Psychologie des Gesundheitsverhaltens


Einsendeaufgabe, 2018

17 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 SELBSTWIRKSAMKEITSERWARTUNG
1.1 Definition Selbstwirksamkeitserwartung
1.2 Messung der spezifischen Selbstwirksamkeitserwartung
1.3 Tabellarische Darstellung zweier Studien

2 LITERATURRECHERCHE ZUM THEMA STRESS

3 BERATUNGSGESPRÄCH
3.1 Modell des Gesundheitsverhaltens
3.2 Rolle des Beraters
3.3 Gesprächsverlauf eines Beratungsgesprächs

4 LITERATURVERZEICHNIS

5 ABBILDUNGS- UND TABELLENVERZEICHNIS
5.1 Abbildungsverzeichnis
5.2 Tabellenverzeichnis

1 Selbstwirksamkeitserwartung

1.1 Definition Selbstwirksamkeitserwartung

Selbstwirksamkeitserwartung wird definiert als die subjektive Gewissheit neue oder schwierige Anforderungssituationen auf Grund eigener Kompetenz bewältigen zu kön­nen. Dabei handelt es sich nicht um Aufgaben, die durch einfache Routine lösbar sind, sondern um solche, deren Schwierigkeitsgrad Handlungsprozesse der Anstrengung und Ausdauer für die Bewältigung erforderlich macht. Dieses Konzept beruht auf der sozial­kognitiven Theorie von Bandura (1992, 1997, 2001). Danach werden kognitive, motiva­tionale, emotionale und aktionale Prozesse durch subjektive Überzeugungen gesteuert, vor allem durch Handlungs-Ergebnis-Erwartungen bzw. Konsequenzerwartungen und Selbstwirksamkeitserwartungen bzw. Kompetenzüberzeugungen. Konsequenzerwartu- nen beziehen sich auf das für bestimmte Resultate notwendige Verhalten. (Jerusalem Matthias & Hopf Diether, 2002, Weinheim und Basel S.18)

1.2 Messung der spezifischen Selbstwirksamkeitserwartung

Stufe der Selbstwirksamkeit

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Stufen der Selbstwirksamkeit

Das Säulendiagramm Abb. 1 stellt die die Selbstwirksamkeit in 5 Stufen nach dem transtheoretischen Modell (MTT) von Prochaska und DiClemente dar, das zur Be­schreibung der Veränderung von gesundheitsrelevanten Gewohnheiten dient. Das Dia- 3/17 gramm beruht auf einem Fragebogen. Teilgenommen haben fünf Personen davon zwei weilbliche und zwei männliche. Alle Teilnehmer sind im Alter von 21-27 Jahren und stammen aus der gleichen Ortschaft. Darüber hinaus leben vier von fünf Personen in einem eigenen Haushalt ohne ihre Eltern. Mit dieser Darstellung können alle Teilneh­mer in die bestimmte Phase des MTT-Modells einstufen und so ihr Gesundheitsverhal­ten verbessert werden. Klar zu sehen ist, dass alle Beteiligten noch unter der vierten Stufe, der Handlungsstufe, stehen und es damit zu keiner Umstellung in Bezug auf die Ernährung kommt. Die Säule der ersten Person (zweite Stufe) zeigt, dass diese sich be­reits den Risiken des bisherigen Ernährungsverhaltens bewusst ist und auch die Absicht besitzt, in den nächsten sechs Monaten Änderungen vorzunehmen. Dies ist jedoch vor­erst nur ein Wunschgedanke, denn die durch Veränderung folgenden Nachteile über­wiegen weiterhin und der Rubikon wird nicht überschritten. Ähnliche Werte zeigen sich an Person 4 und 5. Bei beiden männlichen Personen muss an der Einstellung zum The­ma Ernährung angeknüpft werden, um die Selbstwirksamkeit zu steigern beziehungs­weise im späteren Sinne ihr Verhalten an die dafür bestimmte Einstellung anzupassen. Im Vergleich zu allen männlichen Teilnehmern haben Person 3 und 4 (weiblich) die dritte Stufe, auch Vorbereitung oder en. preperation genannt, der Selbstwirksamkeit erreicht. Die Erkenntnis zur Verhaltensänderung und der Entschluss zur Handlung be­steht. In dieser Verhaltenssituation suchen die Menschen Lösungsansätze wo, wann, und wie sie ihren Gedanken zur Tat umsetzten können. Dass Person 4 die höchste Selbstwirksamkeitserwartung besitzt, lässt sich auf ihren Berufsalltag zurückführen, denn sie arbeitet als Physiotherapeutin und hat täglich mit Diabetespatienten und Men­schen mit Adipositas zu tun, was letztendlich ihre Einstellung zum Thema Ernährung beeinflussen kann. Zusammenfassend wird in diesem Diagramm deutlich, dass die weiblichen Teilnehmer im Alter von 23 und 27 eine höhere Selbstwirksamkeit vorzei­gen als die männlichen mit 21, 24 und 26 Jahren.

1.3 Tabellarische Darstellung zweier Studien

Tabelle 1: Studienvergleich zur Selbstwirksamkeitserwartung

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die in Tab. 1 aufgeführten Studien handeln von der Effektivität einer Rehabilitation in Bezug auf Selbstwirksamkeits- und Ergebniserwartung. In der Studie nach Hüftgelen­kersatz von Dohnke et al. ist die angegebene Stichprobe sehr detailliert, was eine hohe Aussagekraft des Ergebnisses mit sich führt. Dohnke et al. führt die Studie in 13 Rehakliniken durch und kann damit sozial-kulturelle und ökologische Störfaktoren mit einbeziehen. Außerdem berücksichtigen sie die Anzahl der Nebendiagnosen und das emotionale Wohlbefinden. Auch Geschlecht und Alter können das Denken und Handeln in Bezug auf Krankheiten beeinflussen. Darüber hinaus zeigt die Studie in welchem Zeitraum die Patienten an der Rehabilitation teilnahmen. Schneider und Rief befragen ein weitgefächertes Spektrum an Patienten, wo die Dauer der Rehabilitationsmaßnahme nicht festgelegt ist. Wichtig zu beachten ist, dass sie 316 beziehungsweise 298 Patienten aus einer einzigen Klinik befragen. Nebendiagnosen, die einen signifikanten Einfluss auf die Selbstwirksamkeitserwartung nehmen werden außer Acht gelassen, was zu einer Verfälschung der skizzierten Daten führen kann. Die Patienten mit anhaltender somato- former Schmerzstörung wurden zu Beginn und am Ende der Therapie befragt. Dohnke et al. wählt zusätzlich einen dritten Fragebogen sechs Monate nach der Beendigung der Reha, um die Aufrechterhaltung der Selbstwirksamkeit zu betrachten. In den Ergebnis­sen lässt sich feststellen, dass die von Dohnke et al. erwähnten Nebendiagnosen einen signifikanten Einfluss auf die Steigerung der Selbstwirksamkeitserwartung mit sich bringen.

2 Literaturrecherche zum Thema Stress

Stress bedeutet allgemein eine starke körperliche und seelische Belastung (Duden 22. Auflage).

Psychischer Stress wird als ein Prozess in der Person-Umwelt-Beziehung betrachtet, in deren Zentrum subjektive, kognitive Vermittlungsprozesse (Wahrnehmung, Verarbeitung und Bewertung) stehen. Die Umwelt-Person-Beziehung wird somit nicht durch ein starres Reiz-Reaktions-Schema bestimmt, sondern bildet sich auf der Basis psychischer Vermittlung und aktiver Gestaltung durch die Person. Damit berücksichtigt dieser Ansatz auch die individuellen Unterschiede im Erleben und der Bewältigung von Stress.

Stress entsteht durch die Konfrontation mit Situationen, die eine Bedrohung, einen Verlust oder eine Herausforderung enthalten und Bewältigungsversuche auslösen. Emotionale Reaktionen wie beispielsweise Angst, Ärger, Gereiztheit und die entsprechenden körperlichen Reaktionen werden dabei als Korrelate unzureichender Bewältigungsstrategien angesehen (Maria Gebhardt, 2015).

Stress wird auf peripherer und zentralvenöser Ebene vermittelt und entsteht durch Rei­ze, die von der jeweiligen Person als potentiell gefährlich aufgenommen werden. Durch diese Reize, auch Stressoren genannt, wird das Corticotropin-Releasing Hormon vom Hypothalamus abgesondert und bewirkt im Hirnstamm eine Aktivitätssteigerung des Sympathikus. Durch diesen Vorgang werden Adrenalin und Noradrenalin aus dem Ne­bennierenmark ausgeschüttet. Zusätzlich sorgt das Corticotropin-Releasing Hormon in der Adenohpophyse durch ein weiteres Hormon zur Bildung von Kortisol in den Ne­bennierenrinden. Da sich jedoch Kortisol negativ auf Hypothalamus, Adenopophyse und Nebennierenrinden auswirkt kommt es zu keiner überschüssigen Freisetzung des Kortisols. Mit der Aktivierung des Sympathikus wird ein Wachheitszustand im Körper zur effektiveren Informationsaufnahme erzeugt. Myokard, Gehirn und Skelettmuskula­tur sind zur Bereitschaft besser durchblutet, was den Effekt zu höherer Schmerztoleranz und Immunkompetenz bewirkt. „In der Entwicklungsgeschichte der Menschen war Stress eine zum Überleben notwendige Reaktion, um unsere Vorfahren auf Kampf oder Flucht in einer feindlichen Umgebung vorzubereiten.“ (Birgit Böhm & Andreas Böhm) Regenerative Prozesse wie die Verdauung werden gehemmt. Negative Auswirkungen auf die Gesundheit hat Stress nur dann, wenn Stressoren langweilig anhalten oder sie in verschiedenen Wechselwirkungen mit anderen Faktoren einhergehen (Dallmann & Hell-hammer 2011). Einigen Studien zufolge kann chronischer Stress zu Kardiovaskulä­ren Erkrankungen (zum Beispiel koronare Herzerkrankungen), zur Dysregulation des 7/17

Immunsystems und zu Depressionen führen. Laut R. Mann Luoma et al stehen Ernäh­rung und Bewegung in großer Verbindung zu Stress und können ihn durch falsche Nah­rung und wenig Sport negativ beeinflussen.

Nach T. Klein et al hängt Stress eng mit sozialen Beziehungen, in dem Falle auch mit dem Social Network, auf psycho-emotionaler Ebene ab. Dieses Ergebnis zeigt auch eine Studie des Robert- Koch-Instituts von 2013. Die Studie untersucht die Stressbelastung in verschiedenen Alters- und Geschlechtsgruppen und Zusammenhang mit sozioöko­nomischen Status. Die Forschungen zeigen, dass Frauen mir 13,9% häufiger eine über­durchschnittliche Stressbelastung als Männer mit 8,2% aufweisen. Zwischen den getes­teten Altersgruppen konnte kein bedeutender Unterschied festgestellt werden, wo hin­gegen mit höherem soziokulturellen Status die Zahl der Stressbelasteten Personen sinkt. Eine starke Belastung mit chronischem Stress ist häufig die Folge geringer sozialer Un­terstützungen (26,2%). Darüber hinaus wird aufgeführt in welchem Zusammenhang Stress psychische Beeinträchtigungen stehen. „Mehr als jeder zweite Erwachsene mit aktueller depressiver Symptomatik fühlt sich durch chronischen Stress stark belastet (53,7%).“

Um Stress zu minimieren muss an den vorher genannten Einflussfaktoren angesetzt werden (Verhältnisse), aber auch an dem Verhalten der betroffenen Person. „Stress empfindet jeder - die Frage ist nur, in welchem Maße und ob die Folgen den Menschen krank machen oder er in der Lage ist, sein Leben auf Dauer ins Gleichgewicht zu bringen.“ (Prof. Dr. med. Nossrat Peseschikan & Dr. med. Nawid Preseschikan)

Dies Homöostase kann durch „Stress- Intelligenz“ wieder erreicht werden. Ziel dieser Maßnahme ist es in erster Linie Stress zu verstehen, ihn zu erkennen und dann letztend­lich zu bekämpfen oder reduzieren. Von Wichtigkeit ist, dass nicht die Bedrohung der Stress ist, sondern die Reaktion des Individuums auf die Stressoren. Mit Hilfe der eige­nen Erkenntnis kann der Mensch seinen Stress selbst intervenieren. Um zusätzlich prä­ventiv gegen Stress des eigenen Verhaltens vorzugehen müssen die Betroffenen ihre Entscheidungs-und Handlungskompetenz stärken und soziale Kompetenzen fördern.

Zur Verhaltensprävention gehören zum Beispiel in der Arbeitswelt Entspannungskurse und Beratung zum Thema Stress-und Zeitmanagement. Zusätzlich können Verhältnisse wie Arbeitszeiten, Urlaubstage und höherer Lohn dem Stress entgegenwirken. Eine In­tervention, die bereits Hand und Fuß in unserer Gesellschaft fasst, ist der Mindestlohnt, welcher noch für viele Haushalte keinen durchschnittlichen Lebensstandard verspricht.

[...]

Ende der Leseprobe aus 17 Seiten

Details

Titel
Psychologie des Gesundheitsverhaltens
Hochschule
Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement GmbH
Note
1,7
Autor
Jahr
2018
Seiten
17
Katalognummer
V1171482
ISBN (eBook)
9783346607911
ISBN (Buch)
9783346607928
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Psychologie, Gesundheitsverhalten, Selbstwirksamkeitserwartung, Stress, Beratungsgespräch
Arbeit zitieren
B.A. in Gesundheitsmanagement Kathrin Hinkes (Autor:in), 2018, Psychologie des Gesundheitsverhaltens, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1171482

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