Psychologische Forschungsmethoden und Berufsbilder


Einsendeaufgabe, 2020

21 Seiten, Note: 1,0

Anonym


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1. Aufgabe B1
1.1. Psychologische Forschungsmethoden
1.2. Definition der Kriterien externer und interner Validität
1.3. Einordnung der psychologischen Forschungsmethoden in das Spektrum interner und externer Validität

2. Aufgabe B2
2.1. Das Psychologische Experiment als „Königsweg“
2.2. Vor- und Nachteile psychologischer Experimente im Vergleich mit anderen sozialwissenschaftlichen Methoden

3. Aufgabe B3
3.1. Berufsbilder in der Psychologie
3.2. Widerspiegelung von anderen sozialwissenschaftlichen Methoden

Literatur- und Quellenverzeichnis.

Abkürzungsverzeichnis

bzgl. bezüglich

bzw. beziehungsweise

d.h. das heißt

f. folgende Seite

ff. folgende Seiten

ggf. gegebenenfalls

i.d.R. in der Regel

o.ä. oder ähnliches

S. Seite

u.a. unter anderem

usw. und so weiter

vgl. vergleiche

z.B. zum Beispiel

1. Aufgabe B1

In Unterkapitel 1.1. werden psychologische Forschungsmethoden erläutert. In Unterkapitel 1.2. werden die Hauptgütekriterien externe und interne Validität definiert um nachfolgend in 1.3. die Forschungsmethoden in das Spektrum der externen und internen Validität eingeordnet.

1.1. Psychologische Forschungsmethoden

Es gibt viele verschiedene Forschungsmethoden, die nun erläutert werden. Beginnend mit den Quantitativen und Qualitativen Forschungsmethoden, die im Folgenden beschrieben sind.

Quantitative Forschungsmethoden

Bei den quantitativen Forschungsmethoden werden arithmetische Daten gesammelt, die durch beschreibende statistische Verfahren verarbeitet werden.1 Dadurch ist es möglich, Hypothesen zu überprüfen und neue Erkenntnisse zu gewinnen.

Die Durchführung einer quantitativen Forschungsmethode ist dann sinnvoll, wenn gemessen werden soll, wie häufig ein Phänomen auftritt, der Forschungsgegenstand genau untersucht werden soll oder um wissenschaftliche Hypothesen zu überprüfen. Dabei geht es hier um eine naturwissenschaftliche Herangehensweise an die Untersuchung des menschlichen Handelns.2

Qualitative Forschungsmethoden

Die qualitativen Forschungsmethoden werden genutzt um Theorien zu bilden und Hypothesen zu finden. Sie werden bei komplexen Zusammenhängen eingesetzt, wenn wenig Vorwissen besteht oder wenn man tiefe Einblicke über einen Forschungsgegenstand gewinnen möchte.

Die Forschungsmethoden sind vor allem dann sinnvoll, wo keine Fakten und Zahlen eine Rolle spielen, sondern Meinungen, Einstellungen, Verhaltensweisen oder Erwartungen untersucht werden sollen.3

Qualitative Feldstudie

Die qualitative Feldstudie bedeutet die genaue Beobachtung von Verhaltensweisen. Zum Beispiel wird die Häufigkeit der Nennung bestimmter Inhaltskategorien in Interviews, die mit Repräsentanten sozialer Rollen geführt worden sind, analysiert.4

Teilnehmende Beobachtung

Die teilnehmende Beobachtung zeichnet sich durch die Teilnahme des Forschers bei der Forschung denjenigen, die er oder sie erforschen möchte, aus. Dies erfolgt durch reale Interaktionen bzw. die Beobachtung des Verhaltens und Denkens.5 Der Beobachter lernt den Menschen besser durch Interaktion und Gespräch kennen.6

Computersimulation

Bei der Computersimulation werden computergestützte Laborexperimente dazu genutzt, psychische Prozesse zu simulieren und mit dem Verhalten der Menschen zu vergleichen.7 Bei der Computersimulation werden Daten generiert.8

Quasi-Experiment

Forschungsdesigns, die keine zufällige Zuordnung zu Bedingungen beinhalten, sondern alternative Strategien verwenden, um Bedrohungen für die interne Gültigkeit zu kontrollieren.9 Es werden beispielsweise verschiedene Schulklassen miteinander verglichen, bei denen Vergleiche von Bildungsmaßnahmen ggf. schwer sind, da die Bildungshintergründe sehr unterschiedlich sind.10

Laborexperiment

Das Laborexperiment beschreibt ein Experiment unter Laborbedingungen. Dies hat den Vorteil, dass die unabhängigen Variablen genaustens kontrolliert werden können (beispielsweise durch Zufallszuteilung der Stichproben).11

Kontrolliertes Feldexperiment

Feldexperimente finden im natürlichen Setting statt. Z.B. stellt sich bei der Vermarktung eines Computers die Frage, welche Altersgruppen primär als Konsumenten zu betrachten ist. Durch Umfragen werden konkrete Daten erhoben und die Marketingstrategie kann direkt auf die Bedürfnisse der Konsumenten abgestimmt werden.12

Systematische Verhaltensbeobachtung

Die spezielle Form der Fremdbeobachtung stellt das Beobachten eines Verhaltensausschnitts durch eine andere Person dar. Die absichtliche, aufmerksame Art des Wahrnehmens, die ganz bestimmte Aspekte von Probanden beobachtet, ist eine systematische Verhaltensbeobachtung.13

1.2. Definition der Kriterien externer und interner Validität

Erstmal werden die Gütekriterien interne und externe Validität definiert, um anschließend die Einordnung der psychologischen Forschungsmethoden vorzunehmen. Es gibt noch weitere Kriterien, die angewandt werden, um ein qualitatives psychologisches Forschungsdesign zu generieren. Dazu zählt u.a.: Objektivität und Reliabilität.

Externe Validität

Die Ergebnisse eines extern validen Experiments sind durch die Allgemeinbarkeit gekennzeichnet, welches über das Forschungsdesign hinausgehen. (z.B. auf die gesamte Bevölkerung, andere Situationen oder Gruppen).14 Das bedeutet, dass die Ergebnisse auch außerhalb der Forschung gültig sind. Wenn z.B. das Kaufverhalten von Kunden einer Firma, die ihre Artikel in verschiedenen Läden verkauft, untersucht werden, sagt das Ergebnis zwar etwas über die Kunden der Firma aus, jedoch kann es nicht generalisiert und auf die gesamte Bevölkerung angewendet werden.

Interne Validität

Das intern valide Experiment beschreibt das Ausmaß an Kontrollierbarkeit von Störvariablen in einer Untersuchung. Die interne Validität einer Untersuchung ist hoch, wenn die Veränderung der abhängigen Variabler zurückgeführt werden kann. Die Experimente werden besonders im Labor durchgeführt.15 Beispielsweise wird der Effekt von Alkohol auf die Fahrtauglichkeit gemessen. Es gibt zwei Gruppen: Eine Gruppe bekommt zwei Gläser Bier, die andere nicht. Danach werden sie ein paar Übungen mit dem Auto gemacht. Das Wichtige ist, dass der, der das Experiment durchführt, alles plant und kontrolliert. Durch genaue Kontrolle und Beobachtung wird gewährleistet, dass die interne Validität hoch ist.

1.3. Einordnung der psychologischen Forschungsmethoden in das Spektrum interner und externer Validität

Im Folgenden werden die Forschungsmethoden in das Spektrum der internen und externen Validität zugeordnet.

Quantitative Forschungsmethoden haben keine hohe externe Validität, da die Ergebnisse der Forschungsmethode nicht generalisierbar sind. Zum Beispiel werden Daten von Teilnehmern einer Studie gesammelt, um an ein repräsentatives Ergebnis zu kommen. Dieses Resultat zählt für die Teilnehmer, aber nicht für z.B. die ganze Bevölkerung. Das zählt jedoch nicht für die interne Validität. Durch die statistische Überprüfbarkeit, das kontrollierte Design und hohe Kontroller der Störvariablen (z.B. im psychologischen Experiment), ist die interne Validität sehr hoch.

Qualitative Feldstudien haben eine recht hohe externe Validität, da die Beobachtung von Verhaltensweisen auf viele andere Situationen bezogen werden kann. Jedoch besitzen sie eine eher geringe interne Validität, auf Grund von zu vielen Störvariablen. Zum Beispiel könnte der Beobachtete in außergewöhnlichen Fällen anders reagieren und dadurch ist das Testergebnis verfälscht.16

Dadurch, dass bei der teilnehmenden Beobachtung der Beobachter Teil des Systems wird, beeinflusst er das zu analysierende System, was zu einer Verringerung der internen Validität führt. Viele Störvariablen sind in einem solchen System so gut wie gar nicht zu kontrollieren, wenn der teilnehmende Beobachter gleichzeitig z.B. disziplinarischer Vorgesetzter des Studienteilnehmer ist. Die externe Validität ist ebenso sehr gering, da die Ergebnisse nicht generalisierbar sind.

Die Computersimulation besitzt eine hohe interne Gültigkeit, da so gut wie keine Störvariablen gegeben sind. Die Simulation kann von keinen äußeren Einflüssen gestört werden und deshalb können dadurch einwandfreie Ergebnisse erzielt werden. Da jedoch die Ergebnisse nicht auf andere Bevölkerungen anwendbar sind, ist die externe Validität sehr niedrig.17

Das Quasi-Experiment besitzt eine hohe externe Validität, da die Ergebnisse der Forschung über das Forschungsdesign hinaus gehen. Die interne Validität dagegen ist sehr gering, da das Experiment in der natürlichen Umgebung der Untersuchungsteilnehmer durchgeführt wird.18

Das Laborexperiment gewährleistet höchstes Maß an interner Validität, da es zu keinen äußerlichen Störfaktoren kommen kann. Die unabhängigen Variablen können genaustens kontrolliert werden und dadurch wird das Ergebnis auf keiner Weise beeinflusst.

Durch kontrollierte Bedingungen im Lebensraum ist das kontrollierte Feldexperiment extern valide. Da das Feldexperiment an einem öffentlichen Ort stattfindet wie beispielsweise in der Schule, in einem Kaufhaus, vor einem Kino, ist es schwer, nebenwirkende Variablen auszuschalten. Die Störvariablen sind schwer zu kontrollieren und deshalb ist die interne Validität geringer anzusetzen.19

2. Aufgabe B2

In folgenden Unterkapitel wird erklärt, warum das psychologische Experiment als „Königsweg“ bezeichnet wird. Anschließend werden Vor- und Nachteile psychologischer Experimente im Vergleich mit anderen sozialwissenschaftlichen Methoden erläutert.

2.1. Das Psychologische Experiment als „Königsweg“

Der Königsweg bedeutet: „idealer Weg zu einem hohen Ziel.“20 Eine der wichtigsten Methoden, um an psychologische Erkenntnisse zu gelangen, ist das Experiment.21 Es ist ein willkürlicher Eingriff in einen natürlichen Ablauf, der planmäßig, kontrolliert und erwartungsgerichtet definierte Bedingungskonstellationen mit dem Ziel herbeiführt, die Folgen dieses Eingriffs möglichst umfassend zu beobachten.22

Es gibt Labor- und Feldexperimente. Bei den Laborexperimenten lässt sich die Kontrolle in der Untersuchung gut behalten. Bei Feldexperimenten weisen die Ergebnisse viele Störfaktoren auf.23

Ein Experiment ist eine empirische Untersuchung, bei der die Untersuchungseinheiten den Untersuchungsbedingungen zufällig zugeordnet werden (Randomisierung). Ein Experiment wird i.d.R. ausgeführt, um zu prüfen, ob eine wissenschaftliche Ursache-Wirkungs-Hypothese (Kausalität) gültig ist.24

Wieso psychologische Experimente einen Grundstein für wichtige Erkenntnisse legt, wird im folgenden Beispiel dargestellt.

Es ist eines der bekanntesten Experimente, das Stanford Gefängnis Experiment. 1971 führte der amerikanische Psychologe Philip Zimbardo eine klassische Studie durch, bei der gesunden Männern rekrutiert wurden. Durch Zufall wurden die Männer in zwei Gruppen geteilt, in die Gefangenen und die Wärter. Die Gefangenen bekamen schlechte Kleidung, schliefen auf schlechten Matratzen und bekamen einfaches Essen, währenddessen die Wärter eine Uniform besaßen und es ihnen sehr gut gehen ließen. Nach kurzer Zeit begannen die Wärter nicht nur für Ruhe zu sorgen, sondern fingen an die Gefangenen zu quälen. So ließen sie die Gefangenen lange stehen, beleidigten sie oder es kam sogar zu heftiger Gewalt, sodass das Experiment schon nach sechs Tagen abgebrochen werden musste, obwohl es eigentlich für 14 Tage geplant war.25

Zimbardo und seine Kollegen waren daran interessiert, ob die Brutalität, die unter Wachen in amerikanischen Gefängnissen gemeldet wurde, auf die sadistischen Persönlichkeiten der Wachen zurückzuführen war oder mehr mit dem Gefängnisumfeld.

„Das Fazit dieser Studie lautet also: Starke soziale Situationen können die Identität guter Menschen auf negative Weise verändern.“ – Zimbardo26

Durch solch reale Experimente sind die Menschen in der Lage, Schlussfolgerungen aus menschlichen Verhalten zu ziehen.

2.2. Vor- und Nachteile psychologischer Experimente im Vergleich mit anderen sozialwissenschaftlichen Methoden

Dieses Unterkapitel beschäftigt sich mit den Vor- und Nachteilen psychologischer Experimente. Anschließend wird der Vergleich mit anderen sozialwissenschaftlichen Methoden wie z.B. der systematischen Feldbeobachtung.

Beginnend mit den Vorteilen lässt sich sagen, dass Experimente eine genaue Messung mit sich bringen.

Außerdem existiert eine bestimmte Kontrolle von Störvariablen, sodass diese vermieden werden können, was zu einer hohen internen Validität führt.

Experimente führen zu wichtigen analysierenden Daten, außerdem sind sie reproduzierbar, d.h., dass sie wiederholbar sind. Zusätzlich sind Experimente replizierbar, um sicher zu gehen, dass es kein Zufallsfund war, sondern eine Allgemeingültigkeit. Bei Wiederholung soll dasselbe Ergebnis dabei herauskommen.

Ebenso ist es ein Mittel zur Erkenntnis psychischer Sachverhalte, die heutzutage sehr von Nutzen sind. Das Experiment erweitert die „natürlichen“ Einsichten durch „synthetische“, d.h. man kann sie planmäßig und unabhängig von der nur subjektiven Geltung erarbeiten. Dadurch entstehen weitgefächerte, objektive Ergebnisse.27

Durch psychologische Experimente bzgl. beispielsweise des Kaufverhaltens von Kunden, können wichtige Informationen gewonnen werden, die durch bessere Planung zu einer höheren Nachfrage eines Produkts führt.28

Außerdem kann das Wissen der Menschen erweitert werden, da Experimente in allen Lebensbereichen angewendet werden können. Beispielsweise können Hundebesitzer das Verhalten seines Hundes beobachten und durch ein Experiment an Erkenntnisse erlangen, die er sonst nie gewusst hätte. Z.B. pawlowscher Hund: jedes Mal, als der Hund sein essen bekam, läutete ein Glockenton. Nach einigen solchen Futtergaben begann schon allein nach einem Glockenton der Speichel des Hundes zu fließen. Der Hundetrainer hat dadurch erkannt, dass ein Hund lernen und durch Konditionierung auch andere Verhaltensweisen trainieren kann.29

Im nächsten Teil werden die Nachteile psychologischer Experimente aufgeführt. Die Generalisierbarkeit ist begrenzt d.h. die Ergebnisse können nicht auf alle Situationen angewendet werden, da diese meist subjektiv sind.

Durch künstliche Erhebungssituationen, die beispielsweise im Labor gemacht werden, ergeben sich künstliche Ergebnisse, die teilweise fehlerhaft sein können.

Außerdem sind die Organismus Variablen nicht experimentell variierbar: Variablen wie Geschlecht, Alter, etc. lassen sich nicht experimentell manipulieren, sondern können lediglich als Drittvariable im Experiment erfasst werden.

Die experimentelle Variation kann nicht beliebig oft durchgeführt werden. Im Labor herrschen keine realen Bedingungen, was bedeutet, dass keine reale Beobachtung möglich ist. Viele Verhaltensweisen werden nur in der Realität erkannt.30

Ein sehr wichtiger Punkt, der früher vernachlässigt wurde, wie es die Experimente Stanford-Prison Experiment und Milgram-Experiment zeigen, sind die ethischen Grenzen. Folgende ethische Probleme können auftreten. Schädigung der Versuchsperson z.B. Verletzung von deren Selbstwertgefühl durch zu schwierigen Aufgaben o.ä.31 Als Beispiel das Little Albert Experiment. John B. Watson ging davon aus, dass die ängstliche Reaktion von Kindern auf laute Geräusche eine angeborene bedingungslose Reaktion ist. Er versuchte, ein Kind zu konditionieren, um einen bestimmten Reiz zu fürchten, den ein Kind normalerweise nicht fürchten würde. Das Ziel war es, eine Phobie bei einem emotional stabilen Kind zu konditionieren. Dazu wurde eine weiße Ratte in die Nähe von Albert gelegt. Jedes Mal, als Albert die Ratte berührte, erfolgte ein lauter Knall. Darauf reagierte das Kind ängstlich. Dadurch entwickelte Albert eine Phobie vor Ratten bzw. generell vor pelzigen Tieren.32

Zentrale Fehlerquellen wie Bedeutungsfehler können häufig beobachtet werden. Die experimentelle Planung engt die Untersuchungsmöglichkeit auf operationalisierbare Anordnungen ein. Aus bedeutsamen Problemen werden deshalb „richtige“, die zu einer „leblosen“ Psychologie führen, weil eher eine Methode demonstriert als Inhalte vermittelt werden. Übergeneralisation ergibt sich, wenn die Ergebnisse über die Gültigkeit verallgemeinert werden.33

Nun wird der Vergleich mit anderen sozialwissenschaftlichen Methoden dargestellt.

Die systematische Feldbeobachtung

Die systematische Feldbeobachtung findet im natürlichen Umfeld statt, so dass die Untersuchungsbedingungen den Alltagsbedingungen ähneln und auf diese möglichst gut übertragbar sind. Die Natürlichkeit der Bedingungen ergibt sich durch eine verminderte Kontrolle von Störvariablen. Außerdem wird dem Beobachter ein Satz von Regeln vorgegeben, die vorschreiben, was und wie dieser beobachten und protokollieren soll. (z.B. den Augenkontakt zu einer anderen Person).

Im Vergleich zu psychologischen Experimenten sind bei den systematischen Feldbeobachtungen die Störvariablen nicht so gut kontrollierbar. Aber dafür ist der Alltag viel präsenter und kann dadurch auf andere alltagsähnliche Situationen übertragen werden. Durch reale Bedingungen im Gegensatz zu Experimenten, sind auch reale Beobachtungen möglich. Bei der Feldbeobachtung ist mit entsprechendem Zeit- und Kostenaufwand der Forschenden zu rechnen. Es kommt darauf an, welches Untersuchungsfeld wie oft und wie lange aufgesucht werden muss. Wenn es sich beim Feld um geschlossene Orte handelt, sind mit den Verantwortlichen vor Ort besondere Vorkehrungen und Absprachen zu treffen. Denn es ist wichtig, im Feld unter Beachtung der Forschungsethik sowie wissenschaftlicher Kriterien systematisch empirische Daten erheben zu können (z.B. Unterrichtsbeobachtung in der Schule). Bei Experimenten ist der Aufwand nicht so erheblich, jedoch haben sie die Protokolierbarkeit und die strukturierte Beobachtung gemeinsam.34

Das Interview

Das Interview ist im Gegensatz zu Experimenten sehr zeitaufwendig in der Vorbereitung, Durchführung und Auswertung. Eine mündliche Befragung bietet eine höhere Kontrolle im Hinblick auf die Erhebungssituation, das inhaltliche Verständnis der befragten Person, die Reihenfolge der Fragen, die Dauer und damit ist das Interview im Vorteil.

Jedoch ist ein Interview vorzubereiten und zu führen sehr komplex, wesentlich komplexer als ein Experiment durchzuführen.

Ebenso ist es nur möglich, Menschen in einem gewissen Alter, die über genügend Reflexionsfähigkeit verfügen zu befragen. Bei psychisch auffälligen jungen Erwachsenen ist die Fremdanamnese nötig, dabei werden die Eltern dann befragt. Bei Experimenten hingegen spielt es keine Rolle, was für ein Gegenstand benutzt werden kann.35

[...]


1 Vgl. Mühlfelder, M. (2016). Studienbrief Einführung in die Psychologie S.71

2 Vgl. Wichmann, A. (2019). Quantitative und Qualitative Forschung im Vergleich – Denkweisen, Zielsetzungen und Arbeitsprozesse. (S.15)

3 Vgl. Mühlfelder, M. (2016). Studienbrief Einführung in die Psychologie. S.72

4 Vgl. Mühlfelder, M. (2016). Studienbrief Einführung in die Psychologie. S.72

5 Vgl. Mühlfelder, M. (2016). Studienbrief Einführung in die Psychologie. S. 36

6 Vgl. Scholz, G. Teilnehmende Beobachtung. S. 1 (Stand: 30.03.2020)

7 Vgl. Bachmann, G. (2009). Teilnehmende Beobachtung. Handbuch Methoden der Organisationsforschung. S. 248

8 Vgl. Mühlfelder, M. (2016). Studienbrief Einführung in die Psychologie. S. 36

9 Vgl. Rey, G. (2009). Methoden der Entwicklungspsychologie. Datenerhebung und Datenauswertung. (Stand: 23.03.2020) http://www.methoden-psychologie.de/computersimulation.html

10 Vgl. Handbuch der Krankheitslasten und Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensqualität. (2010)

11 Vgl. Mühlfelder, M. (2016). Studienbrief Einführung in die Psychologie. S.73

12 Vgl. Onpulson-Magazin. (2020). (Stand: 23.03.2020). https://www.onpulson.de/lexikon/feldforschung/

13 Vgl. Gniewosz, B. (2015). Empirische Bildungsforschung. S.109

14 Vgl. Mühlfelder, M. (2016). Studienbrief Einführung in die Psychologie. S.35

15 Vgl. Mühlfelder, M. (2016). Studienbrief Einführung in die Psychologie. S.35

16 Vgl. Mühlfelder, M. (2016). Studienbrief Einführung in die Psychologie. S.71ff

17 Vgl. Mühlfelder, M. (2016). Studienbrief Einführung in die Psychologie. S.35

18 Vgl. Stangl, W. (2012). Abulie. Lexikon für Psychologie und Pädagogik

19 Vgl. Mühlfelder, M. (2016). Studienbrief Einführung in die Psychologie. S. 25

20 Vgl. Bibliographisches Institut GmbH. (2020). (Stand: 23.03.2020). https://www.duden.de/rechtscheibung/Koenigsweg

21 Vgl. Stangl, W. Experiment. (2020). Lexikon für Psychologie und Pädagogik. (Stand: 22.03.2020). https://lexikon.stangl.eu/3447/experiment/

22 Vgl. Lexikon der Psychologie. Experiment. (2000). Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg. (Stand: 22.03.2020). https://www.spektrum.de/lexikon/psychologie/expeiment/4546

23 Vgl. Von der Assen, A. (2016). Crash-Kurs Psychologie. S.134f

24 Vgl. Rack, O & Christophersen, T. (2007). Methodik der empirischen Forschung. S.17f

25 Vgl. Van Dick, R. (2015). Stress lass nach! Hinter Schloss und Riegel: Stress und Identität im Gefängnis. (situativ)

26 Vgl. Haney, C., Banks, WC & Zimbardo, PG. (1973). Eine Studie über Gefangene und Wachen in einem simulierten Gefängnis. Naval Research Review. S. 4-17

27 Vgl. Stangl, W. (200). Tests und Experimente in der Psychologie. S.6

28 Vgl. Fichter, C, Ryf, S & Basel, J. (2018) Wirtschaftspsychologie für Bachelor, Konsum. S. 30

29 Vgl. Goerigk, C & Schmithüsen, F. (2019) Der Psycho-Comic Konditionierung. S. 49

30 Vgl. Rey, G. Methoden der Entwicklungspsychologie. Datenerhebung und Datenauswertung. (Stand: 23.03.2020). http://www.methoden-psychologie.de/bewertung_exp_2.html

31 Vgl. Stangl, W. (2000). Tests und Experimente in der Psychologie. S.8f

32 Vgl. Urhahne, Detlef. (2019). Psychologie für den Lehrberuf, Lernen und Verhalten. S.5f

33 Vgl. Stangl, W. (2000). Tests & Experimente in der Psychologie. S.8f

34 Vgl. Döring, N. & Bortz, J. (2015). Forschungsmethoden und Evaluation in den Sozial- und Humanwissenschaften, Datenerhebung. S.205ff

35 Vgl. Renner, K. & Jacob, N. (2019). Das Interview Grundlagen und Anwendung in Psychologie und Sozialwissenschaften. S.3, 7, 19

Ende der Leseprobe aus 21 Seiten

Details

Titel
Psychologische Forschungsmethoden und Berufsbilder
Hochschule
SRH Fernhochschule
Note
1,0
Jahr
2020
Seiten
21
Katalognummer
V1177314
ISBN (eBook)
9783346604927
ISBN (Buch)
9783346604934
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Psychologie, Forschung, Methode, Berufsbilder
Arbeit zitieren
Anonym, 2020, Psychologische Forschungsmethoden und Berufsbilder, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1177314

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