Das Konzept des Managed Care hat seinen Ursprung im US-amerikanischen
Gesundheitswesen.
„Es gibt keine allgemein gebräuchliche Definition von Managed Care: In der Praxis hat
es sich jedoch als hilfreich erwiesen, Managed Care-Organisationen an zwei Merkmalen
zu identifizieren, die bei fast allen Formen von Managed Care angetroffen werden und
darüber hinaus auch wesentlich für die von Managed Care angestrebten Ziele, die
Verbesserung der Behandlungsqualität und die Ökonomisierung der Medizin, sind. Diese
beiden Merkmale sind: 1. Die Beteiligung der Versorger (z.B. Ärzte und Krankenhäuser)
am Versicherungsrisiko für Patienten und 2. die Vernetzung von
Behandlungseinrichtungen.“
Wesentliches Merkmal des Konzeptes ist also eine effiziente Steuerung der
Leistungserstellung im Gesundheitswesen. Die Zielsetzung ist hierbei die
Versorgungsqualität zu erhöhen und gleichzeitig Kostensenkungspotentiale zu nutzen.
Hierbei kommen Managementprinzipien zur Anwendung, die zumindest partiell
Leistungserstellung und –finanzierung integrieren. Zur Erreichung der Zielsetzung und
Durchsetzung der Managementprinzipien kommen zahlreiche unterschiedliche Instrumente
zur Anwendung. Im Laufe der Zeit haben sich verschieden ausgeprägte
Organisationsformen – die so genannten Managed Care Organizations (MCOs) –
herausgebildet, die sich im Wesentlichen im Grad der Integration von Leistungserbringung
und –finanzierung und der Nutzung der Managed Care-Instrumente unterscheiden.
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, einen Überblick über ausgewählte Managed Care
Instrumente (Abschnitt 2) sowie Organisationsformen (anbieterorientiert und
versicherungsorientiert; Abschnitt 3) im US-amerikanischen Gesundheitswesen zu geben.
Im weiteren Verlauf der Ausarbeitung wird darauf eingegangen, inwieweit Teilmerkmale
des originären Konzeptes auch Einzug in das ansonsten stark regulierte deutsche
Gesundheitswesen gehalten haben. Insbesondere wird hier die Implementierung des
Managed Care Gedankenguts durch die Modelle der Integrierten Versorgung, der Disease
Management-Programme, der hausarztzentrierten Versorgung und den Medizinischen
Versorgungszentren betrachtet (Abschnitt 4).
Die Arbeit schließt mit einer zusammenfassenden Darstellung.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Ausgewählte Instrumente des Managed Care
- Selektives Kontrahieren
- Gatekeeping
- Guidelines
- Formen und Ziele
- Einsatzgebiete
- Disease Management
- Definition und Ziele
- Voraussetzungen für ein funktionierendes Disease-Management und Auswahl der Erkrankungen
- Managed Care Organisationen am Beispiel der USA
- Health Maintenance Organization (HMO)
- Staff-HMO
- Group-HMO
- IPA-HMO
- Network-HMO
- Provider Sponsored Organizations (PSO)
- Preferred Provider Organizations (PPO)
- Integrated Delivery Systems (IDS)
- Health Maintenance Organization (HMO)
- Implementierung von Managed Care in Deutschland
- Integrierte Versorgung
- Disease Management Programme (DMP)
- Gesundheitspolitische Entwicklung
- Gesetzesgrundlagen
- Hausarztzentrierte Versorgung
- Medizinische Versorgungszentren
- Gesetzesgrundlagen
- Medizinische Versorgungszentren und Managed Care
- Zusammenfassung und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert ausgewählte Instrumente und Organisationsformen des Managed Care im US-amerikanischen Gesundheitswesen und untersucht deren Implementierung im deutschen System. Ziel ist es, einen Überblick über die Konzepte und ihre Übertragung in den deutschen Kontext zu geben.
- Ausgewählte Instrumente des Managed Care (Selektives Kontrahieren, Gatekeeping, Guidelines, Disease Management)
- Managed Care Organisationen in den USA (HMOs, PSOs, PPOs, IDS)
- Implementierung von Managed Care Elementen in Deutschland
- Vergleichende Betrachtung der Systeme
- Analyse der Herausforderungen bei der Implementierung von Managed Care in Deutschland
Zusammenfassung der Kapitel
Einführung: Die Einführung beschreibt das Konzept des Managed Care, seine Ursprünge im US-amerikanischen Gesundheitswesen und seine zentralen Merkmale: die Beteiligung von Leistungserbringern am Versicherungsrisiko und die Vernetzung von Behandlungseinrichtungen. Es werden die Ziele der Arbeit erläutert, die darin bestehen, einen Überblick über ausgewählte Managed Care-Instrumente und Organisationsformen in den USA zu geben und deren Implementierung im deutschen Gesundheitswesen zu untersuchen. Die Arbeit fokussiert sich auf die Analyse der Modelle der Integrierten Versorgung, der Disease Management Programme, der hausarztzentrierten Versorgung und der Medizinischen Versorgungszentren als Beispiele für die Adaption von Managed Care-Gedanken in Deutschland.
Ausgewählte Instrumente des Managed Care: Dieses Kapitel beschreibt verschiedene Instrumente des Managed Care, darunter das selektive Kontrahieren, welches die Auswahl geeigneter Leistungserbringer und die Gestaltung von Verträgen beinhaltet um eine qualitativ hochwertige und wirtschaftliche Behandlung zu gewährleisten. Gatekeeping, Guidelines und Disease Management werden ebenfalls erläutert, wobei ihre jeweiligen Ziele und Anwendungsbereiche detailliert dargestellt werden. Der Fokus liegt auf der Beschreibung der Funktionsweise und den Auswirkungen dieser Instrumente auf die Kostenkontrolle, Kapazitätskontrolle und Qualitätskontrolle im Gesundheitswesen.
Managed Care Organisationen am Beispiel der USA: Dieses Kapitel gibt einen Überblick über verschiedene Managed Care Organisationen (MCOs) in den USA, einschließlich Health Maintenance Organizations (HMOs) in ihren verschiedenen Ausprägungen (Staff-, Group-, IPA-, Network-HMOs), Provider Sponsored Organizations (PSOs), Preferred Provider Organizations (PPOs) und Integrated Delivery Systems (IDS). Es werden die Organisationsstrukturen und die jeweiligen Strategien zur Steuerung von Leistungen und Kosten analysiert. Der Vergleich der verschiedenen Organisationsmodelle verdeutlicht die unterschiedlichen Ansätze der Integration von Leistungserbringung und -finanzierung.
Implementierung von Managed Care in Deutschland: Dieses Kapitel befasst sich mit der Implementierung von Managed Care-Elementen im deutschen Gesundheitswesen. Es analysiert Modelle wie die Integrierte Versorgung, Disease Management Programme (DMPs), die hausarztzentrierte Versorgung und Medizinische Versorgungszentren. Die gesundheitspolitische Entwicklung und die jeweiligen Gesetzesgrundlagen werden beleuchtet, um die Rahmenbedingungen und die Motivationen für die Einführung dieser Modelle zu verstehen. Der Fokus liegt auf der Beschreibung der Umsetzung und der Bewertung der jeweiligen Modelle im Kontext der deutschen Gesundheitspolitik.
Schlüsselwörter
Managed Care, Selektives Kontrahieren, Gatekeeping, Guidelines, Disease Management, HMO, PSO, PPO, IDS, Integrierte Versorgung, Disease Management Programme (DMP), Hausarztzentrierte Versorgung, Medizinische Versorgungszentren, Gesundheitswesen, Gesundheitspolitik, Kostenkontrolle, Qualitätskontrolle, USA, Deutschland.
Häufig gestellte Fragen zu: Ausgewählte Instrumente und Organisationsformen des Managed Care
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Die Arbeit bietet einen umfassenden Überblick über ausgewählte Instrumente und Organisationsformen des Managed Care im US-amerikanischen Gesundheitswesen und untersucht deren Implementierung im deutschen System. Sie beinhaltet eine Einführung, Kapitel zu verschiedenen Managed-Care-Instrumenten (selektives Kontrahieren, Gatekeeping, Guidelines, Disease Management), eine Darstellung von Managed-Care-Organisationen in den USA (HMOs, PSOs, PPOs, IDS), eine Analyse der Implementierung im deutschen Kontext (Integrierte Versorgung, DMPs, hausarztzentrierte Versorgung, Medizinische Versorgungszentren) und eine abschließende Zusammenfassung.
Welche Instrumente des Managed Care werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Instrumente: Selektives Kontrahieren, Gatekeeping, Guidelines (inkl. Formen, Ziele und Einsatzgebiete) und Disease Management (inkl. Definition, Zielen und Voraussetzungen).
Welche Managed Care Organisationen in den USA werden beschrieben?
Die Arbeit beschreibt Health Maintenance Organizations (HMOs) in ihren verschiedenen Arten (Staff-, Group-, IPA-, Network-HMOs), Provider Sponsored Organizations (PSOs), Preferred Provider Organizations (PPOs) und Integrated Delivery Systems (IDS).
Welche Implementierungen von Managed Care in Deutschland werden analysiert?
Die Analyse der Implementierung in Deutschland konzentriert sich auf die Integrierte Versorgung, Disease Management Programme (DMPs), die hausarztzentrierte Versorgung und Medizinische Versorgungszentren. Gesundheitspolitische Entwicklungen und Gesetzesgrundlagen werden ebenfalls berücksichtigt.
Welche Ziele verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, einen Überblick über die Konzepte des Managed Care zu geben, deren Übertragung in den deutschen Kontext zu untersuchen und einen Vergleich der Systeme zu ermöglichen. Die Herausforderungen der Implementierung von Managed Care in Deutschland werden ebenfalls analysiert.
Gibt es eine Zusammenfassung der Kapitel?
Ja, die Arbeit enthält ausführliche Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel, welche die zentralen Inhalte und Ergebnisse jedes Abschnitts beschreiben.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Managed Care, Selektives Kontrahieren, Gatekeeping, Guidelines, Disease Management, HMO, PSO, PPO, IDS, Integrierte Versorgung, Disease Management Programme (DMP), Hausarztzentrierte Versorgung, Medizinische Versorgungszentren, Gesundheitswesen, Gesundheitspolitik, Kostenkontrolle, Qualitätskontrolle, USA, Deutschland.
Für wen ist diese Arbeit gedacht?
Diese Arbeit ist für akademische Zwecke gedacht und richtet sich an Leser, die sich für das Thema Managed Care, dessen Instrumente und Organisationsformen und dessen Implementierung in unterschiedlichen Gesundheitssystemen interessieren.
- Arbeit zitieren
- Reza Fathollah Nejad Asl (Autor:in), Emanuel Kiefer (Autor:in), 2008, Managed Care - Umsetzung in Deutschland, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/117135