Die vorliegende Arbeit versucht, aus der literarischen Vielfalt spezifische Fragestellungen zur Akkommodationsmethode zu untersuchen. Eingangs werden einige biographischen Angaben und missionsgeschichtliche Grundlagen dargestellt. Den Schwerpunkt bilden die Betrachtungen zur Entwicklung und Anwendung der Akkommodationsmethode. Dies beinhaltet unter anderem die Anpassung an chinesische Namen, Kleidung und Sitten sowie Ricci’s wissenschaftliches Engagement und sein Verhältnis zur Religionslandschaft China’s. In diesem Zusammenhang werden sowohl die einzigartigen Chancen als auch die Grenzen dieses neuartigen Missionskonzeptes näher beleuchtet.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1. Forschungsgegenstand und Materiallage
- 1.2. Fragestellungen und Schwerpunkte der Arbeit
- 2. Matteo Ricci – von Macerata nach Zhaoqing
- 3. Chinamission und Akkommodation
- 3.1. Vorläufer der Chinamission
- 3.2. Die Entwicklung der Akkommodationsmethode
- 4. Äußerliche Akkommodation
- 4.1. Die Anpassung des Namens
- 4.2. Die Anpassung der Kleidung
- 4.3. Die Anpassung an die chinesischen Höflichkeitszeremonielle
- 5. Ricci's elitäres Missionskonzept
- 5.1. China's Gesellschaft zur Zeit Ricci's
- 5.2. Mission von Oben nach Unten
- 6. Akkommodation im Bereich der Wissenschaft
- 6.1. Ricci und die chinesische Sprache
- 6.2. Missionierung durch Wissenschaft
- 7. Akkommodation im Bereich der Religion
- 7.1. Akkommodation und Religion – allgemeine Aspekte
- 7.2. Ricci's Stellung zum Buddhismus
- 7.3. Ricci's Stellung zum Taoismus
- 7.4. Ricci's Stellung zum Konfuzianismus
- 7.5. Der „Wahre Bericht über Gott“
- 7.6. Ricci's praktische Missionstätigkeit
- 8. Schluß
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Chinamission des Jesuitenpaters Matteo Ricci, fokussiert auf seine Akkommodationsmethode. Ziel ist die Analyse der theoretischen Grundlagen und der konkreten praktischen Maßnahmen dieser Methode, sowohl in Bezug auf äußere Anpassungen (Name, Kleidung, Höflichkeit) als auch auf Ricci's wissenschaftliches Wirken und sein Verhältnis zu den chinesischen Religionen. Die Arbeit beleuchtet die Möglichkeiten und Grenzen dieses Missionskonzepts.
- Ricci's Biografie und seine Motivation für die Mission
- Die Akkommodationsmethode als zentrale Strategie der Chinamission
- Äußere und innere Akkommodation: Anpassung an chinesische Kultur und Religion
- Ricci's wissenschaftliches Engagement und dessen Rolle in der Mission
- Das elitäre Missionskonzept und seine Auswirkungen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Forschungsgegenstand – die Chinamission des Pater Matteo Ricci – und die zugrundeliegende Literaturrecherche. Es wird auf die Schwierigkeit hingewiesen, deutschsprachige Literatur zum Thema Akkommodation zu finden, und die wichtigsten Quellen genannt. Die Arbeit konzentriert sich auf die Analyse der Akkommodationsmethode Riccis, ausgehend von einer biographischen Einführung, gefolgt von einer Auseinandersetzung mit den theoretischen Grundlagen und konkreten praktischen Maßnahmen.
2. Matteo Ricci – von Macerata nach Zhaoqing: Dieses Kapitel skizziert die Biografie Matteo Riccis, von seiner Geburt in Macerata bis zu seiner Ankunft in Zhaoqing. Es zeichnet den Weg des jungen Ricci nach, von seinem Eintritt in das Jesuitenkolleg über sein Jurastudium bis hin zu seiner Entscheidung, Missionar zu werden. Der Fokus liegt auf seiner Ausbildung, seinen sprachlichen Fähigkeiten und seinem intellektuellen Hintergrund, welche ihn auf seine Mission in China vorbereiteten. Die Darstellung verdeutlicht, wie Riccis frühe Erfahrungen seine spätere Missionsstrategie beeinflussten.
3. Chinamission und Akkommodation: Dieses Kapitel behandelt die Chinamission im Kontext ihrer Vorläufer und die Entwicklung der Akkommodationsmethode. Es legt den Grundstein für das Verständnis der zentralen Strategie, die Ricci für seine Mission verwendete – die Anpassung an die chinesische Kultur und Lebensweise. Die Darstellung dieser Entwicklung liefert den Rahmen für die detaillierte Analyse der konkreten Maßnahmen in den folgenden Kapiteln.
4. Äußerliche Akkommodation: Dieses Kapitel beleuchtet die äußeren Anpassungen Riccis an die chinesische Kultur, darunter die Anpassung seines Namens, seiner Kleidung und seines Umgangs mit den chinesischen Höflichkeitszeremonien. Es wird gezeigt, wie diese Anpassungen Teil einer umfassenderen Strategie waren, um Zugang zu der chinesischen Gesellschaft zu erhalten und Vertrauen zu gewinnen. Die Beispiele veranschaulichen den praktischen Aspekt der Akkommodation.
5. Ricci's elitäres Missionskonzept: Dieses Kapitel analysiert Riccis strategischen Ansatz, sich vorrangig an die chinesische Elite zu wenden. Es beschreibt die chinesische Gesellschaft zur Zeit Riccis und erklärt die Gründe für diesen elitären Missionsansatz. Die Analyse des "von oben nach unten"-Modells zeigt auf, wie Ricci Zugang zu einflussreichen Personen suchte, um seine Botschaft zu verbreiten. Der Fokus liegt auf der strategischen Bedeutung dieser Vorgehensweise.
6. Akkommodation im Bereich der Wissenschaft: Dieses Kapitel untersucht die Rolle der Wissenschaft in Riccis Missionsstrategie. Es behandelt seine Bemühungen, die chinesische Sprache zu erlernen und seine Versuche, wissenschaftliche Kenntnisse zur Missionierung einzusetzen. Es verdeutlicht, wie Ricci die Wissenschaft als Brücke zwischen westlicher und chinesischer Kultur nutzte, um das Vertrauen und Interesse seiner Zielgruppe zu gewinnen. Die Diskussion über die wissenschaftliche Akkommodation erweitert das Verständnis von Riccis umfassender Strategie.
7. Akkommodation im Bereich der Religion: Das Kapitel widmet sich der religiösen Akkommodation Riccis. Es analysiert seine Haltung zu Buddhismus, Taoismus und Konfuzianismus und untersucht, wie er versuchte, den christlichen Glauben mit bestehenden chinesischen religiösen Konzepten in Einklang zu bringen. Die Analyse des „Wahren Berichts über Gott“ und Riccis praktischer Missionstätigkeit zeigt die Komplexität seiner religiösen Strategie.
Schlüsselwörter
Chinamission, Matteo Ricci, Akkommodation, Jesuiten, China, Religionsgeschichte, Kulturtransfer, Wissenschaft, Elitenmissionierung, Konfuzianismus, Taoismus, Buddhismus.
Häufig gestellte Fragen zu: Matteo Ricci – Chinamission und Akkommodation
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Chinamission des Jesuitenpaters Matteo Ricci mit besonderem Fokus auf seine Akkommodationsmethode. Analysiert werden die theoretischen Grundlagen und die konkreten praktischen Maßnahmen dieser Methode, sowohl bezüglich äußerer Anpassungen (Name, Kleidung, Höflichkeit) als auch Riccis wissenschaftliches Wirken und sein Verhältnis zu den chinesischen Religionen. Ziel ist es, die Möglichkeiten und Grenzen dieses Missionskonzepts zu beleuchten.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit umfasst Riccis Biografie und Motivation, die Akkommodationsmethode als zentrale Missionsstrategie, äußere und innere Akkommodation (Anpassung an chinesische Kultur und Religion), Riccis wissenschaftliches Engagement und dessen Rolle in der Mission, sowie sein elitäres Missionskonzept und dessen Auswirkungen.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den Forschungsgegenstand und die Methodik beschreibt. Es folgt ein Kapitel zu Riccis Biografie. Weitere Kapitel befassen sich mit der Chinamission und der Entwicklung der Akkommodationsmethode, der äußeren Akkommodation (Name, Kleidung, Höflichkeit), Riccis elitärem Missionskonzept, der Akkommodation im Bereich der Wissenschaft und schließlich der Akkommodation im Bereich der Religion (einschließlich seiner Haltung zu Buddhismus, Taoismus und Konfuzianismus). Die Arbeit schließt mit einem Schlusskapitel.
Welche Quellen wurden verwendet?
Die Einleitung weist auf die Schwierigkeit hin, deutschsprachige Literatur zum Thema Akkommodation zu finden, und nennt die wichtigsten verwendeten Quellen. Genaueres zu den Quellen ist im Haupttext der Arbeit zu finden (der hier nicht vollständig wiedergegeben ist).
Was versteht man unter „Akkommodation“ im Kontext dieser Arbeit?
„Akkommodation“ beschreibt in diesem Zusammenhang die Anpassungsstrategie Riccis an die chinesische Kultur und Lebensweise. Dies beinhaltet sowohl äußere Anpassungen (z.B. Kleidung, Namensgebung, Höflichkeitsrituale) als auch innere Anpassungen (z.B. die Annäherung an chinesische religiöse Konzepte).
Warum konzentriert sich die Arbeit auf die Elite?
Ricci verfolgte ein elitäres Missionskonzept, d.h. er konzentrierte sich auf die Missionierung der chinesischen Elite. Die Arbeit analysiert die Gründe für diese Strategie und deren Auswirkungen auf den Erfolg der Mission.
Welche Rolle spielte die Wissenschaft in Riccis Mission?
Ricci nutzte wissenschaftliche Kenntnisse und seinen Spracherwerb als Brücke zur chinesischen Kultur, um Vertrauen zu gewinnen und Interesse an seiner Botschaft zu wecken. Die Arbeit untersucht die Bedeutung der wissenschaftlichen Akkommodation für seine Missionsstrategie.
Wie behandelte Ricci die chinesischen Religionen?
Die Arbeit analysiert Riccis Haltung zum Buddhismus, Taoismus und Konfuzianismus und untersucht seine Versuche, den christlichen Glauben mit bestehenden chinesischen religiösen Konzepten in Einklang zu bringen. Die Analyse seines „Wahren Berichts über Gott“ und seiner praktischen Missionstätigkeit beleuchtet die Komplexität seiner religiösen Strategie.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Chinamission, Matteo Ricci, Akkommodation, Jesuiten, China, Religionsgeschichte, Kulturtransfer, Wissenschaft, Elitenmissionierung, Konfuzianismus, Taoismus, Buddhismus.
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- Andreas Hönicke (Author), 2001, Die Chinamission des Pater Matteo Ricci, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/11770