Die oftmals niederschmetternde Diagnose „Krebs“ trifft Familien bei einer Erkrankung der Jüngsten besonders schwer. Die Sorge um das Kind, um die gesamte Familiensituation aber zugleich auch die Sorge um die finanzielle Lage sind für Eltern in dieser Zeit eine fast unerträgliche Last. Die sozialrechtlichen Hilfen, die Eltern in dieser Zeit beantragen können und beanspruchen dürfen, sind vielfältig, jedoch ohne fachkundliche Hilfe meist unübersichtlich. Finanzielle Entlastungen, Zuschüsse und spezielle Leistungen sind aber insb. in Bezug auf die psychische Stabilität der Eltern von enormer Relevanz. Durch die vielfältigen Hilfen seitens der Krankenkassen, Rentenversicherungen und Ämter können finanzielle Mehrbelastungen ausgeglichen werden und verschaffen den Familien so die nötige Ruhe, um sich dem erkrankten Kind und dessen Genesung zu widmen. Der Psychosoziale Dienst in der pädiatrischen Hämatologie und Onkologie am Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf hat die relevanten sozialrechtlichen Hilfen zusammengetragen und berät Eltern in der schweren Zeit der intensiven Therapie ihres Kindes. Die Mitarbeiter informieren über die breite Palette der Unterstützungsmöglichkeiten und helfen den Eltern bei der Beantragung der unterschiedlichen Leistungen. Von April bis Dezember 2007 erstellte ich zusammen mit einigen Mitarbeitern des Psychosozialen Dienstes einen Fragebogen, der im Januar 2008 an eine ausgewählte Gruppe von Eltern ehemaliger PatientInnen versendet wurde. Im Fokus dieser Erhebung stand die Frage nach der Beantragung und dem Erhalt der unterschiedlichen sozialrechtlichen Hilfen. Ziel der Befragung war eine Sensibilisierung der Mitarbeiter für eventuell gehäuft auftretende Probleme oder Widerstände seitens der Kranken bzw. Rentenkassen und Ämter bei der Beantragung bzw. dem Erhalt der unterschiedlichen Leistungen. Ein wichtiger Bestandteil dieser Diplomarbeit stellt ein Überblick über die gängigsten Krebserkrankungen im Kindes und Jugendalter, sowie die medizinischen und therapeutischen Maßnahmen der Behandlung dar. Darüber hinaus enthält die vorliegende Arbeit eine Aufzählung und Erläuterung der für den Fragebogen relevanten sozialrechtlichen Hilfen sowie deren gesetzliche Verankerung. Die Arbeit des Psychosozialen Dienstes wird in Kapitel 3 genauer beleuchtet.
Inhaltsverzeichnis
- Kurzfassung
- Danksagung
- Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Vorwort
- 1 Die gängigsten Krebserkrankungen im Kindes- und Jugendalter
- 1.1 Leukämien
- 1.1.1 Akute lymphatische Leukämie (ALL)
- 1.1.2 Akute myeloische Leukämie (AML)
- 1.2 Lymphome
- 1.2.1 Morbus Hodgkin
- 1.2.2 Non-Hodgkin-Lymphome
- 1.3 Tumoren
- 1.3.1 ZNS-Tumoren
- 1.3.2 Neuroblastome
- 1.3.3 Wilms-Tumoren (Nephroblastome)
- 1.3.4 Weichteiltumoren (Rhabdomyosarkom)
- 1.3.5 Knochentumoren (Osteosarkome, Ewing-Sarkome)
- 1.4 Sonstige
- 1.1 Leukämien
- 2 Relevante sozialrechtliche Leistungen
- 2.1 Rechtsgrundlagen
- 2.2 Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung (SGB V)
- 2.2.1 Haushaltshilfe (§ 38 SGB V)
- 2.2.2 Fahrkosten (§ 60 SGB V)
- 2.2.3 Krankengeld bei Erkrankung eines Kindes (§ 45 SGB V)
- 2.2.4 Mitaufnahme einer Begleitperson (§ 11 Abs. 3 SGB V)
- 2.2.5 Häusliche Krankenpflege (§ 37 SGB V)
- 2.2.6 Förderung der Selbsthilfe (§ 20 SGB V)
- 2.2.7 Zuzahlungen und Belastungsgrenzen (§ 61 SGB V, § 62 SGB V)
- 2.2.8 Familienorientierte Rehabilitation
- 2.3 Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung (SGB XI)
- 2.3.1 Einstufung in Pflegestufen (§ 15 SGB XI)
- 2.3.2 Pflegegeld (§ 37 SGB XI)
- 2.4 Rehabilitation und Teilhabe behinderter Menschen (SGB IX)
- 2.4.1 Schwerbehindertenausweis (§ 69 SGB IX)
- 2.4.2 Frühförderung (§ 55 Abs. 1 und 2, SGB IX, § 56 SGB IX)
- 2.5 Weitere Sozialleistungen
- 3 Der Psychosoziale Dienst
- 3.1 "Sozialrechtliche Beratung"
- 3.1.1 Rechtsanspruch auf Aufklärung, Beratung und Auskunft
- 3.1.2 Gegenstand der sozialrechtlichen Beratung
- 3.2 Die Arbeit des Psychosozialen Dienstes
- 3.3 Der Psychosoziale Dienst der Kinderkrebsstation am UKE
- 3.1 "Sozialrechtliche Beratung"
- 4 Erhebung zur Nutzung sozialrechtlicher Hilfen
- 4.1 Vorüberlegungen
- 4.2 Methodik
- 4.3 Fragestellungen / Ziel der Befragung
- 4.4 Teilnahme- und Ausschlusskriterien
- 5 Auswertung
- 5.1 Auswertung: Allgemeiner Teil
- 5.2 Auswertung: Sozialrechtliche Hilfen
- 5.2.1 Auswertung: Pflegegeld
- 5.2.2 Auswertung: Haushaltshilfe
- 5.2.3 Auswertung: Fahrkostenzuschuss
- 5.2.4 Auswertung: Schwerbehindertenausweis
- 5.2.5 Auswertung: Familienorientierte Rehabilitation
- 5.2.6 Auswertung: Jugendkur
- 5.3 Fazit
- 6 Ausblick
- 6.1 "Ein Netz unter dem Hochseilakt - 30 Jahre Psychosoziale Versorgung in der Kinderonkologie Hamburg"
- 6.2 Die Zukunft
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit befasst sich mit den sozialrechtlichen Hilfen für Eltern krebskranker Kinder. Im Fokus steht die Unterstützung, die Familien während der intensiven Therapie ihres Kindes durch den Psychosozialen Dienst am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf erhalten. Die Arbeit analysiert die relevanten Hilfen, die Eltern beanspruchen können, und untersucht die Nutzung dieser Hilfen durch Eltern ehemaliger Patienten.
- Die gängigsten Krebserkrankungen im Kindes- und Jugendalter
- Relevante sozialrechtliche Leistungen für Eltern krebskranker Kinder
- Die Arbeit des Psychosozialen Dienstes in der pädiatrischen Hämatologie und Onkologie
- Eine empirische Untersuchung zur Nutzung sozialrechtlicher Hilfen durch Eltern
- Herausforderungen und Perspektiven für die sozialrechtliche Unterstützung von Familien
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in die häufigsten Krebserkrankungen im Kindes- und Jugendalter, die eine Grundlage für die weiteren Ausführungen bilden. Kapitel 2 bietet einen detaillierten Überblick über die relevanten sozialrechtlichen Leistungen, die Eltern krebskranker Kinder beanspruchen können. Kapitel 3 befasst sich mit der Arbeit des Psychosozialen Dienstes und seiner Rolle in der Unterstützung von Familien. Kapitel 4 beschreibt die Methodik der durchgeführten Erhebung zur Nutzung sozialrechtlicher Hilfen. Kapitel 5 präsentiert die Ergebnisse der Auswertung und zeigt die Herausforderungen und Chancen auf, die sich aus den Daten ergeben. Der Ausblick in Kapitel 6 beleuchtet die Bedeutung der psychosozialen Versorgung in der Kinderonkologie und skizziert zukünftige Entwicklungen.
Schlüsselwörter
Krebserkrankungen, Kinderonkologie, Sozialrechtliche Hilfen, Psychosoziale Versorgung, Familien, Eltern, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Erhebung, Befragung, Unterstützung, Belastung, Rehabilitation, Selbsthilfe, Schwerbehinderung, Frühförderung, Integration.
- Quote paper
- Isabel Chowanietz (Author), 2008, Unterstützungen auf dem Weg in eine gesunde Zukunft, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/118043