Mit der Frage „Was ist der Mensch“ als philosophischer Grundfrage ist die philosophische Anthropologie um Erkenntnis der Natur des Menschen bemüht. Die Fragestellung der vorliegenden Hausarbeit fokussiert auf Plessners Philosophische Konzeption der menschlichen Natur. Ziel der Ausführung ist es, die Bedeutung des Konzeptes des Homo absconditus innerhalb des Gedankengebäudes Plessners herauszustellen. Um diese Fragestellung systematisch auszuarbeiten, werden die folgenden Aspekte der Plessnerschen philosophischen Anthropologie betrachtet:
Zunächst wird eine Einführung in Helmuth Plessners philosophische Anthropologie gemacht, die von der Fragwürdigkeit des menschlichen Wesens ausgeht, und in der Erforschung des Menschens eine skeptische Perspektive in den Mittelpunkt stellt. Anschließend wird das Konzept des Lebens als Kernbegriff seiner anthropologischen Reflexionen thematisiert, um daraufhin seine Konzeption des Homo absconditus als fundamentale menschliche Wesensbestimmung zu erläutern, die es schafft, die Unergründlichkeit des Menschen als positiven Aspekt vor jede Bestimmung des Menschen zu setzen, und dabei Einheit und Offenheit und Konstanz und Variabilität durch die Bestimmung der menschlichen Grundstruktur als Entzugsstruktur verbindet und dem Menschen einen ihn schützenden, verborgenen Kern zugesteht. Zuletzt wird die Grundstruktur des Homo absconditus anhand der Exzentrischen Positionalität näher bestimmt, die durch die Konstellation von Begriffen wie Weltoffenheit, Wurzellosigkeit, Geschichtlichkeit näher feststellbar ist. Die Wesensbestimmung bei Plessner verweist auf einen Möglichkeitsraum, der eine Offenheit in der Festlegung, mit Rücksicht auf die Zeitlichkeit des Lebendigen, entgegen einer Zielfixierung oder teleologischen Idee befürwortet. Durch eine systematische Betrachtung der fundamentalen Ansätze der Plessnerschen philosophischen Anthropologie soll in der Schlussbetrachtung gezeigt werden, dass ein begriffliches Spannungsverhältnis zwischen Plessners Überwindung dualistischer und einseitiger Auffassungen der menschlichen Natur mit seiner Vorgabe einer einheitlichen Konzeption der komplexen menschlichen Natur vorhanden ist, die sich zunächst widerspruchsfrei behandeln lässt, wobei jedoch bei näherer Betrachtung eine dualistische Spaltung bestehen bleibt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Einführung in Plessners Konzeption einer Philosophischen Anthropologie
- 3. Der Begriff Leben aus Sicht der Plessnerschen Philosophischen Anthropologie
- 4. Homo absconditus als zentrale Bestimmung der Plessnerschen Konzeption des Menschen
- 5. Die Exzentrische Positionalität als Grundstruktur des Homo absconditus
- 6. Schlussbetrachtung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht Helmuth Plessners philosophische Anthropologie und konzentriert sich insbesondere auf das Konzept des Homo absconditus. Ziel ist es, die Bedeutung dieses Konzepts innerhalb von Plessners Denken herauszuarbeiten und seine zentralen Aspekte zu beleuchten.
- Plessners philosophische Anthropologie und ihre methodische Skepsis
- Der Begriff des Lebens in Plessners anthropologischen Reflexionen
- Der Homo absconditus als fundamentale Wesensbestimmung des Menschen
- Die exzentrische Positionalität als Grundstruktur des Homo absconditus
- Das Spannungsverhältnis zwischen Plessners Überwindung dualistischer Auffassungen und der Komplexität der menschlichen Natur
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt die zentrale Forschungsfrage nach der menschlichen Natur im Kontext der philosophischen Anthropologie vor und fokussiert auf Plessners Konzeption. Sie umreißt den methodischen Ansatz der Arbeit, der sich systematisch mit verschiedenen Aspekten der Plessnerschen Anthropologie auseinandersetzt, um die Bedeutung des Homo absconditus zu verdeutlichen. Der Ausblick auf die folgenden Kapitel skizziert den roten Faden der Argumentation.
2. Einführung in Plessners Konzeption einer Philosophischen Anthropologie: Dieses Kapitel beschreibt die Grundlage von Plessners anthropologischer Konzeption, die von einem Verlust an Orientierung und einem Pluralismus konkurrierender Wertesysteme ausgeht. Der Mensch wird als fragwürdig dargestellt, da er durch den Zerfall gefestigter Werte und den Autoritätsverlust einer theologischen Ordnung in eine existenzielle Krise gerät. Plessner sucht nach einer übergreifenden Einheit ("Universitas") als Antwort auf die Fragwürdigkeit des Menschen, um eine Reduktion auf vereinfachende Deutungen zu vermeiden. Er entwickelt den Begriff des Homo absconditus als Gegenentwurf zu reduktionistischen Ansätzen.
Schlüsselwörter
Helmuth Plessner, Philosophische Anthropologie, Homo absconditus, Exzentrische Positionalität, methodische Skepsis, Fragwürdigkeit des Menschen, Universitas, Weltoffenheit, Lebensbegriff.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: [Titel der Hausarbeit einfügen - z.B. "Plessners Philosophische Anthropologie und der Homo Absconditus"]
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht Helmuth Plessners philosophische Anthropologie mit besonderem Fokus auf das Konzept des „Homo absconditus“. Ziel ist es, die Bedeutung und die zentralen Aspekte dieses Konzepts innerhalb von Plessners Denken herauszuarbeiten.
Welche Themen werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt Plessners philosophische Anthropologie und ihre methodische Skepsis, den Lebensbegriff in Plessners anthropologischen Reflexionen, den Homo absconditus als fundamentale Wesensbestimmung des Menschen, die exzentrische Positionalität als Grundstruktur des Homo absconditus und das Spannungsverhältnis zwischen Plessners Überwindung dualistischer Auffassungen und der Komplexität der menschlichen Natur.
Wie ist die Hausarbeit strukturiert?
Die Hausarbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur Einführung in Plessners philosophische Anthropologie, ein Kapitel zum Plessnerschen Lebensbegriff, ein Kapitel zum Homo absconditus, ein Kapitel zur exzentrischen Positionalität und eine Schlussbetrachtung. Die Einleitung stellt die Forschungsfrage und den methodischen Ansatz vor. Die Kapitel entwickeln schrittweise die Argumentation zur Bedeutung des Homo absconditus.
Was versteht Plessner unter "Homo absconditus"?
Der "Homo absconditus" ist ein zentrales Konzept in Plessners Philosophie. Er beschreibt den Menschen als ein Wesen, das sich seiner selbst bewusst ist und gleichzeitig in seiner Existenz verborgen bleibt. Die exzentrische Positionalität, die Fähigkeit des Menschen, sich selbst aus einer distanzierten Perspektive zu betrachten, ist grundlegend für dieses Konzept.
Welche Bedeutung hat die "exzentrische Positionalität"?
Die exzentrische Positionalität ist die Grundstruktur des Homo absconditus. Sie beschreibt die Fähigkeit des Menschen, sich selbst als Objekt seiner eigenen Betrachtung zu erfassen und dadurch eine Distanz zu seinem eigenen Erleben und Handeln einzunehmen. Dies ermöglicht Reflexion und Selbstgestaltung, aber birgt auch die Möglichkeit der Selbstentfremdung.
Wie geht Plessner mit dualistischen Auffassungen um?
Plessner versucht, dualistische Auffassungen von Mensch und Natur zu überwinden, indem er die Komplexität der menschlichen Natur betont. Der Homo absconditus ist ein Versuch, diese Komplexität zu erfassen, ohne auf vereinfachende Reduktionen zurückzugreifen.
Welche Schlüsselbegriffe sind für das Verständnis der Hausarbeit relevant?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Helmuth Plessner, Philosophische Anthropologie, Homo absconditus, Exzentrische Positionalität, methodische Skepsis, Fragwürdigkeit des Menschen, Universitas, Weltoffenheit, Lebensbegriff.
Was ist die zentrale Forschungsfrage der Hausarbeit?
Die zentrale Forschungsfrage befasst sich mit der menschlichen Natur im Kontext der philosophischen Anthropologie und fokussiert auf Plessners Konzeption, insbesondere die Bedeutung des Homo absconditus.
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- Bozena Anna Schmidt (Author), 2014, Helmuth Plessners Konzeption des Homo absconditus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1169245