Gegenstand dieser schriftlichen Ausarbeitung wird der Vergleich zwischen der Primärliteratur
und der Sekundärliteratur über Herders Kulturkonzeptes sein. Dabei soll die
Frage erörtert werden, ob Herder eher ein Kulturrelativist oder Rassist ist. Es besteht
aber auch die Möglichkeit, dass Herder eine Mischung aus beiden darstellt. Schließlich
waren viele Nazis zugleich Relativisten und Rassisten. Der Grund, warum ausgerechnet
Herders Kulturkonzept ausgewählt wurde, ist der, dass er erste Ansätze zu einem dynamischen
Kulturbegriff entwickelte, den die Sozialanthropologie auch heute noch vertritt.
Zunächst wird Herders Kulturkonzept in seinen eigenen Werken dargestellt. Nachdem
wichtige Lebensabschnitte Herders Lebens kurz zusammengefasst worden sind,
wird anschließend auf seine Methode eingegangen. Hier wird deutlich, dass Herder über
ein breites Fachwissen verfügt und viele Vergleiche zur Veranschaulichung benutzt.
Darauf folgt das Menschenbild, dass er vertritt. Herder ist nämlich der Auffassung, dass
der Mensch ein sprachliches Wesen sei. Ziel des Menschen ist es Humanität zu erreichen
und Vernunft zu erlernen. Sein Menschenbild wird häufig in der Sekundärliteratur
vernachlässigt, obwohl dieser Aspekt wichtig erscheint. Danach wird schließlich auf den Klimabegriff eingegangen, da dieser wichtig für Herders
Kulturkonzept ist. Hier wird deutlich, dass Ort, Zeit und Klima die Lebensweise
der Völker bestimmen. Als Literaturquelle ist das Werk „Ideen zur Philosophie der Geschichte
der Menschheit“ von Herder zu nennen. Diese Ausarbeitung von ihm ist für
seinen Kulturbegriff sehr wichtig. Auch die Sekundärliteratur, die in dieser Ausarbeitung
ausgewählt wurde, verwendet die „Ideen zur Philosophie der Geschichte der
Menschheit“. Dies bekräftigt noch einmal den Grund, warum im ersten Teil auf dieses
Werk eingegangen wird. Als Sekundärliteratur wählte ich den Aufsatz „Konzeptualisierungen
von Kultur: J. G. Herder versus S. P. Huntington“ der Bochumer Arbeitsgruppe,
da auch deren Grundlage Herders „Ideen zur Philosophie der Geschichte der
Menschheit“ ist. Hier werden ebenfalls die Autorinnen dieser Quelle kurz vorgestellt
und anschließend ihre Textstruktur über Herders Konzept analysiert. Anschließend wird
ebenfalls der Aufsatz „Zum Verhältnis von ,Kultur´ und ,Nation´ bei Rousseau und
Herder“ von Birgit Nübel in dieser schriftlichen Ausarbeitung mit einbezogen.
[...]
Inhaltsverzeichnis
- 1 Vorbemerkungen
- 2 Herder über Kultur
- 2.1 Sein Leben und Werk
- 2.2 Herders Methode
- 2.3 Herders Menschenbild
- 2.4 Das Klima und seine Bedeutung für sein Kulturkonzept
- 2.5 Über die Gleichheit der Völker
- 3 Herders Kulturkonzeptes in der Sekundärliteratur
- 3.1 Die Bochumer Arbeitsgruppe über Herder
- 3.1.1 Profil der Autorinnen
- 3.1.2 Ihre Analyse über Herders Konzept
- 3.2 Birgit Nübel über Herder
- 3.2.1 Profil
- 3.2.2 Ihre Analyse zum Kulturbegriff Herders
- 3.3 Herder in der Zeit der Nationalsozialisten
- 3.1 Die Bochumer Arbeitsgruppe über Herder
- 4 Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Herders Kulturkonzept, indem sie dessen Primär- und Sekundärliteratur vergleicht. Das Ziel ist es, die Frage zu erörtern, ob Herder eher als Kulturrelativist oder Rassist einzustufen ist, oder ob er eine Synthese beider Positionen darstellt. Die Arbeit analysiert Herders Werk im Kontext seiner Biografie und Methode, beleuchtet sein Menschenbild und die Rolle des Klimas in seinem Kulturkonzept. Sie untersucht außerdem die Interpretationen Herders in der Sekundärliteratur, insbesondere im Hinblick auf die Frage nach Relativismus und Rassismus.
- Herder's Biografie und deren Einfluss auf sein Werk
- Analyse von Herders Methode und seinem Menschenbild
- Die Rolle des Klimas in Herders Kulturkonzept
- Interpretationen von Herders Kulturkonzept in der Sekundärliteratur
- Herder im Kontext des Nationalsozialismus
Zusammenfassung der Kapitel
1 Vorbemerkungen: Dieses einleitende Kapitel erläutert die Methodik der Arbeit, die auf einem Vergleich von Primär- und Sekundärliteratur zu Herders Kulturkonzept beruht. Es wird die Unterscheidung zwischen Primär- und Sekundärliteratur definiert und die Problematik der Interpretation von Sekundärliteratur angesprochen. Das Kapitel begründet die Wahl Herders als Untersuchungsgegenstand aufgrund seiner wegweisenden Beiträge zu einem dynamischen Kulturbegriff in der Sozialanthropologie und formuliert die zentrale Forschungsfrage nach Herders Positionierung zwischen Kulturrelativismus und Rassismus.
2 Herder über Kultur: Dieses Kapitel bietet einen umfassenden Überblick über Herders Leben, Werk und seine zentralen Gedanken zum Thema Kultur. Es beleuchtet Herders Biographie, seine Methode der Wissensgewinnung und -darstellung, sein Menschenbild (insbesondere die Betonung des Menschen als sprachliches Wesen), und die entscheidende Rolle von Klima und geographischen Faktoren in der Gestaltung von Kulturen. Herders Werk "Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit" wird als zentrale Quelle für sein Kulturkonzept hervorgehoben.
3 Herders Kulturkonzeptes in der Sekundärliteratur: Dieses Kapitel analysiert verschiedene Interpretationen von Herders Kulturkonzept in der Sekundärliteratur. Es untersucht die Ansätze der Bochumer Arbeitsgruppe, die Herder als Kulturrelativisten darstellt, und den Ansatz von Birgit Nübel, die einen rassischen Unterton in Herders Kulturbegriff sieht. Zusätzlich wird die Rezeption Herders im Nationalsozialismus betrachtet, wo er als Prophet des deutschen Reiches instrumentalisiert wurde. Die unterschiedlichen Interpretationen werden verglichen und kritisch bewertet.
Schlüsselwörter
Johann Gottfried Herder, Kulturkonzept, Kulturrelativismus, Rassismus, Primärliteratur, Sekundärliteratur, Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit, Menschenbild, Klima, Nationalsozialismus, Bochumer Arbeitsgruppe, Birgit Nübel, Bernhard Becker.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Herder's Kulturkonzept
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht Johann Gottfried Herders Kulturkonzept anhand eines Vergleichs von Primär- und Sekundärliteratur. Das zentrale Ziel ist die Klärung der Frage, ob Herder als Kulturrelativist, Rassist oder als Vertreter einer Synthese beider Positionen einzustufen ist.
Welche Aspekte von Herders Werk werden analysiert?
Die Analyse umfasst Herders Biografie und deren Einfluss auf sein Werk, seine Methode und sein Menschenbild, die Rolle des Klimas in seinem Kulturkonzept, sowie verschiedene Interpretationen seines Kulturkonzepts in der Sekundärliteratur, inklusive der Rezeption im Nationalsozialismus.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Arbeit basiert auf einem Vergleich von Herders Primärliteratur (vor allem "Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit") und relevanten Sekundärquellen. Die Sekundärliteratur umfasst insbesondere die Arbeiten der Bochumer Arbeitsgruppe und Birgit Nübels.
Welche Forschungsfrage steht im Mittelpunkt?
Die zentrale Forschungsfrage lautet: Wie lässt sich Herders Positionierung zwischen Kulturrelativismus und Rassismus bestimmen?
Welche Sekundärliteratur wird analysiert?
Die Arbeit analysiert die Interpretationen der Bochumer Arbeitsgruppe (inkl. Profil der Autorinnen und ihrer Analyse), Birgit Nübels Analyse zum Kulturbegriff Herders (inkl. Profil und Analyse), und die Rezeption Herders während des Nationalsozialismus.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in Vorbemerkungen, ein Kapitel zu Herders Kulturkonzept (inkl. Biografie, Methode, Menschenbild und der Rolle des Klimas), ein Kapitel zur Analyse der Sekundärliteratur zu Herders Kulturkonzept und eine Schlussbetrachtung. Ein Inhaltsverzeichnis und eine Zusammenfassung der Kapitel sind enthalten.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Johann Gottfried Herder, Kulturkonzept, Kulturrelativismus, Rassismus, Primärliteratur, Sekundärliteratur, Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit, Menschenbild, Klima, Nationalsozialismus, Bochumer Arbeitsgruppe, Birgit Nübel, Bernhard Becker.
Welche Methodik wird angewendet?
Die Methodik basiert auf einem vergleichenden Ansatz, der Primär- und Sekundärliteratur zu Herders Kulturkonzept gegenüberstellt und kritisch bewertet. Die Problematik der Interpretation von Sekundärliteratur wird dabei explizit thematisiert.
Welche Schlussfolgerung wird angestrebt?
Die Arbeit zielt darauf ab, eine fundierte Antwort auf die Frage nach Herders Positionierung zwischen Kulturrelativismus und Rassismus zu geben, basierend auf der Analyse seiner Werke und der Interpretationen in der Sekundärliteratur.
- Arbeit zitieren
- Adem Özcan (Autor:in), 2007, Darstellung Herders Kulturkonzeptes in der Primärliteratur und in der Sekundärliteratur: „Kulturrelativist“ oder „Rassist“?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/118065