Seit jeher war Sprache das praktischste Kommunikationsmedium des Menschen. Sie ist derart vielschichtig, dass sie es vermag, identitätsstiftend für die Gattung Mensch zu sein oder auch, um die Bedeutung von Sprache auf ihre Wichtigkeit für das Individuum herunterzubrechen, ein Charakteristikum für den Menschen zu sein. Dennoch ist Sprache ebenso durch negative Eigenschaften gekennzeichnet. So kann durch Sprache Gewalt ausgeübt werden und Gewalt durch Sprache einwirken. Ich möchte die Behauptung, dass es zwischen männlichen und weiblichen Gesprächspartnern zu sprachlichen Gewaltakten kommt, genauer untersuchen. Dabei stellte sich mir die zentrale Frage, ob es möglich ist, dass Alltagssprache einen Akt der Gewalt darstellen kann. Grundlegend für diese Fragestellung ist das Problem der Diskriminierung durch Sprache. Denn durch Diskriminierungen werden Großteile von sprachlichen Gewaltakten definiert. Dieser Arbeit liegen die Beobachtungen der feministischen Sprachwissenschaft zu Grunde, von der man seit den 1970 er Jahren in der BRD spricht. Denn aus ihr kommen die Anklagen und Vorwürfe, die an das Sprachverhalten von Männern gegenüber Frauen gerichtet sind. Ziel dieser Arbeit ist es nicht, einen populärwissenschaftlichen Diskurs anzuschieben. Denn obschon diese Arbeit den Anspruch hat, sachlich und eng am Thema zu bleiben, sind die bekannten wissenschaftlichen Abhandlungen befangen und bewegen sich weit über die Grenzen der Sprachforschung hinaus. Einschlägige Beispiele aus den Vorworten ihrer Publikationen lauten: „Die einzige Möglichkeit der Änderung sehe ich darin, dass die männliche Kultur sich ändert... durch eine weitgehende, tiefe Änderung der Männer selbst, indem sie sich weibliche Eigenschaften aneignen, weil sie schlicht humaner sind und zudem besser funktionieren.“ . Diese Arbeit wiederum, legt die Theorien über Gewalt durch Sprache in der feministischen Sprachforschung dar. Ferner wird durch eine Evaluation eines einschlägigen Sprecherkreises in Erfahrung gebracht, ob und wenn ja, wie er Gewalt in Sprache empfindet. Auch wird darauf eingegangen, was feministische Linguistik unbewusst auch macht. Ausgehend von der Diskriminierung der Frau, wird ein prüfender Blick auf die Tatsache gerichtet, dass wenn weibliche Sprachforschung männliches Sprechen als einen Gewaltakt empfindet, so ist das männliches Sprachverhalten per se verurteilt und diskriminiert.
Inhaltsverzeichnis
- Einführende Worte zur Hausarbeit „Gewalt in Sprache zwischen Männern und Frauen“
- Stand der Wissenschaft
- Gewalt gegenüber der Sprache der Frau
- Wie Frauen zum Schweigen gebracht werden
- Die sprachliche Nicht-Existenz der Frau
- Die sprachliche Abwertung von Frauen
- Sexismus
- Lösungsvorschläge der Feministischen Linguistik
- Umfrage
- Zu den Befragten Personen
- Meinungen über Sprachverhalten
- Auswertung des Fragebogens
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht die Behauptung, dass in der Alltagssprache zwischen Männern und Frauen sprachliche Gewaltakte stattfinden. Die zentrale Frage ist, ob Alltagssprache einen Akt der Gewalt darstellen kann. Die Arbeit basiert auf den Beobachtungen der feministischen Sprachwissenschaft, die seit den 1970er Jahren in der BRD diskutiert wird und Vorwürfe gegen das Sprachverhalten von Männern gegenüber Frauen erhebt.
- Diskriminierung durch Sprache als Grundlage für sprachliche Gewaltakte
- Darstellung der Theorien über Gewalt durch Sprache in der feministischen Sprachforschung
- Evaluation eines Sprecherkreises zur Wahrnehmung von Gewalt in Sprache
- Analyse der unbewussten Auswirkungen feministischer Linguistik
- Kritik der Diskriminierung männlichen Sprachverhaltens durch die feministische Linguistik
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik der Hausarbeit ein und stellt die zentrale Fragestellung nach der Möglichkeit von sprachlicher Gewalt in der Alltagssprache zwischen Männern und Frauen. Das zweite Kapitel beleuchtet den Stand der Wissenschaft und stellt wichtige Vertreterinnen der feministischen Linguistik wie Senta Trömmel-Plötz und Luise F. Pusch vor. Das dritte Kapitel untersucht verschiedene Formen der Gewalt gegenüber der Sprache der Frau, darunter das Zum-Schweigen-Bringen, die sprachliche Nicht-Existenz und die Abwertung von Frauen.
Schlüsselwörter
Feministische Linguistik, sprachliche Gewalt, Diskriminierung, Frauenfeindlichkeit, sprachliche Nicht-Existenz, Abwertung von Frauen, Zum-Schweigen-Bringen, Gender Studies.
- Arbeit zitieren
- Moritz Ballerstädt (Autor:in), 2007, Gewalt in der Sprache zwischen Männern und Frauen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/117426