Im modernen Kapitalismus sind die Politik und die Ökonomie getrennt, obwohl sie doch einen Zusammenhang bilden: denn die Politik setzt Grenzen, in denen die Bürger souverän leben. Daneben reguliert und überwacht sie die Ökonomie. In der sozialen Marktwirtschaft in Deutschland soll die Politik z.B. den Wirtschaftsverlauf steuern, um schädliche Auswüchse (überhöhtes Wachstum mit Inflation oder Depression mit hoher Arbeitslosigkeit, Firmenpleiten usw.) zu verhindern. Dies wird ihr im sogenannten Stabilitätsgesetz vorgeschrieben, nach dem folgende Ziele angepeilt werden müssen: gesamtwirtschaftliches Gleichgewicht durch die Bestrebung eines hohen Beschäftigungsstandes, Preisniveaustabilität, angemessenes und stetiges Wirtschaftswachstum und außenwirtschaftliches Gleichgewicht. Weitere gesellschaftspolitische Ziele sind: möglichst geringe Umweltbelastung, möglichst gerechte Einkommens- und Vermögensverteilung und eine gerechte Verteilung der Arbeit. Daneben sollen mit der Strukturpolitik wirtschaftlich schwache Gebiete (Mecklenburg Vorpommern) und schwache Wirtschaftsbereiche (z.B. Bauwirtschaft) unterstützt werden. Durch Kartellgesetze sollen Zusammenschlüsse, die den Wettbewerb ausschalten, verhindert werden. Den sozial Schwachen in unserer Gesellschaft soll durch Sozialpolitik geholfen werden.
Die modernen Sozialstaaten der Industrieländer verbesserten die Chancen und Lebensbedingungen der Arbeiter durch bessere Bildungsangebote, Arbeitsschutzgesetze (z.B. Kündigungsschutz) und Verbraucherschutz.
Doch die Welt wächst ab Mitte des 20. Jahrhunderts immer mehr zusammen. Dieser Prozess der Globalisierung macht aus der Welt einen großen deregulierten und liberalisierten Marktplatz, in dem einzig und allein die Gesetze der Marktwirtschaft herrschen.
Elmar Altvater beschreibt diesen Prozess wie folgt: „In der Ökonomie hingegen werden Grenzen als Hindernisse des grenzenlosen Verwertungsdrangs empfunden und mehr und mehr abgebaut“ (Zitat Aus: polis4/2005: Theorie des Möglichen und Politik der gesellschaftlichen Gestaltung in Zeiten der Globalisierung, S.9.) Dieser Prozess der Globalisierung geht immer weiter um die Welt bis auch das letzte kleine Land mit einer geschlossenen Ökonomie von ihr einverleibt wurde. Die Globalisierung erobert sogar das Weltall „für die satelittengestützte kommerzielle Telekommunikation“ (Altvater S.10). Die Verfechter der Globalisierung sehen in ihr große Vorteile.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die wichtigsten Kritikpunkte Altvaters im Einzelnen
- Shareholder-Value - hilft Reich frisst Arm
- Informelle Arbeit - Ausbeutung der Ärmsten
- Kampf um Rohstoffe
- Geldwäsche
- Steuervermeidung oder Steuerhinterziehung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text analysiert die Kritikpunkte von Elmar Altvater an der Globalisierung und ihren Auswirkungen auf die Gesellschaft. Altvater argumentiert, dass die Globalisierung zu einer Verschärfung sozialer Ungleichheit, zur Ausbeutung von Arbeitskräften und zur Untergrabung demokratischer Prozesse führt.
- Die negativen Auswirkungen der Globalisierung auf die Arbeitsbedingungen und die soziale Sicherung von Arbeitnehmern
- Die Rolle des Shareholder-Value-Systems in der globalisierten Wirtschaft und seine Folgen für die Armut und die Ungleichheit
- Die Ausbreitung informeller Arbeit und die damit verbundene Ausbeutung von Arbeitskräften in Entwicklungsländern
- Die Folgen der Globalisierung für die Umwelt und die Ressourcenverteilung
- Die Herausforderungen der Globalisierung für die Demokratie und die politische Gestaltung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt den Zusammenhang zwischen Politik und Ökonomie im modernen Kapitalismus dar und erläutert die Ziele der sozialen Marktwirtschaft in Deutschland. Anschließend wird die Globalisierung als ein Prozess der Deregulierung und Liberalisierung beschrieben, der die Grenzen des Staates und die Regeln der Marktwirtschaft neu definiert.
Die wichtigsten Kritikpunkte Altvaters im Einzelnen
Dieser Abschnitt beleuchtet die wichtigsten Kritikpunkte Altvaters an der Globalisierung. Es werden die negativen Auswirkungen des Shareholder-Value-Systems, der informellen Arbeit und anderer Aspekte der Globalisierung auf die Gesellschaft und die Umwelt analysiert.
Schlüsselwörter
Globalisierung, Shareholder-Value, informelle Arbeit, Ausbeutung, Armut, Ungleichheit, Demokratie, Ressourcenverteilung, Umweltbelastung, Kritikpunkte.
- Quote paper
- Ann-Kristin Schneider (Author), 2007, Hauptkritikpunkte von Altvater an der Globalisierung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/117538