Die fehlenden Grundlagen einerseits und der populärwissenschaftlich, inflationäre Gebrach der zugrundeliegenden
Begriffe andererseits macht zunächst eine grundsätzliche Begriffsklärung erforderlich. Was ist Kultur, was ist Sicherheit? Was ist Sicherheitskultur und worin unterscheiden sich engverwandte Begriffe wie Organisationskultur, Sicherheitsklima und Organisatorische Resilienz?
Diese Begriffsklärungen und ein historischer Abriss der Sicherheitskulturforschung befinden sich in Kapitel 2.
In Kapitel 3 werden Theorien und Modelle der Sicherheitskultur herangezogen, um zu prüfen, ob sich daraus die Dimensionen der Sicherheitskultur ableiten lassen. Es werden auch Systeme zur Kategorisierung der Dimensionen vorgestellt. In Kapitel 4 werden anhand einer Metastudie und anhand dem Beispiel von zwei ausgewählten Analyseinstrumenten die möglichen Dimensionen von Sicherheitskulturvorgestellt.
Kapitel 5 enthält die empirische Untersuchung, hier geht es um die Frage, ob die inhaltliche Gültigkeit der zwei Analyseinstrumente WSF und CLTRe bei einer Generalisierung erhalten bleibt. Dabei wird ein Sicherheitsverständnis der Angriffssicherheit bzw. security im Kontext von Organisationen zugrunde gelegt. Die Experteninterviews werden auch zur explorativen Suche nach potentiellen Dimensionen der Sicherheitskultur genutzt. Abschließend werden in Kapitel 6 die theoretischen und empirischen Untersuchungsergebnisse zusammengefasst. In Kapitel 7 sind Anregungen für zukünftige Forschungsansätze formuliert.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Begriffsbestimmungen
- 2.1 Sicherheit
- 2.1.1 Sicherheit im Sinne von Systemsicherheit bzw. safety
- 2.1.2 Sicherheit im Sinne von Informationssicherheit
- 2.1.3 Sicherheit im Sinne von Angriffssicherheit bzw. security
- 2.1.4 Abgrenzung zu anderen Sicherheitsgebieten und -Begriffen
- 2.2 Kultur
- 2.3 Organisation
- 2.4 Sicherheitskultur
- 2.4.1 Historischer Abriss
- 2.4.2 Häufigkeit der relevanten Begriffe
- 2.4.3 Organisationskultur
- 2.4.4 Begriffsverständnis von Sicherheitskultur
- 2.4.5 Sicherheitskultur vs. Sicherheitsklima
- 2.4.6 Sicherheitskultur vs. Awareness
- 2.4.7 Sicherheitskultur vs. Organisatorische Resilienz
- 2.4.8 Sicherheitskultur vs. Sicherheitsmanagement
- 2.1 Sicherheit
- 3. Modelle und Strukturen der Sicherheitskulturforschung
- 3.1 Kulturebenenmodell nach Schein
- 3.2 safety-culture-Modell der INSAG
- 3.3 Eisbergmodell der Sicherheitskultur
- 3.4 Sicherheit durch organisationales Lernen (SOL)
- 3.5 Vergleich der Sicherheitskulturansätze
- 4. Dimensionen der Sicherheitskultur
- 4.1 Metaanalyse von Büttner et al. (2007) zur Sicherheitskultur
- 4.2 Wiener Sicherheitskulturfragebogen (WSF) als Operationalisierungsbeispiel
- 4.3 CLTRe als Operationalisierungsbeispiel
- 5. Empirische Untersuchung
- 5.1 Fragestellung
- 5.2 Beschreibung der Methode
- 5.3 Beschreibung der Ergebnisse
- 5.4 Diskussion der Ergebnisse
- 6. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit untersucht die relevanten Dimensionen der Sicherheitskultur für die Unternehmenspraxis. Hauptziel ist die Klärung der Frage, welche Faktoren eine sicherheitsförderliche Kultur in Organisationen beeinflussen und ob bestehende Messinstrumente (WSF und CLTRe) auf allgemeine Organisationen übertragbar sind. Die Arbeit analysiert die Gültigkeit dieser Instrumente im Kontext der Angriffssicherheit ("security").
- Begriffsbestimmung von Sicherheit und Sicherheitskultur
- Analyse bestehender Modelle und Theorien zur Sicherheitskultur
- Identifikation von Dimensionen der Sicherheitskultur
- Empirische Prüfung der Inhaltsvalidität bestehender Messinstrumente
- Exploration zusätzlicher Dimensionen der Sicherheitskultur durch Experteninterviews
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Sicherheitskultur im Sicherheitsmanagement ein. Sie hebt die Bedeutung von sicherheitsgerechtem Verhalten der Mitarbeiter hervor und betont die Notwendigkeit, das Sicherheitsniveau in Organisationen zu messen und zu optimieren. Der Einfluss kultureller Faktoren auf das Sicherheitsniveau wird angesprochen, wobei der Fokus auf der Forschungslücke zur Identifizierung der Einflussfaktoren auf die Sicherheitskultur liegt. Die Arbeit begründet die Notwendigkeit einer tieferen Untersuchung der Sicherheitskultur und deren messbarer Dimensionen, um gezielte Maßnahmen und Vergleichsmöglichkeiten mit anderen Organisationen zu ermöglichen. Die Arbeit kritisiert das Fehlen des Themas Sicherheitskultur in Standardwerken des Sicherheitsmanagements und erwähnt die Existenz valider Messinstrumente in Spezialgebieten wie Krankenhaus und Informationssicherheit, deren Generalisierbarkeit jedoch unklar ist.
2. Begriffsbestimmungen: Dieses Kapitel klärt grundlegende Begriffe wie Sicherheit, Kultur und Organisation. Es differenziert das Verständnis von Sicherheit in Systemsicherheit (safety), Informationssicherheit und Angriffssicherheit (security), wobei die unterschiedlichen Perspektiven und Herausforderungen hervorgehoben werden. Der Begriff "Kultur" wird ausführlich diskutiert, wobei verschiedene theoretische Ansätze und die Unterscheidung zwischen sichtbaren und unsichtbaren Elementen der Kultur beleuchtet werden. Der Begriff "Organisation" wird als System betrachtet, das aus formalen und informellen Regeln, Sinnzuschreibungen und Interaktionen der Mitglieder besteht. Das Kapitel beleuchtet die historische Entwicklung des Begriffs "Sicherheitskultur", grenzt ihn von verwandten Begriffen wie Organisationskultur, Sicherheitsklima, Awareness und organisatorischer Resilienz ab und diskutiert verschiedene Definitionen von Sicherheitskultur aus unterschiedlichen Perspektiven (safety, Informationssicherheit).
3. Modelle und Strukturen der Sicherheitskulturforschung: Kapitel 3 untersucht verschiedene Modelle und Strukturen der Sicherheitskulturforschung. Das Kulturebenenmodell von Schein wird als ein wichtiges Referenzmodell vorgestellt und seine drei Ebenen (Artefakte, Werte, Grundannahmen) im Detail erläutert. Das safety-culture-Modell der INSAG und das Eisbergmodell der IAEA werden ebenfalls analysiert und kritisch bewertet. Der Ansatz "Sicherheit durch organisatorisches Lernen" (SOL) wird vorgestellt und als Grundlage für die Kategorisierung von Dimensionen der Sicherheitskultur verwendet. Schließlich wird ein Vergleich verschiedener Sicherheitskulturansätze (Organisationskultur, Systemsicherheit, Informationssicherheit, Angriffssicherheit) durchgeführt, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede aufzuzeigen.
4. Dimensionen der Sicherheitskultur: Dieses Kapitel analysiert die Dimensionen der Sicherheitskultur anhand einer Metastudie von Büttner et al. (2007) und anhand zweier konkreter Messinstrumente: dem Wiener Sicherheitskulturfragebogen (WSF) und dem CLTRe. Die Metastudie zeigt die Uneinheitlichkeit der bestehenden Ansätze und die Schwierigkeiten bei der Vergleichbarkeit der Ergebnisse. Der WSF und das CLTRe werden im Detail vorgestellt, wobei ihre Dimensionen erläutert und den SOL-Kategorien zugeordnet werden. Die Kapitel diskutiert die Herausforderungen bei der Operationalisierung des Konstrukts "Sicherheitskultur" und die Schwierigkeiten bei der Entwicklung von validen Messinstrumenten.
5. Empirische Untersuchung: Das Kapitel beschreibt die empirische Untersuchung zur Prüfung der Inhaltsvalidität des WSF und des CLTRe im Kontext der Angriffssicherheit. Die Methode der qualitativen Experteninterviews wird erläutert, und die Ergebnisse der Interviews werden präsentiert und diskutiert. Die Experten bewerten die Inhaltsvalidität der Dimensionen beider Instrumente und geben Hinweise auf potentielle zusätzliche Dimensionen der Sicherheitskultur im Kontext von allgemeinen Organisationen.
Schlüsselwörter
Sicherheitskultur, Sicherheitsmanagement, Organisation, Kultur, Sicherheit (safety, security, Informationssicherheit), Angriffssicherheit, Wiener Sicherheitskulturfragebogen (WSF), CLTRe, Organisationskultur, Sicherheitsklima, Awareness, Organisatorische Resilienz, Inhaltsvalidität, Experteninterviews, Fehlerkultur, Wissensmanagement, Benchmarking.
Häufig gestellte Fragen zur Masterarbeit: Sicherheitskultur im Kontext der Angriffssicherheit
Was ist der Gegenstand der Masterarbeit?
Die Masterarbeit untersucht die relevanten Dimensionen der Sicherheitskultur im Kontext der Unternehmenspraxis, insbesondere im Bereich der Angriffssicherheit ("security"). Hauptfokus liegt auf der Klärung von Einflussfaktoren auf eine sicherheitsförderliche Kultur und der Übertragbarkeit bestehender Messinstrumente (WSF und CLTRe) auf allgemeine Organisationen.
Welche Ziele verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die Begrifflichkeiten von Sicherheit und Sicherheitskultur zu klären, bestehende Modelle und Theorien zur Sicherheitskultur zu analysieren, Dimensionen der Sicherheitskultur zu identifizieren und die Inhaltsvalidität bestehender Messinstrumente empirisch zu prüfen. Zusätzlich werden durch Experteninterviews potentiell zusätzliche Dimensionen exploriert.
Welche Begriffe werden definiert?
Die Arbeit definiert zentrale Begriffe wie Sicherheit (im Sinne von Systemsicherheit/safety, Informationssicherheit und Angriffssicherheit/security), Kultur und Organisation. Es wird detailliert auf die Abgrenzung der Sicherheitskultur zu verwandten Begriffen wie Organisationskultur, Sicherheitsklima, Awareness und organisatorischer Resilienz eingegangen.
Welche Modelle und Theorien werden analysiert?
Die Arbeit analysiert verschiedene Modelle der Sicherheitskulturforschung, darunter das Kulturebenenmodell von Schein, das safety-culture-Modell der INSAG, das Eisbergmodell der IAEA und den Ansatz "Sicherheit durch organisatorisches Lernen" (SOL). Ein Vergleich dieser Ansätze wird durchgeführt, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede aufzuzeigen.
Welche Dimensionen der Sicherheitskultur werden untersucht?
Die Dimensionen der Sicherheitskultur werden anhand einer Metastudie von Büttner et al. (2007) und anhand der Messinstrumente Wiener Sicherheitskulturfragebogen (WSF) und CLTRe analysiert. Die Arbeit diskutiert die Herausforderungen bei der Operationalisierung des Konstrukts "Sicherheitskultur" und die Entwicklung valider Messinstrumente.
Wie wird die empirische Untersuchung durchgeführt?
Die empirische Untersuchung basiert auf qualitativen Experteninterviews, um die Inhaltsvalidität des WSF und des CLTRe im Kontext der Angriffssicherheit zu prüfen. Die Ergebnisse der Interviews liefern Informationen zur Validität der bestehenden Dimensionen und weisen auf potentiell zusätzliche Dimensionen hin.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für die Arbeit?
Relevante Schlüsselwörter sind Sicherheitskultur, Sicherheitsmanagement, Organisation, Kultur, Sicherheit (safety, security, Informationssicherheit), Angriffssicherheit, Wiener Sicherheitskulturfragebogen (WSF), CLTRe, Organisationskultur, Sicherheitsklima, Awareness, Organisatorische Resilienz, Inhaltsvalidität, Experteninterviews, Fehlerkultur, Wissensmanagement, Benchmarking.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in sechs Kapitel: Einleitung, Begriffsbestimmungen, Modelle und Strukturen der Sicherheitskulturforschung, Dimensionen der Sicherheitskultur, Empirische Untersuchung und Zusammenfassung. Jedes Kapitel bearbeitet einen spezifischen Aspekt der Sicherheitskulturforschung.
Welche Forschungslücke schließt die Arbeit?
Die Arbeit adressiert die Forschungslücke bezüglich der Identifikation von Einflussfaktoren auf die Sicherheitskultur und der Übertragbarkeit bestehender Messinstrumente auf allgemeine Organisationen im Kontext der Angriffssicherheit. Sie kritisiert das Fehlen des Themas Sicherheitskultur in Standardwerken des Sicherheitsmanagements.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
(Die konkreten Schlussfolgerungen sind nicht im bereitgestellten Text enthalten. Diese wären im Kapitel "Zusammenfassung" der vollständigen Masterarbeit zu finden.)
- Quote paper
- Christoph Öxle (Author), 2018, Sicherheitskultur. Relevante Dimensionen für die Unternehmenspraxis, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1169160