In Deutschland wurden 2017 3,4 Millionen Pflegebedürftige zuhause versorgt. Davon werden 1,7 Millionen allein durch Angehörige versorgt . Laut der deutschen Alzheimer Gesellschaft werden circa 1,1 Millionen Menschen mit einer Demenz zuhause betreut. In diese Zahl wird allerdings auch die Betreuung durch den ambulanten Pflegedienst oder die Nutzung von Tagespflegeeinrichtungen miteingeschlossen. Häufig werden die Betroffenen allein durch ihren Ehepartner, Kinder oder Verwandten und Freunden versorgt.
Menschen mit demenzieller Erkrankung zeigen im Verlauf der Erkrankung immer mehr Beeinträchtigung im Bereich der Kommunikation. Während der Pflege kommt es aufgrund der Beeinträchtigungen zum Abbruch der Kommunikation . Betroffene haben Schwierigkeiten sich auszudrücken und die Kommunikation zu interpretieren. Die Interaktion zwischen Betroffenen und ihren Angehörigen wird zunehmend schwieriger . Die Kommunikationsstörungen können daraufhin zu Stress und depressiven Symptomen bei den Angehörigen führen . Allerdings können diese Störungen in der Kommunikation auch aus verwendeten, ineffektiven Kommunikationsstrategien durch Angehörige verursacht werden. Dies verdeutlicht, dass Angehörige zu wenig geschult sind in der Kommunikation mit den Zupflegenden.
Ziel der Seminararbeit ist es zu untersuchen, ob es Kommunikationsstrategien gibt, die effektiv dazu führen, dass die Kommunikation zwischen Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen weiter besteht und nicht abbricht und wie diese Strategien zu schulen sind. Dazu wurde in den Datenbanken Cinahl, Medline und SpringerLink nach Literatur gesucht. Es wurden folgende Suchwörter und Bool´sche Operanten angewendet: Dementia OR alzheimers OR cognitive impairment AND effective communication OR interaction AND spouses OR family caregiver. Der Zeitraum wurde auf 2010 bis 2020 beschränkt. Es wurde zudem ausschließlich nach Volltexten gesucht. Es wurden Artikel eingeschlossen, die entweder in englischer oder deutscher Sprache vorhanden waren. Ebenso wurde auch Literatur verwendet, die durch das Schneeballsystem gefunden wurde.
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
1 Einleitung
2 Kommunikation bei Menschen mit Demenz
2.1 DefinitionKommunikation
2.2 Kommunikative Beeinträchtigungen bei demenziell erkrankten Menschen
2.2.1 Veränderungen im Verlauf der Erkrankung
3 Kommunikationsstrategien
3.1 Rahmenbedingung zur Erleichterung der Kommunikation
3.2 Allgemeine Kommunikationsstrategien
3.3 Empfohlene Kommunikationsstrategien im Krankheitsverlauf
3.4 Empfehlungen zu Schulungsprogrammen
4 Schlussbetrachtung
Quellenverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
PCI-DAT Perceptions of Conversation Index- Dementia of the Alzheimer’s Type
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Stärken, Schwächen und Strategien zur Unterstützung der Kommunikation
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Kommunikationsstrategien im Überblick
1 Einleitung
In Deutschland wurden 2017 3,4 Millionen Pflegebedürftige zuhause versorgt. Davon werden 1,7 Millionen allein durch Angehörige versorgt1. Laut der deutschen Alzheimer Gesellschaft werden circa 1,1 Millionen Menschen mit einer Demenz zuhause betreut. In diese Zahl wird allerdings auch die Betreuung durch den ambulanten Pflegedienst oder die Nutzung von Tagespflegeeinrichtungen miteingeschlossen. Häufig werden die Betroffenen allein durch ihren Ehepartner, Kinder oder Verwandten und Freunden versorgt2.
Menschen mit demenzieller Erkrankung zeigen im Verlauf der Erkrankung immer mehr Beeinträchtigung im Bereich der Kommunikation. Während der Pflege kommt es aufgrund der Beeinträchtigungen zum Abbruch der Kommunikation3. Betroffene haben Schwierigkeiten sich auszudrücken und die Kommunikation zu interpretieren. Die Interaktion zwischen Betroffenen und ihren Angehörigen wird zunehmend schwieriger4. Die Kommunikationsstörungen können daraufhin zu Stress5 und depressiven Symptomen bei den Angehörigen führen6. Allerdings können diese Störungen in der Kommunikation auch aus verwendeten, ineffektiven Kommunikationsstrategien durch Angehörige verursacht werden7. Dies verdeutlicht, dass Angehörige zu wenig geschult sind in der Kommunikation mit den Zupflegenden.
Ziel der Seminararbeit ist es zu untersuchen, ob es Kommunikationsstrategien gibt, die effektiv dazu führen, dass die Kommunikation zwischen Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen weiter besteht und nicht abbricht und wie diese Strategien zu schulen sind. Dazu wurde in den Datenbanken Cinahl, Medline und SpringerLink nach Literatur gesucht. Es wurden folgende Suchwörter und Bool'sche Operanten angewendet: Dementia OR alzheimers OR cognitive impairment AND effective communication OR interaction AND spouses OR family caregiver. Der Zeitraum wurde auf 2010 bis 2020 beschränkt. Es wurde zudem ausschließlich nach Volltexten gesucht. Es wurden Artikel eingeschlossen, die entweder in englischer oder deutscher Sprache vorhanden waren. Ebenso wurde auch Literatur verwendet, die durch das Schneeballsystem gefunden wurde.
2 Kommunikation bei Menschen mit Demenz
2.1 Definition Kommunikation
Kommunikation wird laut Duden definiert als „Verständigung untereinander“ oder „zwischenmenschlicher verkehr besonders mit Hilfe von Sprache, Zeichen“8.
Kommuniziert wird demnach nicht nur mit Worten, sondern auch mit Zeichen, Handlungen oder Nicht-Handlungen. Paul Watzlawick verdeutlichte, dass man nicht nicht kommunizieren kann. Jeder kleine Ausdruck und jede kleine Geste stellen eine Form der Kommunikation dar. Dies wird durch Körpersprache, Mimik und Gestik unterstützt9.
Vereinfacht dargestellt, läuft die Kommunikation in vier Schritten ab. Der erste Schritt ist die Darbietung. Bei der ein Sendender eine Information darbietet. Diese Information kann verbal oder nonverbal kommuniziert werden. Die dargebotene Information hat einen Inhalts- und Beziehungsaspekt. Der Inhaltsaspekt verdeutlicht das ,Was‘, den reinen Inhalt der Information. Dieser wird bestimmt vom Beziehungsaspekt. Der Beziehungsaspekt gibt Auskunft über das ,Wie‘ der Information. Wie wird die Beziehung vom Empfangenden zum Sendenden wahrgenommen? Wie wird die Information verstanden? Eine ruhige, sanfte Stimme des Sendenden vermittelt dem Empfangenden ein Gefühl des Verstehens und Vertrauens. Wird die gleiche Information hingegen in einem brüllenden Ton vermittelt, kann dies den Empfangenden das Gefühl von Unwohlsein und Misstrauen bringen. Das ,Wie‘ bestimmt demnach wie das ,Was‘ zu interpretieren ist10.
Der zweite Schritt ist die Aufmerksamkeit. Der Empfangende richtet dabei seine Aufmerksamkeit auf den Sendenden und der gegebenen Information. Richtet der Empfangende seine Aufmerksamkeit dem Fernseher und nicht dem Sendenden wird die Information nicht aufgenommen und nicht verstanden. Die Aufmerksamkeitsleistungen können in verschiedene Arten gegliedert werden. Die selektive Aufmerksamkeit ist die Fähigkeit, sich auf relevante Informationen zu konzentrieren und sich durch einströmende, irrelevante Reize nicht ablenken zu lassen. Die Daueraufmerksamkeit ist die Fähigkeit die Aufmerksamkeit willentlich über einen längeren Zeitraum aufrechtzuerhalten. Die geteilte Aufmerksamkeit ist die Fähigkeit die Aufmerksamkeit mehreren Dingen gleichzeitig zu widmen. Durch diese Fähigkeiten ist es möglich, die Aufmerksamkeit nur ausgewählten Reizen zu widmen und dadurch eine Reizüberflutung zu verhindern11.
Der dritte Schritt ist das Verstehen. Der Empfangende versteht die Information. Eine Information kann unterschiedlich interpretiert und verstanden werden. Dies ist zum einen abhängig von der Art und Weise wie gesprochen wird und zum anderen von der Interpretation des Empfangenden. Wenn der Empfangende die Information verstanden hat, kann er sie behalten12.
Der vierte Schritt ist das Behalten. Der Empfangende kann durch die Darbietung, der Aufmerksamkeit und das Verstehen die Information behalten. Erfolgt dies, kann der Empfangende selbst zum Sendenden werden und verbal oder non-verbal eine Information übermitteln. Teilweise ist die Kommunikation abhängig vom kurzfristigen und langfristigen Behalten. Wird eine Information übermittelt, die eine Aktion in der Zukunft darstellt, muss die Information potenziell langfristig behalten werden13.
2.2 Kommunikative Beeinträchtigungen bei demenziell erkrankten Menschen
Die vier Schritte der Kommunikation fallen Menschen mit Demenz in allen Bereichen zunehmend schwer. Durch die Demenz werden Bereiche des Gehirns erheblich beeinträchtigt, die für Kognition, Gedächtnis und Sprache verantwortlich sind. Dadurch werden demnach die Kommunikationsfähigkeiten einer Person beeinträchtigt. Die dadurch entstehende Kommunikationsbeeinträchtigungen kommen in jedem Stadium der Demenz zu einem gewissen Maß vor14. So haben Menschen mit beginnender Demenz Wortfindungsstörungen und Schwierigkeiten ihre Aufmerksamkeit zu teilen. Schreitet die Demenz fort, können komplexe Sätze nicht mehr verstanden werden und Informationen bereits nicht mehr kurzfristig behalten werden. Allerdings können Menschen mit Demenz bis ins späte Stadium non-verbal kommunizieren. Wenn der Inhalt der Information nicht mehr verstanden wird, so kann trotzdem das Wie der Botschaft verstanden werden. Die kommunikative Stärke von demenziell erkrankten Menschen ist die Beziehungsebene15.
Haberstroh und Kollegen haben jeweils Stärken und Schwächen von Menschen mit Demenz bezogen auf die vier Schritte der Kommunikation aufgestellt. Die Stärken im Bereich der Darbietung der Information sind zum einem, dass Betroffene alte Erfahrung erzählen können und zum anderen, dass sie Beziehungsaspekte ausdrücken können. Neue Erfahrungen mitzuteilen, sowie den inhaltlichen Aspekt der Information auszudrücken, fällt ihnen schwer. Im Bereich der Aufmerksamkeit fällt es Betroffenen leichter ihr Aufmerksamkeit auf eine Sache zu richten. Die Aufmerksamkeit zu teilen fällt ihnen hingegen schwerer. Im Bereich des Verstehens der Informationen können Betroffene den Beziehungsaspekt der Nachricht verstehen. Das Verstehen des inhaltlichen Aspekts fällt ihnen im Vergleich schwerer. Im letzten Schritt fällt es Betroffenen leichter die Information zu behalten, wenn es sich dabei um eine alte Erfahrung handelt. Neue Erfahrungen können schwieriger behalten und wiedergegeben werden16
2.2.1 Veränderungen im Verlauf der Erkrankung
Bereits zu Beginn der Erkrankung fällt den Betroffenen der erste Schritt der Kommunikation schwer. Die Darbietung des inhaltlichen Aspekts der Information wird nicht verstanden. Das Wie, der Beziehungsaspekt, der Information ist eine Fähigkeit, die häufig lang erhalten bleibt17. Im frühen Stadium der Erkrankung haben die Betroffenen Schwierigkeiten die richtigen Worte zu finden, benötigen mehr Zeit zum sprechen oder zu antworten, ziehen sie sich aus Konversationen zurück und haben Schwierigkeiten Entscheidungen zu treffen oder Probleme zu lösen18. Sie haben Schwierigkeiten komplexe Sprachformen, wie Redewendungen, figurative Formen, Metaphern, Gleichnisse und Sarkasmus anzuwenden und zu verstehen19. Teilweise bleiben zu Beginn der Erkrankung viele Kommunikationsweisen erhalten. Das Vorlesen, Schreiben und das Leseverständnis bleiben erhalten. Auch die Aufmerksamkeit und Konzentration sind oft erhalten. Betroffene bemerken allerdings, dass sie Gedächtnislücken haben oder Wortfindungsstörungen vorkommen20.
Im mittleren Stadium nehmen die Wortfindungsstörungen zu. Betroffene verwenden oft bekannte Worte oder erfinden neue Worte, um bekannte Dinge zu beschreiben. Das Sprechen wird weniger21. Hinzu kommen Probleme, Bedürfnisse und Gefühle auszudrücken, sowie das Abschweifen von Themen in Gesprächen und das Verstehen von mehrschrittigen Aufforderungen22. Dies wird ebenso von Fried-Oken und Kollegen bestätigt: komplexe Anweisungen oder Aufgaben werden nicht mehr verstanden und die Lesefähigkeit nimmt ab23.
Im späten Stadium ist die Kommunikation reduziert auf ein paar Wörter oder Lautäußerungen. Es ist möglich, dass Betroffene auf bekannte Worte antworten24. Außerdem weisen Betroffene große Schwierigkeiten beim Verstehen der gesprochenen und geschriebenen Sprache auf25. Affektive Reaktionen auf sensorische Reize und Musik bleiben oft erhalten und Betroffene reagieren auf taktile, visuelle und affektive Hinweise26.
3 Kommunikationsstrategien
Müller und Kollegen geben drei Faktoren an, die die demenzbedingten Kommunikationsstörungen beeinflussen: Der Mensch hat ein grundlegendes menschliches Bedürfnis nach sozialer Interaktion. Durch die degenerativen Veränderungen im Gehirn ist die Fähigkeit des Betroffenen zur Befriedigung dieses Bedarfs beeinträchtigt. Außerdem haben beide Gesprächspartner die Erwartung, dass die Reihenfolge innerhalb des Gesprächs beibehalten wird. Diese Faktoren verursachen bei beiden Gesprächspartnern eine Frustration, in der beide Parteien Schwierigkeiten haben die Gesprächsdynamik zu überwachen27.
3.1 Rahmenbedingung zur Erleichterung der Kommunikation
Um die Kommunikation zu erleichtern, sollte vorab dafür gesorgt werden, dass der Raum, in dem die Kommunikation stattfindet, ruhig, gut beleuchtet und keine Ablenkungen durch störende Geräusche vorhanden sind28. Young und Kollegen entwickelten einen Verhaltenskodex im Umgang mit Menschen mit Demenz. Level zwei des Verhaltenskodex gibt Auskunft über effektive Kommunikationsstrategien. Eine Komponente der Kommunikationsstrategien ist die Berücksichtigung der Umwelt. Darunter wird verstanden, dass ebenso nicht-humane Faktoren, wie Dekorationen, Hintergrundgeräusche und ablenkende Aktivtäten die Kommunikation beeinflussen können. Die Umgebung von Menschen mit Demenz muss so gestalten sein, dass die Kommunikation erleichtert wird. Dies kann durch den Einsatz von Orintierungshilfen geschehen, aber auch durch ein vertrautes Umfeld. Die Möbel und Dekorationen sollten so weit wie möglich dort belassen werden, wo sie sind. Dies sorgt für Ruhe und Vertrautheit29. Um das Selbstwertgefühl und vorhandene Ressourcen zu stärken, empfiehlt es sich zudem, dass Betroffene immer wieder in ihrer Kommunikation gestärkt werden30.
Um ins Gespräch zu kommen, wird empfohlen die Aufmerksamkeit der Person zu erlangen31. Der Einsatz von Bildern ist eine der effektivsten Strategien, um die Aufmerksamkeit des Betroffenen zu bekommen und ein Gespräch zu öffnen. Dabei sollten Bilder gewählt werden, die die Interessen des Betroffenen abbilden. Der Einsatz von Bilderbüchern kann dabei hilfreich sein. Ziel ist es, dass pflegende Angehörige und Pflegeempfangende gemeinsam ein Bilderbuch anschauen. Währenddessen kann über Gefühle und Interessen beider Gesprächspartner eine Verbindung aufgebaut werden. Die Gefühle, die dabei aufkommen, bleiben beim Betroffenen bestehen, auch wenn der Inhalt der Konversationen nicht mehr greifbar ist. Im späteren Stadium empfiehlt es sich einfache Bilder zu wählen mit starken Strukturen32.
Außerdem sollte der Gesprächspartner im Sichtfeld des Betroffenen stehen und nach Möglichkeit auf einer Augenhöhe sein, um Augenkontakt herstellen zu können. Ist die Körpersprache geöffnet und entspannt, trägt dies ebenfalls bei, die Kommunikation zu erleichtern33. Augenkontakt ist Teil der Komponente der non-verbalen Kommunikation. Darunter fällt unter anderem auch die Wirkung des Gesichtsausdrucks und der Körpersprache. Auch Berührungen, Gesten mit Hand oder Körper, die Körperhaltung und die Ausrichtung des Körpers und der Einsatz der Stimme und der damit verbundene Ton, die Tonhöhe, Volumen und Geschwindigkeit spielen dabei eine Rolle34. Plötzliche Bewegungen oder ein angespannter Gesichtsausdruck des Gesprächspartners können Aufregungen beim Betroffenen verursachen, da diese in der Lage sind die Körpersprache zu lesen. Stimmen die Körpersprache und der Gesichtsausdruck nicht mit dem überein, was gesagt wird, kann es ebenfalls zu Kommunikationsproblemen kommen35.
Zudem fördert die Befriedigung der Bedürfnisse vorab des Gesprächs, den Gesprächsaufbau. Teilweise gibt es bestimmte Tageszeiten, die sich besser eignen, um ein Gespräch zu führen36.
3.2 Allgemeine Kommunikationsstrategien
In der Literatur gibt es eine Vielzahl von Kommunikationsstrategien im Umgang mit Menschen mit Demenz. Hier wird ein Überblick anhand gewählter Literatur gegeben.
In der Studie von William und Kollegen wurden evidenz-basierte Strategien vorgestellt, die in erleichternde und erschwerende Kommunikationsstrategien kategorisiert werden37. William und Kollegen führten die Studie mit Betroffenen in allen Stadien durch38.
In einer Studie von Wilson und Kollegen wurde die Anwendung und Wirksamkeit verschiedener Kommunikationsstrategien untersucht. Es konnte festgestellt werden, dass Pflegende routinemäßig eine Vielzahl von verbalen und nonverbalen Kommunikationsstrategien anwenden. Meistens wurde eine nonverbale Kommunikationsstrategie verwendet, die durch verbale Kommunikation unterstützt wurde39. Wilson und Kollegen untersuchten in ihrer Studie vor allem Betroffene mit einem mittleren und schweren Stadium der Demenz40 41 42.
Barnes orientiert sich an den Kommunikationsstrategien von Small und Gutmann41,42. Bei Barnes war die Demenzdiagnose ein Einschlusskriterium, dabei wurden die unterschiedlichen Stadien nicht kategorisiert43. Es wurden Kommunikationsstrategien untersucht, die häufig verwendet wurden, sowie hilfreich waren, um eine Kommunikation aufrecht zu erhalten44. Savundranayagam und Kollegen verwenden für ihre Studie die PCI-DAT (Perceptions of Conversation Index- Dementia of the Alzheimer’s Type)45. In der Studie wurde der Einsatz und die Wirksamkeit von Kommunikationsstrategien bei Betroffenen in unterschiedlichen Stadien durch pflegende Angehörige untersucht. Die Wirksamkeit wurde danach beurteilt, ob die Kommunikation anhält oder abbricht. Die Ergebnisse wurden in dasjeweilige Stadium eingeordnet46.
Die Alzheimer’s Society formuliert allgemeine Kommunikationsregeln47. Die Alzheimer’s Association formuliert Kommunikationsregeln angepasst an das Stadium der Erkrankung und Strategien, die in jedem Stadium anzuwenden sind48.
[...]
1 Vgl. www.destatis.de (Stand: 16.02.2020).
2 Vgl. www.deutsche-alzheimer.de (Stand: 16.02.2020).
3 Vgl. Wilson, R.; Rochon, E.; Mihalidis, A. (2012), S. 328.
4 Vgl. Hammar, L.; Emami, A.; Engstrom, G. (2010), S. 160.
5 Vgl. Williams, C.; Parker, C. (2012), S. 244.
6 Vgl. Braun, M.; Mura, K.; Peter-Wright, M. (2010), S. 197.
7 Vgl. Savundranayagam, M.; Orange, J. (2013), S. 49.
8 Vgl. www.duden.de (Stand: 20.01.2020).
9 Vgl. Haberstroh, J.; Neumeyer, K.; Pantel, J. (2016), S. 28.
10 Vgl. ebd., S. 28ff.
11 Vgl. ebd., S. 30f.
12 Vgl. Haberstroh, J.; Neumeyer, K.; Pantel, J. (2016), S. 31.
13 Vgl. ebd., S. 31f.
14 Vgl. Barnes, S. L. (2014), S. 9.
15 Vgl. Haberstroh, J.; Neumeyer, K.; Pantel, J. (2016), S. 34.
16 Vgl. Haberstroh, J.; Neumeyer, K.; Krause, K. (2010), S. 407.
17 Vgl. Haberstroh, J.; Neumeyer, K.; Pantel, J. (2016), S. 37f.
18 Vgl. o.V. (2014), S. 3.
19 Vgl. Bayles (1982, 1992) in Savundranayagam, M.; Orange, J.B. (2013), S. 50.
20 Vgl. Fried-Oken, M.; Mooney, A.; Peters, B. (2015), S. 78.
21 Vgl. o.V. (2014), S. 4.
22 Vgl. Bourgeois (2002), Powell (1995), Ripich; Terell (1988), Alberoni (1992), Garcia (1997) in Savundranayagam, M.; Orange, J.B. (2013), S. 50.
23 Vgl. Fried-Oken, M.; Mooney, A.; Peters, B. (2015), S. 78.
24 Vgl. o.V. (2014), S. 7.
25 Vgl. Causino (1994), Tomoeda; Bayles (1993) in Savundranayagam, M.; Orange, J.B. (2013), S. 50.
26 Vgl. Fried-Oken, M.; Mooney, A.; Peters, B. (2015), S. 78.
27 Vgl. Müller, N.; Guendouzi, J. (2004), S. 399.
28 Vgl. o.V. (2016), S. 3.
29 Vgl. Young, T.; Manthorp, C. (2009), S. 179 ff.
30 Vgl. ebd., S. 179ff.
31 Vgl. o.V. (2016), S. 3.
32 Vgl. Bate, H.J. (2012), S. 471 ff.
33 Vgl. o.V. (2016), S. 3.
34 Vgl. Young, T.; Manthorp, C. (2009), S. 181.
35 Vgl. o.V. (2016), S. 6.
36 Vgl. ebd., S. 3.
37 Vgl. Williams, C. L.; Parker, C. (2012), S. 245.
38 Vgl. ebd., S. 246.
39 Vgl. Wilson, R.; Rochon, E.; Mihailidis, A. (2012), S. 335.
40 Vgl. ebd., S. 331.
41 Vgl. Small, J.; Gutman, G. (2002), S. 272.
42 Vgl. Barnes, S.L. (2014), S. 79.
43 Vgl. ebd., S. 62.
44 Vgl. ebd., S. 108.
45 Vgl. Savundranayagam, M.; Orange, J. B. (2013), S. 53.
46 Vgl. ebd., S. 54.
47 Vgl. o.V. (2016), S.4ff.
48 Vgl. o.V. (2014), S.3ff.
- Quote paper
- Sabrina Koenig (Author), 2019, Kommunikation bei Menschen mit Demenz. Schulung für Angehörige, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1169460
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