Diese Hausarbeit widmet sich der Frage „Wie berichten die deutschen Massenmedien über die Bundestagswahl 2021?“
Viele Untersuchungen in der Wahlforschung und der Kommunikationswissenschaft analysieren die Berichterstattung vor Wahlen. Zum Untersuchungsgegenstand werden häufig TV-Duelle, Printmedien oder Wahlkampfkampagnen benannt. Diese Arbeit fokussiert sich hingegen auf den Online-Auftritt von Massenmedien. In einem Zeitraum von 2 Wochen und 6 Tagen (11.06.2021-01.07.2021) wurden sämtliche Beiträge zum Thema „Bundestagswahl“ von fünf reichweitenstarken Online-Medien verglichen. Die Durchführung dieser Inhaltsanalyse wird in den nachfolgenden Kapiteln der vorliegenden Hausarbeit näher erläutert. Zudem werden zwei Hypothesen aufgestellt und im Verlauf überprüft. Diese Hypothesen basieren auf der Forschung auf dem Gebiet der Wahlberichterstattung.
Um die Relevanz der politischen Berichterstattung zu verstehen, muss zunächst festgestellt werden: Welche Aufgaben soll der Journalismus erfüllen? Haben Berichterstatter*innen einen besonderen Auftrag zu Wahlzeiten?
Inhaltsverzeichnis
EINLEITUNG
1 FORSCHUNGSSTAND
1.1 RELEVANZ DER POLITIK-BERICHTERSTATTUNG
1.2 HYPOTHESE I
1.3 HYPOTHESE II
2 METHODIK
2.1 DIE METHODE DER INHALTSANALYSE
2.2 BESCHREIBUNG DER DURCHGEFÜHRTEN INHALTSANALYSE
3 ÜBERPRÜFUNG DER HYPOTHESEN
3.1 HYPOTHESE I
3.2 HYPOTHESE II
4 FAZIT
LITERATURVERZEICHNIS
ANHANG
[Anm. d. Red.: Der Anhang ist nicht im Lieferumfang enthalten.]
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1 : Artikel mit Bewertung der Autor*innen ggü. der Kandidatin (Annalena Baerbock)
Abbildung 2 : Artikel mit Bewertung der Kandidatin (Annalena Baerbock) durch indirekte oder direkte Zitate anderer Personen
Abbildung 3 : Anzahl Artikel nach Darstellungsformen
Abbildung 4 : Nennung der Kandidat*in in Relation zur Nennung politischer Inhalte im Beitrag
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Einleitung
Diese Hausarbeit widmet sich der Frage „Wie berichten die deutschen Massenmedien über die Bundestagswahl 2021?“
Viele Untersuchungen in der Wahlforschung und der Kommunikationswissenschaft analysieren die Berichterstattung vor Wahlen. Zum Untersuchungsgegenstand werden häufig TV-Duelle, Printmedien oder Wahlkampfkampagnen benannt. Diese Arbeit fokussiert sich hingegen auf den Online-Auftritt von Massenmedien. In einem Zeitraum von 2 Wochen und 6 Tagen (11.06.2021-01.07.2021) wurden sämtliche Beiträge zum Thema „Bundestagswahl“ von fünf reichweitenstarken Online-Medien verglichen. Die Durchführung dieser Inhaltsanalyse wird in den nachfolgenden Kapiteln der vorliegenden Hausarbeit näher erläutert. Zudem werden zwei Hypothesen aufgestellt und im Verlauf überprüft. Diese Hypothesen basieren auf der Forschung auf dem Gebiet der Wahlberichterstattung.
Um die Relevanz der politischen Berichterstattung zu verstehen, muss zunächst festgestellt werden: Welche Aufgaben soll der Journalismus erfüllen? Haben Berichterstatter*innen einen besonderen Auftrag zu Wahlzeiten?
Der Deutsche Journalisten Verband (DJV) beschreibt die Aufgaben des Journalismus folgendermaßen:
„Recht und Pflicht der Journalistinnen und Journalisten ist es, im Rahmen der Freiheitsgarantien des Grundgesetzes an der Erfüllung des Informationsanspruchs der Bürgerinnen und Bürger und an ihrer Meinungs- und Willensbildung mitzuwirken.“ (DJV 2017: 4)
Der Journalismus soll also berichten, um eine Informationsbasis zu schaffen. Einige Kommu- nikationswissenschaftler*innen schreiben dem Journalismus eine weitere Funktion zu. So stellt Claudia Mast fest:
“Die Presse soll die öffentliche Meinung artikulieren und die öffentliche Diskussion über gesellschaftliche und politische Fragen in Gang halten. So fördert sie die demokratische Meinungs- und Willensbildung. Wegen dieser wichtigen Aufgabe werden öffentliche Medien in modernen Demokratien auch als >>vierte Gewalt<< neben Legislative, Exekutive und Judikative bezeichnet.“ (Mast 2018: 23)
Diese Funktionen gelten fachübergreifend im Journalismus. Auch für die Politik-Berichterstattung gelten diese Anforderungen. Jedoch kommen einigen Medienanstalten besondere Pflichten entgegen.
Anders als beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk, gelten für Print- und Online-Medien keine gesetzlichen Verpflichtungen zur Chancengleichheit in der politischen Berichterstattung. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Deutschland hingegen hat eine vom Verfassungsgericht vorgeschriebene „abgestufte Chancengleichheit“ zu erfüllen. (Vgl. Bundesverfassungsgericht 2008: 19 f.) Diese schreibt den Anstalten vor, ausgewogen über die Parteien zu berichten. Sie dürfen sich beispielweise nicht für eine Kandidat*in aussprechen. Jedoch kann keine vollumfänglich ausgewogene Berichterstattung vorgeschrieben werden, weil es zu viele Parteien gibt. Aus diesem Grund gibt es eine Reihe von Kriterien, welche die Anstalten berücksichtigen müssen. Dazu gehören Erfolge bei vergangenen Wahlen. (Vgl. Grimberg 2021: 1)
1 Forschungsstand
Das Thema der vorliegenden Arbeit ist keineswegs ein neues Phänomen und trat schon vor Beginn der Online-Berichterstattung auf. Bereits seit vielen Dekaden wird die Kommunikation vor, während und nach Wahlen erforscht. Aus diesem Grund gibt es auch weitreichende Literatur über das Gebiet der Wahlberichterstattung. Speziell bei Bundestagswahlen wird in Deutschland ein sehr großer Fokus auf die Berichterstattung aus kommunikationswissenschaftlicher Sicht gelegt. Hierbei treten im Gros der Forschung immer wieder ähnliche Erkenntnisse auf, anhand dessen nachfolgend Hypothesen begründet werden, die mithilfe des Datensatzes in Kapitel 3 überprüft werden.
1.1 Relevanz der Politik-Berichterstattung
Zunächst soll jedoch die Relevanz der Politik-Berichterstattung dargestellt werden.
Günther Lengauer schreibt den Medien weitreichende Kompetenzen und damit einhergehende Pflichten zu. So schreibt er, dass Medien wesentlich zur Meinungs- und Willensbildung der Gesellschaft beitragen:
„Politik entzieht sich immer mehr der direkten Erfahrungswelt der BürgerInnen. Somit präsentieren sich in medienzentrierten Demokratien soziale und politische Realitäten als vorwiegend medien-vermittelt und -konstruiert.“ (Lengauer 2007: 19)
Mit anderen Worten, bedeutet eine solche Entwicklung, dass die Medien für ein Politikverständnis maßgeblich verantwortlich sind. Journalistinnen wurden lange als „vierte[...] Gewalt“ (Mast 2018: 482) angesehen. Ihnen wurde eine Art Aufseher-Funktion zugeschrieben. (Vgl. Pfetsch, Adam 2008: 10 f.) Diese Kompetenz wird dem Journalismus heutzutage zwar häufig abgesprochen (vgl. Mast 2018: 482), dennoch hat sie in der Politikvermittlung noch eine bedeutende Rolle (vgl. Lengauer 2007: 20). Medien sorgen idealerweise für eine ausgewogene Berichterstattung. So besteht, wie in der Einleitung bereits angedeutet, das Gebot zur „abgestuften Chancengleichheit“. (Vgl. Bundesverfassungsgericht 2008: 19 f.; Grimberg 2021: 1 f.) Diese Verpflichtung gilt gesetzlich zwar nur für öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten, jedoch stellen „Endorsements“, also klare Wahlempfehlungen, bei deutschen Medien eine Ausnahme dar. Die seit 2012 abgesetzte Wirtschaftszeitung „Financial Times Deutschland“ hat mehrfach eine solche Wahlempfehlung veröffentlicht. Diese Empfehlungen wurden von den Medien scharf kritisiert. (Vgl. Wagner 2007: 147; Grimberg 2021: 3 f.; Brettschneider, Wagner 2008: 225 f.) In den USA und Großbritannien sind „Endorsements“ keine Seltenheit. (Vgl. Grimberg 2021: 3 f.) Weischenberg bezeichnet solche „Endorsements“ als „Amerikanisierung“ (Wei- schenberg 2002, zitiert in Brettschneider, Wagner 2008: 225).
Generell lässt sich allerdings feststellen, dass die Vermittlung politischer Themen einen großen Einfluss auf Wählerinnenentscheidungen hat. Das führt zu einer hohen Relevanz der Politik-Berichterstattung. Eine Überprüfung und eventuelle Kritisierung des Journalismus dahingehend, ist also sinnvoll.
1.2 Hypothese I
Die Partei Bündnis 90/Die Grünen mit der Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock, wird medial mehr kommentiert und bewertet als die Kanzlerkandidaten der Union - Armin Laschet - und Olaf Scholz von der SPD.
Eine ausgewogene Darstellung sollte das Ziel und die Regel der Politik-Berichterstattung sein. Die Frage nach einer ausgewogenen Berichterstattung wird in der News-Bias Forschung untersucht. News-Bias kann aus dem Englischen in „Nachrichten-Voreingenommenheit“ übersetzt werden. Es wird die Beziehung zwischen Thema und Kommunikator*in analysiert. (Vgl. Wagner 2007: 151) Hamborg u.a. stellen in ihrer Arbeit zur News-Bias Forschung heraus:
„[Die] redaktionelle Einstellung gegenüber einem Präsidentschaftskandidaten, beeinflusst die Häufigkeit und den Ton der Berichterstattung einer Zeitung.“ (übersetzt nach Hamborg u.a. 2018: 392 f.)
[„[The] editorial position on a given presidential candidate affects the quantity and tone of a newspaper's coverage.” (Hamborg u.a. 2018: 392 f.)]
Eine solche redaktionelle Einstellung gegenüber Politiker*innen kann für eine unausgewogene Berichterstattung sorgen und dementsprechend in einer „impliziten Wahlempfehlung“ (Brettschneider, Wagner 2008: 230) münden. News-Bias-Studien zeigen zudem, dass eine solche Voreingenommenheit in der deutschen Wahlberichterstattung dem Großteil der Medien zuzuschreiben ist. Bestärkt wird dies auch durch Rettich, der 2002 zeigte, dass „das Aussprechen impliziter Wahlempfehlungen [...] die Regel war.“ (Wagner 2007: 151)
Die Kanzlerkandidatin der Partei Bündnis 90/Die Grünen, Annalena Baerbock, kandidiert aus einer besonderen Position heraus. Ihre Mitstreiter Olaf Scholz, von der SPD, sowie Armin Laschet, von der CDU, gehören beide der Regierung an. Armin Laschet erzeugt durch seine Position als Ministerpräsident von Nordrhein-Westfahlen, sowie als Parteivorsitz der CDU, ein erhöhtes mediales Interesse. Ein ähnliches Interesse gebührt Olaf Scholz. Er kandidiert aus seiner Position als Bundeminister der Finanzen heraus. Diese Ämter erhalten üblicherweise eine höhere mediale Aufmerksamkeit. Das Interesse der Gesellschaft am Handeln der Regierung überwiegt das an der Opposition. Gemeinsam mit Robert Habeck ist Annalena Baerbock Parteivorsitzende der Grünen. Die Grünen sind im Jahr 2021 kein Teil der Regierung. Baerbock ist die erste Kanzlerkandidatin der Partei Bündnis 90/Die Grünen.
[...]
-
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen.