Mixed-Methods Designs in der psychologischen Gesundheitsförderung. Ist eine Kombination der quantitativen und qualitativen Erhebung ein Gewinn?


Essay, 2020

19 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1 Einleitung
1.1 Problemstellung
1.2 Zielsetzung und Gang der Arbeit

2 Quantitative und Qualitative Forschungsmethoden
2.1 Mixed-Methods als Kombinationsverfahren der Datenerhebung
2.2 Definition von Mixed-Methods
2.3 Theoretische Entstehung von Mixed-Methods

3 Umsetzung von Mixed-Methods
3.1 Haupttypen und Varianten in der Verwendung
3.1.1 Eingebettetes Design (Komplettierung)
3.1.2 Explanatives Design (Erklärung)
3.1.3 Exploratives Design (Entwicklung)
3.1.4 Triangulationsdesign (Ergänzung)

4 Kritische Betrachtung der Vor- und Nachteile von MM
4.1 Chancen und Möglichkeiten
4.2 Grenzen und Risiken

5 Fazit

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Eingebettetes Design (Komplettierung)

Abbildung 1: Explanatives Design (Erklärung)

Abbildung 1: Exploratives Design (Entwicklung)

Abbildung 1: Triangulationsdesign (Ergänzung)

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Einleitung

1.1 Problemstellung

Seitdem in der Psychologie ein zunehmendes Interesse an QUAL Forschung existiert (Madill/Gough 2008; Mey/Mruck 2010; Hitzler 2007), wird auch die Frage nach der Integration QUAL und QUAN Methoden bedeutsamer (Mayring u.a. 2007). Auch die GF ist aufgrund ihres interdisziplinären Charakters mit naturwissenschaftlichen, (v.a. den Bereichen Sport und Ernährung), sozialwissenschaftlichen, wirtschaftswissenschaftlichen und psychologischen Ansätzen, methodisch sehr breit aufgestellt. Die jeweiligen Disziplinen bringen spezifische FM ein und setzen sie je nach Forschungsfrage, epistemischen Erkenntnisgewinn und Ressourcen ein. (Niederberger, 2018). Daher sollte die Wahl einer FM oder der Kombination von FM immer anhand der Forschungsfrage bzw. dem Forschungsziel gewählt sein. MMS, bei denen QUAL und QUAN FM kombiniert werden, liegen disziplinübergreifend im Trend. Zum Einsatz kommen QUAN bzw. QUAL Erhebungsinstrumente. Mit MM hat sich ein neues Forschungsparadigma entwickelt. (Jandura, 2020).

1.2 Zielsetzung und Gang der Arbeit

In diesem SE soll herausgestellt werden, welchen Mehrwert MM bietet, im Vergleich zu einem Studiendesign mit ausschließlich qualitativer oder quantitativer Methodik. Nach der Einführung werden im Kapitel zwei die QUAL und QUAN Forschung, die Definition und die Entwicklung der Theorie behandelt sowie die zeitgeschichtliche Entwicklung und ein Ländervergleich erwähnt. Im dritten Kapitel werden die Varianten und Typologien der MM, sowie deren Umsetzung vorgestellt. In Kapitel vier wird eine kritische Betrachtung vorgenommen, und die Vor- und Nachteile von MM dargestellt. Im Fazit wird abschließend Bezug genommen, ob eine Kombination der QUAN und QUAL Erhebung für sinnvoll erachtet wird und ob MM Potenzial in der psychologischen Gesundheitsforschung bietet.

Quantitative und Qualitative Forschungsmethoden

QUAN FM werden als numerisch, standardisiert, deduktiv und hypothesentestend beschrieben, die Strukturen und Prozesse von einer Außenperspektive erklären. QUAL FM hingegen werden als induktiv, interpretativ und hypothesengenerierend dargestellt, die aus einer emischen Innenperspektive verstehen und rekonstruieren (QUELLE). Während in der QUAL Forschung, als induktives Verfahren, eine Theorie entwickelt wird, wird diese in der QUAN Forschung, als deduktives Verfahren, geprüft. Dazu wird in der QUAN Forschung der standardisierte Fragebogen genutzt, und in der QUAL Forschung der Leitfaden. Standardisierte Befragungen bilden meist die Basis und QUAL Interviews werden zum Zweck einer Vorstudie oder zur weiteren Vertiefung ergänzt. Um Stärken QUAN und QUAL FM zu nutzen und mögliche Schwächen zu minimieren, haben sich in den letzten Jahren zunehmend sog. MMS etabliert. Die Ergebnisse der jeweiligen Analysen werden im Sinne des Komplementaritätsprinzips (vgl. Greene et al., 2008) generiert und interpretiert. Die Komplementarität soll das Gesamtbild vervollständigen und eine umfassende Beantwortung der Forschungsfrage ermöglichen (Stenpaß, 2020).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Anmerkung der Redaktion: Abbildung wurde aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.

Abb.1: „War of Paradigms“ (Teddlie & Tashakkori, 2010)

Mixed-Methods als Kombinationsverfahren der Datenerhebung

2.2 Definition von Mixed-Methods

„UnterMixed Methods‘wird üblicherweise die KombinationqualitativerundquantitativerFM in einem Untersuchungsdesign verstanden. Es handelt sich um einen Begriff aus der anglo-amerikanischen Methodendebatte in den Sozial- und Erziehungswissenschaften, der seit dem Ende der 1990er-Jahre, konkret seit dem Erscheinen der Monographie,Mixed Methodology‘ von Abbas Tashakkori und Charles Teddlie (1998) große Prominenz erlangt hat (Kelle, 2014).

2.3 Theoretische Entstehung von Mixed-Methods

In den letzten fünfzig Jahren, ist ein Wandel der Forschungsansätze und eine Weiterentwicklung von empirischen Verfahren in den Sozial-, Verhaltens- und Gesundheitswissenschaften zu beobachten. Während in den 1960er- und 1970er-Jahren eine starke Fokussierung auf die quantitativen und messbaren Aspekte lag, folgte in den 1970er- und 80er-Jahren eine qualitative Phase, deren Anfänge bis in die 1950er-Jahre zurückreichen. (vgl. Kuckartz, 2014). Die Kombination von quantitativen und qualitativen Methoden gab es im 20. Jahrhundert u.a. in den Sozialwissenschaften und der Psychologie, jedoch, ohne explizit erwähnt zu werden (vgl. Sell, 2021). MM werden im anglo-amerikanischen Raum mittlerweile als drittes Forschungsparadigma diskutiert (Foscht et al., 2007). MM-Forschung ist eine Form dessen, was innerhalb des deutschsprachigen Diskurses auch häufig als Methoden-Triangulation (vgl. Flick, 2011) bezeichnet wird. In Deutschland hat sich das Verständnis von Udo Kelle weitestgehend etabliert. Er betont, dass methodische Schwächen eines Ansatzes durch die Kombination beider kompensiert werden können. (vgl. Kelle, 2014). Andere Autoren postulieren die Möglichkeit, eines besseren Verständnisses für das Forschungsproblem zu bekommen (vgl. Mayer, 2009). MMD sind zu unterscheiden von sogenannten Multimethod­Designs. Der Begriff , multimethod ‘ geht auf die amerikanischen Psychologen Campbell und Fiske zurück, die Ende der 1950er-Jahre den Begriff ,Multitrait-Multimethod- Matrix‘ in die psychologische Testtheorie einführten. (vgl. Kuckartz, 2014).

Umsetzung von Mixed-Methods

Eine der auffälligsten Entwicklungen im Bereich empirischer Forschungsmethoden im letzten Jahrzehnt ist der Trend zur Methodenkombination und Methodenintegration, wie er sich besonders in der Diskussion um den praktischen Einsatz von Mixed-Methods zeigte. (Kuckartz, 2014, S.7) MM meint grundsätzlich die Kombination bzw. Integration qualitativer und quantitativer Forschung. Auf der methodologischen Ebene werden verschiedene Designs unterschieden, die nach zeitlicher Reihenfolge, Gewichtung von qualitativen und quantitativen Elementen und der Samplingstrategie differenziert werden können (Vgl. Kelle, 2014). Dabei werden explizit auch MMD mit einer Gleichrangigkeit von qualitativen und quantitativen Elementen identifiziert (Vgl. Collins, 2007). „MMS sind disziplinübergreifend im Trend“ (Schreier, 2005: 2017). Das belegen verschiedene methodische Reflexionsarbeiten aus der Sozial- und Erziehungswissenschaft (Vgl. Kelle, 2014) der sozialen Arbeit (Vgl. Schneider, 2014) sowie der Pflege-, Rehabilitations- und Versorgungswissenschaft (Kelle et al., 2014: Meyer, 2009: Wirtz/Stohmer, 2016).

Creswell (2010) beschreibt MM anhand dersechs folgendenKennzeichen:

1) Zur Beantwortung der Forschungsfrage werden qualitative und quantitative Daten erhoben und analysiert.
2) Überzeugende und schlüssige (qual und quan) Methoden.
3) Integration der Daten (z. B. verschmelzen, verbinden, einbetten).
4) Spezifisches MMD, das gleichzeitige oder sequentielle Integration der Methoden (mit gleichem oder ungleichem Gewicht) vorsieht.
5) Ziel ist Triangulation, Erklärung, Vertiefung, Ergänzung, ... der Daten.
6) Dies erfordert eine erkenntnistheoretische Fundierung der Forschung („rationale“).

[...]

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Details

Titel
Mixed-Methods Designs in der psychologischen Gesundheitsförderung. Ist eine Kombination der quantitativen und qualitativen Erhebung ein Gewinn?
Hochschule
FOM Hochschule für Oekonomie & Management gemeinnützige GmbH, Düsseldorf früher Fachhochschule
Veranstaltung
Wissenschaftliches Arbeiten
Note
1,3
Autor
Jahr
2020
Seiten
19
Katalognummer
V1177383
ISBN (eBook)
9783346600608
ISBN (Buch)
9783346600615
Sprache
Deutsch
Schlagworte
mixed-methods, designs, gesundheitsförderung, kombination, erhebung, gewinn
Arbeit zitieren
Sandra Waldermann-Scherhak (Autor:in), 2020, Mixed-Methods Designs in der psychologischen Gesundheitsförderung. Ist eine Kombination der quantitativen und qualitativen Erhebung ein Gewinn?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1177383

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