Vor meinem Studium habe ich eine Ausbildung zum Steuerfachangestellten in einem Steuerbüro absolviert. Anfangs bin ich mit sehr viel Freude und Begeisterung an meine Aufgaben herangegangen. Trotz vieler Überstunden hatte ich Spaß an der Arbeit und war auch froh darüber, bereits zu Beginn meiner Ausbildung eine Menge für meine spätere berufliche Tätigkeit lernen zu können.
Doch je länger ich in dem Büro arbeitete, umso mehr schwand meine Motivation. Das Betriebsklima war schlecht, und es gab kaum Teamarbeit, da sich jeder fast nur auf seinen Arbeitsbereich konzentrierte. Von meinem Chef bekam ich nur ganz selten ein Feedback auf meine Arbeit, und ich wußte deshalb nie, ob er mit meiner Arbeit zufrieden war oder nicht. Während der Ausbildung hatte ich nie das Gefühl, daß meine Arbeit richtig wahrgenommen und anerkannt worden ist.
Die Folge war, daß mein Interesse an der Firma zunehmend sank und ich mich kaum noch mit ihr identifizieren konnte. Wie alle Mitarbeiter bekam ich nach der Ausbildung eine „leistungsgerechte“, d. h. vom Umsatz abhängige, Bezahlung. Da ich Mandanten hatte, die nicht viel Umsatz abwarfen, aber viel Arbeit verursachten, fiel mein Gehalt in den ersten Monaten sehr gering aus. Gerade aufgrund der Tatsache, daß ich viel Zeit in Form von Überstunden und Energie in die Arbeit investiert hatte und auch die Qualität meiner Arbeit in Ordnung war, empfand ich dies als sehr ungerecht. Das schlechte Betriebsklima und die ungerechte Bezahlung veranlaßten mich schließlich zu kündigen.
Nicht nur aufgrund meiner eigenen Erfahrungen halte ich die Mitarbeitermotivierung für eine der wichtigsten Aufgaben der Führungskräfte in einem Unternehmen. Nur motivierte Mitarbeiter besitzen die volle Leistungsbereitschaft, die eine Grundvoraussetzung für den Erfolg des Unternehmens darstellt. Motiviert ist ein Mitarbeiter dann, wenn er Spaß und Zufriedenheit an seiner Arbeit empfindet. Dies ist nur dann der Fall, wenn neben dem Gehalt auch das Betriebsklima in Ordnung ist. Ziel der Mitarbeitermotivierung ist es also vor allem, eine angenehme Arbeitsatmosphäre zu gewährleisten und Arbeitsbedingungen zu schaffen, in denen sich der Mitarbeiter wohl fühlt.
In meiner Ausarbeitung werde ich untersuchen, welche Möglichkeiten Vorgesetzte haben, ihre Mitarbeiter zu motivieren. Auf der Basis einiger motivationstheoretischer Ansätze werde ich einen Überblick über die Möglichkeiten der Mitarbeitermotivierung geben und mich kritisch mit ihnen auseinandersetzen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definition des Begriffs „Motivation“
- Motivationstheoretische Ansätze
- Maslows Bedürfnistheorie
- Alderfers ERG-Modell
- Herzbergs Zwei-Faktoren-Theorie
- Möglichkeiten der Mitarbeitermotivierungen
- Motivierung durch materielle Anreize
- Leistungsgerechte Bezahlung
- Mitarbeiterbeteiligung
- Cafeteria-System
- Motivierung durch immaterielle Anreize
- Offene Kommunikation
- Innerbetriebliche Information
- Feedback durch den Vorgesetzten
- Mitwirkung und Verantwortung des Mitarbeiters
- Offene Kommunikation
- Mischform verschiedener Motivationsarten
- Motivierung durch materielle Anreize
- Ergebnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Ausarbeitung befasst sich mit der Mitarbeitermotivation und untersucht die Möglichkeiten, die Führungskräfte haben, ihre Mitarbeiter zu motivieren. Ziel ist es, einen Überblick über verschiedene motivationstheoretische Ansätze und deren praktische Umsetzung in Unternehmen zu geben.
- Definition und Unterscheidung von Motivation und Motivierung
- Einfluss von Bedürfnissen und Werten auf die Mitarbeitermotivation
- Analyse verschiedener Motivationstheorien (z.B. Maslow, Herzberg, Alderfer)
- Möglichkeiten der Mitarbeitermotivierung durch materielle und immaterielle Anreize
- Bedeutung des Betriebsklimas und der Kommunikation für die Mitarbeitermotivation
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung - Die Einleitung führt in das Thema Mitarbeitermotivation ein und schildert die persönlichen Erfahrungen des Autors mit dem Thema, die ihn zu dieser Ausarbeitung motiviert haben.
- Kapitel 2: Definition des Begriffs „Motivation“ - In diesem Kapitel wird der Begriff „Motivation“ definiert und die Unterscheidung zwischen intrinsischer und extrinsischer Motivation sowie zwischen Motivation und Motivierung erläutert.
- Kapitel 3: Motivationstheoretische Ansätze - Dieses Kapitel stellt verschiedene motivationstheoretische Ansätze vor, die versuchen, menschliches Verhalten im Betrieb zu erklären. Es werden die Inhalte der Bedürfnispyramide nach Maslow, des ERG-Modells von Alderfer und der Zwei-Faktoren-Theorie von Herzberg dargestellt.
- Kapitel 4: Möglichkeiten der Mitarbeitermotivierungen - In diesem Kapitel werden verschiedene Möglichkeiten der Mitarbeitermotivierung durch materielle und immaterielle Anreize vorgestellt und analysiert.
Schlüsselwörter
Mitarbeitermotivation, Motivationstheorien, Maslow, Herzberg, Alderfer, intrinsische Motivation, extrinsische Motivation, materielle Anreize, immaterielle Anreize, Betriebsklima, Kommunikation, Führungsstil.
- Arbeit zitieren
- Diplom-Betriebswirt (FH) Sven Siemers (Autor:in), 2002, Ansätze zur Mitarbeitermotivation, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/11731