Das erste Gebot - Monotheismus oder Monolatrie?


Seminararbeit, 2008

13 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Der Dekalog
2.1. Überlieferung und Ursprung
2.2. Vergleich der beiden Dekalogfassungen

3. Das erste Gebot
3.1. Urform bzw. Quellen bzw. Alter des ersten Gebots

4. Das Fremdgötterverbot
4.1. Die vier Phänomene

5. Der Weg zum Monotheismus

6. Bedeutung der Ausschließlichkeit des Glaubens
6.1. Mythenkritische Bedeutung
6.2. Dämonen
6.3. Prophetie

7. Schlussbetrachtung

8. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Im Wintersemester 2007/08 besuchte ich meine erste Veranstaltung zum Thema ‚Altes Testament’ mit dem Titel ‚Pentateuch’. Ich befand mich im Grundstudium und erhoffte mir einen Einblick in die Schifften des Alten Testaments und Möglichkeiten, wie diese zu verstehen sind.

In dieser Hausarbeit befasse ich mich mit dem Dekalog, speziell mit dem ersten Gebot und der Frage nach Monotheismus und Monolatrie.

Als Einleitung stelle ich den Dekalog erstmal als Ganzes vor und vergleiche die beiden Fassungen aus dem Buch Exodus und Deuteronomium.

Folgend werde ich dann auf das erste Gebot, dessen Ursprung, Quellen und Alter, eingehen.

Im dritten Kapitel befasse ich mich dann näher mit dem Fremdgötterverbot, auch in Bezug auf monotheistische Tendenzen und Monolatrie, woraufhin ich die vier Phänomene der Entwicklung schon mal zusammenfassend aufführe.

Anschließend gehe ich dann auf die Entwicklung zum Monotheismus näher ein.

Letztlich geht es dann um die Bedeutung der Ausschließlichkeit in verschiedenen Bereichen.

Mit der persönlichen Schlussbetrachtung endet die Arbeit.

2. Der Dekalog

Die „zehn Gebote“ gehören zu den Texten der Bibel, die auch heute noch bekannt sind und im Alltag, wenn auch nur bruchstückartig, gebraucht werden.

„Die zehn Gebote gelten als die Gebote Gottes schlechthin.“[1] Seit Augustin (hl. Augustinus, Bischoff von Hippo Regius, Kirchenvater, 354-430[2]) hat der Dekalog wohl einen höheren Rang. Vorher richtete man sich, wie im alten Orient, eher nach dem stoischen Diatribe Schema der zwei Wege, also dem Weg des Lebens und Glaubens und dem Weg des Todes und Unglaubens.[3]

Augustin teilte die Gebote neu ein, unterschiedlich zu der früheren Einteilung des Talmuds und Philos. Durch die Zusage Jahwes an sein Volk ‚Ich bin dein Gott’, erhält schon die Einleitung einen tieferen und persönlicheren Sinn.

An erster Stelle steht bei ihm, wie auch bei Philo, die Anbetung des einen Gottes. Folgend das Verbot Jahwes Namen zu missbrauchen und das Sabbatgebot, welches nichts anderes ist, als der Feiertag, der früher dazu diente zu ruhen, woher z.B. auch der Begriff des Feierabends kommt. Anschließend das Elterngebot und die Verbote der Tötung, des Ehebruchs, des Diebstahls, des falschen Zeugnisses, das Begehren der Frau eines Nächsten und das Begehren der Güter eines Nächsten.[4] Das Elterngebot steht als erstes auf der sogenannten ‚zweiten Tafel’ des Dekalogs. Die erste Tafel beinhaltet ‚Richtlinien’ für die Beziehung zu Gott, die zweite dagegen ist eher ethisch zu betrachten, bezogen auf den Umgang mit Nächsten. Dennoch spielt gerade das Elterngebot auch für die erste Tafel eine bedeutende Rolle, da doch die Eltern den Glauben an ihre Kinder weitergeben.

Diese Einteilung ist durch das ganze Mittelalter bis in die heutigen Katechismen und Schulbibeln hinein maßgebend.

Auch Martin Luther übernimmt dies als einziges Stück aus dem Alten Testament in seinen ‚kleinen Katechismus’.[5]

Der Glaube an Gott und dass er selbst am Sinai die Zehn Gebote gegeben habe, ist Grund für die hohe Schätzung des Dekalogs.[6]

Der Dekalog gilt als Zusammenfassung aller Gebote. Zur Zeit Jesu hatten die Juden insgesamt 613 Gebote und Verbote, weswegen man nicht immer vom Dekalog ausgehen muss, wenn von Geboten die Rede ist.

Der Dekalog wird im Neuen Testament nie als Ganzes zitiert, sondern immer nur teilweise in den verschiedenen Evangelien (Mt 5,21.27.33; 15,19; 19,13f; Mk 7,10; 10,19; Lk 18,20), was darauf schließen lässt, dass er entweder keine eigene Rolle in der Verkündigung Jesu und der frühen Kirche gespielt hat[7] oder dass die Absicht darin bestand, jedes der Gebote einzeln zu würdigen.

2.1. Überlieferung und Ursprung

„Der Ursprung der einzelnen Sätze des Dekalogs und ihr Sitz im Leben ist von der Entstehung der ganzen Reihe und ihrem Sitz im Leben zu unterscheiden. …Ursprung der Sätze und Sitz im Leben des Dekalogs sind gerade nicht identisch. “[8]

Folgend wird die Überlieferung der beiden Dekalogfassungen Ex 20 und Dtn 5 dargestellt.

2.2. Vergleich der beiden Dekalogfassungen

Ex 20,1-7 und Dtn 5, 6-21 sind anfangs nahezu identisch, es gibt nur kleine Zusätze, wie ‚und, seine’.

Jahwe stellt sich als ‚dein Gott’ vor, der aus Ägypten und aus dem Sklavenhaus herausgeführt hat.

[...]


[1] Schüngel-Straumann: 7

[2] http://www.heiligenlexikon.de/BiographienA/Augustinus.html

[3] Schüngel-Straumann: 8

[4] Ebd

[5] Ebd: 9

[6] Ebd

[7] Ebd: 10

[8] Ebd: 24

Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Das erste Gebot - Monotheismus oder Monolatrie?
Hochschule
Universität zu Köln
Veranstaltung
Pentateuch
Note
1,7
Autor
Jahr
2008
Seiten
13
Katalognummer
V117556
ISBN (eBook)
9783640200092
ISBN (Buch)
9783640205820
Dateigröße
396 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Gebot, Monotheismus, Monolatrie, Pentateuch
Arbeit zitieren
Friederike Brendecke (Autor:in), 2008, Das erste Gebot - Monotheismus oder Monolatrie?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/117556

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