Inwieweit unterscheiden sich die Ansätze der Strong Minimalist Thesis (SMT) und der Parallelarchitektur? In der Arbeit sollen dazu die sprachtheoretischen Ansätze, die Berwick & Chomsky (2011) beziehungsweise Jackendoff (2010) formulieren, verglichen werden. Zuerst sollen die beiden Ansätze vorgestellt werden. Dem schließt sich eine Gegenüberstellung der SMT und der Parallelarchitektur an. Hierbei sollen die Ansätze hinsichtlich ihres Aufbaus, ihrer Implikationen sowie weiteren Annahmen, die Berwick & Chomsky und Jackendoff treffen, analysiert werden. In einem abschließenden Resümee werden die Erkenntnisse zusammengefasst. Da beide Ansätze von generativen Linguisten formuliert werden, sind einerseits einige übereinstimmende grundlegende Annahmen zu vermuten. Insofern sich Jackendoff jedoch von Chomskys Theorie lossagte und diese nicht länger vertritt, sind dementsprechend andererseits eine Reihe von Unterschieden im Aufbau und den Implikationen des sprachtheoretischen Ansatzes zu erwarten.
Wie Sprache strukturiert ist, wie sie erworben wird, welche Funktionen sie hat und wie sie entstand, sind heutzutage nach wie vor nicht endgültig geklärt. Je nach sprachtheoretischem Ansatz fallen die Antworten verschieden aus. Die Generative Grammatik ist ein von dem Linguisten Noam Chomsky konzipiertes Grammatikmodell, dessen historische Entwicklung in vier Stufen abgrenzbar ist. Die letzte Stufe, die in den 1990er-Jahren begann, umfasst den minimalistischen Ansatz. Im Rahmen des Minimalismus wird die Strong Minimalist Thesis von Berwick & Chomsky, aufgestellt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Strong Minimalist Thesis
- 3. Parallelarchitektur
- 4. Vergleich
- 4.1 Gewichtung der Syntax
- 4.2 Lexikalische Items
- 4.3 Sprachevolution
- 4.4 Spracherwerb und Mehrsprachigkeit
- 5. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Vergleich zweier sprachtheoretischer Ansätze: der Strong Minimalist Thesis (SMT) von Berwick & Chomsky (2011) und der Parallelarchitektur von Jackendoff (2010). Ziel ist es, die Unterschiede zwischen den beiden Ansätzen hinsichtlich ihres Aufbaus, ihrer Implikationen und weiterer Annahmen zu analysieren.
- Die SMT und ihre Grundannahmen zur Sprachfähigkeit
- Die Parallelarchitektur als Alternative zur Generativen Grammatik
- Der Vergleich der beiden Ansätze im Hinblick auf Syntax, Lexikon und Sprachevolution
- Der Einfluss von Spracherwerb und Mehrsprachigkeit auf die beiden Ansätze
- Die Bedeutung der Interfaces im sprachlichen Verarbeitungsprozess
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problemstellung dar und führt in die beiden sprachtheoretischen Ansätze der SMT und der Parallelarchitektur ein. Kapitel 2 beschäftigt sich mit der SMT und deren Grundannahmen zur Sprachfähigkeit. Hierbei wird insbesondere das rekursive, generative Verfahren Merge erläutert. Kapitel 3 präsentiert die Parallelarchitektur von Jackendoff als eine Alternative zur Generativen Grammatik. Im vierten Kapitel werden die beiden Ansätze anhand verschiedener Kriterien verglichen, darunter die Gewichtung der Syntax, die Rolle lexikalischer Items und die Frage der Sprachevolution. Kapitel 4.4 widmet sich dem Spracherwerb und Mehrsprachigkeit und untersucht, wie diese Faktoren die beiden Ansätze beeinflussen.
Schlüsselwörter
Strong Minimalist Thesis, Parallelarchitektur, Generative Grammatik, Sprachfähigkeit, Sprachkompetenz, Merge, Lexikalische Items, Sprachevolution, Spracherwerb, Mehrsprachigkeit, Interfaces.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2021, Zur Evolution der menschlichen Sprachfähigkeit und der Entwicklung der Sprachkompetenz, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1176544