Feld und Meisel erklären das organisationale Lernen als einen einerseits sozialwissenschaftlich-psychologischen und andererseits betriebswirtschaftlichen Themenkomplex. Die Wissenschaftler Feld und Meisel erläutern außerdem, dass die Thematik der sogenannten Lernenden Organisationen schon seit vielen Jahrzehnten diskutiert wird. Eine Vielzahl verschiedener Theorien behandelt die Fragestellung, wie eine Organisation beschaffen sein muss um zu lernen und wie dieses Lernen vollzogen wird. Ebenso wird beim organisationalen Lernen auch der Lernprozess einzelner Mitglieder der Organisation untersucht. Lernen wird bei Erwachsenen als ein selbstbestimmter Vorgang bezeichnet, der selbstorganisiert und selbstgesteuert ist. Dieser Vorgang ist von dem Beginn und dem Lernprozess an sich geprägt, die individuellen Interessen können dabei auf einen Konflikt mit Vorgaben und Absichten der Organisation stoßen. Beim organisationalen Lernen finden drei Prozesse statt: Das Erschaffen, Erhalten und Weitergeben von Wissen. Diese Prozesse sind miteinander verbunden, es ist zum Beispiel obligatorisch, dass ein gewisses Maß an Wissensbeständigkeit für den Erhalt weitergegeben wird. Diesem Wissen wird häufig neues Wissen hinzugefügt und dann um-/eingesetzt.
Die Theorien besagen, dass die Kompetenz dieser Individuen maßgeblich dazu beiträgt, wie und was Organisationen lernen. Es kann also gesagt werden, dass das Lernen einer Organisation im direkten Zusammenhang mit dem Lernen eines Organisationsindividuums steht. Die folgenden Unterkapitel gehen auf diese Thematik genauer ein.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Zur Perzeption Organisationalen Lernens
- 1.1 Theorien des Organisationalen Lernens
- 1.2 Der Schnittpunkt des individuellen und des Organisationalen Lernens in einem Unternehmen / Betrieb
- 1.3 Wie findet Organisationales Lernen statt?
- 2. Organisationales Lernen beim Onboarding
- 2.1 Als Tarifbeschäftigte im öffentlichen Dienst beim Zoll
- 2.2 Onboarding in der Personalabteilung
- 2.3 Reflexives Lernen aktiv beim Onboarding
- 3. Die Unmöglichkeit des Organisationalen Lernens in einer bürokratischen Organisation anhand des Bürokratiemodells von Max Weber
- 4. Lernergebnis und Handlungsfortsetzung nach Abschluss des Moduls
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht organisationales Lernen, insbesondere im Kontext des Onboardings in einer Behörde. Sie analysiert Theorien des organisationalen Lernens und deren Anwendung in der Praxis. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Interaktion zwischen individuellem und organisationalem Lernen und den Herausforderungen in bürokratischen Strukturen.
- Theorien des organisationalen Lernens (Single-loop, Double-loop, Deutero-learning)
- Der Zusammenhang zwischen individuellem und organisationalem Lernen
- Organisationales Lernen im Onboarding-Prozess
- Herausforderungen organisationalen Lernens in bürokratischen Organisationen
- Praktische Anwendung und Reflexion des Lernprozesses
Zusammenfassung der Kapitel
1. Zur Perzeption Organisationalen Lernens: Dieses Kapitel beginnt mit der Definition der Begriffe „Lernen“ und „Organisation“, um dann den komplexeren Begriff „Organisationales Lernen“ zu erläutern. Es werden verschiedene Theorien des organisationalen Lernens vorgestellt, die den sozialwissenschaftlich-psychologischen und betriebswirtschaftlichen Aspekt beleuchten. Die Autoren betonen die Bedeutung des Wissensaufbaus, -erhalts und -weitergabe innerhalb einer Organisation und den Zusammenhang zwischen individuellem und organisationalem Lernen, wobei der selbstbestimmte und selbstgesteuerte Charakter des Lernens bei Erwachsenen hervorgehoben wird. Der Konflikt zwischen individuellen Interessen und den Vorgaben der Organisation wird ebenfalls angesprochen, was den Weg für die folgenden Kapitel ebnet, die diesen Aspekt detaillierter untersuchen.
1.1 Theorien des Organisationalen Lernens: Dieses Unterkapitel taucht tiefer in die verschiedenen Theorien des organisationalen Lernens ein. Es beleuchtet den Durchbruch des Themas in den 1990er Jahren im Kontext von Veränderungen im Management und betont die Bedeutung des kollektiven Denkens und Handelns. Es werden die drei Organisationslernmodelle Single-loop-learning, Double-loop-learning und Deutero-learning vorgestellt und differenziert, wobei die Unterschiede in ihrer Komplexität und Reflexionstiefe herausgestellt werden. Zusätzlich wird der Beitrag von Joachim König zur Lokalisierung und Typologie des Lernens im Kontext von Organisationen und Individuen diskutiert, der die behavioristischen, sozialen, kognitiven, konstruktivistischen und kybernetischen Aspekte des Lernens umfasst. Dies legt die Grundlage für die Untersuchung der Interaktion zwischen individuellem und organisationalem Lernen im folgenden Unterkapitel.
1.2 Der Schnittpunkt des individuellen und des Organisationalen Lernens in einem Unternehmen / Betrieb: Dieses Kapitel untersucht die enge Verknüpfung zwischen individuellem und organisationalem Lernen. Es wird argumentiert, dass die erfolgreiche Kombination von Effizienz und Humanität der Schlüssel zum organisationalen Lernen ist, wobei das Modell von Knud Illeris als Grundlage dient. Der Fokus liegt auf der Bedeutung der emotionalen und kognitiven Dimension des individuellen Lernens für den Erfolg der gesamten Organisation. Die These, dass ein unmotivierter Mitarbeiter nicht lernt und somit das Wachstum der Organisation behindert, wird deutlich gemacht. Das Lernen in einer Organisation wird als abhängiger Prozess dargestellt, der mit der ersten Stufe des beruflichen Lernens beginnt, welche eng mit dem Arbeitsgegenstand, -ort und der Organisation selbst verbunden ist. Es wird zusammengefasst, dass Lernen am Arbeitsplatz die didaktische Verbindung zwischen Lernen und Arbeit darstellt.
Schlüsselwörter
Organisationales Lernen, Onboarding, Bürokratie, Individuelle und Organisationelles Lernen, Theorien des organisationalen Lernens (Single-loop, Double-loop, Deutero-learning), Zoll, öffentlicher Dienst, Reflexives Lernen, Qualitätsmanagement.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Organisationales Lernen beim Onboarding im öffentlichen Dienst
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht organisationales Lernen, insbesondere im Kontext des Onboarding-Prozesses in einer Behörde (Zoll im öffentlichen Dienst). Sie analysiert Theorien des organisationalen Lernens und deren praktische Anwendung, den Zusammenhang zwischen individuellem und organisationalem Lernen und die Herausforderungen in bürokratischen Strukturen.
Welche Theorien des organisationalen Lernens werden behandelt?
Die Arbeit behandelt verschiedene Theorien des organisationalen Lernens, darunter Single-loop-learning, Double-loop-learning und Deutero-learning. Es wird auch der Beitrag von Joachim König zur Lokalisierung und Typologie des Lernens in Organisationen und Individuen diskutiert, der behavioristische, soziale, kognitive, konstruktivistische und kybernetische Aspekte umfasst.
Wie wird der Zusammenhang zwischen individuellem und organisationalem Lernen dargestellt?
Die Arbeit betont die enge Verknüpfung zwischen individuellem und organisationalem Lernen. Erfolgreiches organisationales Lernen hängt stark von der Motivation und dem Engagement der Mitarbeiter ab. Das Modell von Knud Illeris dient als Grundlage für die Betrachtung der emotionalen und kognitiven Dimension des individuellen Lernens und dessen Einfluss auf den Erfolg der Organisation. Lernen am Arbeitsplatz wird als didaktische Verbindung zwischen Lernen und Arbeit dargestellt.
Welche Rolle spielt die Bürokratie im Kontext des organisationalen Lernens?
Die Arbeit untersucht die Herausforderungen des organisationalen Lernens in bürokratischen Organisationen, basierend auf dem Bürokratiemodell von Max Weber. Es wird analysiert, wie bürokratische Strukturen das Lernen behindern können.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in vier Kapitel: Kapitel 1 befasst sich mit der Perzeption organisationalen Lernens und verschiedenen Theorien dazu. Kapitel 2 analysiert organisationales Lernen beim Onboarding im Zoll. Kapitel 3 untersucht die Unmöglichkeit des organisationalen Lernens in einer bürokratischen Organisation. Kapitel 4 behandelt Lernergebnisse und Handlungsfortsetzungen nach Abschluss des Moduls.
Was sind die zentralen Themenschwerpunkte?
Die zentralen Themenschwerpunkte sind: Theorien des organisationalen Lernens, der Zusammenhang zwischen individuellem und organisationalem Lernen, organisatorisches Lernen im Onboarding-Prozess, Herausforderungen des organisationalen Lernens in bürokratischen Organisationen und die praktische Anwendung und Reflexion des Lernprozesses.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Organisationales Lernen, Onboarding, Bürokratie, individuelles und organisationales Lernen, Single-loop-learning, Double-loop-learning, Deutero-learning, Zoll, öffentlicher Dienst, reflexives Lernen, Qualitätsmanagement.
Wo findet das Onboarding statt, das in der Arbeit untersucht wird?
Das in der Arbeit untersuchte Onboarding findet in der Personalabteilung des Zolls im öffentlichen Dienst statt.
Wie wird reflexives Lernen im Onboarding-Prozess betrachtet?
Die Arbeit untersucht, wie reflexives Lernen aktiv im Onboarding-Prozess eingesetzt werden kann, um den Lernprozess zu optimieren.
Welche Lernergebnisse werden angestrebt?
Das letzte Kapitel der Arbeit behandelt die Lernergebnisse und Handlungsfortsetzungen nach Abschluss des Moduls. Konkrete Lernergebnisse werden in der Arbeit selbst beschrieben.
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- Anonym (Author), 2020, Organisationales Lernen beim Onboarding in einer Behörde dem Zoll, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1176707