In dieser Arbeit möchte ich herausfinden, unter welchen teils schwierigen Voraussetzungen Jugendliche in der stationären Jugendhilfe versuchen, ihre Entwicklungsaufgaben zu meistern, welche Ursachen dazu führen, dass sie scheitern können und sich dysfunktionale Verhaltensweisen, zu denen auch die Selbstverletzung zählt, aneignen. In meiner Darstellung erkläre ich, was man unter selbstverletzendem Verhalten versteht, welche Ursachen zu diesem führen, welche Formen es annehmen kann und welche Funktionen es erfüllen soll. Zum Schluss gehe ich darauf ein, welche Interventionsmöglichkeiten einer pädagogischen Fachkraft in der stationären Jugendhilfe zur Verfügung stehen, um diesem entgegenzuwirken. Zunächst möchte ich die stationäre Jugendhilfe erläutern, um auch den gesetzlichen Hintergrund vorzustellen. Aus Gründen der Lesbarkeit wurde bei Personenbezeichnungen das generische Maskulinum gewählt, es sind jedoch stets alle Geschlechter angesprochen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Stationäre Jugendhilfe
- Besondere Problemlage für Jugendliche in der stationären Jugendhilfe
- Entwicklungsaufgaben im Jugendalter
- Selbstverletzendes Verhalten (SSV) und Nichtsuizidales Selbstverletzendes Verhalten (NSSV)
- Formen von NSSV oder SSV
- Ursachen von NSSV oder SSV
- Psychologischer Aspekt
- Biologische Faktoren
- Soziale Faktoren
- Funktionen von NSSV oder SSV
- Selbstregulation
- Bewältigung von belastenden Lebensereignissen
- Soziale Funktion
- Interventionsmöglichkeiten in der stationären Jugendhilfe
- Erste Ebene, der Zu-Betreuende Jugendliche
- Zweite Ebene, die Wohngruppe
- Dritte Ebene, das Team, bestehend aus pädagogischen Fachkräften
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Facharbeit untersucht selbstverletzendes Verhalten (SSV) bei Jugendlichen in der stationären Jugendhilfe. Ziel ist es, die Ursachen, Formen und Funktionen von SSV zu beleuchten und Interventionsmöglichkeiten für pädagogische Fachkräfte aufzuzeigen. Die Arbeit betrachtet den Kontext der stationären Jugendhilfe und die besonderen Herausforderungen für Jugendliche in diesem Umfeld.
- Selbstverletzendes Verhalten (SSV) bei Jugendlichen
- Ursachen und Funktionen von SSV
- Herausforderungen für Jugendliche in der stationären Jugendhilfe
- Interventionsmöglichkeiten in der stationären Jugendhilfe
- Entwicklungsaufgaben im Jugendalter und deren Beeinträchtigung durch SSV
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt die persönliche Konfrontation der Autorin mit selbstverletzendem Verhalten und begründet die Wahl des Themas. Sie umreißt den Forschungsansatz der Arbeit, der die Ursachen, Formen, Funktionen von SSV sowie Interventionsmöglichkeiten in der stationären Jugendhilfe untersuchen soll. Der gesetzliche Hintergrund der stationären Jugendhilfe wird als Grundlage für die weitere Betrachtung angekündigt.
Stationäre Jugendhilfe: Dieses Kapitel erläutert verschiedene Formen der stationären Jugendhilfe, einschließlich Vollzeitpflege, Heimerziehung und intensiver sozialpädagogischer Einzelbetreuung, auf Basis des SGB VIII. Es beleuchtet die historische Entwicklung der Heimerziehung, von der „Schwarzen Pädagogik“ bis hin zu heutigen ressourcenorientierten Ansätzen. Der Fokus liegt auf den strukturellen Bedingungen und den Veränderungen im Umgang mit den Jugendlichen. Der stetige Anstieg der Kinder in Heimen wird durch Daten illustriert und die Aufnahme ausländischer Kinder im Kontext der europäischen Flüchtlingskrise erwähnt.
Besondere Problemlage für Jugendliche in der stationären Jugendhilfe: Dieses Kapitel beschreibt die besondere Problematik von Jugendlichen in stationären Einrichtungen. Es hebt die soziale Ausgrenzung und die psychischen und physischen Belastungen hervor, denen diese Jugendlichen in ihren Herkunftsfamilien ausgesetzt waren. Der Umzug in eine Wohngruppe wird als massive Transition beschrieben und die Unterscheidung zwischen normativen und non-normativen Übergängen erläutert, um den Kontext der Herausforderungen zu verdeutlichen. Die hohe Rate an Missbrauchserfahrungen in der Vergangenheit wird als weiterer wichtiger Faktor genannt.
Schlüsselwörter
Selbstverletzendes Verhalten, Nichtsuizidales Selbstverletzendes Verhalten, Jugendliche, stationäre Jugendhilfe, Heimerziehung, Vollzeitpflege, Interventionsmöglichkeiten, Entwicklungsaufgaben, psychische Belastung, soziale Faktoren, Transitionen, SGB VIII.
Häufig gestellte Fragen zur Facharbeit: Selbstverletzendes Verhalten bei Jugendlichen in der stationären Jugendhilfe
Was ist der Gegenstand dieser Facharbeit?
Die Facharbeit untersucht selbstverletzendes Verhalten (SSV) bei Jugendlichen in der stationären Jugendhilfe. Sie beleuchtet die Ursachen, Formen und Funktionen von SSV und zeigt Interventionsmöglichkeiten für pädagogische Fachkräfte auf. Ein besonderer Fokus liegt auf dem Kontext der stationären Jugendhilfe und den damit verbundenen Herausforderungen für die Jugendlichen.
Welche Themen werden in der Facharbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Selbstverletzendes Verhalten (SSV) bei Jugendlichen, Ursachen und Funktionen von SSV, Herausforderungen für Jugendliche in der stationären Jugendhilfe, Interventionsmöglichkeiten in der stationären Jugendhilfe und Entwicklungsaufgaben im Jugendalter und deren Beeinträchtigung durch SSV. Die verschiedenen Formen der stationären Jugendhilfe (Vollzeitpflege, Heimerziehung etc.) und der gesetzliche Hintergrund (SGB VIII) werden ebenfalls erläutert.
Welche Kapitel umfasst die Facharbeit?
Die Facharbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Stationäre Jugendhilfe, Besondere Problemlage für Jugendliche in der stationären Jugendhilfe, Entwicklungsaufgaben im Jugendalter, Selbstverletzendes Verhalten (SSV) und Nichtsuizidales Selbstverletzendes Verhalten (NSSV) (inkl. Formen, Ursachen und Funktionen von SSV), Interventionsmöglichkeiten in der stationären Jugendhilfe (auf drei Ebenen: Jugendlicher, Wohngruppe, Team) und Zusammenfassung.
Welche Ursachen für selbstverletzendes Verhalten werden betrachtet?
Die Arbeit betrachtet psychologische, biologische und soziale Faktoren als Ursachen für selbstverletzendes Verhalten. Die Zusammenhänge zwischen SSV und belastenden Lebensereignissen, insbesondere im Kontext der stationären Jugendhilfe (z.B. Missbrauchserfahrungen, soziale Ausgrenzung, schwierige Herkunftsfamilie), werden untersucht.
Welche Funktionen kann selbstverletzendes Verhalten haben?
Die Facharbeit beschreibt selbstverletzendes Verhalten als Mechanismus der Selbstregulation, der Bewältigung von belastenden Lebensereignissen und als soziales Signal.
Welche Interventionsmöglichkeiten werden vorgestellt?
Die Interventionsmöglichkeiten werden auf drei Ebenen betrachtet: auf der Ebene des betroffenen Jugendlichen, auf der Ebene der Wohngruppe und auf der Ebene des Teams aus pädagogischen Fachkräften. Die Arbeit skizziert jedoch keine konkreten Interventionsprogramme, sondern beschreibt lediglich die verschiedenen Ebenen der Intervention.
Wie wird die stationäre Jugendhilfe in der Facharbeit dargestellt?
Die Arbeit beschreibt verschiedene Formen der stationären Jugendhilfe, ihre historische Entwicklung und die strukturellen Bedingungen. Der Fokus liegt auf den Herausforderungen, denen Jugendliche in diesem Umfeld gegenüberstehen, einschließlich der hohen Rate an Missbrauchserfahrungen in der Vergangenheit und den Schwierigkeiten der Transition in eine Wohngruppe.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Facharbeit?
Schlüsselwörter sind: Selbstverletzendes Verhalten, Nichtsuizidales Selbstverletzendes Verhalten, Jugendliche, stationäre Jugendhilfe, Heimerziehung, Vollzeitpflege, Interventionsmöglichkeiten, Entwicklungsaufgaben, psychische Belastung, soziale Faktoren, Transitionen, SGB VIII.
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- Vanessa Nobis (Author), 2021, Selbstverletzendes Verhalten von Jugendlichen in der stationären Jugendhilfe, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1171468