Autonome Systeme sollen einerseits konsistent sein, keine öffentliche Empörung herbeiführen, und die potentiellen Käufer nicht davon abhalten, die Autos auch zu kaufen. Nun stellt sich allerdings die Frage, ob diese Ziele überhaupt vereinbar sind, und wenn ja, welche Ethik sie vereinbaren kann. Diese Ethik zu finden und die Algorithmen zu definieren ist eine äußerst schwierige Herausforderung. Im Folgenden werden verschiedene Möglichkeiten durchgesprochen. Der Fokus liegt dabei auf den Theorien, die bisher als am wahrscheinlichsten gehandelt werden. Diese sind der Utilitarismus, die deontologischen Ethiken und – eine der bekanntesten Varianten der deontologischen Ethiken – die Kantische Ethiken, und die Ethiken nach Smith. Nacheinander werden diese Möglichkeiten aufgeschlüsselt und analysiert, um dann ein Ende ein Fazit ziehen zu können.
Durch fahrerlose Autos werden Maschinen in eine Position gesetzt, in der sie in sekunden-schnelle Entscheidungen über Leben und Tod treffen müssen, und auch wenn diese Szenarien eher unwahrscheinlich zu sein scheinen, werden auch diese unausweichlich passieren, da tausende autonome Autos auf der Straße unterwegs sein werden. Es wird also auch zu Situationen kommen, in denen sich das Auto zwischen zwei Übeln entscheiden muss. Eine solche Entscheidung könnte sein, entweder einen Fußgänger zu überfahren oder den Insassen und sich selbst zu opfern, um den Fußgänger zu retten. Dieses Beispiel verdeutlicht, wieso es wichtig ist, autonome Autos moralisch zu programmieren. Allerdings stellt sich noch die Frage, nach welcher Ethik dies erfolgen soll. Laut Bonnefon, Shariff und Rahwann müssen die Hersteller versuchen, drei verschiedene, scheinbar nicht verknüpfbare, Ziele zu erreichen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Utilitarismus
- Deontologische Ethiken
- Kantische Ethiken
- Ethik nach Smith
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Frage, wie autonom fahrende Autos moralisch programmiert werden sollten und welcher Moral sie folgen sollen. Sie analysiert verschiedene ethische Theorien, die als Grundlage für die Programmierung autonomer Systeme dienen könnten.
- Die ethische Programmierung autonomer Fahrzeuge
- Die Rolle des Utilitarismus in der autonomen Mobilität
- Die Relevanz deontologischer Ethiken für die Entscheidungsfindung autonomer Systeme
- Die Anwendung kantischer Ethik im Kontext autonomer Autos
- Die Herausforderungen bei der Integration von Ethik in die Algorithmen von autonomen Fahrzeugen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Thematik der autonomen Fahrzeuge und die damit verbundenen ethischen Herausforderungen dar. Sie beleuchtet die Skepsis der Öffentlichkeit gegenüber autonomen Systemen und zeigt die Notwendigkeit einer moralischen Programmierung auf. Das Beispiel des Fußgängers, der entweder überfahren oder gerettet werden soll, veranschaulicht die Dilemmata, die sich in der Praxis stellen könnten.
Utilitarismus
Dieses Kapitel behandelt den Utilitarismus als eine mögliche Grundlage für die Programmierung autonomer Autos. Der Utilitarismus fordert die Handlungsoption, die den größtmöglichen Gesamtnutzen für die Gesellschaft bringt. Die Anwendung des Utilitarismus auf autonome Autos würde bedeuten, dass das System in Krisensituationen Entscheidungen trifft, die die wenigsten Menschen töten. Allerdings werden die potenziellen Schwächen des Utilitarismus, insbesondere die schwierige Abwägung verschiedener Faktoren, hervorgehoben. Es wird gezeigt, dass eine rein utilitaristische Programmierung zu ungerechten Ergebnissen führen kann, da beispielsweise die Kosten für Schäden bei der Berechnung berücksichtigt werden könnten.
Deontologische Ethiken
Dieses Kapitel befasst sich mit den deontologischen Ethiken, die im Gegensatz zum Utilitarismus nicht nur die Folgen von Handlungen, sondern auch die Handlung selbst in den Blick nehmen. Die deontologischen Ethiken legen Wert auf die Einhaltung bestimmter Prinzipien und Regeln. In diesem Zusammenhang wird die Frage diskutiert, wie deontologische Prinzipien in die Programmierung autonomer Autos implementiert werden können.
Schlüsselwörter
Autonome Fahrzeuge, Ethik, Moral, Utilitarismus, deontologische Ethiken, Kantische Ethik, Smithsche Ethik, Algorithmen, Entscheidungsfindung, Dilemmata, Krisensituationen, Programmierung, Sicherheit, Gesellschaft, Mensch-Maschine-Interaktion, öffentliches Vertrauen, soziale Dilemmata.
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- Sarah Sailer (Author), 2019, Autonomfahrende Autos. Warum sie moralisch programmiert werden sollten und welcher Moral sie folgen sollten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1176196