Leseprobe
Gliederung
1. Lernvoraussetzungen
2. Darstellung und Begründung didaktisch-methodischer Entscheidungen
2.1 Sequenz- bzw. Reihenplanung des Unterrichts
2.2 Kompetenzen und Standards
2.3 Fachliche Analyse
2.4 Didaktisch-methodisches Konzept der Unterrichtsstunde
2.5 Verlaufsplanung
3. Reflexion
4. Literaturverzeichnis
5. Anhang
1. Lernvoraussetzungen
Der Unterricht erfolgt in Blöcken von 90 Minuten. Der erste Block startet um 7:50. Es gibt eine Pause, welche durch eine Schulklingel eingeläutet und auch beendet wird. Hier ist noch darauf hinzuweisen, dass das Klingelsignal, durch nicht näher erklärte Umstände, verschoben erfolgt, also ca. 2 bis 3 Minuten früher als geplant. Der Klassenraum wird als universeller Raum für die meisten Fächer genutzt, wodurch die SuS1 keine Raumänderung vor oder nach der Stunde durchführen müssen. Die SuS bewahren ihre Bücher und Materialen im Raum auf. Im Raum gibt es zwei Pinnwände und eine Tafel, es besteht die Möglichkeit, nach einer erfolgten vorigen Anmeldung, dass ein Overheadprojektor oder eine Overheadkamera + Beamer zur Verfügung gestellt werden können. Als wiederkehrende Rituale kann festgehalten werden, dass einzelne SuS manchmal die Aufforderung erhalten, sich kurz im Klassenraum zu bewegen zur Wiederherstellung ihrer Konzentration. Es existiert außerdem auf einer der Tafelhälften eine Skala, auf der die Namen der SuS verschoben werden können, um sie Bereichen zuzuordnen, die Lob ausdrücken oder Unzufriedenheit. Die SuS sind zum Zeitpunkt der Planung der Stunde dabei ihre Traumberufe mit Vorträgen, welche durch ein Plakat und ein Quiz begleitet werden, vorzustellen. Es ist geplant, die erste Hälfte des geplanten Blockes für das Halten und die Auswertung der Vorträge zu nutzen (Vortrag + Auswertung ca. 15 bis 20 Minuten). Die Vorträge werden anhand von festgelegten Kriterien (Note jeweils für: Plakat, Inhalt, Art und Weise, Quiz), welche den SuS gesagt wurden, benotet. Die Klasse wurde als sehr homogen, leistungsstark und ruhig beschrieben. Eine Bewertung der Methoden Einzelarbeit/Gruppenarbeit (die Gruppenarbeit in der zweiten Stunde war nicht wirklich aufschlussreich, da die SuS hauptsächlich physisch mit Ausschneiden beschäftigt waren) war, aufgrund der hauptsächlich durchgeführten Methode des Vortragens, noch nicht möglich. Hervorgehoben haben sich nach der ersten und zweiten Hospitation folgende SuS:
2. Darstellung und Begründung didaktisch-methodischer Entscheidungen
Das Thema Geld ist nicht nur Bestandteil des verwendeten WAT-Lehrbuches der
SuS und eines der
Themenfelder des Rahmenlehrplans ftr Grundschulen in Brandenburg (Rahmeiilehiplaii Grundschule Brandenburg, Wirtschaft-Arbeit-Technik, 2004 & Raliiiieiilelnplaii Teil C, Wirtschaft-Arbeit-Technik, Jah.gangsstufen 5-10
Brandenburg, 2015)2, sondern auch ein immer aktueller Teil der Lebensrealität eines jeden SuS. Das Thema umgibt sie in ihrer alltäglichen Realität, auch wenn sie z.B. kein Taschengeld erhalten, in der Form von Wertangaben von Produkten in Geld als Einheit und (Geld-)Geschenken an Feiertagen. Gerade die Generation der „digital natives“ ist umgeben von Angeboten im digitalen Raum, wie z.B. Mikrotransaktionen in kostenlosen Apps, die sie nutzen. Zwischen den SuS ist es denkbar, dass es einen Tauschhandel gibt, z.B. um Sammelobjekte. Im familiären Rahmen ist es hingegen wahrscheinlich, dass SuS Taschengeld oder Geld für Tätigkeiten, wie z.B. Müll rausbringen oder Rasen mähen, erhalten. Das Thema Sparen gehört in der Form des physischen Geldsammelns (z.B. in einem „Sparschwein“) ebenso zur SuS Realität, da viele Luxusgüter, wie z.B. eine Spielekonsole oder ein neues Fahrrad, einen so hohen Wert haben, dass SuS Geld dafür sammeln müssen. Natürlich können sich SuS auch direkt Gegenstände zu Feiertagen wünschen oder ihren Eltern überzeugend darlegen, warum sie einen Gegenstand zwingend benötigen, es wird trotzdem Gegenstände geben auf die SuS sparen. Der verantwortungsvolle Umgang mit Geld sollte allerdings im kleinen Rahmen erlernt werden, um im späteren Leben (oder jetzt schon im kleineren Maßstab) mündig, verantwortungsbewusst und selbstbestimmt im Wirtschaftskontext mit Geld umzugehen (Arndt 2020, S. 113f.). Ökonomische Bildung sollte im Allgemeinen dafür sorgen, dass SuS Probleme in verschiedenen Lebenssituationen selbstständig bewältigen können (Meier 2013, S. 18f.). Das Verständnis der Funktionen von Geld und der Art von verschiedenen Zahlungswegen sowie deren Vor- und Nachteile, ist ein erster Schritt in die thematische Richtung von Bedürfnissen, Einkommen und letztendlich dem Wirtschaftskreislauf. Bezüglich des schon erwähnten Kontaktes mit Geld in der Form von digitalen Waren und online Handel, kann hier auch eine Brücke zu den Vorgaben der Kultusminister Konferenz zum Thema „Strategien von Bildung in der digitalen Welt“ gezogen werden. Insbesondere zu den Punkten „sicheres Agieren“ und „Analysieren und Reflektieren“3.
2.1. Sequenz und Reihenplanung
Thema der Untenichtssequenz: Funktion des Geldes und Vor- und Nachteile von modernen Zahlungsallen
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
2.2. Kompetenzen und Standards
Es gibt zwei Rahmenlehrpläne, mit denen es möglich ist die Kompetenzen und Standards abzustecken. Der spezifische Rahmenlehrplan für das Fach WAT im Grundschulkontext spricht grundlegend erst einmal davon, dass den SuS eine Teilhabefähigkeit und eine Mitbestimmung an der Gesellschaft ermöglicht werden sollte (RLP Klasse 5/6 2004, S. 7f.). Die SuS sollen somit nicht nur als Konsumenten, sondern auch als Akteure, in der Wirtschaft behandelt werden (RLP Klasse 5/6 2004, S. 17). Wie schon erwähnt, sollen die SuS, auf der Grundlage von Fachdidaktik, im Unterricht die Kompetenz aufbauen, Probleme zu lösen, bzw. in spezifischen Situationen Handlungsoptionen zu kennen. In diesem Fall ist das Problem was es zu lösen gilt, bzw. die Kompetenz die es aufzubauen gilt, der verantwortungsvolle und selbstbestimmte Umgang mit Geld in seinen zahlreichen Funktionen. Die Verwendung von Währungen bzw. der Tausch- und Geldhandel allgemein, sind elementare Bestandteile des menschlichen Zusammenlebens, sowie Bestandteile von vielen Interaktionen in unserer Gesellschaft (RLP Klasse 5/6 2004, S. 7ff.). Es ist somit wichtig, ein Bewusstsein und eine Handlungskompetenz zu schaffen und den Bereich der SuS-Realität, mit den Inhalten die in der Schule vermittelt werden, zu verknüpfen. Speziell sollte der Bereich des privaten Haushalts mit dem Bereich der Ökonomie im größeren Maßstab verknüpft werden (RLP Klasse 5/6 2004, S. 17). Da SuS noch kein Einkommen erhalten und z.B. in Anfängen mit ihrem Taschengeld erste Erfahrungen in der Wirtschaft sammeln, sollte genau hier angesetzt werden, um ihnen komplexere Sachverhalte zu erklären. Hier empfiehlt der RLP die Vermittlung von Konzepten und Handlungsmodellen (RLP Klasse 5/6 2004, S. 24). Für die geplante Stunde bedeutet dies, dass das Konzept Geld in seinen unterschiedlichen Funktionen vermittelt wird. Der Anspruch besteht auch darin, auf moderne Ansätze einzugehen, in diesem Fall wären dies z.B. der online Transfer von Geld oder die Bezahlung per App. Der Rahmenlehrplan für das Bundesland Brandenburg für die Klassenstufe 5-10 erwähnt Geld als Bestandteil des Begriffes „System-Konzept“, welcher die Verbindung von Strukturen der Bereiche Wirtschaft, Arbeit und Technik beschreibt (RLP Klasse 5-10 2015, S. 8). Geld ist hier Bestandteil von wirtschaftlichen Entscheidungen in einem verbundenen Wirtschaftssystem (RLP Klasse 5-10 2015, S. 8). Laut diesem Rahmenlehrplan wären die SuS der Niveaustufe C und D zuzuordnen (RLP Klasse 5-10 2015, S. 12). Diese Stufen umfassen im Bereich „mit Fachwissen umgehen“ das Erläutern von wirtschaftlichen Zusammenhängen im privaten Haushalt (RLP Klasse 5-10 2015, S. 19). Geld ist ein Bestandteil dieser Zusammenhänge. Es ist außerdem wichtig für den Bereich „Handeln in wirtschaftlichen Kontexten“, dass SuS mit Konsumentscheidungen umgehen lernen, bzw. lernen diese Entscheidungen zu treffen (RLP Klasse 5-10 2015, S. 25). Bei den konkreten Themenvorschlägen wird die Geldwirtschaft erwähnt und als Ausgangspunkt beispielhaft Taschengeld genannt (RLP Klasse 5-10 2015, S. 31).
2.3. Fachliche Analyse
Geld hat vier Funktionen, welche sich aufteilen in: Tausch- und Zahlungsmittel, Wertemesser und Recheneinheit, Werteaufbewahrungsmittel, Werteübertragungsmittel (RLP Klasse 5-10 2015, S. 28). Geld ist als Tausch- und Zahlungsmittel international anerkannt und es gibt eine Vielzahl an verschiedenen Währungen, welche ineinander umgetauscht werden können. Es dient außerdem dem Austausch von Produkten und Dienstleistungen. Geld ist ebenso ein Wertemesser und man kann es als Recheneinheit benutzen. Es drückt den (Geld- )Wert eines Produktes aus. Durch die Festlegung eines Gesamtwertes einer Einheit von Dingen kann somit vereinfacht gerechnet werden. Geld ist außerdem ein Wertaufbewahrungsmittel. Es kann gespart werden, um es dann zu einem späteren Zeitpunkt einzusetzen. Geld ist aber ebenso ein Werteübertragungsmittel, dass durch Schenkung, Erbschaft oder Erwerbsarbeit (in der Form von Lohn) übertragen werden kann (Kirchner 2020, S. 125).
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1 SuS = Schülerinnen und Schüler
2 im weiteren Verlauf zur Vereinfachung „RLP Klasse 5-10 2015“ und „RLP Klasse 5/6 2004“ bezeichnet, wobei RLP für Rahmenlehrplan steht
3 https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/pdf/PresseUndAktuelles/2016/2016_12_08-KMK- Kompetenzen-in-der-digitalen-Welt.pdf