiert werden müssen, werden kürzer, gleichermaßen sind Lehr- und Unterrichtsmethoden vielfältiger geworden und ebenso vielfach in einem Wandel befindlich. Das Lernen als Verhaltensänderung ist ein auf Erfahrung, Übung oder Beobachtung basierender Prozess, der zu relativ überdauernden Veränderungen im Verhaltenspotenzial führt. Das Lernen als Wissenserwerb, auf welches sich diese Arbeit in erster Linie bezieht, bezeichnet den Aufbau und Gebrauch komplexer mentaler Wissensrepräsentationen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Formen menschlichen Lernens
- 1.2 Definition des Begriffs „Lernen“
- 2. Lernprozesse
- 2.1 Der Neurophysiologische Prozess des Lernens
- 2.1.1 Aufbau des Limbischen Systems
- 2.1.2 Das Gedächtnis als kognitive Struktur
- 2.1.3 Neurophysiologische Verarbeitung von Lernprozessen
- 2.1.4 Gedächtnis und Informationsverarbeitung
- 2.2 Rahmenbedingungen erfolgreichen Lernens
- 2.2.1 Bedeutung der Motivation für das Lernen
- 2.2.2 Voraussetzungen für erfolgreiches Lernen
- 2.2.3 Mathematik vs. Didaktik
- 2.2.4 Auswirkungen von Stressoren
- 2.2.5 Verschiedene Lerntypen
- 2.2.6 Positive Lernprozesse in der Primarschulzeit
- 3. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem neurophysiologischen Prozess des Lernens, insbesondere im Hinblick auf die Primarschulzeit. Sie untersucht die grundlegenden neuronalen Mechanismen, die dem Lernen zugrunde liegen, und betrachtet die Auswirkungen dieser Prozesse auf die Entwicklung und das Lernen von Kindern im Grundschulalter. Die Arbeit zielt darauf ab, die Bedeutung von förderlichen Rahmenbedingungen für erfolgreiches Lernen zu beleuchten und die verschiedenen Lerntypen und Lernmethoden zu analysieren.
- Neurophysiologische Grundlagen des Lernens
- Entwicklung des Gehirns im Grundschulalter
- Einfluss von Motivation und Stress auf den Lernprozess
- Verschiedene Lerntypen und Lernstrategien
- Förderliche Rahmenbedingungen für erfolgreiches Lernen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema des Lernens und seiner Bedeutung im Kontext der Anpassungsfähigkeit an die Umwelt ein. Sie definiert den Begriff des Lernens und skizziert die unterschiedlichen Formen, die das Lernen annehmen kann.
Das zweite Kapitel konzentriert sich auf die neurophysiologischen Prozesse des Lernens. Es beleuchtet den Aufbau des limbischen Systems, das Gedächtnis als kognitive Struktur und die neurophysiologische Verarbeitung von Lernprozessen. Darüber hinaus werden die Aspekte der Gedächtnis- und Informationsverarbeitung sowie die Rahmenbedingungen erfolgreichen Lernens behandelt. In diesem Zusammenhang werden die Bedeutung von Motivation und Stressoren für den Lernprozess, verschiedene Lerntypen und die Bedeutung von Lernmethoden untersucht.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den folgenden Schlüsselbegriffen: Neurophysiologie, Lernen, Primarschulzeit, Gehirnentwicklung, Motivation, Stressoren, Lerntypen, Lernmethoden, pädagogische Praxis, inklusive Pädagogik, neurodidaktische Ansätze.
- Arbeit zitieren
- Michael Hubig (Autor:in), 2021, Neurophysiologie des Lernprozesses in der Primarschulzeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1169094